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Benutzername: 
Aarany
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 133 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2025
Never Trust Your Fake Husband
Carter, Ally

Never Trust Your Fake Husband


sehr gut

Der Spion und die Divisorin

Cover & Klappentext
Das Cover wurde passend zur Story gestaltet. Der Stil zeigt, dass es hier in erster Linie um Witz und Unterhaltung geht.

Der Klappentext lässt beinahe anderes vermuten. Dass eben auch Spannung eine große Rolle spielt. Er macht definitiv neugierig auf mehr.


Meinung
Mitten in der Nacht in Paris in einer Schneewehe zu sich zu kommen, ohne zu ahnen, wer man ist, ist das eine. Wenn aber noch ein unfassbar heißer Kerl sich über einen beugt, könnte das der Beginn einer tollen Romanze sein. Wären da nicht die Kugeln, die beiden um die Ohren fliegen. Was ist da logischer, als sich als frisch verheiratetes Pärchen auszugeben, um herauszufinden, wer man ist und was es mit dem sexy Agenten auf sich hat?

Aus der Sicht von der Unbekannten und dem Agenten wird man durch die Geschichte geführt. Der Einstieg gestaltete sich als entspannt und durchaus amüsant. Aber kurz darauf hatte ich meine Schwierigkeiten, mit dem Humor klarzukommen. Er wirkte an manchen Stellen deplatziert und konstruiert. Wie sich herausstellte, musste ich mich aber erst an den Stil gewöhnen.

Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Er hebt sich nicht künstlich hervor, sondern trägt die Story. Somit liegt der Fokus ganz klar auf der Unbekannten und dem Agenten, denen eine spannende Achterbahnfahrt bevorsteht. Allerdings sei hier gesagt, dass die Geschichte sehr klischeebehaftet und keineswegs immer logisch ist. Hier steht die Unterhaltung ganz klar im Vordergrund, gewürzt mit einer gewissen Spannung sowie einer Romanze.

Die Story lebt von der witzigen Unbekannten, die mit ihrer Lage sehr gut zurechtkommt. Todesmutig stürzt sie sich mit Sawyer, dem Agenten, in das Abenteuer, da ihr schnell klar wird, dass sie wohl indirekt mehr damit zu tun hat als anfangs angenommen.
Nicht alles ist glaubwürdig, was sich aber verschmerzen lässt, denn dieses Buch dient dazu, mal den Alltag zu vergessen und abzuschalten.
Der ein oder andere Plot-Twist sorgt für manchen Aha-Moment.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und konnte mir diverse Schmunzler nicht verkneifen.


Fazit
Eine durchaus witzige, spannungsgeladene Romanze, in der die Hauptprotagonistin, obwohl sie keine Ahnung hat, wer sie ist, die Unterhaltung dominiert. Ihre Art, so anstrengend sie manchmal anmutet, wirkt teilweise so unbeschwert, als wäre Angst ein Fremdwort für sie. Ihre Entwicklung hat mir sehr gefallen, und auch wenn Sawyer von ihr geradezu an die Wand gespielt wurde, stellt er einen tollen Gegenpart dar, der sich jedoch mehr Sorgen macht als die Frau mit der Amnesie.
Ich vergebe deshalb dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf vier aufrunde, und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.06.2025
Dragons last Dance
Fux, Ryvie

Dragons last Dance


gut

Das Flüstern der Nachtmahre

Cover & Klappentext
Das Cover ist wirklich gelungen und hat mich auf das Buch erst aufmerksam gemacht. Die Farbgebung und Details überzeugen.
Der Klappentext wiederum hat für mich den ausschlaggebenden Punkt gegeben, diese Geschichte zu lesen. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei allem, wo Drachen vorkommen, kaum widerstehen kann.

Meinung
Elara gilt als eine Magielose, versucht aber, sich als Heilerin in ihrem Dorf unverzichtbar zu machen. Dennoch wird sie als Opfer zum sterbenskranken König gebracht. Um ihre kleine Schwester zu schützen, ergibt sie sich ihrem Schicksal, ohne zu ahnen, dass dieses noch weitaus mehr mit ihr vorhat, als sie zu diesem Zeitpunkt ahnen kann.

Elara verleiht der Story ihre Stimme.
Man wird im Prinzip sofort ins Geschehen geworfen, was den Einstieg deutlich erleichtert hat. Anfangs war das Tempo recht angenehm, ließ aber kurz darauf deutlich nach. Bedingt durch viele Beschreibungen zogen sich einige Passagen.
Der Schreibstil ist recht solide, aber mit Potenzial nach oben. Er ist flüssig zu lesen und man wird nicht aufgrund einer ungünstiger Wortwahl aus dem Geschehen gerissen. Das geschieht eher durch fehlende Bezüge. Das hat mich gerade zu Beginn ziemlich verwirrt, weil ich annahm, dass mir etwas entgangen wäre. Dem war aber nicht so.
Es hat auf mich den Eindruck gemacht, als würde die Autorin voraussetzen, dass man bestimmte Dinge schon wüsste. Beispielsweise war immer nur von Elaras kleiner Schwester Lilli die Rede, dabei gibt es noch ein weitere, über die gesprochen wurde, als würde man bereits von ihr wissen.
Das zieht sich durch die gesamte Geschichte, aber nicht nur auf Personen bezogen. Vielleicht wäre es besser gewesen, die erdachte Welt erst einmal näher zu beleuchten.

