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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 547 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Diese Geschichte hat mein Herz gebrochen

„Alles was ich geben kann – The last letter“ von Rebecca Yarros hat mich absolut unerwartet getroffen und mir einfach das Herz gebrochen.
Triggerwarnungen sollten hier auf jeden Fall gelesen werden.
Rebecca Yarros hat einen unheimlich feinfühligen Schreibstil, der besonders die Charaktere und ihre Emotionen hervorgebracht hat.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Ella und Chaos erzählt. Die Kapitel wechseln sich ab, so dass man beide Seiten von Anfang an erfährt.
Alle Figuren sind mit Herz geschrieben und es gab eigentlich niemanden, den ich nicht mochte. Das war bei dem ganzen Drama und Herzschmerz echt eine Wohltat.
Besonders die Kinder waren total süß und mal nicht störend in der Geschichte. Gut, hier haben sie auch eine absolut wichtige Rolle.
Die Autorin hat sich für viele, nicht einfache Themen entschieden. Sie schafft es aber alle mit Gefühl und Mut anzugehen.
Dieses Buch ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle und wirklich nichts für Leser, die ein durchweg fröhliches Wohlfühlbuch lesen wollen.
Ich habe es von Anfang bis Ende verschlungen und habe mehr als eine Träne geweint.
Für mich ist dieses Buch ein Jahreshighlight.

Bewertung vom 15.09.2024
Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


ausgezeichnet

Bad Oeynhausen in der Nachkriegszeit

Nach Kriegsende wird der mondäne Kurort Bad Oeynhausen zum Hauptquartier der britischen Rheinarmee. Durch die Innenstadt wird ein Zaun gezogen, tausende Einwohner müssen ihr Zuhause verlassen und Platz machen für die Besatzer. Auch Anne und ihre Familie sind gezwungen, ihr Kurhotel aufgeben und in eine Baracke außerhalb der Sperrzone zu ziehen. Während ihre Freundin Rosalie gewillt ist, sich die Briten zum Freund und das Leben dadurch ein bisschen einfacher zu machen, lehnt sich Anne auf und gerät immer wieder mit dem Colonel Michael Hunter aneinander. Erst ein verhängnisvolles Feuer lässt beide erkennen, dass sie auf derselben Seite stehen und sich viel näher sind, als sie jemals dachten.

Ich bin ein großer Fan der Bücher von Theresia Graw und so durfte auch „Don’t Kiss Tommy“ nicht fehlen. Der Klappentext und das Cover hätten mich aber sowieso neugierig gemacht, da ich Bücher während des zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit unglaublich spannend finde. Dazu war ich schon oft in Bad Oeynhausen und wusste nichts über diese Phase der Stadt.
Die Autorin entführt uns mit ihrem gewohnt fesselnden Schreibstil in das Bad Oeynhausen der 40er Jahre. Bad Oeynhausen hat den Krieg als Lazarett-Stadt fast unbeschadet überstanden. Wenige schwere Bombenangriffe, wie z.B. auf die Weserhütte, haben die Bewohner geprägt, doch die Pracht der Kuranlagen blieb erhalten. Bis erst die Amerikaner und dann die Engländer vor der Tür standen und die Stadt sich kampflos ergeben hat.
Zunächst noch von Hoffnung auf baldige Normalität erfüllt, mussten die Bewohner bald einsehen, dass die Engländer ihrer Kurstadt keinen großen Wert beimessen, außer dass hier ihr neues Hauptquartier entstehen soll. Tausende Bad Oeynhausener werden ausquartiert, entweder in Umverteilungslager, zu Familienmitgliedern oder in die kargen Holzbaracken außerhalb der Sperrzone.
Theresia Graw bringt uns diesen Teil der Stadtgeschichte durch zwei Frauen näher.
Anne, deren Familie eins der prunkvollen Hotels gehörte, welches dann zum Offizierscasino wird und Rosalie, die noch nie viel besessen hat und die in der Besatzung durch die Engländer Chancen auf ein neues Leben sieht.
Anne steht plötzlich vor dem nichts und muss sich mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und deren Kindern durch Hunger, Krankheit und Armut kämpfen. Sie gibt nicht auf und findet immer neue Wege irgendwie über die Runden zu kommen. Dabei stößt sie immer wieder mit Colonel Hunter zusammen, der alles verkörpert, was ihr Herz zum Bluten bringt.
Rosalie kommt bei einem Bauern unter und findet Arbeit bei den Engländern. Für sie beginnt eine Zeit ohne Hunger und mit Luxus, von dem andere nur träumen, doch auch sie merkt bald, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Die Autorin entführt uns mit ihrem fließenden, spannenden Schreibstil in die Geschichten dieser beiden Freundinnen und zeigt uns Lesern so, wie es den Menschen damals ergangen ist und wie schlau und erfinderisch sich die Bad Oeynhausener damals über Wasser gehalten und durch die schlimmsten Schicksalsschläge gekämpft haben.
Spannend fand ich auch, das sie die Seite der Engländer ebenfalls beleuchtet und auch einen kleinen Blick aus der Sperrzone heraus möglich macht.
Ich war von Anfang bis Ende gefesselt und habe mich sehr mit den Figuren verbunden gefühlt. Ich habe mit ihnen gehofft, gekämpft, gelacht und geweint. Ich habe beide Erzählstränge unglaublich gerne verfolgt.
Das Buch hat mich von durchweg begeistert! Eine klare Empfehlung meinerseits.

