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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1362 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2025
Die Yacht
Goodwin, Sarah

Die Yacht


ausgezeichnet

Ein packender Thriller mitten im Meer

„Die Yacht“ ist der dritte Thriller der in Hertfordshire lebenden Autorin Sarah Goodwin.

Hannah wird von ihrer reichen Freundin Libby und ihrem Mann Olly zu einer Silvesterparty auf deren Luxusyacht eingeladen, die im Hafen von Ventimiglia liegt. Neben den Einladenden sind noch ihre Freundin Maggie mit ihrem Ehemann Leon und Harry ein langjähriger Freund der drei Freundinnen an Bord. Während Libby und Maggie regelrecht im Geld schwimmen, führt Hannah ein bodenständiges Leben. Sie merkt schnell, dass sie sich total auseinandergelebt haben und will eigentlich nur noch weg. Aber am Morgen nach der Silvesternacht treibt die Yacht auf dem offenem Meer und der Tank ist leer….

Der Schreibstil von Sarah Goodwin ist leicht zu lesen und hat mich durchgehend gefesselt.
Die Handlung wird aus Hannahs Perspektive berichtet, so dass ihre Gedanken und Gefühle sehr nachvollziehbar wurden. Auch von den übrigen Charaktere habe ich schnell ein umfassendes Bild bekommen. Allerdings blieben Olly und Leon für mich sehr austauschbar. Beide waren mir äußerst unsympathisch. Libby und Maggie sind Freundinnen, wie sie sich nun wirklich keiner wünscht. Harry blieb für mich schwer zu durchschauen.

Die Ereignisse sind überraschend und es kam mehrfach zu Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. So entstanden im Verlauf der Handlung immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf und ich habe herumgerätselt, was hier vorgefallen sein könnte.

Obwohl ich abschließend feststellen musste, dass - wie schon bei den ersten beiden Büchern der Autorin - für mich nicht alles nachvollziehbar war und es kleine Logiklücken gab, für die mir Erklärungen fehlten, hat mich auch dieses Buch wieder durchgehend gefesselt, so dass ich habe es nur ungern aus der Hand gelegt habe. Es bietet spannende Unterhaltung, aber man sollte nicht zu viel Wert auf jedes Detail legen.

Bewertung vom 04.04.2025
Ich weiß es doch auch nicht
Kaiser, Mareice

Ich weiß es doch auch nicht


ausgezeichnet

Humorvoll und ehrlich

„Ich weiß es doch auch nicht“ der in Berlin lebenden Autorin und Journalistin Mareice Kaiser.

Ich habe schon so viele unterschiedliche Ratgeber gelesen und auch aus fast jedem etwas für mich mitgenommen, aber noch nie habe ich mich so gut dabei amüsiert wie bei diesem Buch.
Die Autorin hält hier 101 entlastende Antworten auf existentielle Fragen bereit. Wie existentiell die Fragen sind, muss dabei jeder für sich entscheiden. Thematisch sind sie folgendermaßen sortiert:

Fragen für den Anfang
Fragen aus dem Alltag
Beziehungsfragen
Fragen über mich
Fragen zu Arbeit
Gewissensfragen
Fragen zum Ende
Große Fragen

Die Antworten sind keineswegs ein Dogma, sondern humorvoll verpackt und laden zum Nachdenken ein. Nicht immer gibt es eine konkrete Antwort, manchmal sind es einfach die Erfahrungen der Autorin, eine Idee oder ein Gedanke, den es sich zu verfolgen lohnt und der einfach eine neue oder andere Perspektive zeigt. Es sind Ratschläge hinter denen Emotionen und Humor stecken, wodurch sich das Buch angenehm leicht liest.

Optisch ist der Ratgeber ein kleines Highlight. Die Illustratorin Slinga hat für ihre Zeichnungen vier Farben gewählt und allein diese haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Wer mal wieder im Alltag verzweifelt, sollte einen Blick in dieses Buch werfen. Auch wenn es nicht alle Probleme löst, sind hier gute Ansätze zu finden und die Stimmung verbessert es in jedem Fall.

Bewertung vom 04.04.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


ausgezeichnet

Eine Familie in den 1980er Jahren

Zu seinem Roman „Bis die Sonne scheint“ hat sich der in Berlin lebende Autors Christian Schünemann durch seine eigene Familiengeschichte inspirieren lassen.

