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rosetheline

Bewertungen

Insgesamt 98 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2025
Heimat
Lühmann, Hannah

Heimat


weniger gut

Unausgeschöpftes Potenzial

In Hannah Lühmanns "Heimat" geht es um Jana und ihren Mann Noah, die mit ihren zwei Kindern (ein drittes ist auf dem Weg) von der Stadt aufs Land ziehen. Doch in ihrem Dorf ist alles ein bisschen anders, als erwartet. Jana freundet sich mit der Dorfbewohnerin Karolin an, die mehrere Kinder hat, auf Instagram als Tradwife bekannt ist und ansonsten auch sehr traditionell, religiös, konservativ und rechts lebt. So hält sie beispielsweise recht wenig von fremder Kinderbetreuung und Impfungen. Obwohl Jana zuerst skeptisch ist, wird sie schnell in Karolins Welt hineingezogen.

Und so könnte es natürlich in gewisser Hinsicht auch eine plausible Geschichte sein, doch hat man als Leser*in immer mehr das Gefühl, dass Jana ihren Verstand und ihr Gefühl ausschaltet und alles nur noch als Roboter wahrnimmt und so durchs Leben geht, obwohl sie immer mehr über Karolin erfährt und dies eigentlich hinterfragen müsste.

Die Prämisse klang für mich so interessant, doch leider wurde das Potenzial hier nicht ansatzweise ausgeschöpft. Natürlich hat das Buch vieles aufgezeigt, was man kennt, wenn man sich ein bisschen mehr mit Tradwife- und anderen konservativ-religiösen Accounts auseinandergesetzt hat. Diese Details fand ich auch definitiv gut, doch war alles andere drumherum nicht gut genug ausgearbeitet. Daher vergebe ich 2,5 Sterne.

Bewertung vom 06.10.2025
Bestie
June, Joana

Bestie


gut

Ein Debüt

Ich folge Joana June schon seit einiger Zeit auf YouTube und Instagram und war natürlich umso gespannter auf ihren allerersten Roman.
In "Bestie" geht es um Anouk und Delia. Delia möchte ihr altes Leben hinter sich lassen, einen Neuanfang wagen und endlich eine Bühnenautorin werden. Als "Lilly" zieht sie deshalb nach Hamburg und schafft es die Mitbewohnerin von Anouk zu werden, die als Influencerin ihr Geld verdient und einen gewissen Bekanntheitsgrad hat. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Abhängigkeit, aber auch eine Art Freundschaft. Doch ist diese auf einer Lüge aufgebaut und langsam fängt die Fassade an zu bröckeln.

Dass Joana June schreiben kann, ist nicht anzuzweifeln. Ihr Schreibstil ist angenehm, bildlich und ein bisschen poetisch. Die Geschichte beginnt sehr langsam und es geht vor allem in den ersten zwei Dritteln sehr um das Zusammenleben der beiden Protagonistinnen, bevor dann im letzten Drittel etwas mehr passiert. Dadurch gab es manchmal gewisse Längen am Anfang und einen schnelleren Abschluss zum Ende hin. Leider war mir die Geschichte nicht genug ausgereift und mir fehlte eine gewisse Tiefe. Ich hätte gerne mehr über Anouschka erfahren und auch an andere Themen wurden zu schnell abgehandelt. Auch das Ende kam zu plötzlich und ließ einige Fragen offen. Gut fand ich allerdings, dass Themen wie Selbstfindung und das Influencertum mit seinen positiven und negativen Seiten durchleuchtet wurden.

Da es sich um ein Debüt handelt, denke ich, dass definitiv noch Luft nach oben ist. Dennoch kann ich mir vorstellen noch weitere Werke der Autorin zu lesen.

