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Raumzeitreisender
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Ahaus
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Buchwurm, der sich durch den multidimensionalen Wissenschafts- und Literaturkosmos frisst

Bewertungen

Insgesamt 788 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2025
Weiße Nächte
Dostojewskij, Fjodor M.

Weiße Nächte


gut

Ein junger Mann hilft auf einem nächtlichen Spaziergang durch Sankt Petersburg der 17-jährigen Nastenka, die von einem betrunkenen Mann bedrängt wird. Die beiden lernen sich kennen, freunden sich an und treffen sich fortan an drei weiteren Abenden.

Sie erzählen sich ihre Lebensgeschichten und der namenlose Erzähler verliebt sich in die junge Dame. Sie zeigt Interesse, ist aber unschlüssig, da sie auf ihren Freund wartet, der vor einem Jahr nach Moskau gegangen ist, um dort Geld für die spätere Heirat zu verdienen.

Der junge Mann ist ein einsamer Mensch und er erzählt Nastenka von seinen Träumen. Er macht sich Hoffnungen auf eine Beziehung und hilft ihr sogar einen Brief an ihren Freund zu schreiben, der vor wenigen Tagen nach Sankt Petersburg zurückgekehrt ist, sich aber noch nicht bei ihr gemeldet hat.

Es ist ein anderer Dostojewski, der diese Novelle 1848 geschrieben hat, noch weit entfernt von seinen Klassikern späterer Jahre. Er thematisiert die Einsamkeit, die Sehnsucht nach Liebe und ihre Enttäuschung, wenn das kurze Glück zerbricht.

Es ist diese emotionale Tiefe, die zum Markenzeichen von Dostojewskis Werken wurde, die hier bereits durchschimmert. Wenngleich die Vergänglichkeit der Liebe und die Zerstörung von Illusionen zeitlose Themen sind, wirken insbesondere die Ausführungen des Erzählers antiquiert.

Bewertung vom 13.11.2025
In 80 Tagen um die Welt
Verne, Jules

In 80 Tagen um die Welt


ausgezeichnet

Der französische Schriftsteller Jules Verne (1828 – 1905) ist bekannt für seine Abenteuer- und Science-Fiction-Romane. Er gilt als einer der Begründer der Science-Fiction-Literatur. Inspiriert durch Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe und George Francis Trains tatsächlicher Reise um die Erde entstand diese Abenteuergeschichte.

Jules Verne gelingt es, mit Gentleman Phileas Fogg, seinem Diener Passepartout und Inspektor Fix, markante Charaktere zu kreieren, die wesentlich dazu beitragen, dass der Roman spannend und unterhaltsam ist. Eine Wette im Londoner Reform Club veranlasst Fogg, sich zusammen mit Passepartout auf die Reise um die Erde zu begeben. Ein Bankraub führt dazu, dass Inspektor Fix sie auf dieser Tour verfolgt.

Sie nutzen die Eisenbahn, reisen mit Schiffen, bei verpassten Abfahrtszeiten auch mit Schlitten und in Indien sogar auf Elefanten. Dabei erleben sie zahlreiche gefährliche Situationen, retten eine Frau vor dem Tod, kämpfen gegen Indianer und ständig gegen die Zeit. Fogg ist ein Mann mit strengen Prinzipien, dem der Erfolg der Reise existenziell wichtig, das Leben seiner Begleiter aber noch wichtiger ist.

Die Geschichte wurde einige Male, beginnend in der Stummfilmzeit, verfilmt. Die Filme weichen mehr oder weniger vom Buch ab, was bei Verfilmungen nichts ungewöhnliches ist, aber Gründe liefert, den Roman zu lesen, um die ursprüngliche Geschichte kennenzulernen. "In 80 Tagen um die Welt" ist ein zeitloser Abenteuerroman, der auch 150 Jahre nach seiner Veröffentlichung seine Strahlkraft nicht verloren hat.

Bewertung vom 10.11.2025
Der Tod des Iwan Iljitsch
Tolstoi, Leo N.

