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Kristina_AL

Bewertungen

Insgesamt 107 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


gut

1968 toben in Paris die Studentenproteste. Inmitten dieser chaotischen Zustände findet der junge Student Hervé eine Freundin tot in ihrer Wohnung auf. Das Besondere daran - der Mörder hat sie in einer Yogapose drapiert. Hervé ruft seinen älteren Halbbruder Mersch, einen Polizisten, zu Hilfe. Als bald darauf erneut eine von Hervés Freundinnen ermordet in einer Yogapose gefunden wird, drängt die Zeit, denn es gibt noch ein drittes potentielles Opfer. Die Spur des Täters führt ins weit entfernte Indien und Mersch ermittelt vor Ort weiter. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die Studentinnen nicht das eigentliche Ziel waren.

Mit seinem neuesten Werk konnte mich Jean Christoph Grangé diesmal leider nicht ganz überzeugen. Zwar fehlt es auch hier wieder nicht an blutrünstigen und brutalen Taten, doch wird der Spannungsaufbau immer wieder unterbrochen durch zu große Längen im Buch.
Die Handlung an sich ist allerdings äußerst interessant, wenn man historisch ein bisschen interessiert ist und auch Exkurse in die Welt spiritueller Gemeinschaften nicht scheut.
Paris und Indien - beide Schauplätze werden sehr anschaulich beschrieben. Mit großem Interesse habe ich die Ereignisse der Studentenproteste in Paris Ende der sechziger Jahre verfolgt. Genauso beeindruckend lasen sich die Kapitel, die in Indien spielten. Unglaublich realistisch beschreibt Grangé hier die Zustände in Kalkutta und gibt einen interessanten Einblick in die Welt der Sekten.
Die atemlose Spannung, die für mich andere Romane des Autors auszeichnet, hat mir hier allerdings gefehlt. Zu viele Wege werden beschritten, ganz im wörtlichen Sinn, die Grangé ausführlich beschreibt, und in Paris verliert sich die Handlung leider zu sehr in den chaotischen Zuständen der Studentenrevolte.
Auch die Charaktere konnten leider nicht dazu beitragen, mich an die Geschichte zu fesseln.


Fazit
Thematisch ein interessanter Roman, der spannungsmäßig aber hinter einigen seiner früheren Werke zurückbleibt.

Bewertung vom 17.11.2024
All die kleinen Vogelherzen
Lloyd-Barlow, Viktoria

All die kleinen Vogelherzen


ausgezeichnet

Die Hauptprotagonistin Sunday ist Autistin und alleinerziehend. Zusammen mit ihrer 16 jährigen Tochter Dolly wohnt sie in ihrem Elternhaus und arbeitet in der Gärtnerei ihrer Schwiegereltern. Ihr Leben verläuft in völlig geregelten Bahnen bis ein neues Ehepaar ins Nachbarhaus zieht. Rollo und vor allem seine Frau Vita sind all das, was Sunday fremd ist : extrovertiert, spontan, emotional. Auf Sunday und auch auf Dolly übt Vita eine Faszination aus, der sich beide kaum entziehen können und ganz schleichend gerät ihr Leben dadurch völlig aus den Fugen; bis nichts mehr ist, wie es vorher war.



„All die kleinen Vogelherzen“ von Viktoria Lloyd-Barlow gehört auf jeden Fall zu den beeindruckendsten Büchern, die ich dieses Jahr gelesen habe. Die Autorin, die selbst Autistin ist, erzählt auf besondere und sehr authentische Weise, wie es sich anfühlt, anders zu sein und man rücksichtslosem und manipulativem Verhalten nichts entgegenzusetzen hat.

Die Übersetzung verdient hier auch ein großes Lob wie ich finde. Sabine Längsfeld hat genau die richtigen Worte gefunden, um uns die Gefühls- und Gedankenwelt der autistischen Protagonistin näher zu bringen. So alltäglich für uns die meisten Situationen sind, so komplex sind sie für Sunday. Beim Lesen wird einem bewusst, wie anstrengend es sein muss, am „normalen“ Leben teilzunehmen, wenn man alles so anders empfindet.