Trotzdem fand ich mich irgendwann in der Handlung zurecht und konnte mich mit Elara anfreunden. Sie ist sympathisch, damit zugänglich, hilfsbereit und freundlich.

Die Idee wirkt auf mich recht vielversprechend, wobei ich noch nicht sagen kann, inwieweit die losen Fäden verknüpft werden, da es der erste Band ist.
Die Erzählweise ist für mich nicht ideal gelungen. Es gibt einige Ungereimtheiten und nicht nachvollziehbare Handlungsweisen, die in meinen Augen nicht recht passen wollen. Der Schwerpunkt liegt auf Erklärungen, auf die ich mich weniger konzentriert hätte, weil sie die Geschichte nicht voranbringen. Dafür wären die Hintergründe interessanter gewesen.
Natürlich versucht man als Autor beziehungsweise Autorin nicht sofort, seine gesamte Munition zu verschießen. Man will den Leser bei Laune halten. Das hat bei mir nicht immer funktioniert. Die größte Stärke der Geschichte ist Elara. Ihre Entwicklung dürfte noch interessant werden, weshalb ich auf Band zwei gespannt bin.

Fazit
Eine Story, die durchaus Potenzial besitzt und ihre Momente hat. Der Kontrast zwischen Düsternis und Licht wurde schön dargestellt.

Wer Fantasy liebt, in der Magie hoch im Kurs steht, mit einer tollen Hauptprotagonistin, die sich noch selbst finden muss, und interessanten Nebencharakteren, der ist hier genau richtig, vorausgesetzt die genannten Schwächen können ignoriert werden.
Von mir gibt es knappe drei von fünf Sternen, in der Hoffnung, dass Band zwei mehr überzeugen kann.

Bewertung vom 13.06.2025
Lessons of Hearts and Magic (eBook, ePUB)
Meister, Marion

Lessons of Hearts and Magic (eBook, ePUB)


gut

Leuchtfeuer

Cover & Klappentext
Normalerweise erkennt man die Cover des Verlages immer sofort. Dieses hier stellt eine Ausnahme dar, gefällt mir aber dennoch. Die Farbgebung, die Silhouette des Vogels, das passt alles zur Story.

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Frauen, die sich behaupten, sich gegen die Regeln auflehnen, sprechen mich an.


Meinung
Lou kann es nicht erwarten, bis ihre Herzmagie erwacht. Als es endlich so weit ist, fällt diese stärker aus als erhofft. Das heißt, Lou muss untertauchen, weil die Herzmagie in Olresa als unbeständig und dementsprechend gefährlich gilt, wenn sie ein gewisses Maß übersteigt. Deswegen werden alle Frauen, die zu viel Magie aufweisen, verfolgt. Also versteckt sich Lou als Mann verkleidet an der Akademie, wo junge Männer das Runenzeichnen lernen. Nur in Form von Runen ist Magie sicher, zumindest wird das den Bewohnern Olresas eingeimpft, und fördert den Handel sowie das fortschrittliche Leben. Diese sind aber nur Männern vorbehalten.
Was Lou auf der Akademie entdeckt, sprengt jedoch ihre Vorstellungskraft und stellt ihr Weltbild infrage.

Überwiegend aus der Sicht von Lou wird man durch die Geschichte geführt.
Der Einstieg wirkt etwas ungelenk und unbeholfen. Der Schreibstil ist meines Erachtens nach noch nicht ganz ausgereift, weil er hin und wieder eine gewisse Steifheit mitbringt. Im Verlauf wurde er zwar besser, aber ich denke, es lässt sich mehr herausholen.

Lou als Hauptprotagonistin ist ganz gut gezeichnet. Sie ist durchsetzungsfähig, impulsiv und begehrt gegen Ungerechtigkeiten auf. Außerdem bringt sie schon genug Mut mit, sodass kaum noch eine Entwicklung notwendig war. Mir war sie sympathisch.
Doch so gut Lou gelungen ist, die Nebencharaktere sind durch die Reihe etwas blass geraten. Besonders bei Tom und Peg ist es mir aufgefallen. Beide sind wichtige Figuren, die die Handlung voranbringen, was nur bedingt glaubwürdig war.
Das spiegelt sich in der Beziehung zwischen Peg und Lou wider, aber auch in den Gefühlen zu Tom.

Die Idee hat mir gut gefallen und wurde alles in allem solide umgesetzt. Während das Tempo anfangs noch recht gemächlich war, nimmt es deutlich an Fahrt auf, als Lou sich in der Akademie einschleicht. Dabei zeigt sich ihr Geschick und scharfer Verstand.
Die Geschichte ist so aufgebaut, dass alles auf einen fulminanten Höhepunkt zusteuert. Dies geschah teilweise langsam, teilweise rasant. Und obwohl sich die Autorin oftmals in Beschreibungen verliert, schafft sie es, den Leser zu fesseln. Besonders bei dem überraschenden Ende. Auch wenn es ein wenig abrupt war. Ich mag es, mich von einer Story und den Charakteren langsam zu verabschieden. Zumal sie noch einen Epilog, spielend in der Zukunft, vertragen hätte.