Die Handlung beginnt 1983 in Norddeutschland in der Nähe von Bremen. Der 14-jährige Daniel Hormann freut sich auf seine bevorstehende Konfirmation und träumt von einem Samtsakko. Allerdings hat seine Mutter bereits die Feier ordentlich zusammengestrichen und ihm wird klar, dass seine Konfirmation deutlich kleiner ausfallen wird, als die seiner drei älteren Geschwister.
Seine Eltern Marlene und Siegfried sind Pleite, haben sich verkalkuliert, das Haus müsste dringend renoviert werden und dennoch leben sie über ihre Verhältnisse, um den Schein zu wahren.

Der Schreibstil von Christian Schünemann ist angenehm ruhig. Es gelingt ihm gut die Atmosphäre der 1980er Jahre einzufangen und ich fühlte mich direkt zeitlich zurückversetzt. Beim Lesen kamen bei mir viele Erinnerungen aus dieser Zeit hoch.

Das Familienleben der Hormanns wird authentisch aus der Sicht von Daniel geschildert. Seinen Unmut über das Verhalten seiner Eltern konnte ich gut nachvollziehen. Ihnen ist es wichtig den Schein zu wahren, aber Daniel muss zurückstecken.
Zwischendurch gibt es Kapitel aus der Vergangenheit anderer Familienmitglieder. Diese Rückblenden machen deutlich aus was für unterschiedlichen Familien Marlene und Siegfried kommen und wie sie zu den Menschen, die sie sind, geworden sind.

In seinem Nachwort berichtet der Autor, dass er sich durch die Briefe seiner Mutter an seine Tante zu diesem Roman inspirieren ließ und seine Familiengeschichte als Grundlage diente.
Das Buch ist wie eine Reise in die 1980er Jahre, an der ich gerne teilgenommen habe.

Bewertung vom 01.04.2025
Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Spannung im Wendland

Krimi-Reihe aus dem Wendland mit der Ermittlerin Carla Seidel von der Autorin Sia Piontek.
Carla Seidl hat sich aus privaten und beruflichen Gründen vor zweieinhalb Jahren aus dem Hamburger Morddezernat in das Wendland versetzen lassen, um ihrer Beziehung und den vielen Gewaltverbrechen der Großstadt zu entfliehen.
So ganz entkommt sie den Gewalttaten dann aber doch nicht und auch im privaten Bereich wird es schwierig. Bisher hatte ihre Tochter Lana keinen Kontakt zu ihrem Vater, aber nun wird sie 18 und kann selbst entscheiden, ob sie ihn wieder in ihr Leben lassen möchte.

Heiko von Boenning ist nach 30 Jahren mit seiner Familie ins Wendland zurückgekommen. Um dies zu feiern, veranstaltet er eine Gesellschaftsjagd.
Bei dieser gibt es einen Toten und es handelt sich nicht um einen Jagdunfall. Er wurde brutal durch Messerstiche ermordet. Carla Seidl hat Dienst und übernimmt den Fall.

Ihre Tochter Lana schwärmt für Fabian, den Sohn der Familie Boenning und hat die entsprechende Nacht mit ihm auf dem Hochsitz verbracht. Dadurch sind der Fall und das Privatleben der Ermittlerin eng miteinander verwoben.
Carla ist eine starke Persönlichkeit, die allerdings auch eine sehr verletzliche Seite hat. Beruflich ist sie sehr engagiert und ihre Tochter Lana steht für sie stets an erster Stelle. Ihr Privatleben spielt hier fast eine ebenso große Rolle wie der Fall selbst.

Es bleibt nicht bei einem Mord und die Spannung wächst.
Der Schreibstil ist lebendig und die kurzen Kapitel – 59 auf 448 Seiten – haben mich regelrecht durch die Handlung getrieben.
Das Wendland war für mich ein bisher unbekanntes Gebiet, bietet aber ein tolles Setting. Man merkt, dass die Autorin es gut kennt und es für sie ein Sehnsuchtsort ist. Die Landschaftsbeschreibungen machen Lust auf einen Besuch in diesem Teil Deutschlands.

Dieser Kriminalfall bietet Spannung, überraschende Wendungen, eine sympathische und sehr menschliche Ermittlerin, ein tolles Setting und ein schlüssiges Ende. Ich freue mich schon auf den dritten Fall mit Carla Seidl.