Bewertung vom 15.09.2024
Death. Life. Repeat.
Finch, Louise

Death. Life. Repeat.


sehr gut

Immer wieder spannendes Konzept, leider leichte Schwächen

Spencer, eher am Feiern interessiert als am Lernen, wird mit den dunklen Seiten seines Freundes Anthony konfrontiert, als dieser Clara Hart auf einer Party missbraucht. Die tragische Nacht wiederholt sich immer wieder, und Spencer erkennt schließlich, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist. Wie oft wird er Clara Hart sterben sehen, bevor er diesen Bann brechen kann?

„Death. Life. Repeat. Die ewigen Leben der Clara Hart“ von Louise Finch, hat mich durch den Klappentext bzw. die Idee dahinter gelockt. Als Filmvariante mag ich das Konzept der Zeitschleife nicht aber als Buch finde ich es immer wieder spannend.
Das Cover hat mich nicht wirklich gereizt. Ich finde es nicht unbedingt ansprechend und es ist irgendwie nichtssagend gegenüber der Geschichte.
Der Leser steigt ohne großes Vorgeplänkel ins Buch ein und lernt direkt unseren Hauptprotagonisten Spencer kennen. Wir erfahren alles aus seiner Sicht und bekommen immer wieder Teile seiner Geschichte erzählt.
Spencer gehört zu den „coolen“ Typen, die irgendwie beliebt sind, obwohl keiner sie richtig leiden kann. Sein bester Freund Anthony ist nicht besonders nett aber schmeißt regelmäßig legendäre Hauspartys und behandelt Mädchen wie Wegwerfware. Aber er war für Spencer da, als seine Mutter gestorben ist.
Spencer kann mit den meisten blöden Sprüchen und dem Machoverhalten seiner Freunde nichts anfangen aber das gehört irgendwie dazu oder? Und wer gibt schon seinen Freunden Konter, wenn man schon so lange befreundet ist?
Dann kommt abends die Party, die alles verändert. Clara Hart, die sonst nie auf den Partys auftaucht und für die Spencer irgendwie schwärmt, wird von Anthony missbraucht und stirbt auf tragische Weise. Doch die Nacht ist nicht vorbei. Der ganze Tag wiederholt sich immer wieder.
Wir begleiten nun Spencer, wie er versucht zu verstehen, warum er in einer Zeitschleife festhängt und warum ausgerechnet Clara immer wieder etwas zustößt und wie er genau das verhindern kann.
Die Tage verändern sich immer wieder, so bleibt es auf jeden Fall spannend.
Und Spencer beginnt zu denken und zu reflektieren. Das fand ich eigentlich mit am interessantesten. Denn die Autorin hat keine großen Aha-Momente eingebaut, sondern immer wieder Schritte die mal vorwärts und mal rückwärts gehen und so bei Spencer neue Sichtweisen entstehen lassen.
Leider muss ich sagen, dass sich mir manche Zusammenhänge nicht so richtig ergeben haben und dass sich einige „Auflösungen“ ein wenig gestellt angefühlt haben beim Lesen.
Ich habe das Buch vor knapp zwei Wochen beendet und weiß leider jetzt schon nicht mehr genau, wie es am Ende zu Lösung kam und was der ausschlaggebende Punkt war. Das finde ich sehr schade, denn das ist in meinen Augen die Schwäche des Buchs. Man begleitet Spencer und verfolgt seine Entwicklung und seine Erkenntnisse aber die richtige Auflösung war für mich dann doch so unspektakulär bzw. unspannend, dass sie sich nicht eingeprägt hat.
Aber das Buch im Gesamten hat mir gut gefallen und mich gefesselt und auch wenn mir am Ende dann das gewisse Etwas gefehlt hat, würde ich es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Bewertung vom 14.07.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