Bewertung vom 06.10.2025
Furye
Rubik, Kat Eryn

Furye


gut

Geschichte in Südfrankreich

Alec ist eine erfolgreiche Musikmanagerin, hat es sogar in die Vogue Business geschafft. Eigentlich klingt ihr Leben besser denn je, doch sie hat erst vor Kurzem ihren Vater an Krebs verloren und außerdem versucht sie vergeblich schwanger zu werden, ganz ohne Partner.

Aufgewachsen ist Alec als migrantisches Kind in Südfrankreich.
In ihrer Jugend waren sie und ihre zwei besten Freundinnen, Meg und Tess, ein unzertrennliches Team, das voller Wut auf das Patriarchat war. Sie waren besser bekannt als die "Furien". Doch für Alec gab es auch noch jemand anderen in ihrem Leben. Romain, der aus einer wohlhabenden Familie stammte, und der ihr Herz im Sturm eroberte.

Rubik schreibt in ihrem Roman in zwei Zeitebenen, die im Buch ersichtlich, im Hörbuch aber leider nicht so deutlich gekennzeichnet sind. Als Leser*in begleitet man Alec als siebzehnjährige und als Ende dreißigjährige.
Dabei erlebt man vor allem, wie unterschiedlich in gewisser Weise das Leben von Alec in diesen zwei Zeiten war und inwiefern die Vergangenheit und die Zukunft verwoben sind. Dabei schafft Rubik es vor allem das Flair Südfrankreichs einzufangen und den Lesenden das Gefühl zu geben, dass es sich bei dem Buch um eine Übersetzung handelt. Denn wer kann dieses Land so gut einfangen, wie ein*e Einheimische*r?
Inhaltlich hatte der Roman einige Schwachstellen, die für mich vor allem in den Charakteren lagen, da ich nicht genug Zugang finden konnte. Außerdem waren mir einige Handlungsweisen unklar.

Es ist kein schlechtes Buch, aber es hat mich nicht vollständig überzeugt. Mit einigen Abzügen gebe ich dem Buch daher 3 Sterne.

Bewertung vom 06.10.2025
Schattengrünes Tal
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


gut

Ein bisschen zu unrealistisch

Ein traditionsgeführtes Hotel im Schwarzwald in einem Dorf. Jeder kennt dort jeden und alles nimmt ganz normal seinen Lauf. Doch eines Tages taucht eine mysteriöse Fremde namens Daniela auf, die Hilfe zu brauchen scheint. Lisa, die Tochter des Hotelbesitzers hilft ihr daraufhin und Daniela baut sich Stück für Stück ein neues Leben in dem Dorf auf. Das Ganze geht so weit, dass Lisa sich nach und nach ersetzt fühlt. Wer ist Daniela und warum ist sie in dieses Dorf gekommen? War alles nur ein Zufall oder steckt doch mehr dahinter?

Kristina Hauff hat eine Geschichte erschaffen, die ein atmosphärisches Bild des Schwarzwaldes einfängt. Zwar sagte Hauff auf einer Lesung auf der ich war, dass ihre Romane überall spielen könnten, doch hat mir dieses Setting sehr gut gefallen und wird im Roman auch noch ein bisschen mehr im Hinblick auf den Klimawandel ausgeweitet.

Die Geschichte beginnt sehr seicht und man bekommt als Leser*in zunächst vor allem etwas über die Protagonisten und Nebenfiguren mit. Mit der Zeit baut sich dann immer mehr Spannung auf. Die ersten zwei Drittel des Buches haben mir daher gut gefallen, doch danach wurde mir das Handeln einiger Figuren Stück für Stück zu unrealistisch und glich zu sehr klischeehaften Telenovelas mit viel Drama.

Trotzdem kann ich mir vorstellen noch ein weiteres Buch von Hauff zu lesen und zu schauen, ob dies immer ihre Art zu schreiben ist. Sprachlich und atmosphärisch fand ich "Schattengrünes Tal" nämlich gut.
Zusammenfassend gebe ich daher 2,75 Sterne.