Auch Vita ist ein Charakter, der der Autorin sehr gut gelungen ist. Ihre distanzlose, übergriffige Art, die mich immer mehr entsetzte, wirkt auf Sunday und Dolly unglaublich anziehend, was zu immer tiefgreifenderen Veränderungen führt. So entwickelt die Geschichte einen unglaublichen Sog, wird von Seite zu Seite beklemmender.

Fazit

„All die kleinen Vogelherzen“ ist ein sehr intensives Leseerlebnis. Sich darauf einzulassen lohnt sich unbedingt.

Bewertung vom 31.10.2024
Der Untergang von Thornton Hall
Habekost, Britta

Der Untergang von Thornton Hall


ausgezeichnet

„Der Untergang von Thornton Hall“ von Britta Habekost beginnt im England des 18. Jahrhunderts mit der Ankunft eines Schiffes. Elinda wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Zwillingsbruders David, der nach einer langen Reise bis hinunter nach Pompeji an Bord dieses Schiffes sein müsste. Seine Reisegefährten erscheinen nach und nach, doch David bleibt verschwunden. Elinda, deren Traum es immer war, gemeinsam mit ihrem Bruder diese „Grand Tour“ zu machen, ist völlig verzweifelt. Sie soll so bald wie möglich den wohlhabenden, aber absolut widerwärtigen Andrew Hydeworth heiraten, um das Familienerbe zu retten. Als ihre Eltern den sagenumwobenen Blake Colbert anheuern, um David zu suchen, gibt es für Elinda nur einen Gedanken. Sie muss sich diesem Mann mit zweifelhaftem Ruf anschließen, um Davids Schicksal auf die Spur zu kommen.



Diesem historischen Roman fehlt es wirklich an nichts. Vor toller historischer Kulisse werden Drama, Liebe und Spannung sogar noch mit mystischen Elementen angereichert. So vergeht die Zeit des Lesens wie im Flug, während man Elinda und Blake auf ihrer abenteuerlichen Reise von England nach Pompeji begleitet.

Schon der Prolog hat es in sich und lässt erahnen, dass es hier um mehr geht, als eine misslungene Kavaliersreise.

Immer wieder lockt die Autorin die Leser auf falsche Fährten, sodass einiges lange im Ungewissen bleibt.

Sehr anschaulich beschrieben empfand ich auch die Reise selbst. Von den eher schroffen und gefährlichen Alpen über die liebliche Landschaft Italiens bis zu den beeindruckenden Überresten altertümlicher Bauten in Rom und Pompeji - all das erschien beim Lesen bildhaft vor meinen Augen und machte das Buch auch für mich zu einem Abenteuer.



Fazit

Ein wunderbarer Roman, der durch seine Vielseitigkeit besticht und den ich sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 29.10.2024
Sisters in Blood - Der Schwur
Gornichec, Genevieve

Sisters in Blood - Der Schwur


gut

Genevieve Gornichec erzählt in ihrem Roman „Sisters in blood“ die berühmte isländische Saga von Gunnhild und Erik neu.

Die Geschichte beginnt in den frühen 900er Jahren in Norwegen mit einer Weissagung, die das Leben der drei Freundinnen Gunnhild, Signy und Oddny für immer verändern wird. Doch sie schwören, immer füreinander da zu sein, egal was das Schicksal für sie bereithält. Gunnhild, die in ihrem Elternhaus unglücklich ist, entscheidet sich, ihre Heimat zu verlassen, um Seherin zu werden. Die beiden Schwestern Oddny und Signy, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kehren in ihre Heimat zurück. Erst ein Wikingerüberfall, bei dem Signy verschleppt wird, führt Oddny und Gunnhild wieder zusammen. Gemeinsam haben sie nur ein Ziel: Signy zu befreien, koste es was es wolle.



Nicht nur das Cover ist ein wahrer Hingucker, dieser Mix aus Fantasy und historischem Roman klang für mich außerdem sehr vielversprechend.



Die Geschichte beginnt auch wirklich stark; atmosphärisch fühlt man sich gleich zurückversetzt in die Zeit, als die Wikingerraubzüge die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte, Magie und Mysthik zum Alltag gehörten.

Einige Charaktere sind besonders schön ausgearbeitet, sodass ich deren Entwicklung gespannt verfolgt habe. Allen voran Erik, König von Norwegen, der im Laufe der Geschichte verschiedenste Seiten von sich zeigt, die nicht nur seine Untergebenen in Atem halten.