Fazit
Eine durchaus unterhaltsame Fantasy-Geschichte, die zeigt, dass die Macht den Frauen innewohnt. Sie hat wunderschöne Momente, auch wenn die Romanze sich nicht wirklich durchsetzen konnte. Doch das lässt sich verschmerzen.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.06.2025
Beyond the End of the World / Die Göttin und der Prinz Bd.2 (eBook, ePUB)
Kaufman, Amie; Spooner, Meagan

Beyond the End of the World / Die Göttin und der Prinz Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Von Schicksal, Magie und Glauben

Cover & Klappentext
Passend zum Cover von Band eins wurde dieses gestaltet. Optisch ein absoluter Hingucker. Es gefällt mir sehr gut.
Der Klappentext macht neugierig, war aber für mich nicht allzu entscheidend, da ich schon gespannt auf die Fortsetzung war.


Meinung
Band eins hatte ich zuerst vor etwa drei Jahren gelesen. Es war also schon eine Weile her. Deshalb habe ich mich noch mal auf den neuesten Stand gebracht, damit ich dem Geschehen gut folgen konnte.
Im Grunde war es nicht unbedingt notwendig, weil es eine Zusammenfassung in Teil zwei gibt, die so viele Informationen enthält, dass das Gedächtnis aufgefrischt wird.

Das Schicksal und die Vorhersehung scheinen gegen Nimh und North zu sein. Trotzdem wollen sie ihre Liebe und ihre Welten retten. Nur bleibt bei einem solchen Unternehmen immer etwas auf der Strecke, oder?

Überwiegend aus der Sicht von Nimh und Norh wird man durch das Geschehen geführt. Der Einstieg gelang mir aufgrund des bildgewaltigen, eindringlichen Schreibstils ohne Probleme.
Die Autoren haben sehr detailreich diese erdachten Welten kreiert und beschrieben. Der Schwerpunkt liegt auf den Gegensätzen. Wissenschaft gegen Magie. Ein entspanntes Leben gegen Entbehrungen. Und nicht zuletzt Licht gegen Schatten.

Ich konnte schnell wieder eine Verbindung zu Nimh und North aufbauen. Ihr Wesen, ihre Entwicklung, nehmen den Leser für sich ein. Nicht zuletzt, weil sie so glaubwürdig dargestellt wurden, dass sie lebendig wirken. Das trifft übrigens nicht nur auf die beiden Hauptprotagonisten zu. Auch die Nebencharaktere konnten teilweise durch ihre Authentizität glänzen.

Mit einem herausragenden Word-Building und geschmeidigen Formulierungen lebt man die Handlung. Leider nimmt die Geschichte nur langsam an Fahrt auf, sodass einige Längen zu finden sind.
Die Autorinnen haben wie schon in Band eins unter anderem auf leise Töne gesetzt, die emotional triggern, aber auch die Spannung ist nicht zu kurz gekommen. Wären ein paar mehr unvorhergesehene Wendungen vorgekommen, hätte sich das Ganze noch steigern lassen. Dafür waren die vorhandenen Plot-Twists sehr überraschend.

Besonders gut gelungen ist der Aufbau der Höhepunkte. Zwischen allmählich und plötzlich ist alles zum Tragen gekommen. Dieser Wechsel wurde toll dargestellt.
Auch die Idee für die Story hat mich beeindruckt. Vom Aufbau bis zum Ende, wobei Letzteres für mich zu abrupt kam. Ich mag es immer, mich verabschieden zu können.


Fazit
Auch die Fortsetzung ist ein beeindruckender Stil-Mix, der von den Autorinnen geschickt kombiniert wurde. Ihre Art, mit Worten umzugehen, ist beispiellos. Dennoch gab es ein paar Schwächen, die aber das Lesevergnügen nicht übertrieben schmälerten.
Für Band zwei gibt es von mir ebenfalls vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung!

Und auch hier gilt: Taucht ein in diese Geschichte. Lebt sie. Fühlt sie. Werdet ein Teil davon.

Bewertung vom 09.06.2025
The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz (eBook, ePUB)
Kaufman, Amie; Spooner, Meagan

The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz (eBook, ePUB)


sehr gut

Wissenschaft trifft Magie

Cover & Klappentext
Das neue Cover gefällt mir deutlich besser als das alte (Band eins der Reihe ist vor einigen Jahren schon einmal erschienen). Es wirkt geheimnisvoll und passt zur Story.
Auch der Klappentext wurde überarbeitet, sodass nun klarer ist, auf was man sich einlässt.

Meinung
Inzwischen habe ich diverse Bücher der Autorinnen gelesen und wurde keineswegs enttäuscht. Dennoch war ich nicht darauf vorbereitet, welche Welt – oder besser gesagt Welten – hier erschaffen wurden.

