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Jule

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 01.01.2025
Hunting Angel
Wonda, J. S.

Hunting Angel


sehr gut

Wie auch schon in Band Eins reisen wir sehr viel mit Eden und Ly um die Welt. Auch in diesem Band werden wir Zeugen brutaler Machenschaften und erleben, wie sich die Beziehung zwischen den beiden weiterentwickelt.

Auch hier ist der Schreibstil wieder sehr angenehm und er lässt die Geschichte kurzweilig werden. Zwar war mir die Handlung an manchen Stellen zu sprunghaft, dennoch habe ich mich gut zurechtgefunden. Eden hat mir von ihrer Art wieder sehr gut gefallen. Man merkt, dass sie sich entwickelt, auch wenn sie sich manchmal etwas zu schnell allem hingegeben hat. Irgendwann stellt man sich dann wirklich die Frage, ob sie ein Engel ist. Oder hat sie doch etwas zu verbergen?
Ebenfalls ist es schön, dass nicht nur Ly und Eden die Story beherrschen, sondern auch die anderen Protagonisten zu Wort kommen.

Spicy Szenen gibt es natürlich wieder, diese beherrschen allerdings nicht das Buch. Dafür liegt der Crime / Suspense Anteil etwas höher, was der Story gut tut. Zwar hat man an gewissen Stellen das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt, dies wird aber besonders durch die letzten Seiten und das Ende zunichte gemacht. Denn das Ende hat mich wirklich sprachlos und voller Fragen hinterlassen.
Wem also Band Eins schon gut gefallen hat, dem wird auch die Fortsetzung über weite Strecken gut gefallen.

Bewertung vom 28.12.2024
Magical Winter Nights
Neubauer, Franka;Groh, Kyra;Neumeier, Marina

Magical Winter Nights


sehr gut

3,5 von 5

In "Magical Winter Nights" lesen wir fünf Geschichten, die während der Weihnachtszeit spielen. Begegnen alten Bekannten und finden in manchen Protagonisten neue Freunde. Dabei sei gesagt, dass die Geschichten keine Weihnachtsgeschichten, sondern wirklich eher winterliche Geschichten sind. Wenn man sich aber darauf einlässt, hat man definitiv eine gute Zeit.

Alle Schreibstile der Autorinnen sind sehr angenehm, sodass man durch die Seiten fliegen kann. Emotionen und Gefühle der einzelnen Protagonisten werden zu einem großen Teil sehr authentisch widergespiegelt. Wobei ich sagen muss, dass mir die Geschichte von Marina Neumeier am besten gefallen hat. Ohne Vorwissen habe ich direkt in die Geschichte gefunden und es kamen wirklich weihnachtliche Gefühle auf. Bei den anderen Geschichten kann es dann doch eher von Vorteil sein, wenn man schon etwas von der jeweiligen Autorin gelesen hat. Deshalb mochte ich auch die Kurzgeschichte von Kyra Groh sehr gerne, eben weil ich die Protagonisten kannte. Ob es mir auch so ergangen wäre, wenn ich die Protagonisten noch nicht gekannt hätte, wage ich zu bezweifeln.

Leider gibt es eine Geschichte, die für mich ein bisschen aus dem Raster fällt und mit ihrem Ende die winterliche und positive Stimmung zunichte macht: "Before the Stars Break". Mit dieser Kurzgeschichte bin ich über das gesamte Buch hinweg nicht warm geworden und leider hat das Ende einen negativen Nachgeschmack hinterlassen.

Im Großen und Ganzen war es dennoch toll in die verschiedenen Welten abzutauchen, und in jeder Kurzgeschichte etwas ganz anderes zu erleben. Durch manche Geschichten bekommt man wirklich Lust, die Hauptreihen der Autorinnen zu lesen, wenn man es noch nicht getan hat. Wer sich also unter eine Decke kuscheln und gemütliche Stunden erleben möchte, dabei aber auch nicht zu hohe Erwartungen hat, ist hier richtig.

