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xdeano

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 10.09.2024
Love Letters to a Serial Killer
Coryell, Tasha

Love Letters to a Serial Killer


weniger gut

Es gibt Bücher, die bei der ersten Begegnung vielversprechend erscheinen, aber letztlich nicht das halten, was sie versprechen. So ging es mir mit "Love Letters to a Serial Killer". Die Grundidee wirkte zunächst spannend und bot einen interessanten Ansatz, doch leider konnte die Umsetzung in nicht überzeugen.

Zunächst fiel mir auf, dass das Buch sich nicht entscheiden konnte, in welches Genre es eigentlich gehört. Es ist weder ein wirklicher Thriller noch lässt es sich als Dark Romance klassifizieren. Diese Unentschlossenheit macht es schwierig, sich in die Geschichte hineinzufinden und die Erwartungen richtig einzustellen. Statt Spannung oder emotionaler Tiefe bietet die Handlung eine unklare Richtung.

Der Schreibstil der Autorin war ein weiterer Stolperstein für mich. Es fehlte an flüssiger Lesbarkeit und an einem einnehmenden Ton, der mich hätte fesseln können. Obwohl das Buch relativ kurz ist, haben sich einige Stellen für mich zu langatmig angefühlt.

Am meisten aber hat mich die nicht vorhandene Chemie zwischen den beiden Hauptprotagonisten enttäuscht. Ihre Interaktionen wirken stumpf und ohne Tiefe. Somit konnte ich nicht wirklich mit ihnen mitfühlen, oder eine Bindung aufbauen.
Die "Spannungsmomente" wirkten eher aufgesetzt als authentisch.

Das Ende war jedoch für mich die größte Enttäuschung des ganzen Buches. Statt den Leser mit einem gut ausgearbeiteten Finale zu überraschen, blieb ich mit einem Gefühl der Enttäuschung zurück.

Die Grundidee hatte wirklich potenzial, jedoch scheiterte es an der Umsetzung.
Wer einen Thriller erwartet, ist hier gänzlich falsch.
Es bleibt zu hoffen, dass das nächste Werk der Autorin besser wird.

Bewertung vom 21.07.2024
Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.
Brooks, Nick

Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.


ausgezeichnet

Voller Überzeugung kann ich sagen, dass Nick Brooks mit "Promise Boys" ein wahrhaftig großartiges Buch erschaffen hat. 

Direkt von vorne rein konnte mich das Buch mit seinem tollen Aussehen überzeugen. Der Farbschnitt ist zwar eher schlicht gehalten, verleiht dem Gesamtbild aber dennoch das gewisse Etwas.
 
Nach den ersten paar Seiten habe ich für mich festgestellt, dass mir der Schreibstil und die Erzählform zusagt. Da es sich hier um einen Jugendthriller handelt, ist die Sprache natürlich eher simpler gehalten, was aber zu einem sehr leichten Lesefluss verhilft. Zudem haben mir sowohl die Länge der Kapitel, und des Buches im Allgemeinen, als auch die Schriftgröße gefallen. 

Auch den Aufbau der Kapitel bzw. der Teile fand ich gut gewählt und umgesetzt. Durch die verschiedenen Sichten am Anfang eines neuen Teils, konnte man mehr Eindrücke erhalten, die die Spannung gesteigert haben. 

Die Handlung hat keinen ellenlangen Einstieg. Relativ schnell geht es direkt zur Sache, wodurch man gleich nach den ersten paar Seiten in die Story hineingezogen wird. 

Zu den Charakteren kann ich sagen, dass mir alle drei Jungs sympathisch waren. Sie haben alle drei ihre eigenen Laster zu tragen, haben ihre eigenen Probleme und Träume. 
Nick Brooks hat es geschafft, ihnen Tiefe zu verleihen, ohne es erzwungen wirken zu lassen. Auf mich wirkten sie real, nicht nur wie Figuren in einem Buch. 
Mir persönlich hat Ramons Sicht am meisten gefallen, da er für mich der interessanteste Protagonist war. 

Man wird durch die ganze Story hindurch immer wieder mit der Ungerechtigkeit konfrontiert, die junge, dunkelhäutige Männer erfahren. Dadurch wurde man stets zum Nachdenken angeregt, wodurch man sich noch mehr mit den Protagonisten verbunden gefühlt hat. 