Bewertung vom 06.10.2025
Peggy Guggenheim
Horncastle, Mona

Peggy Guggenheim


sehr gut

Ihrer Zeit voraus

Ein neues Buch in der Buchreihe "Reihenweise kluge Frauen" aus dem Molden Verlag: Diesmal hat Mona Horncastle über Peggy Guggenheim geschrieben und somit wurde nun der zehnte Band in dieser Reihe veröffentlicht.

Peggy Guggenheim ist denke ich so manchen ein Begriff. Wenn nicht im ersten Moment Peggy selbst, so bestimmt ihr Vater Benjamin Guggenheim, der auf der Jungfernfahrt der Titanic verunglückt ist und auch im gleichnamigen Film mit Kate Winslet und Leonardo di Caprio erwähnt wurde.

Peggy Guggenheim wurde in eine reiche, jüdische Familie in New York geboren und fand schon in jungen Jahren Interesse an Kunst. Ihr Ziel war es vor allem immer Künstler*innen zu unterstützen und dies tat sie Zeit ihres Lebens. Sie hielt sich den Großteil ihres Lebens in Europa auf, wo die Kunstszene boomte und wo sie in Kontakt mit Künstler*innen kam, die zu dieser Zeit wenig bekannt waren. Einige ihrer Werke kaufte sie und stellte sie aus.
Neben diesen Einzelheiten bekommt man auch etwas über Peggys Liebes- und Familienleben mit, wenn auch vor allem die Teile, die im Hinblick auf die Kunst relevant sind. Diesen Aspekt hat Horncastle bewusst gewählt. Mit ihren zahlreichen Liebschaften und dem Fokus auf Karriere statt Familie und Kindern, würde Peggy anders bewertet werden als beispielsweise ein Mann. Vor allem zu ihren Lebzeiten.

Das Buch ist neben den vielen informativen Aspekten außerdem sehr schön gestaltet und macht in jedem Bücherregal was her. Innerhalb des Buches findet man viele Fotos, die dem geschriebenen ein Bild verleihen. Das Buchcover ist dabei wie immer im Stil der ganzen Reihe designet.

Alles in Allem hat mir das Buch gut gefallen und ich durfte einen Einblick in das Leben einer interessanten Frau bekommen. Dies wird definitiv nicht das letzte Buch aus dieser Reihe für mich gewesen sein.

Bewertung vom 06.10.2025
Im Leben nebenan
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


gut

Parallelwelten

In Anne Sauers "Im Leben nebenan" geht es um Toni, die mit ihrem Freund Jakob in einer Altbauwohnung in der Stadt lebt und versucht schwanger zu werden. Leider vergebens. Eines Tages wacht Toni als Antonia auf, einer anderen und doch gleichen Version ihrer selbst: Sie lebt in ihrem Heimatdorf, ist mit ihrer ersten großen Liebe Adam verheiratet und... hat ein Kind. In einer Art Parallelerzählung begleitet man zum einen Toni, die ihr Leben weiterhin lebt und Antonia, die das Leben mit Jakob kennt, aber auf der anderen Seite mit Adam und ihrer Tochter Hanna.

Innerhalb des Romans kommen somit Fragen und Gedanken auf zum Thema "Was wäre gewesen, wenn...?", aber auch wie sich eigentlich so ein Leben mit Kind anfühlt und ob dieser Wunsch intrinsisch ist oder einfach vorgelebt wird. Außerdem auch, welche Herausforderungen Frauen in der Gesellschaft als Mutter durchleben müssen. Meiner Meinung nach sind dies wichtige Themen, die vor allem Frauen um die 30 Jahre ansprechen.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch, wenn es meiner Meinung nach nicht komplett ausgefeilt war. Die Idee der Parallelwelten finde ich an sich gut, aber leider wurde im Buch nicht direkt klar, wie sie entstanden sind.
Dennoch ist es ein Buch, das auch zum Nachdenken anregt und daher kann ich es empfehlen, sofern man sich nicht zu sehr auf die Parallelwelten konzentriert. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 07.09.2025
Gym
Keßler, Verena