Bewertung vom 22.11.2024
Stalker - Er will dein Leben.
Strobel, Arno

Stalker - Er will dein Leben.


gut

Ganz okay

"Stalker" von Arno Strobel ist ein Thriller, der den Leser auf so manche falsche Fährte zu verlocken sucht. Wir begegnen dem aufstrebenden Schauspieler Eric Sanders, der ein eigentlich recht normales Leben mit seiner Frau und seinem Sohn führt, bis auf einmal alles auf den Kopf gestellt wird.

Es muss gesagt sein, dass ich über die gesamte Geschichte nicht wirklich mit Eric warm wurde und mir insbesondere die Nebenprotagonisten besser gefallen haben, da sie etwas tiefgehender waren und für die ein oder andere Entdeckung sorgten. Dennoch blieb auch zu ihnen immer eine gewisse Distanz bestehen - so blickt man nie aus nächster Nähe auf das Geschehen.

Der Schreibstil dagegen ist wieder super angenehm durch die einfache und leichte Wortwahl. Verständlichkeitsprobleme gibt es keine und auch sonst fliegt man nur so durch die Seiten - auch wenn die Spannung fehlt.
Für mich fand die Geschichte, zu keinem Zeitpunkt, einen wirklichen Spannungshöhepunkt. Es war immer gleichbleibend und auch das Ende war keine Überraschung mehr. Mir hat das gewisse Etwas gefehlt. Die anderen Perspektiven. Der Ansatz der gewählt wurde ist keinesfalls uninteressant, sondern eher interessant und spannend. Nur denke ich, dass man mehr aus dem Ganzen hätte herausholen können, die Geschichte vielfältiger machen.

So ist "Stalker" schlussendlich nur ganz okay gewesen und hat mich nicht wirklich mitgerissen, denn wenn man aufmerksam liest, hat man eine gute Chance, schon früh auf den Täter zu kommen.

Bewertung vom 07.11.2024
Thorne Princess
Shen, L. J.

Thorne Princess


sehr gut

Zwischen Hass und Liebe

Mit Thorne Princess hat L J Shen ein Buch geschrieben, dass mich erst nach ein paar Seiten überzeugen konnte. Mit Hallie und Ransom begegnen wir zwei Protagonisten, an die man sich erst gewöhnen muss, die einem schlussendlich aber doch ans Herz wachsen.

Hallie Thorne ist jemand ganz besonderes, das habe ich nach wenigen Seiten festgestellt. Ich habe aber auch meine Zeit gebraucht um mit ihr warm zu werden, da sie doch sehr exzentrisch und extrovertiert ist – allerdings lernt man sie mit der Zeit besser kennen und auch ein wenig lieben. Im Gegensatz dazu kam die mürrische Art von Ransom, der von Beginn an etwas an sich hatte, dass ich nicht richtig greifen konnte. Dennoch hat er mich in seinen Bann gezogen und besonders die Dynamik der zwei entwickelt sich immer weiter und es wird immer interessanter, wie man es von L J Shen gewohnt ist.

Auch der Schreibstil passt wieder hervorragend zur Geschichte: emotional, ergreifend, leicht zu lesen, aber vor allem nicht zu viel. Es wurde wieder die perfekte Mischung gefunden, um über zwei Protagonisten zu schreiben, die erst zueinanderfinden müssen. Sich erst hassen und dann doch lieben.

Irgendwie ist es eine besondere Geschichte, mit besonderen Charakteren, die Ecken und Kanten haben und nicht perfekt sind. Zwar habe ich so meine Zeit gebraucht, um richtig in die Geschichte zu finden, aber es hat sich gelohnt. Deshalb ist es auch eine Empfehlung für alle, die nicht perfekte Protagonisten mögen und auch vor Spicy-Szenen nicht zurückschrecken.

