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Benutzername: 
froschman
Wohnort: 
Linz

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 18.11.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


weniger gut

Italienische Verhältnisse

Die Anwältin Francesca Cavalcante hat vor dreißig Jahren vergeblich Contini, genannt „der Perser“, verteidigt, der zu Unrecht des Mordes an drei Mädchen verurteilt wurde. Der unschuldige Contini stirbt im Gefängnis. Die korrupte Polizistin Itala Caruso, die damals Contini verhaftet hat, leidet seitdem daran, da sie sicher ist, dass der falsche verurteilt wurde.
Nach dreißig Jahren verschwindet Amala, die Nichte Cavalcantes, spurlos. Ob die beiden Fälle zusammenhängen, weiß man nicht. Cavalcante macht sich auf die Suche nach Amala und erhält dabei Unterstützung von Gerry, ein ehemaliger israelischer Soldat, der sie ebenfalls sucht. Auch Caruso will ihr Gewissen beruhigen, indem auch sie sich an der Suche beteiligt, allerdings behindern sich die verschiedenen Personen gegenseitig, sind sich allerdings einig, dass es sich jetzt um den Perser handelt.
Dazieri hat einen Thriller mit zu vielen beteiligten Personen geschrieben sowie Zeitsprünge zwischen den beiden Handlungssträngen, die es teilweise schwierig machen, sich richtig zu orientieren. Die beschriebene Korruption, die anscheinend bei den italienischen Staatsorganen üblich ist oder war, hat mich erschüttert. Zahlreiche Wendungen haben mich aber überzeugt, es ist trotz anfänglicher Probleme ein guter Thriller geworden.

Bewertung vom 14.11.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Einblicke in die Rechtsmedizin

Im Berliner Stadtteil Neukölln verschwindet der achtjährige Yasser spurlos. Zur gleichen Zeit findet man zwei ältere in Samt gekleidete Personen, die in einem Wald auf einem Gestell aufgehängt wurden. Folierte Wegweiser, die erst kürzlich montiert wurden, führten zu den Toten. Die Spezialeinheit für Extremdelikte mit Dr. Sabine Yao untersucht diese beiden Fälle. Aber nicht nur Dr. Yao, sondern auch der ehemalige jordanische Geheimdienstler Khalef, den die Mutter von Yasser beauftragt hatte, ist auf der Suche nach dem Jungen. In einer nahegelegenen illegale Bauwagensiedlung wird ein Mann tot aufgefunden, im Bauwagen befanden zahlreiche Kinderspielzeuge. Yao, die Ermittlerin der Mordkommission Monica Monte und auch Khalef kommen bei den Untersuchungen darauf, dass Yasser nicht das erste verschwundene Kind aus Neukölln ist.
Tsokos schreibt in kurzen Kapiteln, die aus verschiedenen Perspektiven gesehen sind, auch aus der Sicht des achtjährigen Jungen. Diese Sichtwechsel steigern die Spannung bis zum großen Finale. Die detailreiche Beschreibung der Obduktionen ist nichts für schwache Nerven. Die Wiederholungen der Eigenschaften einiger Charaktere wie „der ehemalige jordanische Geheimdienstler“, die „italienischstämmige Ermittlerin“ sind überflüssig. Aber diesem Manko zum Trotz ist es wieder einmal ein sehr gelungener Thriller.

Bewertung vom 06.11.2024
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


sehr gut

Inselyoga

Die Kriminalinspektorin Maya Topelius nimmt sich nach einer schwierigen Phase, sowohl privat als auch dienstlich, eine Auszeit und nimmt an einem Yoga-Urlaub ihrer Freundin Emely auf Svartlöga, einer abgelegenen Schäreninsel östlich von Stockholm, teil. Als sie die Teilnehmerliste sieht, wird ihr unwohl, ihr Exfreund Jonas nimmt auch an diesem Retreat rund um die Sommersonnenwende teil. Die ganze Insel ist auf den Beinen und es wird um die Mittsommerstange getanzt. Allerdings sind nicht alle Inselbewohner, die sich hauptsächlich nur im Sommer auf der Insel aufhalten, von dem Yogaretreat angetan, sie fürchten um die Idylle des Eilandes.
Am nächsten Morgen wird Carl Wallensteen, einer der Bewohner, tot im Schilf aufgefunden. Maya ist jedoch inkognito hier und will das auch so weiterbehalten, sodass sie ihre Kollegen vom Festland zu Hilfe rufen muss. Das Wetter verschlechtert sich, sodass keine Fähre mehr ablegen kann und alle auf der Insel bleiben müssen, auch der Täter! Maya beginnt verdeckt zu ermitteln und taucht mehr und mehr in das Inselleben ein, die Idylle ist trügerisch.
Sandra Åslunds neues Buch ist ihr wieder gelungen. Gut ausgearbeitete Charaktere, leicht zu lesende Schreibweise und bildhafte Inselbeschreibungen. Die Yoga-Anteile sind etwas zu ausführlich, was aber dem Urlaubsziel entsprechend war. Am Anfang allerdings etwas langatmig steigerte sich die Spannung jedoch bis zum Schluss und einem unerwarteten Ende.

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