Bewertung vom 01.04.2025
Der Junge aus dem Meer
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer


sehr gut

Ein besonderer Schreibstil

„Der Junge aus dem Meer“ ist das Debüt des in Belfast lebenden Autors Garrett Carr.
Die Handlung beginnt 1973 in einem kleinen Ort an der Westküste Irlands. Dort wird ein Baby in einem Fass am Strand gefunden, vom Meer angeschwemmt, wird gemunkelt. Der Fischer Ambrose Bonnar und seine Frau Christine wollen dieses bei sich aufnehmen. Ihr Sohn, der zweijährige Declan sieht in dem Baby - das sie Brendan nennen - von Beginn an einen Rivalen.
Die Erzählweise des Autors ist ungewöhnlich. Er berichtet zunächst aus der Wir-Perspektive, was mir den Einstieg nicht unbedingt einfach gemacht hat. Allerdings war ich dadurch auch mitten in der Handlung, in der Familie, im Dorf, in Irland.

Die Atmosphäre der kleinen irischen Gemeinde wird direkt lebendig. Die Dorfbewohner kennen und kümmern sich umeinander. Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahre, in denen Garrett Carr die Entwicklung von Brendan, den anderen Charaktere, die des Dorfes und der Fischerei gelungen darstellt.

Die Handlung fließt ruhig vor sich hin, hat keinen besonderen Höhen und Tiefen, ist deswegen aber keineswegs langweilig. Der Autor beschreibt ein Stück Leben mit viel irischen Flair und irischer Atmosphäre.

Mit diesem Buch bin ich Irland so richtig nahe gekommen.

Bewertung vom 30.03.2025
Das Geheimnis der toten Mädchen: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Geheimnis der toten Mädchen: Thriller


ausgezeichnet

Unglaubliche Spannung in zwei Zeitebenen

„Das Geheimnis der toten Mädchen“ ist der fünfzehnte Thriller aus der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd, die selbst mit ihrer Familie in Zons am Rhein lebt und in dem sie gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft. Das Buch lässt sich unabhängig von den vorherigen Bänden lesen und es sind keine Vorkenntnisse notwendig. Da aber die Entwicklung der Protagonisten durchaus interessant ist, lohnt es sich die anderen Bücher ebenfalls zu lesen.

Wie gewohnt gibt es auch dieses Mal wieder einen Handlungsstrang in der Gegenwart und einen vor fünfhundert Jahren in der Vergangenheit. Der Handlungsort ist jeweils Zons.

In der Gegenwart wird der Kriminalkommissar Oliver Bergmann zu einer toten Geschichtsstudentin in das Stadtarchiv gerufen. Zunächst sieht alles nach einem Unfall aus, aber der Kriminalkommissar hat Zweifel. Noch bevor sich diese bestätigen, gibt es eine weitere Tote und gleichzeitig eine Nachricht des Täters.

In der Vergangenheit stößt der Staatssoldat Bastian Mühlenberg im Wald auf eine Tote, die kurz darauf verschwindet. Noch bevor Bastian etwas klären kann, kommt es auch hier zu einer weiteren Toten.


Die Handlung wird im Wechsel in der Gegenwart und im Jahr 1506 erzählt. Durch permanente Perspektivwechsel und Cliffhanger an den Kapitelenden, kommt eine unglaubliche Spannung auf. Stets möchte man erfahren, wie es in dem anderen Erzählstrang weitergeht und wie Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft sein könnten.
In meinem Kopf sind immer mehr Fragezeichen entstanden und ich musste meine Ideen/Lösungsansätze mehrfach wieder aufgeben.

Der Schreibstil von Catherine Shepherd ist leicht und flüssig zu lesen. Durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung und der Ereignisse entstehen beim Lesen direkt Gänsehaut und ein tolles Kopfkino. Den Handlungsort Zons hatte ich dabei stets vor Augen und der Ortsplan im vorderen Innencover verdeutlicht die Gegebenheiten auch für nicht Ortskundige.

Die Charaktere werden gut und facettenreich dargestellt. Die düstere und beklemmende Atmosphäre der Vergangenheit war für mich durchweg zu spüren.

