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crazygirl

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Insgesamt 656 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2025
Im Dunkel des Roten Felsens
Heymann, Dieter

Im Dunkel des Roten Felsens


ausgezeichnet

1944. Hans Plöger ist von Geburt auf an behindert und somit wehruntauglich für den Kriegsdienst. Da er recht clever ist, bringt sein Vater ihn zuerst in der Schreibstube einer Schreinerei unter und später als Gendarm. Schon bald bekommt er einen neuen Einsatzbefehl und reist von Ellerhoop auf die Insel Helgoland. Dort lernt er das ausgeklügelte Bunkersystem unter den Felsen der Insel kennen. Da es oft Fliegeralarm gibt, sucht die Bevölkerung dort Schutz und Hans ist einer der Ordnungshelfer. Dort lernt er auch die Dirne Agnes kennen und verliebt sich in sie. Als ein Mitglied der NSDAP ermordet wird und zwei Kriminalbeamte auf die Insel kommen, stellt Hans seine eigenen Überlegungen an. Dramatische Ereignisse und die Bombardierung der Insel gegen Ende des Krieges nehmen ihren Lauf.

Das Cover ist außergewöhnlich schön. Ein gemaltes Bild von Helgoland und dem roten Felsen in der Nordsee mit einem Liebespaar im Vordergrund. Die Protagonisten sind zum Teil sehr warmherzig beschrieben. Der väterliche Polizist Herr Thomsen und die Pensionswirtin Gesa gefallen mir besonders gut. Das Leben auf der Insel zur damaligen Zeit wird sehr gut geschildert. Die Handlungsorte und das Bunkersystem sind so präsent als wäre ich selbst dabei. Der Roman beginnt im Jahr 1984 in Büsum als Hans mit seiner Nichte und dem Neffen die Wohnung ausräumt und sie in seinen handschriftlichen Erlebnissen lesen. Die Bombardierung und Zerstörung Helgolands durch englische Jagdflieger ist historisch belegt und sehr gut recherchiert.

Bewertung vom 21.01.2025
Die Wächterin von Köln
Schier, Petra

Die Wächterin von Köln


ausgezeichnet

Köln im Jahr 1423. Die Bordellwirtin Elsbeth, erhält die Nachricht, dass ihr Halbbruderermordet wurde. Nicolai war ein angesehener Kaufmann und hat auch ein beträchtliches Vermögen in der Schattenwelt erworben. Sehr oft hat Elsbeth ihn zu geheimen Informationen verholfen, die ihn bei seinen Transaktionen geholfen haben. Von ihrer Beziehung und Verwandschaft weiß nur der Scharfrichter Meister Hans, der mit ihr liiert ist. Elsbeth hat ihrem Halbbruder versprochen, über seine Junge Witwe und den Rest seiner Familie zu wachen und nimmt die Verantwortung sehr ernst, obwohl sie nur im Verborgenen agieren kann. Meister Hans hilft ihr dabei und erfährt endlich auch mehr aus ihrer Vergangenheit.
Das Cover ist nicht so typisch für historische Romane. Gefällt mir aber sehr gut. Ganz am Anfang finden wir eine Stadtkarte von Köln aus dem Jahr 1423 und ein umfangreiches Personenregister. Zu den aktuellen Ereignissen gibt es Rückblicke ab 1396. Die Protagonisten werden im Laufe des Roman sehr ausführlich vorgestellt. Das Dasein der Huren und die Verbesserungen der Lebensumstände, die Elsbeth umsetzen konnte haben mich beeindruckt. Der Schreibstil ist lebendig und hat mich in die Zeit von damals versetzt.

Bewertung vom 21.01.2025
Der König
Nesbø, Jo

Der König


ausgezeichnet

In den norwegischen Bergen im kleinen Ort Os, hat Carl Opgard als ungekrönter König das Sagen. Er besitzt ein Wellness-Hotel und baut an einem neuem Domizil, von wo er über all den anderen thronen könnte. Sein älterer Bruder Roy besitzt eine Tankstelle und ein Lokal. Ihn ruft Carl, wenn Fehler beseitigt werden müssen. Und manchmal geht er über Leichen. Als Carl einen Freizeitpark mit einer riesigen hölzernen Achterbahn auf dem Campingplatz bauen möchte, die Verkehrsplanung dem aber entgegen steht, muss er sich etwas einfallen lassen. Den Kredit den Roy aufnimmt Carl für seine Zwecke eingeplant und die Beziehung der beiden Brüder steht auf dem Prüfstand.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Der Schreibstil ist packend und unterhaltsam. Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben und ich sehe sie direkt vor mir. Die Verbrechen werden so nett in Worte gepackt, als handele es sich um eine gute Tat oder um ein Kavaliersdelikt. Die beiden Brüder tricksen sich gegenseitig aus. Sind aber bei anderen Gegnern immer einen Schritt voraus.