Bewertung vom 04.11.2024
Intermezzo
Rooney, Sally

Intermezzo


gut

Anstrengender Beginn

Zu Beginn von "Intermezzo" wusste ich nicht so recht was mich erwartet – auch weil dies mein erstes Buch von Sally Rooney war. Mit Peter und Ivan begegnen wir zwei Brüdern, die wie Tag und Nacht sind. Und das ist besonders spürbar, wenn beide mal aufeinandertreffen – was eher selten der Fall ist. Zudem begegnen wir den unterschiedlichsten Nebenprotagonisten, die die Geschichte und Peter sowie Ivan deutlich beeinflussen.

Über die gesamte Geschichte entwickeln sich interessante Dynamiken und man taucht tiefer in die Beziehungen ein. Gerade Ivan und Margaret sorgen für etwas, mit dem man so vielleicht nicht gerechnet hätte, auch wenn sich ihre Beziehung – für mich – besonders zu Beginn etwas zu repetitiv anfühlte. So erging es mir generell auf den ersten, sagen wir mal 200 Seiten. Dort steigt man in die Geschichte ein, findet sich zurecht und wird manchmal vielleicht doch vom Schreibstil aus dem Konzept gebracht.

An sich hatte ich kein Problem mit den fehlenden Satzzeichen bei der Wörtlichen Rede, dafür aber mit den kurzen, manchmal wirklich sehr abgehakten Sätzen, die ich immer wieder lesen musste, damit ich verstehe, was gerade eigentlich gemeint ist. Dennoch schafft Rooney es, die Charaktere wirklich menschlich zu schreiben, und ihnen die genaue Menge an Authentizität zu verpassen. So trifft man – wie schon erwähnt – auf wirklich unterschiedliche Nebenprotagonisten wie Margaret, die mitten im Leben steht, Naomi, die gar nicht so recht weiß, wie das mit dem Leben geht und Sylvia... Ja. Über Sylvia erfährt man doch nicht so viel.

Insgesamt hat mich die Geschichte doch auch zum Nachdenken gebracht, gerade weil die menschlichen Beziehungen so intensiv wurden. Die Emotionen trotz des nüchternen Schreibstils spürbar. Und ich habe das Gefühl, je länger ich über die Geschichte nachdenke, desto spürbarer wird, was eigentlich wirklich in der Geschichte passiert.

Bewertung vom 02.11.2024
Tiefsee-Monster
Ralphs, Matt

Tiefsee-Monster


ausgezeichnet

Wundervolle Illustrationen

4,5 / 5

In "Tiefsee Monster" tauchen wir in die Tiefen des Meeres ein und lernen Meeresbewohner kennen, die manchmal etwas anders sind, als man erwarten würde. Begleitet von wundervollen Illustrationen und Informationen, wird man zu einem kleinen Tiefseeexperten.

Die Illustrationen sind sehr farbenfroh, sodass die Bewohner der Tiefsee durch die Gestaltung mit Neonfarben, sich deutlich von dem immer dunkler werdenden Hintergrund abheben. So hat man wirklich Freude daran, sich die Illustrationen genauer anzuschauen.
Aber auch die Einleitung in das Buch ist sehr gut gelungen und bietet einen informativen Abstieg in die Tiefe. Dazu gibt es noch eine Doppelseite, die alles Meeresebenen und ihre Bewohner, untereinander und auf einen Blick zeigt – einfach gut gemacht.

Gut gemacht sind auch die Informationstexte: Es gibt immer so um die vier kleinen Texte mit Fakten und Wissenswertem zu jedem Lebewesen. Besonders anschaulich sind die Vergleiche mit Alltagsgegenständen, die dafür sorgen, dass man sich wirklich gut vorstellen kann, wie groß die Meeresbewohner sind. Hier und da hätte man womöglich dennoch einfach verständlichere Wörter verwenden können. Denn zwischendurch stolpert man über den ein oder anderen Begriff, der doch erst erklärt werden muss.

Abgesehen davon macht es einen Riesenspaß, durch die Seiten zu blättern und die Monster der Tiefsee näher kennenzulernen. Es sind definitiv ein paar Überraschungen und skurrile Namen dabei.