Gym


sehr gut

Wahnsinn im reinsten Sinne des Wortes

In Verena Kesslers Buch "Gym" geht es um eine namenlose Protagonistin, die obwohl sie vorher in einem guten Bürojob gearbeitet hat, nun dringend nach einem neuen Job sucht. Was für ein Job ist ihr dabei erstmal egal und so findet sie eine Anstellung im MEGA Gym, welches von dem selbsternannten Feministen Ferhat geleitet wird.
Schnell gewöhnt sich die namenlose Protagonistin an ihren neuen Job hinterm Tresen, doch fühlt sie sich nicht ganz zugehörig, denn so durchtrainiert wie die meisten ist sie eben nicht. Als einzigen Ausweg sieht sie die Erfindung einer Lüge: Sie hat erst vor Kurzem ein Kind geboren. Ferhat bietet ihr daraufhin an, einen Trainingsplan für sie zu erstellen, der für sie als neue Mama genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Diesen befolgt sie anfangs auch, doch reicht ihr dieser nicht aus...

Kessler hat in diesem Roman mehrere Themen aufgegriffen, die vor allem auch in der heutigen Zeit mehr Beachtung finden: Fitnesswahn, Leistungsdruck, Vergleiche, Konkurrenz. Hinzu kommt der Deckmantel des Mutterseins. Denn wer, wenn keine frischgebackene Mutter hat die Erlaubnis "nicht in Form" zu sein?
Neben der Haupthandlung erfährt man als Leser*in zudem noch in Bruchstücken warum die Protagonistin nicht mehr in ihrem vorherigen Job arbeitet und was das alles mit ihrer Entwicklung im MEGA Gym zu tun hat.

Mir hat das Buch gut gefallen. Ich hätte mir dennoch etwas mehr zur Vorgeschichte gewünscht und auch das Ende war nicht ganz ausgefertigt. Darüber hinaus fand ich, dass die Lüge der Protagonistin viel zu einfach aufgenommen wurde und nicht genug Personen kritisch darauf reagiert haben. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 07.09.2025
Die Ausweichschule
Erdmann, Kaleb

Die Ausweichschule


gut

Schreibprozess und Aufarbeitung

Mit "Die Ausweichschule" hat Kaleb Erdmann seinen zweiten Roman veröffentlicht. Hier schreibt der Autor autofiktional von dem Amoklauf am Gutenberg Gymnasium in Erfurt, der vor dreiundzwanzig Jahren, am 26.04.2002 stattfand und den Erdmann als elfjähriger Schüler selbst miterlebt hatte.

Anders, als ich erwartet hatte, geht es in dem Roman nicht unmittelbar um den Amoklauf oder das Geschehen danach, sondern wird vor allem aus der Sicht des fast Mitte dreißigjährigen Protagonisten erzählt. Dabei besteht die Geschichte vor allem aus drei Handlungssträngen: Gespräche und Zusammenleben mit seiner Freundin Hatice, Gespräche und Treffen mit dem "Dramatiker", einem Mann, der den Amoklauf als Theaterstück inszeniert, sowie dem eigenen Denken und Handeln des Protagonisten.

Obwohl das Thema Amoklauf natürlich ein Thema des Buches ist, geht es vor allem viel um das sich zurück erinnern, darum, wie man so eine schlimme Tat (literarisch) richtig aufarbeiten kann/sollte/darf. Als Leser*in bekommt man dadurch schnell den Eindruck, dass man eigentlich eher den Schreibprozess des Autors und sein Leben drumherum mitbekommt und vergebens auf den fertigen Roman wartet.

Der Schreibstil des Autors ist dabei trotzdem gut zu lesen und hat mir gut gefallen.