sehr gut

Stolz und Vorurteil als Graphic Novel

Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Mädchen ab und zu von der Liebe träumt. Elizabeth Bennet hat vier Schwestern und eine Mutter, deren größte Sorge ist, alle Töchter unter die Haube zu bringen. Als der vermögende Mr Bingley und sein attraktiver Freund Darcy das benachbarte Anwesen Netherfield beziehen, ist Mrs Bennet ganz aus dem Häuschen. Aber schon beim ersten Tanz wird Elizabeth klar, dass sie nie, niemals einem so stolzen und arroganten Mann wie Mr Darcy ihr Herz schenken könnte.
Niemals? Wirklich, Lizzy?

Ich finde, der Trend Klassiker als Graphic Novel ein neues Gewand zu geben, ist ein toller Trend. Ich denke, so kann man diese Geschichte auf neue Art entdecken und der ein oder andere bekommt bestimmt Lust, danach dem Klassiker doch mal eine Chance zu geben.
Ich bin ein großer Fan von „Stolz und Vorurteil“ und natürlich besonders von Lizzy und Mr. Darcy ;)
Die Graphic Novel von Claudia Kühn und Tara Spruit besticht mit ihren liebevoll und detailliert gestalteten Bildern und bringt die Geschichte auf den Kern.
Ich glaube aber, dass Leser, die den Roman noch nicht kennen, evtl. ab und zu ein bisschen verwirrt sein könnten. Einige Ereignisse wurden doch sehr gekürzt. Hier hätte vielleicht noch mal ein kleiner Erklärtext gutgetan. Und leider war es manchmal schwer, die Figuren optisch auseinanderzuhalten.
Vielleicht wäre eine Figurenseite, auf der alle Figuren einmal mit Bild vorgestellt werden, hilfreich gewesen.
Ansonsten hat mir die GN wirklich gut gefallen und ich würde sie auf jeden Fall allen empfehlen, die die Geschichte entdecken wollen oder aber auch schon kennen.

Bewertung vom 13.07.2024
Der süße Duft der Reben
Haigh, Tara

Der süße Duft der Reben


sehr gut

Der süße Duft der Reben

London 1903. Der Vater der jungen Spanierin Isabel hat mit dem Import von Rosinen aus der Heimat ein Vermögen gemacht. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag eröffnet er ihr, dass sie Rafael heiraten soll, den Sohn eines Rosinenbarons, den sie schon seit ihrer Kindheit verabscheut.
Auf sich allein gestellt, kann Isabel sich das Studium an der Londoner Kunstakademie nicht leisten. Sie hat keine andere Wahl, als ihren Traum zu begraben und an Bord des Schiffes zu gehen, das sie zurück nach Dénia bringen wird. Doch kurz vor der Ankunft verlässt Isabel das Schiff, entschlossen, sich der Vermählung zu entziehen.
Auf der Flucht in der von einer Reblausplage bedrohten Stadt begegnet Isabel ihrer Jugendliebe wieder – und Rafael. Getrieben von einem dunklen Familiengeheimnis setzt er alles daran, sie in einen goldenen Käfig zu sperren. Doch Isabel kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und lässt nichts unversucht, um dem Schlüssel zur Freiheit auf die Spur zu kommen.