Der Schreibstil ist angenehm und schafft es, mit schönen Formulierungen den Leser zu fesseln, ihn quasi in das Buch zu ziehen. Den Anfang fand ich allerdings etwas schwergängig. Ich fühlte mich teilweise in den Erklärungen und Beschreibungen gefangen, was alles etwas langatmig machte. Dafür wurden die Charaktere durchweg gut gezeichnet. Erst im letzten Drittel – ja, es dauerte etwas – ging es richtig heiß her und die Story nahm an Fahrt auf.

Besonders Prinz North und Göttin Nimh wirkten echt. Ihre zarten Gefühle kamen wunderbar zur Geltung. Dazu der Umstand, dass Nimh nicht berührt werden darf. Ihre Einsamkeit wird von ihrer Aufgabe, für ihr Volk da zu sein und es zu retten, beinahe verdrängt. Es sind die Zwischentöne, die diese Geschichte zu etwas Besonderem machen.

Dieser Roman ist ein beeindruckender Stilmix aus Fantasy und Science Fiction.

Es gibt jeweils zwei Sichtweisen von North und Nimh, die sich wunderbar ergänzen, sodass bei beiden Hauptprotagonisten die benötigte Tiefe erreicht wird. Diese Geschichte bringt im Grunde alles mit, was für eine gute Unterhaltung notwendig ist: überraschende Wendungen, jede Menge Gefühle und nachvollziehbare, lebendig wirkende Charaktere sowie ein außergewöhnlicher Plot.


Fazit
Dieser Roman ist ein Meisterwerk, keinen Frage, und ich bin gespannt, wie es weitergeht, schon allein weil er mit einem Cliffhanger endet – obwohl es diese Geschichte nicht nötig hat, den Leser auf diese Art bei der Stange zu halten.

Hätte ich mich am Anfang nicht so schwergetan, hätte ich liebend gern fünf Sterne gegeben, denn im Grunde verdienen die Autorinnen für ihre Fantasie und ihr Können schon die volle Punktzahl. Leider werden es nur vier, wobei „nur“ relativ zu werten ist. Ich bin nach wie vor beeindruckt und gebe eine klare Leseempfehlung. Taucht ein in diese Geschichte. Lebt sie. Fühlt sie. Werdet ein Teil davon.

Bewertung vom 05.06.2025
Preston Brothers, Band 2 - Losing Logan (eBook, ePUB)
Mclean, Jay

Preston Brothers, Band 2 - Losing Logan (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Konflikt und Hoffnung

Cover & Klappentext
Das Cover ist bis auf die Farbgebung identisch zu Band eins. Blau steht eher für Ruhe, aber weniger präsent, Vertrauen und Gelassenheit. Das passt nur bedingt zur Story.

Der Klappentext macht neugierig auf mehr, allerdings war er für mich weniger ausschlaggebend, da ich in Band eins Logan schon kennenlernte. Von den Preston Brothers ist er derjenige, der sich weniger anpasst, viel rebelliert und einen ordentlichen Hang für Ärger mitbringt. Daher war ich auf seine Story sehr gespannt.


Meinung
Logan Preston ist der mittlere Bruder, das schwarze Schaf, der Frauenheld, der Kiffer, und derjenige, der immer aneckt. Ihn schert es nicht, was andere von ihm denken. Das trifft auch auf Aubrey zu.
Aubrey O´Sullivan ist vor Kurzem nach Winbury gezogen und hat einen Schreibwarenladen eröffnet. Von Logan hält sie anfangs nicht allzu viel, bis sie ihn etwas näher kennenlernt. Und als dessen jüngster Bruder Lachlan häufiger in ihrem Laden auftaucht, kann sie auch Logan nicht mehr entgehen. Doch die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen, nicht nur bei ihr. Können sie es schaffen, sich gegenseitig zu heilen?

Aus der Sicht von Logan und Aubrey wird man durch die Geschichte geführt. Dabei nutzt die Autorin einen locker-leichten Schreibstil, der perfekt zu den beiden passt, einfach weil sie noch jung sind. Umgangssprachlich, mit einem wunderschönen Word-Building wird die Handlung getragen, nicht erdrückt. Ich bin ganz verzaubert von Jay McLeans Art, mit Worten umzugehen. Damit schafft sie es auch in Band zwei, die kleinste Emotion hervorzurufen.
Wie schon bei „Loving Lucas“ habe ich nicht nur eine Träne vergossen, was nicht ausschließlich an der unterschwelligen Tragik lag, sondern weil ich so gerührt war.

Mit Aubrey hat die Autorin eine besondere Hauptprotagonistin erschaffen, mit der ich erst einmal warm werden musste. Sie ist auffällig, ein wenig schrullig, seltsam und einfach ein Herz-Mensch. In der Liebe hatte sie bisher nicht viel Glück. Daraus resultiert die Angst, wieder auf die Nase zu fallen. Damit dürfte Logan, der berüchtigte Bad Boy, für sie eigentlich nicht infrage kommen. Aber wie heißt es so schön? Das Herz will, was das Herz will.

Die Annäherung der beiden wurde wunderschön beschrieben. Aubreys Angst, wieder verletzt zu werden, trifft auf Logans vermeintliche Gefühlskälte. Denn seit dem Tod seiner Mutter bringt er im Grunde nur noch seiner Familie Gefühle entgegen. Außerdem wird er von Albträumen geplagt, die immer wieder in den Vordergrund gerückt werden, aber sehr lange nebulös bleiben. Man ahnt es, hofft jedoch, dass man sich irrt. Diesbezüglich verweise ich auf die Triggerwarnung am Ende der Geschichte, auch wenn man unter Umständen dadurch gespoilert wird.