Bewertung vom 20.01.2025
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

DCI Adam Bishop wird zu einem Tatort gerufen. Auf einer Mülldeponie am Rande von London wird eine Leiche gefunden. Direkt daneben auf einem Kühlschrank leuchtet eine grüne römische Ziffer XII. Als Adam weitere Zahlen sieht, finden sie insgesamt fünf Leichen, die unterschiedliche Liegezeiten aufweisen und alle durch Ausbluten gestorben sind. Vor dreißig Jahren gab es schon einmal eine Mordserie. Vier Frauen wurden getötet und römische Ziffern von XX runterzählend über die Schuppentür eingeritzt. Doch der Mörder sitzt noch immer im Gefängnis. Was weiß Adams Exfrau Romilly über die Taten und den damaligen Mörder.
Das Cover und der Titel sind passend gewählt. Die Protagonisten werden sehr genau beschrieben, wobei die Identität einzelner Personen zunächst im Verborgenen bleiben. Die Handlung wird aus der Sicht von verschiedenen Beteiligten geschildert und teilweise durch ein anderes Schriftbild gekennzeichnet. Obduktions-, Patienten- und Ermittlungsberichte bringen immer neue Wendungen. Das Buch liest sich flüssig und spannend und zum Schluss wird die Spannung durch kurze Kapitel noch einmal erhöht.

Bewertung vom 16.01.2025
Der Jäger
Diel, Svenja

Der Jäger


ausgezeichnet

Sommer 2023 im Spreewald. Die Wolfsgegner melden sich wieder zu Wort und auf einem Ferien- und Bauernhof gab es einen Angriff auf zwei Pferde. Als der Hofbesitzer kopfüber hängend im Stall mit zerbissener Kehle aufgefunden wird, ist die örtliche Polizei alarmiert. Das LKA aus Bayern wird zur Unterstützung angefordert, da vor einigen Monaten ein Mann von einem Auto überfahren wurde und ähnliche Bisswunden am Hals hatte. Diese Tatsache fand damals wenig Beachtung.
Die Protagonisten passen sehr gut zu der Region des Spreewaldes und werden anschaulich beschrieben. Die Handlung unterbrochen durch Erzählungen aus der Sicht des Täters und ist durchgehend interessant.

Bewertung vom 16.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


ausgezeichnet

Die reiche, bekannte Familie Snæberg trifft sich in einem abgelegenen Hotel. In einer extra angelegten Face-Book hat sich die große Familie für die gerade eröffnete Unterkunft entschieden und exklusiv gebucht. Im Laufe der Feier, wird reichlich Alkohol und Drogen konsumiert und einige Geheimnisse aufgedeckt. Auch die Jugendlichen konsumieren unbemerkt so einiges und sind auf Social Media aktiv. Die isländische Kriminalpolizei von Akranes findet in der Nähe eine abgestürzte Leiche, deren Todesursache und Identität erst im Laufe der Ermittlungen zu Tage treten.
Dies ist der 4. Teil der Island-Krimis und das Cover und der Titel passen dazu. Die Protagonisten werden in einem Stammbaum der Familie auf der 1. Seite dargestellt und auch im Laufe der Erzählung nach und nach ausführlich vorgestellt. Die Handlung umfasst die drei Tage im Hotel, wobei immer wieder kurze Kapitel mit der Gegenwart und den Ermittlungen eingeflochten wird. Die restlichen Kapitel werden aus der Sicht der verschiedenen Familienmitglieder und von der Hotelangestellten Irma geschildert. Hier stehen nicht die Ermittlungen der Polizei im Vordergrund. Die Personen entlarven sich im Laufe der kurzen Zeit selbst.

Bewertung vom 15.01.2025
Der Seher
Haller, Elias

Der Seher


ausgezeichnet

Bauarbeiten im Hof vom Dresdner Zwinger. Als der der Bauarbeiter beim Aushub gezielt eine Zeitkapsel findet , wird er von einem Kollegen überrascht und bei dem anschließendem Streit schwer verletzt. Arne Stiller ermittelt wegen Mordversuch. Der Verdächtige meldet sich bei einem Anwalt und berichtet von Knochen, die in dem Behälter von der Baustelle lagen. Kurze Zeit später ist der Anwalt tot, die Knochen werden einem Säugling zugeordnet, dessen Mutter vor 17 Jahren ermordet wurde und er verschwand. Als das Baby eines berühmten Musikers entführt wird, meldet sich ein "Seher" bei Arne um ihm behilflich zu sein.
Das Cover passt zur Reihe um den Kryptologen Arne Stiller und die vielen Knochen wirken unheimlich. Zu den üblichen Protagonisten bringt die Kommissar-Anwärterin Sandy frischen Wind ins Büro von Arne. An ihre vorlaute Art sich in seine Vernehmungen einzumischen, muss er sich erst einmal gewöhnen. Seine bisherige Assistentin Inge, wird in den Ruhestand verabschiedet und steht auch nicht für einen Gedankenaustausch zur Verfügung. Die Handlung ist wieder einmal spannend und es gibt auch wieder eine Chiffre zu entschlüsseln. Ich lerne wieder neue Handlungsorte in Dresden kennen, die sehr gut beschrieben werden. Die schlüssige Auflösung des Falls hat mich dann verblüfft.