„Der süße Duft der Reben“ war mein erstes Buch von Tara Heigh.
Wir starten in London Anfang 1900 und begleiten Isabel auf ihrem Abenteuer.
Isabel ist Spanierin, ihre Mutter ist schon lange gestorben und ihr Vater hat mit dem Import von Rosinen ein Vermögen gemacht. Für Isabel könnte es eigentlich nicht besser laufen, denn sie wurde grade für ein Kunststudium akzeptiert. Was zur damaligen Zeit nicht selbstverständlich für eine Frau war. Doch dann teilt ihr Vater ihr mit, dass sie zurück nach Spanien gehen soll, um dort den Sohn des Rosinenbarons zu heiraten.
Isabel verabscheut Rafael jedoch und tut alles, um einer Heirat zu entgehen.
Dabei geht irgendwie alles schief, was schief gehen kann und zu jedem kleinen Fortschritt gibt es immer einen Rückschritt.
Isabell hat zum Glück immer jemanden der ihr hilft, obwohl auch immer irgendwer ihr was Böses will.
Die Autorin erzählt an sich eine ziemlich spannende Geschichte, doch manchmal war das Auf und Ab nicht ganz glaubwürdig. Manchmal dachte ich mir „Ach jetzt geht’s schon wieder bergab.“ Und im nächsten Moment „naja ging ja schnell wieder bergauf“.
Ich glaube, die Autorin wollte ein bisschen zu viel für Isabels Geschichte und hat sich dadurch nicht auf die wichtigsten Dinge konzentriert.
Das hat der Geschichte für mich ein paar Punkte abgezogen.
Dennoch empfand ich das Buch als unterhaltsame Lektüre und werde auch noch weitere Bücher der Autorin lesen.

Bewertung vom 13.07.2024
Wüstentochter / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.2
Benkau, Jennifer

Wüstentochter / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.2


ausgezeichnet

Tolle Fortsetzung

„Seelenpferde von Ventusia – Wüstentochter“ ist der zweite Band dieser Reihe, aus der Feder von Jennifer Benkau.
Band 1 sollte unbedingt vorher gelesen werden, da die Bücher aufeinander aufbauen.
Das Cover ist wieder wunderschön gestaltet und ich wette, wenn man die ganze Reihe zusammen hat, ergibt das einen richtigen Hingucker im Bücherregal.
Die Geschichte setzt relativ nah an Band 1 an. Das große Turnier steht bald bevor und noch immer fehlen die Mädchen, die es reiten müssen.
Wieder springen wir zwischen der Erde und Ventusia und erleben so die Ereignisse auf beiden Seiten.
Fiona hat sich an ihr neues Leben in Ventusia gewöhnt und versucht nun ihren Freunden zu helfen, die anderen Mädchen zu finden. Ich finde es schön, dass wir alle bekannten Gesichter wiedertreffen und erfahren, wie es mit ihnen weitergeht.
Gleichzeitig sind wir aber auch bei Mira, die in Frankfurt in einem Flüchtlingsheim lebt. Den Umstand fand ich positiv überraschend. Bisher hatte ich noch kein Buch für die Altersgruppe in der Hand, wo ein Kind aus einem Flüchtlingsheim die Hauptrolle spielt. Richtig und wichtig!
Die Geschichte ist wieder actionreich und spannend und zeugt von ganz viel Mut und Freundschaft. Aber nicht nur die Suche nach den Mädchen beschäftigt die Freunde, es tauchen neue Gestaltwandler auf, die nicht alle friedlich sind.
Band 2 lässt den Leser auf jeden Fall mitfiebern und bringt jedes Herz eines Pferdefans zum galoppieren. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen!

Bewertung vom 16.06.2024
Only One Kiss (eBook, ePUB)
Madison, Natasha

Only One Kiss (eBook, ePUB)


weniger gut

Leider verschenktes Potenzial

Ralph, Eishockeyprofi und alleinerziehender Vater, hat die Mutter seiner Tochter bei der Geburt verloren. Er glaubt nicht, dass er lieben kann, bis er Candace kennen lernt.
Sie hat sich geschworen, nie etwas mit einem Klienten anzufangen. Doch als Ralph eine Socialmedia-Managerin braucht, fliegen schnell die Funken.

