BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 148 BewertungenBewertung vom 27.08.2025 | ||
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One Big Happy Family - Weihnachten mit der lieben Familie Dieser turbulente Roman spielt zwar in der Weihnachtszeit, jedoch würde ich ihn nicht als klassischen Weihnachtsroman einordnen. Das gefällt mir gut und er ist sehr erfrischend, weil anders als erwartet und dadurch punktet er in jeder Hinsicht. Doch worum geht es? Juli Parker hat einen neuen Freund, dieser ist zwölf Jahre jünger und diese Tatsache ist ihr ein bisschen unangenehm. Bislang hat sie ihren beiden erwachsenen Kindern Nick und Dana noch nichts von ihrer neuen Beziehung erzählt. Nun steht bald Weihnachten bevor und es wurde entschieden, nicht gemeinsam zu feiern. Julie freut sich auf eine romantische Zweisamkeit. Dann wünschen Nick und Dana plötzlich doch ein gemeinsames Fest, um sich an ihren verstorbenen Vater, Julies Ex-Mann, zu erinnern. Die Feierlichkeiten sollen traditionsgemäß in der Familienhütte in den Bergen stattfinden. Doch aus dem engeren Familienkreis gesellen sich immer mehr Menschen, so dass schließlich zwölf Personen unterm Tannenbaum sitzen. Leider kann von einer harmonischen Weihnacht nicht mehr die Rede sein. Mutter-Tochter-Konflikte werden ausgekämpft, Ex-Partner tauchen auf, berufliche Veränderungen angekündigt und Julie ist gesundheitlich angeschlagen, was sie mürrisch macht, weil sie nicht so schalten und walten kann, wie sie es gerne möchte. All das beschreibt Susan Mallery in ihrem neuen Roman ganz herzerfrischend, locker und authentisch. Ich war gerne zu Gast im Hause Parker. Nie wird es kitschig und der Blick aufs Wesentliche wird geschärft. Ein bisschen ist dieser Roman eine Anleitung zum Leben. Die Beschreibungen von Haus und Landschaften sind ganz besonders bezaubernd und ich habe die weihnachtliche Stimmung gespürt und gerochen. Mehr geht nicht. Leider waren die 384 Seiten Lesespass viel zu schnell vorbei und zum Ende hin, ist es dann doch irgendwie ein Weihnachtsroman, denn für die sympathischen Figuren gibt es ein happy ende. So soll es sein. Von mir ganz klar eine Leseempfehlung. |
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Bewertung vom 24.08.2025 | ||
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„Ein ganz besonderer Ort“ von Joyo Moyes ist eine Wiederentdeckung und wurde nun in neuer Übersetzung und Bearbeitung aufgelegt. Ich mag ihre Romane und ich habe mich für die Hörbuchfassung entschieden, weil diese von Luise Helm eingelesen wurde. Meiner Meinung nach eine der besten Sprecherinnen Deutschlands. Der Romananfang gestaltet sich als etwas zäh und unstrukturiert. Man sucht vergeblich nach einem Faden, denn es beginnt mit einer Krankenhausszene in Argentinien. Ein Ehepaar gibt sein neugeborenes Baby zu Adoption, da die wirtschaftliche Situation keinen anderen Weg zulässt. Dann ein Szenenwechsel: England in den 60er Jahren. Die Hochzeit eines ungleichen, jungen Paares und eine Frau, die unsterblich in den Bräutigam verliebt ist. Wieder ein Wechsel: über dreißig Jahre später in England. Suzanna Peacock zieht mit ihrem Mann von London zurück in ihre Heimatstadt. Dort eröffnet sie einen Geschenkeladen. Zeitglich beschließt der Argentinier Alejandro nach England zu ziehen. In Suzannas Heimatstädtchen wird er als Geburtshelfer im Krankenhaus arbeiten. All diese verschiedenen Handlungsstränge bereiteten mir zu Beginn Schwierigkeiten und ich konnte sie nicht einordnen. Nach und nach entwickelte sich jedoch ein roter Faden und ein Hörfluss stellte sich ein. Die Protagonistin ist Suzanna. Ihr fehlt die Leichtigkeit im Umgang mit Menschen. Möglich das sie insgeheim den Verlust ihrer leiblichen Mutter nicht verarbeitet hat und sich auch deswegen gegen den Kinderwunsch ihres Mannes wehrt. Dann treten ganz besondere Menschen in Suzannas Leben. Sie taut auf und ihr Laden beginnt, nach anfänglichen Schwierigkeiten, schwarze Zahlen zu schreiben. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, doch dann erschüttert ein Unfall die Stadt und verändert alles. Suzanna zweifelt an ihrem Leben, als dann auch noch ein Familiengeheimnis ans Licht kommt, weiß sie, dass es so nicht weitergehen kann. Sie trifft eine lebensverändernde Entscheidung. Joyo Moyes ist auch in diesem Roman ihrem Schreibstil treu geblieben, allerdings wird dieses Buch nicht mein Lieblingsbuch werden. Die Figuren blieben mir fremd und trotz einiger Wendungen sprang leider nicht der berühmte Funke über. Dennoch waren die fast 13 Stunden Spieldauer nicht langweilig und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Auch wenn diese Geschichte nicht an den Erfolg vergangener Roman heranreichen wird, schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen Leseempfehlung. |
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Bewertung vom 21.08.2025 | ||
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Für immer in deinem Herzen / Der Kindersuchdienst Bd.1 (MP3-Download) Momentan habe ich das Gefühl, dass der Markt von Unterhaltungsromanen mit Schwerpunkt Nachkriegsjahre in Deutschland überschwemmt wird. Mich stört es nicht, denn ich lese dieses Genre sehr gerne. Antonia Blum gehört zu den Autorinnen, die ihr Handwerk verstehen. Was sie abliefert, hat Hand und Fuß. So auch in diesem Roman „Der Kindersuchdienst“. Sie nimmt sich dem Thema Familienzusammenführungen an, ein Thema, über das ich in bislang noch nicht gelesen habe, und somit neu für mich ist. In den Kriegswirren sind viele Familien auseinandergerissen worden. Die Kinder wurden in Heimen untergebracht. Der Kindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Kinder und ihre leiblichen Eltern zusammenzuführen. Es gab einen Suchdienst in München und in Hamburg. In diesem Buch spielt die Handlung in Hamburg. Natürlich gab es in den 50er Jahren weder Computer geschweige das Internet. So mussten klassische Karteikartensysteme diese Aufgabe übernehmen. Heutzutage schier unfassbar, was diese Systeme geleistet haben und das es mit deren Hilfe gelang, die Menschen zusammenzubringen. Antonia Blum verknüpft dieses Thema mit den Protagonistinnen Annegret und Charlotte. Beide arbeiten beim Suchdienst. Annegret kommt aus einfachen Verhältnissen mit geringer Schulbildung, sie ist alleinerziehende Mutter eines Sohnes. Während der Arbeit lernt sie einen alleinerziehenden Vater kennen. Gibt es für sie eine Zukunft? Charlotte ist Reedertocher und befreit sich aus den Zwängen ihrer Familie. Durch Zufall kommt ein Familiengeheimnis ans Licht und auch sie lernt die Liebe ihres Lebens kennen. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer. Die knapp 15 Stunden Spieldauer vergingen wie im Flug und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Zu Beginn fremdelte ich ein wenig mit der Hörbuchsprecherin, aber dann passte es doch irgendwie. Nun freue ich mich auf den 2. Teil, der im Frühjahr 2026 erscheinen wird. Sehr gerne spreche ich eine Buchempfehlung aus. |
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Bewertung vom 21.08.2025 | ||