Der Tod des Iwan Iljitsch


ausgezeichnet

Der Roman beginnt mit der Trauerfeier für Iwan Illjitsch, der nach langer und schwerer Krankheit gestorben ist. Von echter Trauer ist keine Spur, es mangelt selbst seinen langjährigen Freunden an echter Anteilnahme, stattdessen verabredet man sich für den Abend zum Kartenspielen. Die Witwe betont, wie sehr sie gelitten hat und interessiert sich primär für Geldunterstützung vom Staat.

Der Sarkasmus, der hier zum Ausdruck kommt, spiegelt die Außenperspektive auf die Sinnhaftigkeit des Lebens wider. Die Innenperspektive erlebt der Protagonist im Zuge seiner Krankheit.

Es folgt die Biografie von Iwan Illjitsch, der als Richter der gehobenen Gesellschaft angehört. Im Zuge seiner beruflichen Karriere lernt er seine Frau kennen und wird Teil der gehobenen Gesellschaft. In dem Maße, in dem ihre Ansprüche zunehmen, entfremden sich die Eheleute. Illjitsch konzentriert sich auf seinen Beruf und familiär wird der äußere Schein gewahrt.

Eine Neubewertung seiner Lebenssituation erfolgt erst im Zuge seiner Krankheit. Er konsultiert zahlreiche Ärzte, die ihm letztlich nicht helfen können. Sie behandeln ihn mit derselben professionellen Unmenschlichkeit, mit der er als Richter seine Angeklagten abgeurteilt hat.

Iwan Illjitsch beschäftigt sich zunehmend mit existenziellen Fragen und stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens. Ihn plagen neben seinen physischen Schmerzen Zweifel. "Dass sowohl sein Dienst wie auch seine Lebensführung, seine Familie sowohl wie all diese Interessen der Gesellschaft und des Dienstes, dass all dies zusammen nicht das Wahre gewesen sein mochte." (85)

Leo Tolstoi kritisiert mit dieser Geschichte die Werte der bürgerlichen Existenz und der Gesellschaft. Leben rational zu erklären führt zu Kälte und Bedeutungslosigkeit. Die Antworten lauten Selbstlosigkeit und Liebe, wie sie durch Illjitsch Diener Gerassim zum Ausdruck kommen – der einzige Lichtblick in dieser trostlosen Erzählung.

Bewertung vom 08.11.2025
Spinner
Wells, Benedict

Spinner


gut

"Ich war allein in der Wüste, über mir flogen die Geier, und alle Wetten standen gegen mich. Ich war der Totgesagte." (60)

Jesper Lier, 20 Jahre alt, wohnt seit über einem Jahr allein in Berlin, angeblich um zu studieren. In Wirklichkeit arbeitet er, nach seinem Zivildienst, als Praktikant beim Berliner Merkur und bezieht zusätzlich Kindergeld, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Seine Familie lebt in München. Sein Vater ist seit 2 Jahren tot. Sein jüngerer Bruder Jonas, 17 Jahre alt, ist ein völlig anderer Typ als Jesper. Seiner Familie, mit der er sich nicht versteht, hat er einige Lügen von seiner Zeit in Berlin erzählt. Den Kontakt hat er weitgehend abgebrochen.

Er schreibt seit längerer Zeit erfolglos an einem Buch und möchte Schriftsteller werden. Ihm fehlt jegliche Struktur sowohl im Leben als auch in der Arbeit an seinem Roman. Seine Zeit vertreibt er mit seinem Berliner Freund Gustav und seinem ehemaligen Schulfreund Frank.

Ihr Leben verläuft chaotisch. Sie erleben kuriose Dinge. Jesper wirkt nicht nur bei der Suche nach einer Freundin verloren, sein Leben wirkt insgesamt planlos und asozial. Der Tod seines Vaters bereitet ihm große Probleme. Manche Erklärungen kristallisieren sich erst im Zuge der Geschichte heraus.

Der Roman beschreibt eine Woche im Leben von Jesper Lier und diese eine Woche gibt einen komprimierten Einblick in seinen Alltag. Die Perspektive ist ausschließlich die von Jesper. Benedicct Wells erzählt, dem Alter des Protagonisten entsprechend, im Sprachstil eines Heranwachsenden.