Bewertung vom 02.11.2024
The Christmas Fix
Score, Lucy

The Christmas Fix


sehr gut

Kleinstadt Liebe

"The Christmas Fix" von Lucy Score ist ein Buch, das besonders durch das cozy Kleinstadt-Setting überzeugt. Doch auch die Protagonisten, Noah und Cat wissen zu begeistern, genau wie die vielen verschiedenen Nebenprotagonisten, die die Geschichte immer ein wenig bunter machen.

Besonders in Erinnerung bleiben definitiv die Wortgefechte, die sich Noah und Cat immer wieder liefern. Generell ist es schön zu sehen, wie sich ihre Dynamik und Beziehung im Laufe der Geschichte verändert – gemeinsam mit der Kleinstadt Merry, die zu einem wahren Winterwunderland wird.
Der Schreibstil sorgt ebenfalls dafür, dass die gesamte Umgebung vielleicht etwas klischeehaft, aber dennoch authentisch rüberkommt. Auch die Protagonisten und ihre Gefühle werden sehr deutlich dargestellt, sodass man als Leser fast immer weiß, woran man ist.

Doch gibt es eine Sache, die mich gestört hat: Im letzten Drittel ging es mir doch zu sehr um den Spice. Gefühlt lag der Fokus über viele Seiten nur auf der körperlichen Anziehung zwischen Noah und Cat. Es wäre schöner gewesen, hätte sich alles auch auf einer anderen Ebene weiterentwickelt. Man hätte so viele andere tolle Dinge in den Vordergrund rücken können, aber das wurde leider nicht gemacht.

Dies ändert allerdings nicht an der Sache, dass die Geschichte dazu einlädt sich bei kaltem Wetter unter einer Decke einzukuscheln und sich wohlzufühlen. Denn das ist Merry und "The Christmas Fix": Ein absolut gemütlicher Ort zum Wohlfühlen.

Bewertung vom 01.10.2024
Okaye Tage
Mustard, Jenny

Okaye Tage


ausgezeichnet

Dieser eine Mensch

"Okaye Tage" von Jenny Mustard und übersetzt von Lisa Kögeböhn ist eine Geschichte in der es insbesondere um die Beziehung zu diesem einen Menschen geht, den man besonders liebt. Wir treffen auf Sam und Luc, die eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten und trotz größter Diskrepanzen immer wieder zueinander finden.

Der Beginn der Geschichte war für mich ein wenig holprig, auch weil ich mit der ganzen Situation erst mal klarkommen musste. Dennoch habe ich dann sehr schnell in den Lesefluss gefunden, was auch am Schreibstil lag: Dieser ist superlocker und leicht geschrieben, bezieht sich häufig auf Umgangssprache und lässt keinerlei Verständnisprobleme aufkommen.

Ebenfalls ist der Aufbau der Geschichte sehr gelungen, besonders im Hinblick auf den Countdown mit den Tagen, der alles greifbarer wirken lässt. Auch das Verweben von Vergangenheit und Gegenwart ist recht gelungen, obwohl ich auch hier sagen muss, dass ich zwischendurch ein paar Probleme damit hatte, weil es so schnell hin und her ging.

Auf jeden Fall bekommt man dadurch auch einen guten Einblick in die Beziehung von Luc und Sam. Man lernt sie kennen, kann in ihre Gefühle eintauchen und die Dynamiken werden bildlicher. Die Nebenprotagonisten vervollständigen das Bild und sorgen für interessante Wendungen.

Alles in allem ist es eine Geschichte, die man gut lesen kann und die zeigt, dass es diesen einen Menschen gibt, von dem man nicht wegkommt, auch wenn man es noch so sehr möchte. Es ist eine Empfehlung für alle, die in das Leben zweier Menschen eintauchen möchten, das alles andere als perfekt läuft und die ein oder andere Hürde bereithält.