Auch die magischen Momente im Buch mochte ich sehr. Flüche, Verwandlungen und Heilzauber, das alles passt einfach so gut zu den nordischen Ländern und in diese längst vergangene Zeit.

Aber leider verblasste mir der historische Aspekt im Verlauf zu sehr, wurde stattdessen noch mit einem Thema angereichert, das heutzutage in aller Munde ist, zu Zeiten der Wikinger aber sicher keine Rolle gespielt haben dürfte.

Zum Ende hin schwächelt die Handlung dann etwas, alles wird plötzlich ziemlich schnell aufgelöst. Hier hätte man vielleicht im mittleren Teil manches kürzen können, um dann mehr Gewicht auf den Schluss zu legen.





Fazit

Ein Roman voller Mystik und Magie, der sehr stark beginnt, dann etwas nachlässt und leider gerade beim historischen Anteil Schwächen zeigt.

Da er sich allerdings sehr schön lesen lässt und mir einige Charaktere sehr gut gefallen haben, vergebe ich 3,5 Sterne .

Bewertung vom 25.10.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


ausgezeichnet

Um das Wachstum der französischen Kolonie La Louisiane in Nordamerika zu sichern, braucht es Anfang des 18. Jahrhunderts Frauen aus „der alten Welt“. Freiwillige zu finden ist nicht einfach, also geht man dazu über Frauen auszuwählen, die man aus den unterschiedlichsten Gründen in der psychiatrischen Anstalt Salpetrière in Paris untergebracht hat. Unter den „Freiwilligen“ sind drei Frauen, deren Freundschaft durch alle Erlebnisse erhalten bleibt. Die zwölfjährige Charlotte, die enterbte Adelige Petronille und die Engelmacherin Geneviève, sie alle kämpfen um eine bessere Zukunft oder zumindest ums Überleben.



„La Louisiane“ von Julia Malye ist ein historischer Roman, auf den man sich einlassen muss und benötigt volle Konzentration auf allen 528 Seiten.

Die Handlung wechselt immer wieder zwischen den Perspektiven der drei Hauptfiguren Charlotte, Pétronille und Geneviève, übersichtlich in Kapitel unterteilt.

Die Sprache ist es, die es einem oft schwer macht, sich so richtig in die Geschehnisse einzufühlen. So rau wie die Verhältnisse in Salpetrière und in den französischen Kolonien sind oft die Sätze, was einerseits gut zur Atmosphäre passt, dann wiederum fast emotionslos daherkommt. So interessant die Charaktere sind, so hatte ich doch bis zum Schluss Schwierigkeiten, ihnen wirklich nahe zu kommen.

Das Thema ist zweifellos sehr interessant und aus historischer Sicht hat mir sowohl die Schilderung der Zustände in Salpetrière, als auch die Überfahrt nach Amerika und das Leben in den Kolonien unglaublich gut gefallen.



Fazit

Ein wirklich interessanter historischer Roman, der mit ein bisschen mehr erzählerischer Leichtigkeit vielleicht zugänglicher wäre.

Bewertung vom 25.10.2024
KUNTH Best of Europa
KUNTH Verlag;Lutz, Dagmar

KUNTH Best of Europa


ausgezeichnet

Dieser fast 400 Seiten umfassende Reiseführer gehört ab jetzt zu meinen absoluten Favoriten, wenn es darum geht Inspiration für ein neues Urlaubsziel zu finden.

Die Themen sind so vielfältig wie der Kontinent selbst. Kurz und knapp, aber immer mit wunderschönen Aufnahmen versehen, wird aus den Bereichen Natur, Städte, Aktivitäten und Routen das Interessanteste und Schönste vorgestellt.

Man möchte am liebsten sofort mit der Entdeckungsreise der sagenhaftesten Bibliotheken oder der grandiosesten Landschaften beginnen, um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Hier findet sicher jeder einen Bereich, der ihn anspricht. Ob zu Fuß, mit dem Rad, Auto oder Motorrad, ob Stadt oder Land; es gibt einfach soviel zu erkunden.

Aber auch, wenn keine Reise bevorsteht, bietet sich das Buch an, um einfach darin zu blättern und die grandiosen Bilder zu bestaunen. Manchmal mag man gar nicht glauben, welche spektakulären Orte sich quasi direkt vor unserer Haustür befinden.