Als Leser gewinnt man den Eindruck, dass sowohl der Roman als auch das Buchmanuskript von Jesper viel mit dem Autor selbst zu tun haben, der den Roman als 19-jähriger geschrieben hat. Unter diesen Voraussetzungen kann man über kleinere Ungereimtheiten hinwegsehen.

Bewertung vom 03.11.2025
Finanzen ganz einfach
Sulilatu, Saidi

Finanzen ganz einfach


sehr gut

"Ich habe bei Finanztip die Philosophie gefunden, dass Finanzen ganz einfach gehen. Dass der Umgang mit Geld nicht kompliziert sein muss und Du Dich selber darum kümmern kannst. Dass Du beim Managen Deiner Finanzen nicht von anderen abhängig sein musst." (12)

Dieser Grundsatz zieht sich durch das gesamte Buch. Saidi Sulilatu klärt die Leser unabhängig über Finanzfragen auf. In diesem Sinne spielen ETFs bei seiner Anlageempfehlung eine große Rolle, insbesondere bei Planungen über Jahrzehnte, z.B. für die Altersversorgung.

Seine Erklärungen sind einfach und überfordern die Leser nicht. Er analysiert alternative Anlageformen und macht auf überteuerte und damit unrentable Verträge aufmerksam. Einzig beim Thema Steuern hätte ich mir ausführlichere Antworten gewünscht.

Die Leser werden sensibilisiert, die eigene Finanzsituation in Kosten für Lebenserhaltung, Freizeit und Sparen zu strukturieren und inhaltlich einmal jährlich zu überarbeiten. Anlageformen müssen überschaubar sein, von spekulativen Geschäften rät er ab.

Der Autor ist Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung Finanztip. Er berät Menschen beim Umgang mit Geld mit dem Ziel einfache Lösungen zu finden, die dabei helfen, die eigene Finanzsituation zu überblicken und langfristig eigenständig zu verwalten.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2025
Der Lügenbaum
Hardinge, Frances

Der Lügenbaum


sehr gut

Im Jahre 1868, neun Jahre nach Darwins "Über die Entstehung der Arten", muss Reverend Erasmus Sunderly, der bekannte Naturforscher und Archäologe, wegen einer Lügengeschichte, zusammen mit seiner Frau Myrtle und seinen beiden Kindern Faith (14 Jahre) Howard (6 Jahre), fluchtartig die Grafschaft Kent verlassen. Sie siedeln um auf die einsame Insel Vane, in der Hoffnung, hier einen Neuanfang wagen zu können. (72)

Frances Hardinge gelingt es, die kulturellen, gesellschaftlichen und familiären Verhältnisse der viktorianischen Zeit in England überzeugend darzustellen. Die Männer stehen im Erwerbsleben und die Frauen gelten als minderbemittelt und einzig tauglich als Hausfrauen. Die Ansage von Erasmus Sunderly an seine Tochter Faith beschreibt die familiären Verhältnisse jener Zeit mehr als deutlich. (119)

Die Gerüchteküche auf der Insel brodelt aufgrund von Indiskretionen und so wird die Familie von den Bewohnern geschnitten. Einen Höhepunkt erreichen die Spannungen, als Reverend Sunderly stirbt und wegen des Verdachts von Suizid nicht auf dem kirchlichen Friedhof beerdigt werden darf. Die Rechtslage sieht zudem vor, dass Frauen und Kinder in so einem Fall enterbt werden, was sich Onkel Miles, bei dem sie wohnen, zu Nutze machen will.

Tochter Faith lässt sich nicht einschüchtern und setzt sich mit Vaters Tagebüchern und Forschungsergebnissen auseinander. Sie kommt Geheimnissen auf die Spur und wird mit mächtigen Widerständen konfrontiert. Sie begreift, wie die menschliche Psyche funktioniert und setzt im Zuge ihrer Aufklärungsarbeit Gerüchte in die Welt und hetzt die Menschen gegeneinander auf.