Wie schon im ersten Teil steht hier wieder der Zusammenhalt der Familie im Vordergrund. Die Brüder geben sich Rückendeckung und stehen füreinander ein.
Obwohl man anfangs den Eindruck hat, dass Logan sich hängen lässt, schließlich hat er die Schule abgebrochen, ist dem gar nicht so. Er hat Pläne für die Zukunft. Auch sein Auftreten ist nur Fassade. Er ist wie der gebrochene Junge, der gerettet werden will. Ich für meinen Teil habe mein Herz an ihn verloren. Noch mehr als bei Lucas.

Durch die geschickte Erzählweise hat man weniger das Gefühl, sofort zu wissen, wie es weitergeht. Das Happy End ist bei dieser Art von Geschichten beinahe obligatorisch und sie bringen auch eine gewisse Vorhersehbarkeit mit. Allerdings wurde das hier teilweise toll umgangen. Man ahnt mehr, als man weiß, und wird letztlich trotzdem überrascht. Super gelöst.


Fazit
Die Fortsetzung, die auf einen grandiosen ersten Band folgt, hat es meist etwas schwerer. Es fängt an mit der gestiegenen Erwartungshaltung und endet beim Vergleich mit Teil eins. Band zwei muss sich abheben und mindestens gleich stark sein, was nur selten gelingt. Hier hat es die Autorin aber geschafft.
Die Geschichte um Logan und Aubrey hat für mich die Nacht zum Tag gemacht, ohne dass ich von der Story lassen konnte. Deswegen gibt es von mir erneut viereinhalb Sterne, wobei ich auf fünf aufrunde, und eine klare Leseempfehlung.

Ich freue mich auf Leos Story.

@ravensburgerbuecher

Bewertung vom 05.06.2025
Preston Brothers, Band 3 - Leaving Leo (eBook, ePUB)
Mclean, Jay

Preston Brothers, Band 3 - Leaving Leo (eBook, ePUB)


sehr gut

Alles und ein bisschen mehr

Cover & Klappentext
Das Cover ist, wie schon bei den vorangegangenen Bänden, identisch zu den anderen Teilen, nur in einem anderen Blauton gehalten. Zu Leo passt das Blau hinsichtlich der Bedeutung der Farbe.

Da Leo schon in den vorherigen Teilen vorkam, war ich natürlich auf seine Geschichte gespannt, was der Klappentext zusätzlich befeuert hat.


Meinung
Leo ist von den Preston-Geschwistern der Introvertierte. Er hängt seinen Gedanken nach und hört eher aufmerksam zu, als viele Worte zu nutzen.
So weiß auch keiner aus seiner Familie, dass er sich in Mia, die Tochter der Nanny, verliebt hat.
Mia ist unsicher und zurückhaltend. Sie geht eher unter, aber Leo hat sie bemerkt. Und so genießen sie gemeinsam die Stille, bis genau jene Stille alles zwischen ihnen zerstört. Erst Jahre später sehen sie sich wieder, nur sind die alten Verletzungen längst nicht verheilt.


Ich war sehr gespannt auf Leos Geschichte und ging, aufgrund der großartigen ersten beiden Bände, natürlich mit einer gesteigerten Erwartungshaltung heran. Leider wurde diese nicht erfüllt.

Aus der Sicht von Mia und Leo wird man durch die Geschichte geführt. Erstmalig in dieser Reihe hatte ich Schwierigkeiten, sofort in das Geschehen zu finden, was nicht zuletzt an Leos ruhiger Art liegt. Mia selbst war weniger der Grund. Sie ist eines jener Mädchen, deren Pubertät nicht sehr günstig verlief. Man kennt es. Einige nehmen zu, bekommen Pickel, haben zudem eine Zahnspange sowie eine Brille. Und andere wiederum bleiben davon verschont. Tja, Mia wurde noch unsicherer als zuvor und ihr Selbstwertgefühl war im Grunde nicht vorhanden. In der Hinsicht fühlt man sich ihr näher, ist doch die Teenagerzeit schon schwer genug. Wegen ihr Zurückhaltung hat es zwischen ihr und Leo gut funktioniert. Sie konnte zusammen schweigen.

Der Schreibstil war gewohnt locker und passend zu den Protagonisten umgangssprachlich gehalten. Ich bin immer noch ganz begeistert, wie leicht der Autorin es fällt, die geeigneten Worte zu finden und damit Emotionen zu wecken. Das gelang ihr auch hier, allerdings kamen sie diesmal weniger zum Tragen. Etwa die erste Hälfte des Buches hat mich eher Mias Sicht berührt. Leo konnte ich nur schwer einschätzen. Ja, er hat seine Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, sich auszudrücken, weswegen er lieber schweigt. Er braucht eine Weile und eine gewisse Vorbereitungszeit, um sich verständlich zu äußern. Deswegen kam es überhaupt zu dem Bruch zwischen ihm und Mia. So weit, so gut. Nur fehlten mir hier die passenden Erklärungen, damit man mehr Verständnis aufbringt. So wären auch die Emotionen kein Problem gewesen.