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Variation - Für immer oder nie (eBook, ePUB) Rebecca Yarros hat zwei Steckenpferde: Fantasy und Romance. Bei Fantasy bin ich raus und obwohl ich der Generation 50plus angehöre, habe ich mich in ihre Romance Bücher verliebt. Ganz ehrlich, normalerweise ist es nicht mein Genre, aber Rebecca Yarros versteht es einfach, mich mit ihren gefühlvollen Romanen abzuholen. Vermutlich liegt es daran, weil sie sich nicht nur auf das Thema Liebe fokussiert, sondern auch andere Themen verknüpft. Einfach eine perfekte Mischung. Variation ist nun das dritte Hörbuch, welches ich gehört habe und erwartungsgemäß hat mich auch diese Geschichte wieder sofort in den Bann gezogen. Das Buch ist von Viola Müller und Max Hoffmann eingelesen worden. Die beiden Stimmen passen perfekt zur Geschichte und harmonisieren sehr gut zusammen. Ich muss anmerken, dass Gerüst der Romanceromane ähnelt sich, aber das stört mich überhaupt nicht. Doch worum geht es hier? Hudson hat Allie vor zehn Jahren vor dem Ertrinken gerettet, damals waren die beiden 17 Jahre alt. Zwei Sommer lang waren sie befreundet, denn Allie war nur im Sommer da, denn ihre Familie hat in Hudsdons Heimartort ein Sommerhaus. Ein Unfall hat alles verändert. Was genau passiert ist, erfahren wir erst am Ende des Buches. Ihre Wege trennten sich. Allie ist eine erfolgreiche Balletttänzerin, Hudson ein Rettungsschwimmer. Allie legt Verletzungsbedingt eine Pause ein und verbringt diese Zeit im Sommerhaus. Somit laufen sich die beiden wieder über den Weg. Nicht ganz unschuldig daran ist Hudsons Nichte, ihr größter Wunsch ist es Ballett zu tanzen. Dies weiß aber ihre Mutter Caroline zu verhindern. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht und alte Familienstrukturen brechen auf. Die Geschichte hat mich sehr berührt und die 17 ½ Stunden Spieldauer wurden nie langweilig. Die Romanfiguren sind sehr sympathisch angelegt und Rebecca Yarros Romane zeichnen sich durch sehr genaue Beschreibungen aus. Für mich sind ihre Liebesromane die perfekte Unterhaltung und ich freue mich auf weitere Hörbücher von ihr. |
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Bewertung vom 21.08.2025 | ||
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Auch mit ihrem neuen Buch hat Miriam Georg wieder einen fesselnden Roman geschrieben, der bestimmt ein Bestseller werden wird. Wie wir im Nachwort erfahren, gaben familiäre Hintergründe Anlass zu diesem Roman. Doch worum geht es? Lauras Großmutter Änne ist mit weit über 90 Jahren plötzlich verstorben. In Ännes Haus findet Laura alte Dokumente, die weder sie, noch Ellen, Ännes Tochter, einordnen können. Das Verhältnis zwischen Änne und Ellen war zeitlebens kompliziert. Änne war unnahbar und Ellen gegenüber oft fremd. Über Ännes Vergangenheit ist wenig bekannt, sie schwieg sich darüber aus. Laura beschließt nach Polen zu reisen, dorthin wo Änne geboren und aufgewachsen ist. Auf einem Gut in Schlesien, welches früher zu Deutschland gehörte. Laura trifft dort auf die Vergangenheit und auch Ellen kann sich dieser nicht mehr entziehen. Was sie dort erfahren, zieht ihnen sprichwörtlich den Boden unter den Füssen weg. Soweit die Handlung des Gegenwartstranges. Dieser wechselt sich mit den Geschehnissen der Vergangenheit ab. 1943: zusammen mit ihrer Schwester Luise, ihren Eltern und einigen Arbeitern lebt Änne auf dem Gut in Schlesien. Ein älterer Bruder ist bereits in Frankreich gefallen, ein anderer wird vermisst. Änne leidet an Epilepsie, eine Krankheit, die unter den Nazis geahndet wird. So wird beschlossen, dass Änne sich viele Monate auf dem Dachboden verstecken muss. Änne hat kaum Kontakt zur Außenwelt, lediglich ihre Schwester Luise ist ihr nah. Doch eines Tages verliebt sich Luise und hat immer weniger Zeit für Änne. Änne greift ein und dieses Eingreifen wird Auswirkungen auf das Leben aller haben. Nach Kriegsende müssen sie den Hof an polnische Umsiedler abgeben, nichts ist mehr wie es war. Änne beschließt die Flucht und beginnt im Westen ein neues Leben. Den eigentlichen Plot verrate ich natürlich nicht. Doch so viel sei gesagt, es gibt ein Feuerwerk an Wendungen, die nicht vorhersehbar sind und für viele, überraschende Momente sorgen werden. Immer wieder frage ich mich, woher nimmt Miriam Georg all diese Ideen? 