Alles in Allem ist es ein Roman, der anders ist, als man erwarten würde. Ich habe ihn trotzdem gerne gelesen, auch, wenn ich finde, dass man viel viel mehr damit hätte machen können. Dabei ist mir bewusst, dass die Thematik schwer ist.

Bewertung vom 07.09.2025
Hundesohn
Keskinkiliç, Ozan Zakariya

Hundesohn


gut

Poesie versus Derbheit

Mit "Hundesohn" hat Ozan Zakariya Keskinkılıç seinen Debütroman im Suhrkamp Verlag veröffentlicht.

In dem Buch geht es um Zakariya, einem homosexuellen Deutschtürken, der in Berlin lebt und auf Grindr unterwegs ist, obwohl er immerzu an seine Jugendliebe Hassan denken muss, der weit weg in der Türkei lebt.
Doch geht es hier nicht um eine klassische Liebesgeschichte. Themen wie Herkunt, Identität und Sprache sind wichtige Elemente der Geschichte und es gibt viele Fragmente im Text, die in türkischer, aber auch anderen Sprachen vorkommen und nicht immer komplett übersetzt werden.
Passend hierzu kommt der wirklich poetische und bildhafte Schreibstil Keskinkılıçs dazu, der der Geschichte eine besondere Note gibt. So ist es auch kein Wunder, dass Keskinkılıç vorher Poesie geschrieben hat.
Doch wer nur poetische Sprache erwartet, der sei gewarnt. Schon auf der ersten Seite der Geschichte, kommt eine Derbheit zum Vorschein, die nicht für jede/n ist.

Mir persönlich hat die Leseprobe im Vorfeld sehr gefallen und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das Ende des Buches hat mir nicht ganz so gut gefallen und auch einige Passagen im Text waren für mich eher langweilig. Dennoch muss ich die Sprache des Autors hervorheben und kann mir deshalb vorstellen seine Lyrikbände zu lesen. Deshalb vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 07.09.2025
Lilianas unvergänglicher Sommer (eBook, ePUB)
Rivera Garza, Cristina

Lilianas unvergänglicher Sommer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Verlust der Schwester durch einen Femizid - Wer war Liliana?

Mexiko-Stadt, Juli 1990. Eine junge, zwanzigjährige Studentin wird von ihrem Ex-Freund ermordet. Ein Femizid zu einer Zeit und in einem Land, in dem dieses Thema noch stark unter den Teppich gekehrt wurde. Ein Mörder, der auch 29 Jahre später noch nicht gefasst wurde und immer noch irgendwo auf freiem Fuß ist.

Die Handlung klingt nach einem Kriminalroman, doch sie hat sich so im echten Leben zugetragen. Aber darum geht es nicht in diesem Buch, zumindest nicht so, wie es zu Beginn scheinen mag.

Cristina Rivera Garza hat mit diesem Buch die Geschichte ihrer Schwester Liliana aufgeschrieben. Sie zeichnet das Bild von Lilianas Jugendtagen bis hin ins junge Erwachsenenalter. Wer war Liliana? Und wer war sie für andere und andere für sie? Anhand von Briefen, Tagebucheinträgen, Gesprächen und Erinnerungen bekommt man als Leser*in einen Einblick in das Leben einer jungen Frau mit Stärken und Schwächen, einer Frau, die man kennen oder selbst sein könnte; einer Frau, die viel zu schnell gehen musste. Eine Frau, die in eine Beziehung geriet, die ihr im Nachhinein zum Verhängnis wurde, selbst nachdem diese schon lange vorbei war. Eine Frau die ermordet wurde und deren Fall kein faires Urteil erhielt.

Rivera Garza hat eine wichtige und herzzerreißende Geschichte über den Verlust eines geliebten Menschen geschrieben, aber darüber hinaus hat sie der Welt mit diesem Buch gezeigt, dass hinter jedem Femizid ein Mensch, eine Frau, mit ihrer eigenen Geschichte steckt. Daher vergebe ich 4,5 Sterne.