„Only one kiss“ von Natasha Madison ist der Auftakt ihrer neuen Sports-Romance Reihe.
Das Cover ist typisch für dieses Genre. Mir gefällt es recht gut. Es passt einfach und da ich das Genre mag, hat es mich angesprochen.
Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Ralph und Candace erzählt.
Wir dürfen miterleben, wie Ralph mit seiner süßen Tochter Ariella umgeht und wie er und Candace aufeinandertreffen und sich kennen lernen.
Auch über Candace Arbeit und ihre liebe und kinderbezogene Art erfahren wir zunächst einiges.
Die Zwei kommen sich recht schnell näher und interessieren sich für einander. Das Flirten hat mir gefallen und auch wie Ralph und Candace miteinander umgehen und wie beide mit Ari umgehen.
Leider ging es ab da an nur noch bergab. Zwischendurch hatte ich immer das Gefühl, als würden Teile der Geschichte fehlen. Candace oder Ralph haben plötzlich Dinge getan oder gesagt, die mich kurz haben stutzen lassen, so als hätte ich was verpasst. Eishockey wird übrigens nur nebenbei erwähnt, wenn er mal zum Training fährt.
Dazu fehlt auch durchweg die Tiefe. Wir erfahren zwar ein bisschen was über Ralph und seine Ex Cassie und auch Andeutungen zu Candace Vergangenheit fallen aber es bleibt alles sehr oberflächlich.
Spätestens als die beiden dann zusammengekommen sind, hatte mich das Buch verloren. Ralph wird zum Alphaoxen und schreibt ihr z.B. vor, was sie nicht anziehen darf. Er wird sinnlos eifersüchtig und teilweise bevormundend. Die Sex-Szenen sind Geschmackssache aber für mich waren sie auch zu hohl und zu wenig mit Gefühl (ja auch härter kann mit Gefühl sein).
Der Streit der beiden war mehr als albern und die Versöhnung hat mich mit den Augen rollen lassen. Klar, kann man sich über sowas streiten aber ihre Reaktion war zu extrem und dafür die Versöhnung zu einfach. Für mich absolut nicht glaubwürdig.
Die Zeit danach und der Epilog waren dann wieder recht schön aber schon alleine das Hauskaufthema hat mich wieder genervt. Alphaoxe halt.
Schade schade. Das Buch hatte echt Potenzial und hat gut angefangen aber leider dann zu sehr nachgelassen.

Bewertung vom 20.05.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


ausgezeichnet

Ein überraschendes Highlight

So ganz wusste ich nicht, was mich bei Gordon Kormans „The Fort“ erwarten wird, ich habe mich einfach mal in die Geschichte gestürzt und mich darauf eingelassen und ich wurde wirklich nicht enttäuscht.
Der Schreibstil ist überraschend klar und erwachsen, obwohl das Buch ab 11 Jahren gedacht ist. Aber er ist auch nicht so erwachsen, dass er für die Kids zu viel wäre. Ich glaube, der Autor hat hier die perfekte Mischung gefunden. Jüngeren Kindern rate ich von dem Buch aber ab.
Die Kapitel sind abwechselnd aus den unterschiedlichen Sichten der fünf Jungs geschildert, wodurch wir als Leser wirklich tiefe Einblicke in die Figuren und deren Erlebnisse bekommen. Die Jungs finden nach einem Hurricane im Wald einen alten Atomschutzbunker eines reichen Typen, der nicht mehr lebt und ernennen es zu ihrem Fort. Ihrem Rückzugsort und Schutzraum.
Sie brauchen alle einen solchen Ort, denn jeder von ihnen hat ein Päckchen zu tragen. Die Kids kämpfen mit Scheidung der Eltern, Drogensucht in der Familie, Zwangsstörung, Ausgeschlossenheit und häuslicher Gewalt. Alles Themen, die heutzutage leider oft Alltag sind, wie ich aus der Jugendarbeit nur allzu gut weiß. Der Autor nähert sich dem Ganzen aber feinfühlig und teils ein bisschen flapsig, eben passend für die Zielgruppe. Er beschönigt nichts, überdramatisiert nicht und wird nicht belehrend. Er nimmt die Themen wie sie sind und lässt seine Figuren damit umgehen. Das hat mir richtig gut gefallen.
Die Geschichte hat ein bisschen was von „Breakfast Club“ mit einer Prise „Herr der Fliegen“, garniert mit einem Hauch „Fünf Freunde“.
Abgesehen vom Fund des Forts passiert nicht viel Außergewöhnliches im Leben der Jungs und doch hat der Autor eine Geschichte geschrieben, die mich nicht mehr losgelassen hat. Ich wollte wissen ob die fünf ihr Fort verteidigen können, ob sie mit ihren Problemen zurechtkommen und welche Lösungen es geben wird. Ich wollte immer mehr über sie erfahren und hatte immer wieder das Gefühl mit dabei zu sein. Mit im Wald, im Fort und auch in ihren Häusern.
Für mich ist dieses Buch ein wirklich überraschendes Highlight und eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 20.05.2024
Das Wiegenlied: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Wiegenlied: Thriller