Die Handlung entwickelt sich in einem angenehmen Tempo. Die Spannung wurde durchwegs gehalten und gesteigert. Es fiel mir schwer, das Buch zur Seite zu legen. Durchgängig habe ich meine eigenen Spekulationen und Vermutungen aufgestellt, die sich jedoch nicht bewahrheitet haben. 
Daher kann ich sagen, dass es, zumindest für mich, nicht vorhersehbar war, wie die Geschichte wohl ihr Ende finden wird. 

Als es dann so weit war, wurde die Spannung nochmals deutlich angehoben. Bei den letzten Kapiteln musste ich mich zusammenreißen, um nicht die Hälfte zu überfliegen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
Mit absoluter Überzeugung kann ich sagen, dass mich das Ende absolut befriedigt hat. Es wurden keine Fragen offen gelassen, es war logisch und gut ausgearbeitet, und, wie bereits erwähnt, nicht vorhersehbar. 

Abschließend kann ich sagen, dass "Promise Boys" von Nick Brooks ein wahrhaftiges Highlight für mich war. 
Dieses Buch ist nicht nur toll für jüngere Leser und Einsteiger, sondern auch für hart eingesessene Thrillerfans wie mich. 
Ich bin mir sehr sicher, dass ich in Zukunft nochmal zu einem Buch von Nick Brooks greifen werde!

Bewertung vom 29.06.2024
Hast du Zeit?
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


ausgezeichnet

Ich bin froh darüber, dass ich im Rahmen dieser Verlosung "Hast du Zeit?" von Andreas Winkelmann lesen durfte!

Schon äußerlich hat mir das Buch absolut zugesagt. Schlicht gehalten, aber hat dennoch etwas Interessantes an sich. Der Farbschnitt verleiht dem Äußeren dann noch das gewisse Etwas. Die Schrift- und Schriftgröße waren angenehm zu lesen, so wie auch der Schreibstil. Zudem hat mir auch die Länge der Kapitel zugesagt. Nicht zu lang, nicht zu kurz.

Nun aber zu der eigentlichen Handlung. Schon direkt zu Beginn ist mir aufgefallen, dass Andreas Winkelmann es schafft, Charaktere zu erschaffen, mit denen man wirklich mitfühlen kann. Zudem waren die Protagonisten durchaus sympathisch. Besonders Grotheer und Felicitas hatten es mir angetan. Da man einiges über die Protagonisten erfährt, erzeugt es eine schöne Charaktertiefe, sie wirken dadurch authentischer.

Dass es sich um ein lesbisches Paar handelt, fand ich toll zu lesen, da dies in Thrillern ja eher seltener vorkommt.

Die ersten 100 Seiten verliefen eher langsam, aber keineswegs langweilig! Die Handlung wird langsam aufgebaut und gewinnt dann immer mehr an Spannung. Circa bei der Hälfte nimmt die Story dann an Fahrt auf. Durch die verschiedenen Sichten konnte noch zusätzliche Spannung erzeugt werden, da man nicht nur stur aus einer Perspektive liest.

Anfänglich konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, wie das Konzept rund um die Zeit wohl eingebaut werden würde, doch ich finde, Andreas Winkelmann hat dies toll umgesetzt. Es regt einen zum Nachdenken an, wie wir unsere Zeit nutzen, und diese oftmals auch verschwenden.

Gelungen war das Ende bzw. die Auflösung alle Male. Nicht vorhersehbar, gut ausgearbeitet und umgesetzt, und zudem auch logisch bzw. nachvollziehbar. Bei den letzten Seiten musste ich mich zurückhalten, um nicht die Hälfte zu überfliegen, da es einfach so spannend wurde!

Abschließend kann ich sagen, dass es sich bei "Hast du Zeit?" um einen durchaus gelungenen Thriller handelt, der sich zwar an manchen Stellen etwas zieht, aber an sich wirklich spannend und packend ist! Besonders Thriller-Einsteigern würde ich dieses Buch empfehlen, aber auch hart eingesessene Fans des Genres können absolut eine gute Zeit mit diesem Werk verbringen! Nach dieser Leseerfahrung bin ich definitiv offen, noch mehr von Andreas Winkelmann zu lesen!

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