Wie schon bei „Loving Lucas“ wird man in dieser Geschichte in die Vergangenheit geführt. Die erste Begegnung zwischen Mia und Leo, ihr Kennenlernen, bis man in der Gegenwart landet. Teilweise gab es Zeitsprünge, die nicht immer ersichtlich waren, was mich wiederum beim Lesen etwas verwirrt hat. Es war, zumindest für mich, nicht immer sofort deutlich, erst im Verlauf. Das ließe sich alles noch verschmerzen. Aber es gab eine Szene im Buch, die endete zu abrupt, dabei hätte man damit so viele Emotionen hervorholen können. Es folgte zwar direkt auf die wichtigste Schlüsselszene, aber es hätte Mias Handlungen im Verlauf nachvollziehbarer gemacht.

Hier wurden einige Chancen vergeben, besonders in den ersten fünfzig Prozent, was sehr schade ist, denn das Potenzial war definitiv vorhanden. Gerade Mia und Leo hatten es so schwer.
Danach jedoch konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es war, als hätte die Autorin zu ihrer alten Stärke zurückgefunden. Das Tempo, was zuvor eher gemächlich anmutete, zog deutlich an und man flog förmlich durch die Seiten.
Zusätzlich wurde auch hier wieder mit Gegensätzen gearbeitet. Licht und Dunkelheit. Hoffnung und Verzweiflung. Wobei der Schmerz zum Großteil überwiegt.
Man lernt die Prestons noch näher kennen. Während ich immer den Zusammenhalt der Familie gelobt habe, zeigen sich hier auch Ecken und Kanten. Das wurde toll umgesetzt. Aber die Kernaussage bleibt, wie in den anderen Teilen auch. Liebe überwindet alles.


Fazit
Für mich ist „Leaving Leo“ der deutlich schwächste Teil der Reihe. Nichtsdestotrotz wusste er letztlich zu überzeugen. Jeder dürfte sich teilweise in den Charakteren wiederfinden. So sind sie einem näher.
Ich vergebe für dieses Buch dreieinhalb von fünf Sternen, runde aber auf vier auf, sowie eine Leseempfehlung.


@ravensburgerbuecher

Bewertung vom 05.06.2025
Preston Brothers, Band 1 - Loving Lucas (eBook, ePUB)
Mclean, Jay

Preston Brothers, Band 1 - Loving Lucas (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lois und Clark

Cover & Klappentext
Das Cover ist einfach gehalten, besticht aber durch kleinere Details. Wegen der Farbgebung bin ich darauf aufmerksam geworden.
Der Klappentext letztendlich hat den ausschlaggebenden Punkt gegeben, das Buch zu lesen.


Meinung
Laney (Lois) Sanders und Lucas Preston treffen sich das erste Mal, als beide elf Jahre waren, und fühlten sich sofort zueinander hingezogen. Seitdem verbringen sie ihre ganze Zeit zusammen und werden schließlich beste Freunde. Wie ihre Freundschaft wachsen auch ihre Gefühle zueinander, die jeder vor dem anderen verbirgt, denn das Leben funkt immer dazwischen. Lucas muss seit dem Tod seiner Mutter für seine fünf jüngeren Brüder da sein. Und genau aus diesem Grund hält sich Laney zurück. Doch das Schicksal lässt sich nicht aufhalten.

Laney und Lucas verleihen der Story ihre Stimme, dabei wechseln sich Vergangenheit und Gegenwart ab.
Der Einstieg gestaltete sich sehr leicht und so fand ich mich schnell im Geschehen wieder. Wahrscheinlich war es der geschmeidige Schreibstil, der mich sofort in die Handlung einband. Vielleicht waren es auch die Prestons, die als Familie einfach toll funktionierten. Womöglich war es auch die kleine Laney, die als Einzelkind so einen Zusammenhalt überhaupt nicht kannte. Was auch immer es war, ich wurde sehr schnell emotional berührt.

Der Schreibstil überzeugt durch ein angenehmes Word-Building und schöne Formulierungen, die der Geschichte eine besondere Note verleihen. Die Handlung plätschert nicht einfach dahin, man wird mitgezogen. Nicht schnell und hektisch, sondern langsam und entspannt. Das Tempo jedoch ist genau richtig. Langatmige Szenen, überflüssige Beschreibungen, leere Phrasen, das alles gibt es nicht. Stattdessen wurde der Schwerpunkt auf die Charaktere gelegt. Nicht nur Laney und Lucas wirken authentisch, sondern auch die Prestons und alle anderen Charaktere. Der Zusammenhalt, die kleinen Besonderheiten, die sie teilen, sorgen dafür, dass man ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl entwickelt.
Apropos Entwicklung. Beide, Laney und Lucas, sind Teenager. Teilweise müssen sie schon viel Verantwortung tragen, was aber nicht heißt, dass sie keine Fehler machen. Gerade in dieser Zeit verändert sich so viel. Sie wirken zum Großteil erwachsen, allerdings darf man nicht vergessen, dass sie es nicht sind. Und genau diese Tatsache kam hier überzeugend zum Tragen.

