Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Melreadsbooks
Wohnort: 
Gründau
Über mich: 
Lesen ist mein Leben

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2024
Weihnachtsträume in Mistletoe Valley
Diletta, Lisa

Weihnachtsträume in Mistletoe Valley


ausgezeichnet

Weihnachtsträume in Misteltoe Valley ist der 6. Teil einer Weihnachtsbuchserie verschiedener Autor:innen die unabhängig voneinander gelesen werden können. Es ist mein erstes Buch dieser Reihe, doch ich habe gehört, dass es wohl kleine Verknüpfungen zwischen den Büchern geben soll, die jedoch nicht wichtig für das Verständnis der jeweiligen Story ist. Es macht aber natürlich neugierig auf die andern Bücher und ich freue mich schon darauf noch ein paar Bücher der Reihe lesen zu können.

In diesem Buch geht es um die weihnachtsliebende Alice. Sie hatte keine liebevolle Kindheit und ist deshalb besonders verzückt von der besinnlichen Zeit. Durch eine Zufallsbekanntschaft landet sie nach einem kurzen Aufenthalt in New York in Mistletoe Valley. Dort übernimmt sie den "Job" Hunter aus einem Tief herauszuholen. Doch was sie nicht wusste Hunter ist ihr Kindheitsfreund William und schon bald geraten ihre Gefühle durcheinander.

Hunter ist nach der Trennung von seiner Ex sehr zurückgezogen. Er hat seine Dissertation abgebrochen und verkriecht sich im Schuppen. Da taucht seine kleine Alice auf und bringt den Grinch dazu an den vielen Weihnachtveranstaltungen der Kleinstadt teilzunehmen.

Ich habe Die Zeit in Mistletoe Valley sehr genossen. Das Familienleben rund um Hunter war sehr harmonisch und das amerikanische Weihnachsfeeling ist direkt in mein Wohnzimmer geschwappt. Ich überlege echt schon im November meine Weihnachtdeko herauszuholen und mir die Weihnachtszeit ein bisschen zu verlängern.

Ein wunderschönes Buch um in Weihnachtsstimmung zu kommen und ein bisschen heile Welt zu erleben.

4,5 Sterne für diese bezaubernde Auszeit!

Bewertung vom 23.10.2024
Der Familienvater
Summer, Drea

Der Familienvater


sehr gut

Der Familienvater von Drea Summer ist bereits der fünfte Teil dieser Ermittlerreihe. Mir sind die Vorgängerbände unbekannt und doch konnte ich gut in die Handlung einsteigen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass das Lesevergnügen steigt, wenn man alle Bände gelesen hat. Man merkt, dass da bereits eine Geschichte zur Charakterentwicklung besteht und erfährt sicher auch mehr über die familiären Hintergründe unserer Protagonisten.

In diesem Fall stehen Steffi und Jan unter enormen Zeitdruck. Eine Mutter und ihre Kinder werden ermordet in ihrem Haus aufgefunden, der Familienvater ist verschwunden. Alles deutet auf eine Wiederholung einer Tat von vor fünf Jahren hin, als innerhalb von drei Tagen zwei Familien auf genau diese Weise eliminiert wurden. Deshalb müssen unsere Ermittler damit rechnen, dass der Täter schon bald erneut zuschlägt.

Der Schreibstil nimmt einen flüssig in der Handlung mit und wir können die Ermittlungsarbeit gut verfolgen. Die Ermittler selbst sind ein gut eingespieltes Team mit Ecken und Kanten.

Mir hat dieser kurze Krimi gut gefallen, lediglich das Ende war etwas schnell. Ich hatte gern noch etwas mehr zu den Beweggründen des Täters erfahren. Doch da auch der neue Fall für den nächsten Band bereits angeteasert wurde spielt vielleicht auch der letzte Fall noch in das neue Buch hinein. Ich werde es verfolgen.

Ich vergebe gerne 3,5 Sterne für diese kurzweilige Story die uns an die Nordsee entführt und mit ihrem Lokalkolorit schöne Erinnerungen bei mir weckt.

Bewertung vom 23.10.2024
Der Landsitz
Dobitsch, Sebastian

Der Landsitz


ausgezeichnet

Der Landsitz ist der zweite Band der Liam-Hopkins-Reihe. Ich kannte Band 1 nicht und habe mir auf den ersten Seiten noch schwer getan

 Häufig kommen Andeutungen zum ersten Fall auf, was mich etwas abgelenkt hat. Von daher ist es evtl ratsam tatsächlich mit dem ersten Teil zu starten. Denn eins ist gewiss, nachdem ich in der Handlung angekommen bin ging es rasant durch die komplette Story und ich muss einfach Band 1 nachholen um auch alles von der Charakterentwicklung unserer Ermittler zu erfahren.

Doch nun zum Buch.

Liam Hopkins erhält den Auftrag einen eventuellen Mord auf einem abgelegenen Herrenhaus in der schottischen Abgeschiedenheit aufzuklären.  Mit dabei, etwas unfreiwillig, Sonya eine Chirurgin die um ihre Zulassung als Ärztin fürchten muss. 