ausgezeichnet

Wieder eine spannende Fortsetzung!

Gegenwart: Als Kriminalkommissar Oliver Bergmann zu einem Doppelmord gerufen wird, bietet sich ihm ein schreckliches Bild. Ein Ehepaar wurde brutal ermordet. Es scheint sich nicht um einen Raubmord zu handeln, denn offenbar hat der Täter nichts aus dem Haus entwendet. Ganz im Gegenteil, er hat etwas für Oliver zurückgelassen. Neben der Toten steht ein Lautsprecher, aus dem ein bekanntes Kinderlied erklingt. Ein jahrhundertealtes Wiegenlied, das Oliver zu einem schrecklichen Geheimnis in der Vergangenheit führt.
Zons 1504: Mitten in der Nacht hört Schwester Agnes ein Lied. Als sie vor der Kapelle nachsieht, macht sie einen grauenhaften Fund. Eine Ordensschwester liegt leblos auf der Klosterwiese. Die Nonnen glauben, dass der Leibhaftige im Kloster umgeht, denn ihre Mitschwester wurde nicht nur erstochen, sondern auch mit einem Teufelssymbol gebrandmarkt. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg entdeckt einen geheimen Klostergang, durch den der Mörder sich Zutritt verschafft hat. Doch Bastian ist zu spät, denn der Täter hat bereits eine weitere Nonne in seiner Gewalt. Mit jeder Stunde, die vergeht, wird Bastian immer verzweifelter. Gelingt es ihm, den Serienmörder aufzuhalten und das Kloster aus diesem Albtraum zu befreien?

„Das Wiegenlied“ ist der 13. Band der Zons-Reihe von Catherine Shepherd.
Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich finde sie aber umso besser, wenn man die Figuren ein bisschen kennt. Aber es ist kein muss.
Wir springen wie immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
In der Gegenwart ermittelt Oliver Bergmann mit Hilfe seiner lieben Emily und in der Vergangenheit ist Bastian Mühlenberg mit seinem Kumpanen Wernhardt unterwegs.
Wer die Bücher kennt, kennt auch das grobe Prinzip. Wir haben einen Fall in der Vergangenheit, den Bastian mit den damaligen Mitteln versucht zu lösen und wir haben einen Fall in der Gegenwart, der immer einen Bezug zum damaligen Fall hat und bei der Lösung Oliver oft von seiner Freundin Emily Unterstützung bekommt.
Dieser Fall beginnt im damaligen Nonnenkloster und ist bei Bastian und Oliver gleichermaßen vertrackt und spannend. Es gibt viele Hinweise und Verdächtige aber lange ist nichts so richtig zielführend.
Ich fand es wieder klasse, Bastian und Oliver bei ihren unterschiedlichen Ermittlungen zu verfolgen. Durch den tollen Schreibstil war ich von Anfang bis Ende auf jeden Fall mit Spannung dabei.
Die Fälle entwickeln sich beide unheimlich fesselnd und auch die jeweilige Auflösung hat mir gefallen. Alles war schlüssig und zufriedenstellend.
Wir erfahren natürlich auch ein paar Neuigkeiten zu unseren liebgewonnenen Figuren und wie sich so ihre Leben weiterentwickelt haben.
Ich liebe diese Reihe und bin auch bei Band 13 nicht weniger begeistert. Einfach klasse!