In dieser Geschichte fehlt das Hin und Her, was so oft genutzt wird, bis die Hauptprotagonisten schließlich zueinanderfinden, und das hat mich persönlich regelrecht erleichtert. Im Gegenteil, hier ist ein Happy End zwar möglich, aber nicht zwingend notwendig. Das allein schon hinterließ bei mir während des Lesens eine böse Vorahnung. Und hier ist der einzige Kritikpunkt. Man ahnt einfach, dass etwas passiert. Auch wenn der Autorin es tatsächlich gelungen ist, nicht genau durchblicken zu lassen, womit man zu rechnen hat. Das Was, Wann und Wie blieb nebulös.

Die Geschichte wurde toll aufgebaut und wunderschön erzählt. Durch den überzeugenden Schreibstil wurden Emotionen wachgerufen, die eine überraschende Intensität mitbrachten. Ich habe mehr als nur ein paar Tränen vergossen, und zwar nicht, weil es so unheimlich tragisch war, sondern emotional berührend. Das heißt für mich, dass ich die Autorin definitiv im Auge behalten werde, denn sie versteht es, den Leser nicht einfach nur zu unterhalten, sondern regelrecht einzubinden.
Ich bin schon auf die Geschichten von Logan und Leo gespannt.


Fazit
Eine Ausnahme-Story, die ich nur jedem ans Herz legen kann, der tief in eine Handlung eintauchen will, der sich mit den Protagonisten verbunden fühlen will und der sich von Worten bezaubern lassen will.
Wenn Freundschaft zu Liebe wird und der Zusammenhalt das Leben prägt.

Ich vergebe viereinhalb von fünf Sternen, die ich auf fünf aufrunde, und ich eine klare Leseempfehlung.

@ravensburgerbuecher

Bewertung vom 03.06.2025
The Night is Defying / Nytefall Bd.2 (eBook, ePUB)
Peñaranda, Chloe C.

The Night is Defying / Nytefall Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Alles für die Liebe

Cover & Klappentext
Passend zu Band eins wurde das Cover zum zweiten Teil gestaltet. Es unterscheidet sich etwas in der Farbgebung und den Details. Allerdings muss ich sagen, dass mir das erste Cover besser gefallen hat.

Für mich war der Klappentext weniger relevant, da ich Band eins gelesen habe und gespannt war, wie es weitergeht. Aber unabhängig davon macht er neugierig auf mehr.


Meinung
Astraea läuft die Zeit davon, um ihr Gedächtnis wiederzuerlangen und damit nicht die Vergangenheit zu wiederholen, beziehungsweise die Welt ins Chaos zu stürzen. Ihre neu entdeckten Kräfte sind da keine Hilfe, geschweige denn, dass sie ihre Freiheit bewahren will.
Nyte hingegen muss die Vampire unter Kontrolle bringen und unternimmt alles, um seine Liebe zu Astraea zu retten, auch wenn das Schicksal dagegen spricht. Doch was tut man nicht alles für die Liebe.

Aus der Sicht von Nyte und Astraea wird man durch die Geschichte geführt, wobei nicht nur die Gegenwart in den Fokus gerückt wird, sondern auch die Vergangenheit.
Zugegebenermaßen hatte ich paar Schwierigkeiten, in die Story zu finden, weil ich mich an ein paar wichtige Details nicht mehr erinnern konnte. Es ist schließlich einiges in Band eins passiert. Mit der Zeit wurde es deutlich besser, was nicht zuletzt an dem außergewöhnlichen Schreibstil lag, der wieder durch ein tolles Word-Building und wunderschöne Formulierungen überzeugt.

Im zweiten Teil werden einige Antworten auf Fragen gefunden, die in Band eins noch offen blieben, aber bei Weitem nicht alles. Außerdem werden neue Fragen aufgeworfen.
Doch auch hier gibt es Passagen, die sich in die Länge zogen, unterbrochen von spannenden Szenen.
Das Tempo variiert, könnte aber meines Erachtens nach etwas mehr beschleunigt werden.

Die Weiterentwicklung der Protagonisten ist recht gut gelungen. Astraea muss sich allerdings noch finden, auch wenn die Umstände Seiten zutage förderten, die ihr nicht immer helfen. Aber sie versucht, aus ihren Fehlern zu lernen.

Der Autorin ist es in diesem Band gelungen, die Emotionen zu verstärken. Neben der Spannung wird die Tragik sehr deutlich.

Nyte, im Prinzip der klassische Gegenpart, offenbart sich mehr. Seine Vergangenheit hat ihn zu dem gemacht, der er heute ist. Man bringt mehr Verständnis auf, was sich nach und nach entwickelte. Das ist toll gelungen.

Doch neben den Hauptprotagonisten gibt es diverse Nebencharaktere, die auch in Band zwei wichtige Rollen einnehmen. Man erfährt weitere Hintergründe, was dem Buch mehr Tiefe verleiht.