Der Roman umfasst die Genres Krimi, Abenteuer, Historie, Gesellschaftskritik und enthält durch den geheimnisvollen Lügenbaum auch mystische Elemente. Der Autorin gelingt es, die Charaktere und ihre jeweilige Motivation überzeugend darzustellen. Es gibt Abhängigkeiten und Verbindungen, die nach und nach gelüftet werden. Ausschließlich positive Charaktere sucht man vergeblich, das gilt auch für Faith, die über sich hinauswächst.

Bewertung vom 24.10.2025
Die Auferstehung
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


sehr gut

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews haben früher als Detektive gearbeitet. Aufgrund eines Todesfalles haben sie sich zerstritten und ihre Zusammenarbeit aufgelöst. Seitdem gehen sie unterschiedlichen Berufen nach und haben den Kontakt untereinander abgebrochen.

Eines Tages werden sie, unabhängig voneinander, mit einem seltsamen Fall konfrontiert. Eine Frau, die sie von früher kennen, taucht nach 7 Jahren, die sie nach einem Orkan im Urwald des Amazonas verschollen war, wieder auf. Ihr Vater erkennt sie an, aber begründete Zweifel bleiben bestehen.

Die drei Detektive beschäftigen sich mit dem Fall und decken Ungereimtheiten auf. Wie kann man 7 Jahre im Dschungel überleben und kaum Erinnerungen an diese Zeit haben? Die außergewöhnliche Geschichte nimmt Wendungen an, die nicht vorhersehbar sind.

Das größte Hilfsmittel der Detektive sind ihre Kontakte von früher, die sie ausreizen und manchmal, wie ich finde, auch überreizen. Sie verfolgen mehrere Spuren, die zu widersprüchlichen Erkenntnissen und wilden Spekulationen führen und die Leser damit in den Bann ziehen.

Andreas Eschbach ist mal wieder ein spannender Roman gelungen. Drei unterschiedliche Charaktere arbeiten nach vielen Jahren als gereifte Erwachsene an einem Fall, der sie bis an ihre Grenzen fordert, wobei persönliche Erlebnisse und Spannungen in die Detektivarbeit einfließen.

Bewertung vom 21.10.2025
Den Bach rauf
Habeck, Robert

Den Bach rauf


sehr gut

"Ich nenne Heimat das Land, dessen Probleme mich direkt angehen." (14) Damit beschreibt Robert Habeck nicht nur die Ausgangslage, sondern auch die Verantwortung, die für jeden Einzelnen daraus erwächst.

"Die Entscheidung liegt bei Dir!" ist der Titel eines Buches des Führungsexperten Reinhard K. Sprenger und diese These passt auch zu Habecks Ausführungen in diesem Buch.

Wir müssen unser Leben selbst in die Hand nehmen, auch wenn die Situation schwierig ist. Das Buch ist eine Aufforderung, in die Zukunft zu schauen und für den Erhalt der Demokratie in die Verantwortung zu gehen.

Habeck startet einen selbstkritischen Rückblick auf seine vergangenen Jahre in Regierungsverantwortung. Die Rahmenbedingungen waren schwierig, einiges wurde umgesetzt, aber es reichte nicht.

Er analysiert in einfacher Sprache die derzeitige Situation und beschreibt notwendige Maßnahmen für Wirtschaft und Gesellschaft. Es hilft nicht, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern Kompromisse sind erforderlich.

Statt Populismus ist Differenzierung erforderlich und statt Provokation eine offene Diskussion. Habeck begründet, warum Europa zusammenwachsen muss. Anders ist eine Gegengewicht zu USA und China nicht möglich.

Viele der Thesen, die Habeck ausführt, gelten parteiübergreifend. Das gilt auch für die Ablehnung von Hass und Gewalt. Die Unterschiede liegen insbesondere in der Art der Umsetzung.