512 Buchseiten sind gefüllt mit Spannung, interessanten Romanfiguren, wunderbaren Landschaftsbeschreibungen mit all ihren Farben und Gerüchen und historischen Wissen. Mehr geht nicht. Die beiden Handlungsstränge sind geschickt miteinander verknüpft und die Wechsel passen sich harmonisch der Dramaturgie an. Die Geschichte hat von Beginn an einen Sog auf mich ausgeübt, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchlesen musste. Dieses Phänomen hat mich bislang bei all ihren Romanen heimgesucht. Miriam Georg versteht ihr Handwerk perfekt und eine wichtige Botschaft gibt sie ihrer Leserschaft auf den Weg: zeigt Interesse an eurer Familiengeschichte, solange es noch Menschen gibt, die darüber sprechen könnt. Wartet nicht, bis es zu spät ist. Genauso soll es sein. |
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Bewertung vom 21.08.2025 | ||
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Wer von uns hat es als Kind nicht gespielt: „Ich sehe was, was Du nicht siehst…“. Auch für Jule und Andi ist dieses Farbenspiel ein immer wieder kehrender Zeitvertreib und dieses Farbenspiel wird sie ein Leben lang begleiten. Zuerst noch als DDR-Bürger, später dann in der ganzen Welt. Jules Mutter verschlägt es 1967 hochschwanger mit Jule in ein kleines, mecklenburgisches Dorf. Sie kommt aus Ost-Berlin, über den Kindsvater verliert sie nur wenig Worte. Jule wächst zusammen mit dem gleichaltrigen Andi auf. Die beiden sind ein Herz und eine Seele. Jule ist quirlig und extrovertiert, Andi ruhig und in sich gekehrt. Die beiden ergänzen sich gut und verbringen eine entspannte Kindheit und Jugend im Alltag der DDR. Dann fällt die Mauer und Jule entdeckt durch Zufall einen Hinweis auf ihren Vater. Sie verlässt das Dorf und begibt sich auf die weltweite Suche nach diesem unbekannten Mann. Andi bleibt traurig zurück. Er richtet sich ein Leben ein, doch sein Herz hängt an Jule. Sporadische Briefkontakte gibt es in all den Jahren und dann kommt es zu einem Wiedersehen, welches anders als erwartet ausfallen wird. |
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Bewertung vom 14.08.2025 | ||
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Ein Aufenthalt auf Borkum, zwar zur Kur, doch die Aussicht auf eine gute Zeit und die Verbesserung der körperlichen Situation, machte vielen Eltern die Entscheidung leicht, ihre Kinder, als sogenannte Verschickungskinder auf die Reise zu schicken. Ab den 50er Jahren, bis weit in die 80er Jahre war dies eine gängige Praxis und niemand nahm daran Anstoß, wie es den Kindern damit erging. Erst in den letzten Jahren gibt es mehr und mehr Berichte darüber und die Betroffenen fangen an, über das Erlebte zu sprechen. Eva Völler nimmt sich in ihrem neuen Roman, diesem Thema an. Im Nachwort erfahren wir, dass ein familiärer Hintergrund den Ausschlag für diese Geschichte war. Das Gelesene ist fiktiv und die Personen und Orte sind der Fantasie geschuldet. |
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Bewertung vom 07.08.2025 | ||
