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Bewertungen
Insgesamt 41 Bewertungen| Bewertung vom 07.09.2025 | ||
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Die überwiegend negative Bewertung von Th. Manns Werk, Person und Handlungen scheinen auf s nicht ausgesprochene und dennoch omnipräsente These zurück zu führen zu sein, Th. Mann hätte nach dem Muster Susan Sonntags nur reifen sollen, indem er seine sexuelle Orientierung zugibt und ihr entsprechend lebt. Diese These lässt sich vielerorts, z. B. anhand Lahmes Beschreibung der Ratlosigkeit in Th. Manns Essay über Gides bestätigt finden. Auch die Ehe-Partnerschaft mit Katja Pringsheim-Mann schreibt Lahme zuerst herunter, muss dann aber doch ihre Vielfältigkeit und Tiefe zugestehen. Das sehr ungleichmäßige Verhältnis zu den Kindern, die Kinderliebe für den Vater wohl eher überraschend auf eine Tochter bezogen, will sich gar nicht in Lahmes These fügen, er scheint es eher zu der ihm ja genehmen Gesamtkritik an Th. Mann zu verwenden. |
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| Bewertung vom 07.09.2025 | ||
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Man erschließt das Bändchen am Besten von hinten: Die vielen Nerudas sind dann eine Überleitung zu einer Moderne, die mühelos auch Schlagerreifes umfasst (man denkt an portugiesische Parallelen wie Chico Buarque, so eindrucksvoll auch Mascha Kaléko ist, zu dieser Art von Popularität hat sie es nicht gebracht), das Fehlen von Borges deutet darauf hin, dass er diese Linie gestört hätte. In diesem Kontext leuchten viele Gedichte wie Trouvaillen, vor allem, wenn man die eher reizlosen, aber präzisen Übersetzungen als Aufforderungen versteht, sich selbst ans Übersetzen zu machen. Besonders hat mich ein renaissancistisches Gedichtlein beeindruckt, in dem eine Schäferin sich einem Aristokraten gerade nicht ergibt. Und, natürlich, wie immer leuchtet Garcia Lorca, diesmal hat mich besonders seine Kunst des Nachrufs beeindruckt. |
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| Bewertung vom 13.07.2025 | ||
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Zugegeben, ich habe nicht gründlich gelesen, eher durchgeblättert: Goya als der gutmütige, allenfalls im Sinne der Sache notgedrungen leicht hintertriebene, an Philosophie und seinen Kindern mit tiefem Interesse hängende, durch das Schicksal zu einer Liebschaft genötigte; seine Dämonen reflektieren Verderbt-, Dummheit und Brutalität (gegen Hexen oder (der Franzosen) gegen einfache Spanier). Wo ich Vernunftkritik suchte, eine Art Murillo mit anderen Mitteln, die ihre Eigenart, ihre mögliche Allgültigkeit verlieren, verniedlicht werden. |
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| Bewertung vom 11.05.2025 | ||
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Einer aus Honeckers Truppe, aber nie mit Honecker einig. Schließlich ist er der einzige Außenseiter, der übrig geblieben ist. Wenig ist also über Weggenossen zu erfahren, viel darüber, wie etwa mit Romanow (Leningrad), Honecker, Krenz zusammengearbeitet werden konnte, ohne mit ihm überein zu stimmen. So kann eigentlich nicht überraschen, dass in Zeiten der Konflikte mit seiner nun von der Macht verbannten Partei der Bruder als Stütze erscheint. |
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| Bewertung vom 01.04.2025 | ||
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Ein handliches Bändchen mit knapp unter 500 Seiten und unendlich viel Material. Viel kann man, etwa bei Rheinsberg, sogar über die unmittelbare Nachkriegszeit erfahren, das Hin- und Her- der Geschichte „im“ Wedding, die Rolle des Schlosses und der Baugeschichte in Charlottenburg oder des Joachimthaler Gymnasiums in Wilmersdorf, die Geschichte von Frederswalde sind knapp und farbig gelungen. Das Bändchen verfügt über ein exzellentes Stichwortverzeichnis so ermöglicht es z. B. den Zugang zur Firmengeschichte der AEG. |
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| Bewertung vom 07.03.2025 | ||
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Botho Strauss‘ zeitgenössische Zaubersprüche in biblischer Größe |
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| Bewertung vom 28.01.2025 | ||
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Wilhelm von Bode und Marie Rimpau Man kann dieses Büchlein als eine private Geschichte des Sehen-Lernens lesen: |
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| Bewertung vom 20.09.2024 | ||
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Das optimale Geschenk für den, der kurz erklärte Bilder über die Stuttgarter Stadtgeschichte gerne anschaut: Qualität und Auswahl der Fotos aus der Vorkriegszeit sind eindrucksvoll. |
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| Bewertung vom 25.08.2024 | ||
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Graf Petöfy. Unterm Birnbaum. Cecile / Romane und Erzählungen, 8 Bde. 4 Mich hat diesmal bei „Unterm Birnbaum“ auch beeindruckt, wie Kultur, von den Theaterbesuchen in Berlin bis zum Grabkreuz, die erzählte Geschichte – eigentlich nicht besonders erfreulich – beeinflusst. Ganz anders dagegen wirkt Kultur in Cécile, s. als Auszug: S. 352, Rosa:„Ich missbillige diese Kunstprüderie, die doch meistens nur Hochmut ist. Die Kunst soll die Menschen erfreuen, immer da sein, wo sie gerufen wird, aber sich nicht wie die Schnecke oder gar vornehmen im Haus zurückziehen. Die schrecklichsten sind die Klaviervirtuosen, die 12 Stunden lang spielen, wenn man sie nicht hören will, und nicht spielen, wenn man sie hören will. Das Verlangen nach einem Walzer ist die tödlichste der Beleidigung, und doch ist der Walzer etwas Hübsches und wohl eines Entgegenkommens wert. Denn er macht ein Dutzend Menschen auf eine Stunde glücklich.“ Besonders berührt hat mich, wie passend die außerhalb dem früheren sowjetischen Raum kaum bekannten Wereschagin und die beginnende Industrialisierung Zentralasiens einfließen, Tintorettos „Salat von Engelfüssen“ in der Anmerkung, S. 533 aufgeschlüsselt wird. Die entspannt-konzentrierte Distanz ist auch in den Beschreibungen spürbar, wenn es etwa heißt, das Wetter sei „zwischen nebeln und nieseln“. |
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| Bewertung vom 09.08.2024 | ||
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Die Präzision des Autors, dem ja auch zur "Angst des Torwarts vor dem Elfmeter" etwas einfiel, bewährt sich auch hinsichtlich dem Verhältnis zu einem (seinem?) Kind, wenn man auch Umzüge nicht, wie im Buch, als Schicksal wahrnehmen, sondern das Kindeswohl dabei berücksichtigt wissen will. Strafen werden zwar spürbar nur zurückhaltend aber doch in einer Weise besprochen, die eher Bedenken erweckt. So ist das Buch auch ein Zeugnis einer Übergangszeit. |
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