Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
seyke

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2025
Drei Wochen im August
Bußmann, Nina

Drei Wochen im August


gut

Elena, eine Frau mittleren Alters, verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Die Ehe könnte besser laufen. Von einer Freundin erhält sie das verlockende Angebot, die Sommerferien in deren Ferienhaus in Südfrankreich zu verbringen. Da ihr Mann Kolja arbeiten muss und erst später anreisen kann, beschließt sie, außer den beiden Kindern zusätzlich die Nanny Eve und eine Freundin ihrer pubertierenden Tochter mit in das Sommerhaus zu nehmen. Schon von Beginn an herrscht eine merkwürdige Atmosphäre, die sich nur noch verstärkt, als unangekündigte fremde Gäste im Haus auftauchen. Auch die nahenden Waldbrände tragen zur aufgeheizten Stimmung bei.

Das Thema des Buches fand ich spannend. Wenn verschiedene Menschen gemeinsam in den Urlaub fahren und ihre unterschiedlichen Probleme aufeinandertreffen, liegt Disharmonie fast schon in der Luft. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Elena und Eve, die beide ihre Sicht auf den Urlaub schildern. Anfangs fiel es mir jedoch schwer, in die Geschichte einzutauchen. Die häufigen Perspektivwechsel empfand ich als etwas verwirrend, zumal der Erzählstil für mich sehr ähnlich blieb, was es erschwerte, die beiden Charaktere klar auseinanderzuhalten. Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich fesseln.

Bewertung vom 12.02.2025
Halbe Leben
Gregor, Susanne

Halbe Leben


ausgezeichnet

Der Roman "Halbe Leben" beginnt mit einer Tragödie. Klara stürzt bei einer leichten Wanderung in den Tod. Bei ihr war nur Paulina, die slowakische Pflegerin, die Klaras Mutter Irene betreut. Wie konnte das passieren?

Beleuchtet wird vordergründig das Leben der beiden Frauen Klara und Paulina. Obwohl beide Frauen Parallelen aufweisen, so führen sie doch sehr unterschiedliche Leben. Klara lebt in Österreich. Sie ist verheiratet, gut situiert und Mutter einer Tochter. Als ihre Mutter Irene zum Pflegefall wird, ist guter Rat teuer. Klara möchte keinesfalls auf ihre Karriere verzichten. Deshalb soll eine Pflegerin aus dem Ausland die Betreuung von Irene übernehmen. Paulina aus der Slowakei ist ein Glücksgriff für alle. Mehr und mehr wird sie von der Familie vereinnahmt und auch um andere Gefälligkeiten gebeten. Aber die Bezahlung ist gut, viel besser als in ihrer Heimat. Denn Paulina ist alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen und kommt kaum über die Runden. Um ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen und ein paar Wünsche zu erfüllen, ist sie auf den Job und die gute Bezahlung angewiesen. Schließlich kann sie auch alle vierzehn Tage nach Hause fahren und wechselt sich mit Pfleger Radek ab. Ihre ehemalige Schwiegermutter kümmert sich während ihrer Abwesenheit um die Jungs, kann aber die Mutter nicht ersetzen. Paulina gerät immer mehr in einen Konflikt, weil der gut durchdachte Plan irgendwie nicht aufgeht von allen viel abverlangt.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man fühlt sich den Personen sehr verbunden. Das Thema ist anspruchsvoll und macht nachdenklich. Die Darstellung der Geschichte ist sehr realitätsnah und dadurch sehr überzeugend. Susanne Gregor hat einen guten Schreibstil, der sich gut lesen lässt. Ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.01.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


sehr gut

Eduard Brünhofer ist ein bekannter Autor von Liebesromanen. In den letzten Jahren ist es ruhig um ihn geworden und er leidet unter einer Schreibblockade, was die Liebe betrifft.

Eduard fährt im Zug von Wien nach München zu einem wichtigen Termin. Schräg gegenüber sitzt ihm eine Frau im frühen mittleren Alter. Catrin Meyr ist Psychologin und Physiotherapeutin und durchaus eine Frau, die sein Interesse weckt. Sie fängt ein Gespräch an. Eigentlich ist Eduard kein Mann vieler Worte, schon gar nicht im Zug mit einer Fremden. Doch die Fragen zum Thema Liebe, die Catrin ihn stellt, sind provokativ und es entspinnt sich ein Dialog, dem er sich nicht mehr entziehen kann.

