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Dinesh Soni

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
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Bewertung vom 18.10.2023
Die Freischwimmerin
Nair, Preethi

Die Freischwimmerin


ausgezeichnet

Ein Buch, das das Leben einer indischen Frau namens Bhanu in Tansania und später in England einfängt, wo sie sich auf eine arrangierte Ehe einlässt. Als indischstämmige Leserin finde ich mich in Bhanu und ihrer Reise wieder, und die Verbindung zu ihr macht den Roman für mich persönlich noch faszinierender.

Bhanu nimmt sich Zeit, um über ihre Identität, Träume und Sehnsüchte nachzudenken, die sie oft in den Hintergrund rücken musste. Der Roman ist sprachlich nuanciert und packt weniger über einen komplexen Plot als vielmehr durch die Emotionalität der Figuren und ihrer Beziehungen. Es gibt eine Reihe interessanter männlicher und weiblicher Nebenfiguren, die in Erinnerung bleiben.

Dieses Buch erzählt die bewegende Geschichte einer Frau, die sich selbst neu entdeckt und ihren Platz in der Welt sucht. Das ist, als würde man in das kaleidoskopische Herz und den Geist einer indischen Frau eintauchen. Ich bin gottlob ganz anders aufgewachsen als die Heldin. Viel freier. Aber ich verstehe sie in jedem Moment. Diese inspirierende Reise erinnert uns daran, wie unsere eigenen Geschichten uns formen und wie wichtig es ist, unsere Träume und Leidenschaften zu leben, auch wenn uns Hindernisse im Weg stehen. Viele farbenfrohe Fäden, die ein beeindruckendes Muster ergeben: Berührend.

Bewertung vom 17.10.2023
Das Mädchen von Agunt
Lorentz, Iny

Das Mädchen von Agunt


weniger gut

Das Buch DAS MÄDCHEN VON AGUNT spielt 150 n. Chr. in Osttirol. Die Geschichte dreht sich um eine junge keltische Sklavin, die in die Machtkämpfe zwischen zwei römischen Familien verwickelt wird. Der Roman bietet eine Story, die in der Zeit des römischen Reiches spielt. Allerdings wird das Potenzial dieser Geschichte nicht vollständig ausgeschöpft. Die Handlung ist vorhersehbar, die Charaktere wirken flach, und es gibt Ungenauigkeiten in den historischen Details. Klischees und Wiederholungen beeinträchtigen den Lesefluss. Die Hauptfigur, Cincia, wird als zu idealisiert dargestellt, was die Identifikation mit ihr erschwert. Die typische Mary Sue, die jeder mag, außer den Bösen. Auch die Nebenfiguren sind recht stereotyp und ohne richtiges Leben.

Obwohl das Buch einen flüssigen Schreibstil bietet, kann es die genannten Schwächen nicht überdecken. Es neigt eher zu einem trivialen Liebesroman als zu einem tiefgründigen historischen Roman. Ähnlich wie die WANDERHURE-Bücher desselben Autorenduos, die ich, sorry, teilweise nach der Hälfte abgebrochen habe. Jetzt weiß ich wieder warum. Leser, die weniger anspruchsvolle Unterhaltung suchen, könnten Gefallen daran finden. Es gibt aber empfehlenswertere historische Romane zu dieser Epoche, wie von Simon Scarrow oder Ben Kane.

Bewertung vom 12.10.2023
Sharpes Mörder / Richard Sharpe Bd.22
Cornwell, Bernard

Sharpes Mörder / Richard Sharpe Bd.22


sehr gut

Der Roman SHARPES MÖRDER ist der 22. Band der Sharpe-Serie, die die Abenteuer des britischen Offiziers Richard Sharpe während der napoleonischen Kriege erzählt. Sie ist in Deutschland weniger bekannt aber vor allem in Großbritannien sehr erfolgreich, wo auch die, recht gelungenen, Verfilmungen mit Sean Bean in der Hauptrolle in den 90ern Jahren entstanden sind. Auch jene sind in Deutschland aber kaum geläufig. Das ist schade, denn diese Abenteuergeschichten sind wirklich packend.

Der Roman spielt im Jahr 1815, kurz nach der Schlacht von Waterloo, in der Sharpe und seine Riflemen tapfer gekämpft haben. Sharpe erhält einen neuen Auftrag vom Duke of Wellington, der erfahren hat, dass eine geheime Bruderschaft von fanatischen Revolutionären, die sich die Schwarzen Adler nennen, einen Anschlag auf die Siegermächte plant. Sharpe soll nach Paris reisen und den Anführer der Schwarzen Adler, einen Mann namens Lassan, aufspüren und töten. Sharpe macht sich mit seinen treuen Gefährten Harper, Hagman und Harris auf den Weg nach Paris, wo er sich mit dem britischen Spion Lord John Rossendale trifft. Rossendale ist ein alter Rivale von Sharpe, der ihm einst seine Frau Jane weggenommen hat. Sharpe erfährt, dass Jane ebenfalls in Paris ist und dass sie von Lassan bedroht wird. Sharpe muss sich nicht nur mit den Gefahren der Stadt auseinandersetzen, sondern auch mit seinen eigenen Gefühlen für Jane, die er immer noch liebt. Er muss auch herausfinden, wer seine Freunde und wer seine Feinde sind, denn er wird von allen Seiten belauert und verraten.

Meine Meinung: Auch nach über 20 Romanen hat sich die Serie nicht totgelaufen. Klar, es waren auch mal weniger gute Bücher dabei (SHARPES BEUTE war jetzt nicht der Burner), aber das Niveau ist insgesamt sehr hoch und SHARPES MÖRDER eigentlich eine würdige Krönung. Würde Cornwell jetzt aufhören, diese Bücher zu schreiben, wäre das ein toller Abschluss. Intrigen, Action, Kämpfe, eine politische Fallhöhe, alles was man mag, ist drin. Einzig die Liebesgeschichte mit Sharpes Frau Jane fand ich nicht ganz überzeugend. Romantik ist aber allgemein nicht Cornwells Stärke wie ich finde. Insgesamt trotzdem einer der besten aus der Reihe.

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