Habeck beschreibt wichtige Zielvorstellungen für den notwendigen Wandel, wie man diesen erreichen kann, bleibt weitgehend offen. Veränderungen wollen ist das eine, Veränderungen umsetzen eine ganz andere Sache.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2025
Stonehenge - Die Kathedrale der Zeit
Follett, Ken

Stonehenge - Die Kathedrale der Zeit


gut

Der Roman spielt um 2500 v. Chr. In Südwestengland. Die Region ist dünn besiedelt. Es leben dort in jeweils getrennten Gruppen die Hirten, die Bauern, die Feuersteinhauer, die Priesterinnen und die Waldbewohner. Eine Landkarte verschafft den Lesern einen Überblick über den Landstrich. Ken Follett beschreibt die Lebensgrundlagen der Menschen und deren Kultur.

Zum Mittsommerfest treffen sich die Menschen aus dem Umfeld in dem Dorf Riverbend, nahe einem Holzmonument aus vergangenen Zeiten, um Handel zu treiben, sich auszutauschen und sich zu vergnügen. Das ist der Rahmen der Handlungen, über deren Entwicklung über mehrere Jahre der Autor in gewohnt verständlicher Art und Weise berichtet.

Wesentliche Teile des Romans beschreiben familiäre und gesellschaftliche Spannungen, die in einigen Fällen zu ernsthaften Konflikten führen. Im Fokus stehen insbesondere die unterschiedlichen Interessen der Bauern, Hirten und Waldbewohner. Autoritäre Führer verschärfen den Streit. Die Charaktere der Protagonisten machen deutlich, mit wem man es zu tun hat.

Wunsch der Priesterin Joia und des Feuersteinhauers Seft ist es, dass Holzmonument durch ein Steinmonument zu ersetzen. Das sollte dem Titel nach der Kern des Romans sein. Hier setzt meine Kritik an: Über Stonehenge und deren astronomische Ausrichtung gibt es viel zu berichten. Diese Thematik kommt zu kurz, gleiches gilt für die Bauweise des Monumentes.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2025
The Secret of Secrets (deutschsprachige Ausgabe) / Robert Langdon Bd.6
Brown, Dan

The Secret of Secrets (deutschsprachige Ausgabe) / Robert Langdon Bd.6


sehr gut

Robert Langdon, Professor für Ikonologie und Symbologie, reist nach Prag, um einen Vortrag seiner Freundin Katherine Solomon, einer noetischen Wissenschaftlerin, über das Bewusstsein zu hören. Ihr neues Buch mit spektakulären Erkenntnissen soll in Kürze veröffentlicht werden. Gemeinsam wollen sie ein paar ruhige Tage verbringen. Die Geschichte beginnt harmlos.

Nach kurzer Zeit überschlagen sich die Ereignisse. In New York beim Penguin Random House wird die besonders gesicherte digitale Datei von Solomons Buchmanuskript von Hackern gelöscht. Langdon gerät nach einem Feueralarm in den Fokus des tschechischen Geheimdienstes und ein Wesen aus der Mythologie, der Golem, tritt als mysteriöser Beschützer auf.

So wie es den Wettlauf um die erste Atombombe gab, so gibt es den Wettlauf um die Entschlüsselung des Bewusstseins. Handelt es sich um ein Konstrukt des Gehirns oder arbeitet das Gehirn als Empfänger? Dan Brown verarbeitet neue Erkenntnisse der Neurowissenschaft, verschneidet diese mit mystischen Elementen und verpackt alles in einem spannenden Thriller.

Auch wenn der Autor in den Vorbemerkungen schreibt, dass alle Experimente und Technologien der Wirklichkeit entnommen wurden, wäre die Darstellung eines Hirnforschers hilfreich, der die Spreu vom Weizen trennt. Die Leser lernen einige Geheimnisse über Prag kennen und auch den Einfluss der USA. Langdon wirkt menschlicher als in anderen Romanen.

Es ist ein spannender Thriller mit verschiedenen Höhepunkten, aber auch unwahrscheinlichen Handlungen. Wenn es um das Treiben der Geheimdienste geht, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt – nationale Vorteile haben Priorität. Wesentliche Aktionen sind 100 Seiten vor Buchende beendet. Insofern hätte der Schluss kürzer gefasst werden können.