Mich hat die Geschichte vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Die Reise in die Vergangenheit ist faszinierend und ich habe bis zum Schluss in beiden Zeitebenen mitgerätselt, wer hinter den Morden steckt.
Die Auflösung war wieder einmal vollkommen überraschend und für mich keineswegs vorhersehbar. Dennoch war sie in allen Punkten schlüssig und passend.

Mich hat dieser Band genauso gefesselt und unterhalten wie die vorherigen Bände, so dass ich schon jetzt gespannt auf weitere Thriller der Zons-Reihe bin.

Bewertung vom 29.03.2025
Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3
Hunter, Alice

Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3


ausgezeichnet

Genial konstruiert

„Die Schwester des Serienkillers: Für deinen Bruder gibst du alles - auch dein Leben?“ ist der dritte Band aus der Reihe „Die Familie des Serienkillers“ von der Autorin Alice Hunter. Die Bücher sind unabhängig voneinander und lassen sich ohne Vorkenntnisse lesen.

Anna Price ist gemeinsam mit ihrem Bruder Henry in einem Kinderheim aufgewachsen. Im Laufe der Jahre ist der Kontakt zwischen den Geschwistern abgebrochen. Nun steht DI Walker vor Annas Tür. Henry wird gesucht, da er ein Serienmörder sein soll. DI Walker hofft auf Annas Hilfe, da Henrys Morde immer an bestimmten Daten stattfanden und das nächste kurz bevor steht. Anna ist geschockt.

Der Schreibstil von Alice Hunter ist lebendig und fesselnd. Sie berichtet in kurzen Kapitel aus der Perspektive von Anna, wodurch ich Annas Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen konnte.
Die Zeit drängt, der besagte Tag rückt immer näher und Annas Leben gerät immer mehr außer Kontrolle. Zwischendurch gibt es Rückblenden in die Zeit von Anna und Henry im Kinderheim, die alles andere als einfach war.

Die Charaktere werden authentisch beschrieben und die Ereignisse haben mich dermaßen gefesselt, dass ich das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand gelegt hätte.
Abschließend gab es vollkommen unvorhersehbare Wendungen, die ich niemals hätte vorhersehen können und die mich die Luft anhalten ließen.
Der Blick in die Psyche eines Serienkillers ist jedenfalls nichts für schwache Nerven und ich fand den Plott einfach großartig.

Bewertung vom 29.03.2025
Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1
Smith, Sally

Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Eine gelungene Kombination aus historischem Roman und Krimi

Der Tote in der Crown Row“ ist das Debüt der Autorin und Anwältin Sally Smith.

Die Handlung findet in London im Temple-Bezirk statt und ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts angesiedelt.
Als der Anwalt Gabriel Ward wie jeden Morgen seine Kanzlei betritt, liegt Lordoberrichter Dunning tot hinter der Tür. Er wurde erstochen und das mitten im Zentrum der englischen Rechtswelt. Nun soll Gabriel Ward mit Hilfe eines Polizeibeamten, von dem er nur wenig hält, ermitteln.
Als Lordoberrichter hat Dunning nicht nur Freunde gehabt und so gibt es zahlreiche Verdächtige.

Mit Sir Gabriel Ward hat die Autorin einen sympathischen, wenn auch etwas weltfremden Protagonisten erschaffen. Er ist zurückhaltend, perfektionistisch und weicht nur ungern von seinen Gewohnheiten ab. Seine Arbeit ist sein Lebensmittelpunkt.

Man merkt, dass Sally Smith den Temple-Bezirks gut kennt und ausgiebig recherchiert hat. Sie hat die Atmosphäre perfekt eingefangen und das Setting sowie die Lebensumstände der damaligen Zeit gelungen beschrieben. Die Karte zu Beginn des Buches sorgt ebenfalls dafür, dass man beim Lesen direkt in die Gegebenheiten vor Ort abtauchen kann.

Es macht Spaß Gabriel bei seinen Ermittlungsarbeiten zu folgen und für mich war dieser historische, britische Kriminalfall beste Unterhaltung.