Bewertung vom 30.09.2024
Die Sache mit Rachel (MP3-Download)
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel (MP3-Download)


sehr gut

Auf das Leben

4,25/5

"Die Sache mit Rachel" von Caroline O’Donoghue und gesprochen von Nora Schulte ist ein Buch, das auf vielen Ebenen agiert und das Leben von Rachel mit all seinen Schattierungen zeigt. Es geht um die Freundschaft, die Liebe, Vertrauen und Fehler. Caroline O’Donoghue zeigt eindrucksvoll, dass es okay ist, wenn das Leben mal nicht so läuft.

Besonders die Charaktere werden mir im Gedächtnis bleiben. Insbesondere Rachel: Sie erlebt so viel und ihre Gefühle werden sehr eindrücklich geschildert. Man erlebt ihr Leben mit ihr und es fühlt sich beinahe so an, als wäre man mit ihr befreundet. Dazu kommen mit Dr. Fred Byrne, ihr Literaturprofessor und James, ihrem besten Freund, zwei Männer in die Geschichte, die dem Ganzen eine gewisse Dramaturgie verleihen, die anders ist, als man vielleicht denkt. Und dann gibt es da ja auch noch den anderen James. James Carey, der nur Carey genannt wird, weil Rachel eben schon einen James in ihrem Leben hat. Mit ihm ergeben sich noch weitere Dynamiken, die weitere Facetten offenbaren.

Zwar benötigte ich so meine Zeit, bis ich richtig in die Geschichte fand, weil sie sich besonders zu Beginn und in der Mitte etwas zog, dennoch konnte mich das Ende voll und ganz abholen. Es ergibt sich einfach ein super Gesamtbild. Gerade auch aus dem Grund, dass mit Nora Schulte eine Sprecherin gewählt wurde, die Rachel von der Stimme her so einfach passend widerspiegelt. Die Emotionen und Gefühle kommen an den richtigen Stellen rüber, aber auch diverse andere Nuancen stechen hervor.

Schlussendlich ist es auch eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, eben weil so viele wichtige Themen, die das Leben betreffen, angesprochen werden. Eine Empfehlung ist es definitiv, denn nicht alle Tage lernt man so viel über das Leben einer jungen Frau in Irland.

Bewertung vom 30.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


weniger gut

Ganz anders als erwartet

2,5/5

"Die Unmöglichkeit des Lebens" von Matt Haig ist ein Buch, das mich in vielerlei Hinsicht überrascht hat. So begleiten wir Grace nach Ibiza, aufgrund eines Briefes von einer ehemaligen Freundin. Dort ergeben sich viele außergewöhnliche Situationen und Dinge, die nicht unbedingt der Realität entsprechen.

Vom Klappentext her habe ich eine Geschichte erwartet, die über die Probleme des Lebens erzählt, davon, wie man mit Trauer umgehen kann und anfängt, das Leben zu genießen. Und die Geschichte habe ich auch bekommen. Zumindest einigermaßen. Bis sie anfing, in magischen Realismus und teilweise auch Fantasy abzudriften. So hat mich die Geschichte immer weiter verloren, auch weil es irgendwann einfach too much von allem wurde. Der Hang zum Realistischen ging verloren sowie der eigentliche Handlungsstrang.
So kann es passieren, dass man sich im Verlauf der Geschichte von den Protagonisten distanziert und keine Verbindung mehr spürbar ist. An sich sind die Protagonisten interessant - keine Frage - aber so richtig nah kommt man ihnen nicht.

Dazu kommt der Schreibstil: An sich ist er sehr angenehm und gut zu lesen. An sich einfach mal was anderes als das, was man sonst so kennt, eben weil er so ins Poetische driftet. In diesem Buch steht besonders viel zwischen den Zeilen und das wird meist eher bei längerem Nachdenken deutlich. Was der Geschichte zum Großteil gutgetan hat, sind die wirklich kurzen Kapitel, die es ermöglichen, schnell in der Handlung voranzukommen.

Insgesamt ist also ein Buch, das ganz anders als erwartet ist. Es passieren Dinge, mit denen man aufgrund des Klappentextes einfach nicht rechnen kann und die sich durchaus als negative Überraschung entpuppen können. So wird dieses Buch vorerst mein erstes und letztes von Matt Haig bleiben.