Mir hat der neue Roman von Daniel Glattauer sehr gut gefallen. Eduard und Catrin haben ganz unterschiedliche Ansichten zum Thema Liebe. Der Dialog ist klug, spannend und sehr witzig. Besonders gut hat mir gefallen, dass Catrin nicht locker lässt und Eduard sich nicht entziehen kann, so sehr er das auch möchte. Das Ende bringt eine kleine Wendung und ist überraschend. Wer Glattauer mag, wird seinen neuen Roman lieben!

Bewertung vom 16.01.2025
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


sehr gut

Maja Lunde ist eine bekannte Schriftstellerin und hat einige Bestseller geschrieben. Von ihrem neuen Buch habe ich mir viel versprochen. Das Cover ist farblich toll gestaltet und fast plastisch. Das Buch fällt sofort ins Auge und man möchte mehr wissen.

Das Thema ist sehr interessant. Plötzlich gibt es auf der Erde keinerlei Entwicklung mehr. Die Menschen sterben einfach nicht mehr. Es werden aber auch keine Babys mehr geboren. Für immer leben ist für viele ein Menschheitstraum. Bei näherer Betrachtung ist es das jedoch nicht. Es gestaltet sich doch alles sehr problematisch.

Maja Lunde schreibt ihr Buch aus den verschiedenen Perspektiven einzelner Personen. Ich muss zugeben, dass mich der Sprung zwischen den Protagonisten sehr verwirrt hat. Hier musste ich mich beim Lesen echt konzentrieren, um noch zu wissen, um wen es gerade geht. Das Thema an sich ist gut durchdacht und regt zum Nachdenken an. Das hat mir gut gefallen, wenn ich auch nicht wirklich gut in das Buch hineingefunden habe.

Bewertung vom 18.11.2024
Break the Cycle
Buqué, Mariel

Break the Cycle


sehr gut

Die Autorin Mariel Buqué hat an der Columbia University in New York Psychologie studiert. Ihr Fokus liegt auf der ganzheitlichen Behandlung von generationsübergreifender Traumata. Ein sehr interessantes Thema. Jeder Mensch ist davon betroffen und trägt die Traumata und Muster seiner Vorfahren in sich. Frau Buqué schreibt in ihrem Buch darüber, wie man diese belastenden Muster aus der Vergangenheit durchbrechen kann.

Das Thema ist spannend. Das Buch ist gut und durchdacht gegliedert und verständlich geschrieben. Mir hat das Buch gut gefallen und mich zum Nachdenken angeregt. Einige Sache kann ich jetzt besser einordnen. Ob es einem wirklich gelingen kann, diesen ungesunden Kreis zu durchbrechen? Ich bin mir nicht sicher. Man sollte das Buch auf jeden Fall ein zweites Mal lesen. Die ein oder andere Erkenntnis erschließt sich erst dann. Von mir eine Empfehlung für alle, die familiäre Konflikte in sich tragen und damit auseinander setzen möchten.

Bewertung vom 11.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


sehr gut

Jean-Christophe Grangé ist für seine spannenden und blutigen Thriller bekannt. Mit seinem Roman "Die purpurnen Flüsse", welcher auch sehr erfolgreich verfilmt wurde, ist er weltbekannt geworden. Das macht natürlich neugierig auf sein neues Werk.

In seinem neuen Buch "Blutrotes Karma" führt uns Grangé zunächst in das Paris von 1968. Die Stadt ist zu dieser Zeit von Studentenprotesten geprägt. Es herrscht Chaos. Der junge Student Hervé ist mittendrin und aktiv an den Protesten beteiligt. Bis er seine Freundin Suzanne tot in ihrer Wohnung auffinden muss. Sie wurde grausam ermordet und in einer bizarren Yoga-Pose zur Schau gestellt. Es soll nicht bei diesem einen Mord bleiben. Hervés Halbbruder Mersch ist Polizist, gemeinsam mit ihm und Nicole, einer Freundin, machen sich die drei auf die Suche nach dem Täter. Die Suche führt zunächst nach Indien.

Zunächst fand ich das Buch sehr zäh. Die Beschreibungen der Studentenproteste haben sehr viel Raum eingenommen. Das fand ich etwas langatmig. Die Verlegung der Handlung nach Indien war dann interessanter. So erfährt man viel über das Land und die Religionen und Spiritualität. Grangé schreibt sehr spannend, aber auch sehr grausam. Ihm ist ein guter Thriller gelungen. Mir hätte eine weniger langgezogene Version besser gefallen. Das ist aber Geschmackssache.