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Die Nelkentochter / Die Blumentöchter Bd.3 Wenn man gerade keine Zeit hat zu reisen oder sich vielleicht nicht traut, dann einfach einen Roman von Tessa Collins lesen. Auch mit ihrem dritten Band aus der Reihe der „Blumentöchter“ schafft sie es, uns andere Länder und Kulturen näher zu bringen. In ihrem neuen Roman „Die Nelkentöcher“ entführt sie uns ins exotische Sri Lanka, früher bekannt als Ceylon. Die 25jährige Lali lebt in Cornwall und wurde von ihrem Vater alleine großgezogen. Ihre Mutter hat die Familie früh verlassen, ist in ihre Heimat nach Sri Lanka zurückgekehrt und hat den Kontakt komplett abgebrochen. Nun ist die Zeit gekommen und Lali möchte ihre Mutter kennenlernen. Hals über Kopf reist sie nach Sri Lanka, ohne zu wissen, was sie dort erwarten wird. Die Wiedersehensfreude ist groß, doch Lalis Mutter ist besorgt, denn angeblich gibt es einen Fluch, der die Frauen der Familie seit Generationen heimsucht. Viele Frauen sind früh verstorben und Lalis Großmutter ist in den Wirren des Bürgerkrieges in den 1980er Jahren spurlos verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Als Leserin ahnt man schon, welchen Verlauf die Handlung nehmen wird. Doch das trübt nicht die Lesefreude. Auch hier greift Tessa Collins das bewährte Konzept der zwei Zeitebenen auf. So erfahren wir in Rückblenden, was Lalis Großmutter widerfahren ist und in der Gegenwartsebene verfolgen wir Lalis Besuch auf Sri Lanka. Die Autorin versteht es, Emotionen zu übermitteln und beschreibt wunderschön die Farben und Erlebnisse die auf Lali einströmen. Auch lässt sie uns an Land, Leute, Kultur und historischen Begebenheiten teilhaben. Doch spart sie auch die schlimme Entwicklung des Bürgerkriegs nicht aus. Dieser ist mir zwar noch in Erinnerung, doch weiß ich wenig darüber. Somit habe ich wieder etwas dazugelernt. Wie schon in den Vorgängerromanen hat Tessa Collins sympathische Protagonisten geschaffen und die 496 Seiten vergehen wie im Flug. Die Autorin gibt ihren Romanen immer wieder neue Impulse. So werden hier selbstgeschriebene Gedichte von Lalis Mutter eingeschoben. Hier wäre weniger mehr gewesen und ich hätte darauf verzichten können, doch finde ich die Idee an sich charmant. Wer bislang noch nicht den Wunsch verspürte nach Sri Lanka zu reisen, wird es nach dieser Lektüre auf alle Fälle wollen. Ich wäre einem Besuch nicht abgeneigt und auch die von Lali hoch gelobten ayurvedischen Behandlungen klingen interessant. Nun freue ich mich auf den nächsten Band und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Neueinsteiger dieser Reihe werden sich sofort zurechtfinden, denn die Romane können unabhängig von einander gelesen werden. |
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Bewertung vom 06.08.2025 | ||
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Die gesellschaftlichen Gedanken und auch die Regeln und Gesetzte unterschieden sich in den 50er Jahren deutlich zu dem Leben, wie wir es heute kennen. Zum Glück gab es Wandel und Veränderungen. Melanie Metzenthins neuer Roman „Wer ins Licht treten will“, führt uns zurück ins Jahr 1959. Gerade das Frauenbild war in der Gesellschaft anders geprägt. Dies greift die Autorin in diesem Fortsetzungsroman wunderbar auf. Die Protagonistin ist weiterhin Renate. Sie arbeitet als Assistenzärztin in der Psychiatrischen Klinik in Hamburg Ochsenzoll, mittlerweile auf der Frauenstation. Zwei Patientinnen Schicksale stehen hier im Vordergrund. Eine Frau kämpft gegen die Gewässerverschmutzung, dieses Aufbegehren wurde sofort geahndet und hat sie die die Psychiatrie gebracht. Nach unseren heutigen Wertvorstellungen unfassbar, doch damals fehlte noch die Sensibilisierung für den Umweltschutz. Die zweite Patientin