Bewertung vom 20.05.2024
Das Verbot: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Verbot: Thriller


ausgezeichnet

Band 14 der Zons-Thriller

Gegenwart: Eine beliebte Kinderpsychologin wird tot in ihrer Praxis aufgefunden. Kriminalkommissar Oliver Bergmann erkennt sofort, dass dieser Mord alles andere als gewöhnlich ist. Der Täter hat sein Opfer in einer bizarren Pose am Schreibtisch drapiert, die Arme weit ausgebreitet. Schon bald wird klar, dass die Psychologin eine heimliche Affäre hatte. Wurde sie ermordet, weil sie etwas Verbotenes getan hat? Doch bevor Oliver ihren Liebhaber mit dem Verbrechen konfrontieren kann, geschieht ein weiterer Mord. Kurz darauf erhält Oliver eine kryptische Nachricht vom Täter. Er muss ein uraltes Geheimnis lüften, wenn nicht noch mehr Unschuldige sterben sollen.
Zons 1505: Vor den Toren des Franziskanerklosters liegt ein ermordeter Mönch. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg entdeckt eine unheimliche Botschaft an dem Pfeil, der in der Brust des Toten steckt. Im Kloster rätselt man über das Vermächtnis der schweigenden Mönche, das in der geheimnisvollen Nachricht erwähnt wird. Nur der Bibliothekar scheint mehr darüber zu wissen. Doch er hüllt sich in Schweigen, selbst als der nächste Mönch aus der Mitte des Ordens gerissen wird. Bastian findet einen goldenen Schlüssel, mit dem er die Botschaft entschlüsseln muss, ehe ein weiteres Leben erlischt.

„Das Verbot“ ist der 14. Band der Zons-Reihe von Catherin Shepherd und wieder einmal eine gelungene Fortsetzung.
Ich bin schon lange ein Fan der Autorin und auch von jeder ihrer Reihen aber auf die Zons-Bücher freue ich mich immer besonders.
Wer die Bücher noch nicht kennt, kann sie aber unabhängig voneinander lesen, denn es gibt nur Kleinigkeiten, die sich durch die Bücher ziehen. Ich persönlich mag es aber am liebsten, Reihen in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Wieder einmal treiben in Gegenwart und Vergangenheit grausige Mörder ihr Unwesen. Oliver Bergmann muss im heute ermitteln und Bastian Mühlenberg im damals. Wer die Reihe kennt ahnt es, dass die Fälle natürlich irgendwie verknüpft sind und Oliver wieder auf Hilfe seiner lieben Emily angewiesen ist.
Auch wenn das Konzept in allen Büchern gleich ist, finde ich es dennoch jedes Mal richtig spannend. Ich liebe es mitzuverfolgen, wie Bastian den Originalfall mit den damaligen Mitteln aufklären muss und wie Oliver jedes Mal mit Emilys Hilfe in die Zonser Stadtgeschichte abtaucht und so dem Verbrecher auf die Spur kommt.
Man merkt, dass die Autorin viel über das damalige und das heutige Zons weiß.
Die Figuren habe ich mittlerweile sehr ins Herz geschlossen. Mit jedem neuen Band gibt es bei unseren Charakteren kleine Weiterentwicklungen, die dem Ganzen Leben einhauchen.
Der Fall sorgt in diesem Buch wieder für Gänsehaut. Bastians Ermittlungen im Mönchskloster sind ebenso spannend wie Olivers Ermittlungen in der Kirchengemeinde.
Mir hat der Fall wieder richtig gut gefallen und ich bin durch den tollen Schreibstil einfach nur durch die Seiten geflogen.
Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.