Bewertung vom 14.01.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


ausgezeichnet

Vor frei Jahren wollten vier Frauen zusammen mit der Braut Aoife den Junggesellinnenabschied feiern. Auf Anraten des Bräutigams hat die 1. Brautjungfer Tiff eine einsame Villa auf Marbella gemietet. Am letzten Abend wird das Haus total verwüstet, Aoife ist tot und Dani wird bewusstlos aufgefunden und kann sich an nichts erinnern. Ein Täter konnte nicht ermittelt werden-
Dani leidet seitdem unter Depressionen. Zum dritten Todestag überredet sie die anderen drei Frauen, mit ihr nach Marbella zu fliegen. Sie wissen nicht, dass Dani sich an die Todesnacht erinnern möchte und alles so arrangiert wie damals. Gleiches Mietauto, dieselbe Villa und jede im selben Zimmer. Wird die Wahrheit ans Licht kommen?
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Handlung wird aus der Sicht von jeweils einer der vier Frauen erzählt und auch in damals und heute unterteilt. Dadurch lernt man die Personen und ihre Denkweise sehr gut kennen und erfährt auch ihre Geheimnisse. Auch die Beziehung untereinander, die nicht unbedingt von Freundschaft geprägt ist, wird sehr gut beschrieben. Die Handlung liest sich spannend und nimmt mich mit in das Geschehen.

Bewertung vom 06.01.2025
Bitterer Hass - Ein Fall für Sommer und Kampmann
Lautenschläger, Angela

Bitterer Hass - Ein Fall für Sommer und Kampmann


ausgezeichnet

Die Anwältin Theresa Sommer und Kommissar Lukas Kampmann ziehen zusammen in ein frisch erworbenes Haus in Wohldorf am Rande von Hamburg. Lukas sein Bruder und seine betagten Eltern ziehen mit ein und freuen sich in ihrem Mehrgenerationshaus auf gemeinsame Kochabende, Dann bekommt Lukas einen neuen fall und kann gleich mit dem Fahrrad zum Tatort fahren. Der Trainer der Jugendmannschaft vom Fußballverein Wohldorf liegt erschlagen auf dem Platz. Während Theresa sich noch ihr Büro in Wohldorf einrichtet, steht schon eine Klientin vor der Tür, die sich scheiden lassen möchte. Als dann noch beim Aufräumen ein 30 Jahre alter Zettel mit einer Suchanzeige zu einem dänischen Mädchen gefunden wird, tritt Tante Hedwig auf den Plan um mit dem Taxifahrer und Detektiv Yildirim zu ermitteln.
Dies ist 5. Fall für Sommer und Kampmann. Die Vorgänger-Bücher kenne ich nicht und konnte mich trotzdem schnell mit den eigenwilligen Protagonisten anfreunden. Die Handlungsorte sind mir bekannt und ich konnte die Wege nachverfolgen. Die Handlung ist sehr unterhaltsam und spannend. Der Erzählstil ist sehr erfrischend und eine Begriffe typisch norddeutsch.

Bewertung vom 06.01.2025
Todsicher verschlüsselt
Wilhelm, Arno

Todsicher verschlüsselt


ausgezeichnet

Annalena übernimmt spezielle Aufträge im Bereich Überwachung, Recherche und Personenschutz. Hindernisse überwinden und Einbrüche sind ihre Spezialität. Als sie gerade zwei Verdächtige belauscht, klingelt ihr spezielles Handy, dessen Nummer nur vier Personen kennen. Ihre Tante teilt ihr mit, dass ihr Bruder zusammen mit vier weiteren Personen ermordet wurde. Da sie mit einigen Leuten eine offene Rechnung hat, ist sie vorsichtig. Will sie Jemand in ihre Heimat in Berchtesgaden locken?
Kommissarin Helga Herbertsen ist von Berlin nach Bayern strafversetzt worden und soll auch hier gerade vom Dienst suspendiert werden, als der Innenminister anruft. In Berchtesgaden wurden fünf Tote in einer Wohnung gefunden. Da die örtliche Polizei gerade unterbesetzt ist, soll Helga und ein Team diesen Fall lösen.
Das Cover und der Titel passen sehr gut zu diesem Krimi. Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben. Die beiden sehr unterschiedlichen Frauen bieten viel Zündstoff und stellt eine Abwechselung zu anderen Krimis dar. Die Handlung liest sich sehr flüssig, ist spannend und hat Humor. Das Thema Cyber-Kriminalität ist aktuell und lädt zum Nachdenken ein.