Fazit



Ein tolles Buch für Reisebegeisterte, perfekt auch als Geschenk, und eine wunderbare Möglichkeit, sich wieder einmal vor Augen zu führen, was Europa alles zu bieten hat.

Bewertung vom 25.10.2024
Velvet Winter
Baumgärtner, Theresa

Velvet Winter


ausgezeichnet

Mit „Velvet Winter“ ist Theresa Baumgärtner ein stimmungsvoller Mix aus hochwertigem Bildband und Kochbuch gelungen. Die zahlreichen Rezepte werden genauso mit wunderschönen Bildern hinterlegt wie die kleinen Anekdoten über Oxford und die Cotswolds. Hier zeigen sich die typischen Steinhäuser und die sanften Hügel im herbstlich winterlichen Gewand.

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Samt durch das gesamte Buch, einige Bastel- und Dekoideen runden das Ganze zum Ende hin ab.

Wer mag hat zudem Zugriff auf eine Spotify Playliste, um sich auf die wunderschöne Winterzeit einzustimmen.

Mich hat dieses Buch hauptsächlich dazu inspiriert, die herrliche Landschaft der Cotswolds auch einmal im Winter zu erkunden. Es scheint, als hätte dies einen ganz besonderen Reiz.



Fazit

Ein edel gestaltetes Buch, das geradezu dazu einlädt, immer wieder darin zu blättern, das ein oder andere Rezept auszuprobieren oder einfach nur die sanfte winterliche Stimmung zu genießen. Sicherlich eine tolle Geschenkidee für Liebhaber der britischen Lebensart.

Bewertung vom 25.10.2024
Der lange Schatten
Fremlin, Celia

Der lange Schatten


sehr gut

„Der lange Schatten“ von Celia Fremlin erschien zum ersten Mal 1975 und wurde 2024 vom Dumont Verlag in einem sehr schönen Format in deutscher Sprache herausgebracht.



Nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Mannes Ivor ist Imogen froh, als sie die turbulenten ersten Wochen mit vielen Beileidsbekundungen überstanden hat und Ruhe ins Haus einkehrt. Doch diese währt nicht lange. Nicht nur dass ein Anrufer sie aus heiterem Himmel beschuldigt, etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun zu haben, nach und nach trudeln auch noch Besucher ein, die alle in irgendeinem Verhältnis zum Toten standen. Und sie sind gekommen, um über Weihnachten zu bleiben. Als plötzlich merkwürdige Dinge im Haus passieren, fragt Imogen sich, wem sie eigentlich noch vertrauen kann.



Britisches Flair, feiner Humor und subtile Spannung; so würde ich diesen Roman in Kurzform beschreiben. Fast die gesamte Handlung findet in Imogens Haus statt, wo sich Gäste tummeln, die angeblich alle nur das Beste für sie im Sinn haben. Keiner möchte, dass sie das erste Weihnachten alleine feiert. Und ehe Imogen es sich versieht, steckt sie mittendrin in Ehestreitigkeiten und Eifersüchteleien. Diese Passagen waren wirklich amüsant. Spannung kommt auf, als Dinge passieren, die sich niemand erklären kann und so kommt es, dass man als Leser gemeinsam mit Imogen auf Tätersuche geht. Die Frage, ob wirklich jeder ist, wie er zu sein vorgibt, zieht sich durch das gesamte Buch.

Zwar ist „Der lange Schatten“ für mich nicht unbedingt ein klassischer Krimi, jedoch ein Spannungsroman mit viel britischem Flair und einer guten Prise Humor.

Bewertung vom 25.10.2024
Lindt & Sprüngli Bd.1
Graf, Lisa

Lindt & Sprüngli Bd.1


ausgezeichnet

Mit „Lindt & Sprüngli“ beschert uns die Autorin Lisa Graf einen spannenden Einblick in die Geschichte der Schweizer Schokoladenproduktion.

Alles beginnt mit einem kleinen Stück dieses Stärkungsmittels; als das ersteht Rudolf es von einem befreundeten Apotheker, um seiner kranken Mutter zu helfen.Von diesem Moment an steht es für den kleinen Rudolf fest : Eines Tages wird er selber Schokolade herstellen.