Bewertung vom 17.10.2024
Die Kunst des InnSæi
Gunnsteinsdóttir, Hrund

Die Kunst des InnSæi


sehr gut

Hrund Gunnsteinsdóttir ist eine isländische Autorin und beschreibt in ihrem Buch "Die Kunst des InnSæi" den Weg zu Intuition und zur inneren Mitte. Zunächst hat mir das schlichte Cover sehr gut gefallen. Es ist aufgeräumt und passt gut zum Inhalt des Buches.

Die Autorin schreibt aus ihrer eigenen Erfahrung und gibt viele praktische Anregungen und Inspirationen. Ziel ist es, den inneren Kompass zu finden und die Stimme der Intuition zu aktivieren, um so ein ausgeglichenes und glückliches Leben zu führen.

Das Buch lässt sich leicht lesen und ist verständlich geschrieben. Hrund Gunnsteinsdóttir gibt gute Tipps für ein unbeschwerteres Leben. Interessant ist isländische Sichtweise, die sich von anderen Ratgebern unterscheidet. Mir hat das Buch gut gefallen, wenn es auch nicht so viele Neuigkeiten gibt, wenn man sich bereits mit den Themen Achtsamkeit und Intuition beschäftigt hat.

Bewertung vom 03.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Michael Tsokos ist "Mit kaltem Kalkül" wieder ein sehr spannender neuer Thriller gelungen.

Dr. Sabine Yao arbeitet in Berlin als Rechtsmedizinerin in der Spezialeinheit "Extremdelikte" und obduziert ungewöhnliche Todesfälle. Unter anderem werden im Wald zwei entstellte in schwarzen Samt gekleidete erhängte Leichen gefunden. In einer Bauwagensiedlung liegt ein Toter zwischen Utensilien, die darauf schließen lassen, dass der Mann ein grausamer Verbrecher war. Außerdem verschwindet der achtjährige Yasser aus einem Brennpunktbezirk in Berlin. Seine Mutter ist illegal in Deutschland und kann sich nicht an die Polizei wenden. Deshalb engagiert sie den Ex-Geheimdienstmitarbeiter Khalaf. Dann wird ein toter Junge gefunden. Wie sich herausstellt ein Junge, der seit mehreren Jahren vermisst wurde. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, um den kleinen Yasser lebend zu finden.

Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Besonders mit dem kleinen Yasser fiebert man mit. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Kapitel kurz und gut lesbar sind. Tsokos schreibt sehr verständlich und gibt viele Einblicke in die Gerichtsmedizin. Er beschreibt sehr anschaulich, welche erstaunlichen Dinge man aus den Obduktionen über den Tod lesen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr spannend und außerdem sehr informativ. Kann ich allen empfehlen, die auf True Crime und Thriller stehen.

Bewertung vom 01.09.2024
Du kennst sie
Jennett, Meagan

Du kennst sie


sehr gut

Hauptfigur in dem Thriller von Meagan Jennett ist die Barkeeperin Sophie Bram. Sophie hat in ihrem Job schon so einiges gesehen und erlebt. Besonders aufdringliche und unhöfliche Männer machen ihr das Leben schwer. Eines Tages sind die Grenzen endgültig überschritten und Sophie begeht ihren ersten Mord an einem besonders unangenehmen männlichen Gast. Nora ist eine dunkelhäutige Polizistin und damit betraut, den Fall aufzuklären. Beide Frauen freunden sich zufällig an. Nora merkt, das mit der geheimnisvollen Sophie irgend etwas nicht stimmt. Sophie hat mittlerweile Gefallen am Morden gefunden und macht skrupellos einfach weiter. So nimmt die Geschichte ihren Lauf. 

Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten in das Buch zu finden. Interessant fand ich die Geschichte aus Sicht der beiden Frauen. Man merkt, dass die Autorin tatsächlich als Barkeeperin gearbeitet hat. Beide Charaktere wurden gut ausgearbeitet und dargestellt. Das Thema ist interessant, eine weibliche Serienmörderin gibt es nicht so oft. Mir hat das Buch gefallen, aber richtige Spannung hat sich für mich nicht aufgebaut und ich fand es teilweise etwas langgezogen. Aus meiner Sicht trotzdem lesenswert.