musste Gewalt in der Ehe erleiden und hat sich ihrem Mann gegenüber zur Wehr gesetzt. Auch hier war die Gesetzgebung eine andere, Vergewaltigung in der Ehe war kein Strafbestand. Die Ehefrau musste sich dem Mann unterordnen. Es hat noch viele Jahre gedauert, bis hier die Gesetzte verändert wurden. Auch im familiären Umfeld gibt es bei Renate einige Veränderungen. Ihr Verlobter Matthias muss seine Lebensplanung neu entwerfen und Renate muss mit viel Feingefühl neue Wege aufzeichnen. Matthias Familie erhält Besuch aus den USA, der jedoch alte Familienkonflikte aufkochen lässt. Von Renate erhofft man sich als Mediatorin Unterstützung. Und dann ist da noch Renates Onkel, welcher Renate nach dem frühen Tod ihrer Eltern adoptiert hat. Er gibt das Geheimnis seiner Homosexualität preis. Renate geht mit dieser Offenbarung locker um, doch weiß sie, dass Homosexualität als Straftat gilt und ihr Onkel vorsichtig sein muss. Wie man sieht, viele Handlungsstränge. Aber Melanie Metzenthin versteht es perfekt, diese ineinanderfließen zu lassen und sie bilden den Zeitgeist sehr gut ab. Es macht einfach Spaß, dieser Geschichte zu folgen und das Leben dieser Zeit mitzuerleben. Historische Personen beleben die Handlung. Übrigens, diese Geschichte ist ein Spinn-off der Reihe „Die Hafenschwester-Saga“. Einige Figuren aus dieser Reihe haben hier kleine Gastauftritte und runden das Gelesene wunderbar ab. Ich finde diese Idee sehr gelungen und die Autorin hat auch schon in ihren anderen Romanen dieses Mittel eingesetzt. Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen und schafft eine Verbindung. Nichts desto trotz kann dieser Roman unabhängig von anderen Teilen gelesen werden. Ich hoffe sehr auf eine weitere Fortsetzung, denn die Protagonisten sind mir gute Freunde geworden und ich bin neugierig wie das Eheleben Renate und Matthias bekommen wird. Gern spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus. |
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Bewertung vom 27.07.2025 | ||
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Da mir bereits der Griechenlandroman „Bittersüße Mandeln“ von Hanna von Feilitzsch sehr gut gefallen hat, war ich neugierig, ob sie auch Krimi kann. Ja, sie kann. Wie schon der Titel vermuten lässt, geht es wieder nach Griechenland. Dieses Mal auf die Kykladeninsel Paros. Dorthin verschlägt es die Polizistin Christina. Früher hat sie in Athen gearbeitet und ist dann mit Mann und Kindern nach Deutschland gezogen. Nun sind die Kinder erwachsen, ihr Mann hat ein tolles Jobangebot in Saudi-Arabien angenommen, sie führen nun eine Fernbeziehung und Christina orientiert sich auch beruflich neu. Paros ist ihr vertraut. So lebten einst ihre Großeltern hier. Der Einstieg ins Kollegenteam verläuft leider nicht so harmonisch wie gewünscht. Die männlichen Kollegen stehen ihr skeptisch gegenüber. Kurz nach Christinas Ankunft schreckt ein Mord an die Inselbewohnerin Lena Paros auf. Schnell ist ein Täter in Visier genommen: Dragos der Ehemann. Christina glaubt nicht an seine Täterschaft, doch sie wird nicht ins Ermittlerteam geholt. Also ermittelt sie verdeckt und bringt sich dabei in große Gefahr. Am Ende klärt sich Dank Christinas Einsatz das Verbrechen auf und weitere Taten kommen ans Licht. Das 464 Seiten umfassende Buch ist bereits im November 2023 erschienen. Der Einstieg gelingt leicht. Christina ist eine sympathische Frau und es macht großen Spaß, sie auf der Insel zu begleiten. Die Inselbeschreibungen werden so wunderschön abgebildet, so dass sofort der Wunsch entsteht, diese Insel zu besuchen. |
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