Doch es sollen noch einige Jahre vergehen bis er seinen Traum endlich verwirklichen kann. Unermüdlich und mit viel Mut zur Veränderung arbeitet Rudolf auf sein Ziel hin, sich als Chocolatier einen Namen zu machen. Auch privat wird von Rudolf viel Geduld verlangt, um endlich seine Jugendliebe Katharina in den Armen halten zu können. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn mit ihr an seiner Seite gelingt es ihm, seine Visionen umzusetzen.

Lisa Graf lässt uns in diesem ersten Band ihrer Familiensaga in die schöne Stadt Zürich Anfang des 19. Jahrhunderts abtauchen.

Aus der Konditorei Vogel in der Marktgasse, wo alles seinen Anfang nimmt, strömt einem beim Lesen eigentlich ständig der unwiderstehliche Geruch frischer Backwaren entgegen unter den sich später der Duft von Schokolade mischt. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin die Vorgänge, die es braucht, um diese Leckereien herzustellen.

Richtig mitreißend wird die Geschichte, als Rudolf seine Pläne Stück für Stück umsetzen kann. Inspiriert auch von anderen Unternehmern dieser Zeit, setzt er sich gegen die festgefahrenen Ansichten seines Vaters immer wieder durch. Rudolfs Unternehmergeist und Einfallsreichtum haben mich richtig begeistert. Seine Frau Katharina steht ihm da allerdings in nichts nach. Unermüdlich steht sie Rudolf mit Rat und Tat zur Seite und kann so auch ihre eigenen Ideen mit einbringen.

Die Leidenschaft der beiden für das, was sie tun und auch füreinander kommt sehr schön rüber.

Geschickt baut Lisa Graf auch immer wieder interessante Nebenhandlungen ins Hauptgeschehen ein, was die Geschichte noch abwechslungsreicher macht.



Fazit

Rudolf Sprüngli vom Gesellen zum geachteten Chocolatier zu begleiten, hat mir sehr gefallen. Ich hoffe, der zweite Band lässt nicht zu lange auf sich warten.

Bewertung vom 27.09.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


ausgezeichnet

In Awadapquit, einem kleinen Ort an der Küste Maines, steht am Rande der Klippen ein Haus, das schon viel gesehen hat. Hier haben schon einige Menschen gelebt, gelitten und geliebt. Auch für Jane Flanagan hat es eine besondere Bedeutung. Als Kind hat sie das damals verlassene Haus oft als Rückzugsort genutzt. Nachdem sie viele Jahre später einen schrecklichen Fehler begangen hat, der sie Job und Mann gekostet hat, kehrt sie in ihre Heimat zurück und trifft dort auf die neue Besitzerin „ihres“ Hauses.

Als diese Jane damit beauftragt, etwas über die Vergangenheit des Hauses herauszufinden, willigt sie ein und stößt dabei auf alte Familiengeheimnisse, die auch Einfluss auf ihr eigenes Leben haben.



Von Beginn an war ich sehr angetan vom Schreibstil der Autorin J. Courtney Sullivan, die die Schönheit Maines wunderbar in Worte fasst.

In relativ langen Kapiteln begegnen wir zuerst Jane, die sich gerade an einem Tiefpunkt ihres Lebens befindet, und lernen dann im Verlauf ihrer Recherchen die Frauen kennen, die „das lila Haus“ einst bewohnt haben.

Besonders gut gefallen hat mir, wie die verschiedenen Akteure im Verlauf des Buches miteinander verknüpft werden. Während man immer tiefer in die Geschichte des Hauses und seiner verschiedenen Bewohner eindringt, droht man manchmal fast die Orientierung zu verlieren, bis plötzlich unerwartet der Zusammenhang durch eine Begegnung oder ein Gespräch wieder hergestellt wird.

Die Geschichte ist sehr vielschichtig, reicht von Themen wie religiösen Gemeinschaften, dem Umgang mit der indigenen Bevölkerung und Spiritualität bis zu Alkoholismus, Verlust und Freundschaft.

Die Schicksale der Frauen von Maine sind allesamt berührend und spannend zu verfolgen.



Fazit

„Die Frauen von Maine“ ist kein Roman, den man mal so nebenher lesen kann, dafür ist der Inhalt einfach zu komplex. Wer davor nicht zurückschreckt, wird jedoch mit wunderbaren Lesestunden beschenkt.