Insgesamt stellt dieser Teil, obwohl dieser regulär oftmals schwächer ist, eine Steigerung zu Band eins dar. Vielleicht liegt es daran, dass der Leser erkennt, wie vielschichtig und durchdacht die Geschichte tatsächlich ist. Oder vielleicht an der Weiterentwicklung der Charaktere. Vielleicht ist es auch ein Zusammenspiel diverser Faktoren. Ich für meinen Teil kann Band drei nicht erwarten.


Fazit
Die Fortsetzung braucht sich hinter dem ersten Band keineswegs verstecken. Ganz im Gegenteil. Obwohl das Tempo für mich hauptsächlich gemächlich ist, konnte die Handlung mich in ihren Bann ziehen. Daher vergebe ich vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.06.2025
Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich (eBook, ePUB)
Wesseling, Antonia

Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich (eBook, ePUB)


sehr gut

Kaputte Seelen


Cover & Klappentext
Obwohl das Cover vielleicht nicht ideal zur Geschichte passen mag, gefällt es mir ungemein gut. Hier wird eher auf Emotionen gesetzt, die es auslöst. Auf jeden Fall ein Eyecatcher.
Der Klappentext klingt interessant, trifft es aber nur grob, jetzt, da ich das Buch gelesen habe.


Meinung
Vorab sollten Zartbesaitete die ausgiebige Triggerwarnung lesen, auch wenn sie dadurch gespoilert werden. Das Buch ist keine seichte Kost.

Vivian, eher zurückhaltend, geprägt von Unsicherheiten, kann ihr Glück nicht fassen, als sie den gut aussehenden Pascal kennenlernt. Sie verbringen jede freie Sekunde miteinander. Lola, Vivians Mitbewohnerin und Freundin, freut sich für sie, bis sich Vivian nach und nach immer mehr verändert. Als Vivian schließlich verschwindet und von der Polizei keinerlei Hilfe zu erwarten ist, macht sich Lola mit Vivians Halbbruder Elias, der auftauchte, weil er seine Halbschwester nicht erreichen konnte, auf die Suche nach ihr. Währenddessen kommen sich Lola und Elias immer näher, wobei sie zu ahnen beginnen, an wen Vivian geraten ist.

Aus der Sicht von überwiegend Lola und Elias wird man durch die Geschichte geführt. Es gibt auch einige Kapitel, denen Vivian ihre Stimme verleiht, aber nur zu Beginn, abgesehen von ihren Tagebucheinträgen.
Der Einstieg ist meines Erachtens nach etwas holprig, besonders da sich einige Sätze finden, die etwas unglücklich formuliert sind, sodass ich aus dem Geschehen gerissen wurde. Zum Glück beschränkte sich dies nur auf den Anfang. Dazu sei gesagt, dass die Story sich aufbaut. Als würde man an einem Seil nach und nach in die Handlung gezogen werden.
Ist man erst einmal drin, kann man das Buch kaum noch aus den Händen legen, auch bedingt durch das Tempo, was sich steigert.

Das Setting ist in Berlin angesiedelt, was ich recht erfrischend fand. Ich fühlte mich gleich zu Hause, auch wenn es nur wenige genaue Standorte gab. Das stört jedoch nicht weiter.

Der Schreibstil ist überwiegend angenehm und flüssig. Komplizierte Satzkonstruktionen sucht man hier vergeblich, aber das hätte auch nicht zum Inhalt gepasst. Dominiert von jungen Protagonisten ist hier eher ein lockerer Schreibstil gefragt, was ganz gut gelungen ist, wobei ich glaube, dass da noch mehr herauszuholen wäre.

Mit der Idee hat die Autorin ein wichtiges Thema angesprochen. Anscheinend hat sie diesbezüglich eigene Erfahrungen gemacht.
Normalerweise bin ich, was bestimmte Themen angeht, ziemlich hartgesotten, aber hier musste ich das ein oder andere Mal schlucken. Das lag nicht zuletzt an den eindringlichen Beschreibungen. Nein, es wird nicht immer ins Detail gegangen, das heißt aber nicht, dass die eigene Vorstellungskraft nicht einspringt, bedingt durch die Wortwahl.

Die Hauptprotagonisten Lola und Elias sind große Sympathieträger. Sie sind locker, lebenslustig, trotz negativer Erlebnisse. Sie harmonieren toll miteinander. Und obwohl es um Vivian geht, konnte ich nicht allzu viel mit ihr anfangen, weshalb ihre wenigen Sichtweisen durchaus ausreichen.

Die Geschichte ist im Großen und Ganzen stimmig, aber für mich haben darin zu viele Charaktere auf die ein oder andere Art schlechte Erfahrungen gemacht. Dazu kam die doch sehr abrupte Rettungsaktion. Das wirkte etwas konstruiert. Doch wegen des gewichtigen Themas kann man das verschmerzen, denn es geht um die Kernaussage.


Fazit
Wen dieses Thema nicht triggert, der sollte sich definitiv mit diesem Buch auseinandersetzen. Hier geht es nicht um seichte Unterhaltung, sondern um Aufklärung, um ein Aufrütteln.
So stark und schön die Liebe auch sein mag, sie ist es nicht wert, sich selbst zu verkaufen, auf welche Art und Weise auch immer.
Von mir gibt es dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf vier aufrunde, und eine bedingte Leseempfehlung wegen der Thematik.