Bewertung vom 26.03.2025
Die Bibliothek der geborgten Herzen
Gilmore, Lucy

Die Bibliothek der geborgten Herzen


ausgezeichnet

Tiefgründig & wunderschön zu lesen

„Die Bibliothek der geborgten Herzen“ ist ein zauberhafter Roman der in Washington lebenden amerikanischen Autorin Lucy Gilmore.
Chloe ist gerade einmal Mitte 20 als sie die Verantwortung für ihre drei Geschwister übernehmen muss, nachdem ihre Mutter sie allein gelassen hat. Statt ihres Studiums arbeitet sie nun in der Colville Public Library als „Mädchen für alles“. Beim Aufräumen des vollkommen überfüllten Kellers entdeckt sie ein altes, wertvolles Buch und nimmt es an sich. Bei genauerer Betrachtung sieht sie, dass es in diesem handschriftliche Notizen gibt und stellt fest, dass sich zwei Liebende über das Buch ausgetauscht haben. Als ihr grummeliger Nachbarn Jaspar sie mit dem Buch sieht, will er es ihr abkaufen. Damit ist Chloes Neugierde geweckt. Was steckt hinter den Notizen und was hat ihr Nachbar damit zu tun?
Die Handlung beginnt zunächst in der Gegenwart und geht dann, in einem zweiten Handlungsstrang zurück in das Jahr 1960, in dem der Austausch der handschriftlichen Notizen stattfand.
Der Schreibstil von Lucy Gilmore ist sehr lebendig und liest sich leicht und angenehm. Durch den Wechsel der Zeiten bleibt es durchgehend interessant und spannend. Zudem wechseln auch die Perspektiven, den Größtenteil erfahren wir allerdings aus Chloes Sicht.
Chloe ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sich liebevoll für ihre Geschwister einsetzt und versucht ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Neben ihr gibt es weitere gut gezeichnete Charaktere wie ihren grummeligen Nachbarn Jasper, der im Verlauf der Handlung eine tolle Entwicklung durchmacht.
Zudem spielen natürlich auch Bücher immer wieder eine große Rolle und das sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit und geben einen interessanten Einblick in die Welt der Literatur.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, da es insgesamt ein schöner, humorvoller Roman mit sympathischen Charakteren und ein wenig Tiefgang ist, der einen guten Blick auf das Leben und die Liebe gibt.

Bewertung vom 25.03.2025
Törtchen, Tod und Techtelmechtel
Stiglmeier, Alexandra

Törtchen, Tod und Techtelmechtel


ausgezeichnet

Ein spannender & amüsanter Regionalkrimi

„Törtchen, Tod und Techtelmechtel“ ist bereits der zweite Band mit der Protagonistin Elli Fuchs der Autorin und Kabarettistin Alexandra Stiglmeier. Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band sind zum Verständnis nicht notwendig.

Die Handlung beginnt in einem Wirtshaus mit einer Mega-Achtziger-Mottoparty, bei der auch Elli Fuchs zugegen ist. Es dauert nicht lange bis nicht nur Wörter, sondern auch Fäuste und Maßkrüge fliegen. Da muss etwas zum Kühlen her und auf der Suche danach, wird die Hofreiter Mona tot in der Gefriertruhe entdeckt. Damit hat die Sanitärfachverkäuferin Elli Fuchs direkt ihren nächsten Fall.

Es geht direkt sehr lebendig los. Die Handlung wird aus der Perspektive von Elli erzählt. Sie beginnt direkt zu ermitteln und geht ohne Rücksicht auf Gefahr verschiedenen Spuren nach. Verdächtige gibt es reichlich und es macht Spaß ihr auf der Suche nach Beweisen zu folgen. Ich habe gerne mit ihr gerätselt, wer es hier auf die Hofreiter Mona abgesehen haben könnte.

Durch die zahlreichen Dialoge im bayerischen Dialekt und reichlich Humor bietet der Kriminalfall beste Unterhaltung. Die Kombination aus Spannung, Situationskomik und Wortwitz fesselt und macht einfach Spaß.

Der Krimi kommt ohne unnötiges Blutvergießen und Brutalität aus, dafür gibt es reichlich Lokalkolorit, viel zu lachen und ein schlüssiges Ende.

Durch ihr Nachwort, den entsprechenden Glossar, für alle Leser, die dem Bayerischen nicht so mächtig sind und zwei Rezepten für eine Achtziger-Mottoparty hat Alexandra Stiglmeier ihren Roman gelungen abgerundet. Ich freue mich schon auf weitere Fälle für Elli Fuchs.