Alle, wirklich alle Bewohner des Herrenhauses machen sich verdächtig und auch die Bewohner des Dorfes sind dem Verstorbenen und seiner Familie übel gesinnt. Von der ersten Minute an geht es gruselig und rasant im Herrenhaus zu. Wir besuchen die Familiengruft, verfolgen Verdächtige durchs Moor und begegnen einem wütenden Mob. Es ist einfach alles für einen Spooky Thriller vorhanden. 

Aufgrund der kurze des Buches eignet es sich hervorragend für einen schaurig schönen Leseabend. 4,5 Sterne dafür von mir und eine Empfehlung für all jene die gerne a'la Agatha Christie auf Verbrecherjagd gehen möchten.

Bewertung vom 17.10.2024
Broken Crystal
Miller, Tobias

Broken Crystal


sehr gut

Broken Cyrystal erscheint in einem eher schlichten und doch ansprechenden Cover.

Tobias Miller, der seine Bücher in Eigenregie verlegt, hat sich viel Mühe mit der Ausarbeitung seines Buchkonzeptes gegeben. So starten wir in die Story mit einem Steckbrief inklusive Barcode, der uns eine Gesprächsmitschnitt bereitstellt, der im Laufe der Story zu einem wichtigen Handlungsstrang führen wird.

Wir begleiten einen namenlosen Protagonisten der seinen Job als Militärberater aufgeben wollte und sich zu einem letzten Undercovereinsatz bereiterklärt hat, der ihm dann jedoch zum Verhängnis wurde.

Eigentlich soll er nur die reiche Tochter des Hauses zurückholen, doch er landet mitten in einer Gruppe junger Umweltaktivisten und wird in ihre Machenschaften verstrickt.

Aufgebaut wird die Story, indem unser Akteur seine Geschichte der Presse zur Verfügung stellen möchte und nun in einem Interview seine ungewöhnliche Geschichte offenlegt.

Der Schreibstil ist leicht und eingängig. Man fliegt nur so durch die Seiten und fühlt sich gut unterhalten. Doch ich habe mir mehr Inhalt zum Thema reelen Umweltaktivismus gewünscht. In der Hinsicht wäre noch Luft nach oben. Auch den Thrillfaktor habe ich in der Story vermisst.

Trotzdem kann ich dieser Spionagestory mit 3,5 Sternen empfehlen, denn sie war kurzweilig und unterhaltsam.

Bewertung vom 11.10.2024
Game of Fear and Promise - Spannungsgeladene Dystopie ab 14 Jahren für alle Fans von
Burner, S. B. B.

Game of Fear and Promise - Spannungsgeladene Dystopie ab 14 Jahren für alle Fans von "Squid Game" und "Tribute von Panem". Mit spektakulärer Metallicfolienveredelung auf dem Cover!


sehr gut

Game of Fear and Promise kommt in einem wunderschönen Cover daher. Die Schrift und Teile der Mauer brechen sich im Licht mit, wie ich finde, tollen Effekten.

In der Handlung begleiten wir Lissa, ein 16 jähriges Mädchen aus einem armen Randbezirkt. Sie ist ein großer Fan von DER WAND einem bewährten und spektakulären Sportereignis bei dem jedes Jahr 100 Teilnehmen eine 2 km hohe Wand bezwingen - ungesichert.

Durch einen Zufall findet sie sich in einem der Teams für das diesjährige Jubiläumsevent mit ausnahmsweise 150 Teilnehmern wieder und bereitet sich auf dieses tödliche Abenteuer vor. Natürlich lernen wir auch einige andere Athleten kennen und verfolgen die Vorbereitung und den Wettkampf auf Leben und Tod.

Ich fand den Schreibstil und den Aufbau der Story grandios! Während der Vorbereitungsphase lernen wir in Grundzügen die Welt rund um Lissa kennen. Die Spannung baut sich langsam auf um dann mit dem Start des Wettbewerbs ins unermessliche zu steigern. Meine Hände haben am Buch geklebt und ich konnte es nicht weglegen. Es ist jedoch auch ein bisschen wie ein Verkehrsunfall, man weiß man sollte nicht hinschauen und kann nicht anders. Denn es ist grausam, hagelt es nur so vor Toten, die jedoch jugendgerecht beschrieben werden.

Das Buch hatte wirklich Highlightcharakter, doch leider hat es mich auf den letzten 20 Seiten verloren und völlig unbefriedigt zurückgelassen. Ja, ich bin regelrecht enttäuscht wie die Handlung endet. Da ist so Vieles für mich nicht fertig aufgeklärt und nicht nachvollziehbar. Meine einzige Hoffnung ist, dass es doch noch einen Folgeband geben wird, der diesen neuen Weg fortsetzt.

Trotzdem der schaale Geschmack bleibt. Da ich mich jedoch lange Zeit exzellent unterhalten gefühlt habe, vergebe ich trotzdem 4 Sterne.

Ich denke das Buch bietet große Diskussionsgrundlagen und hat aufgrund der Aktion Potential zur Verfilmung!

Bewertung vom 29.09.2024
Wüstenzauber (Band 1)
Arold, Marliese

Wüstenzauber (Band 1)


sehr gut

Wüstenzauber Samiras magische Reise ist der Auftakt einer neuen Kinder-/Jugendbuchreihe von Marliese Arold.

Samira ist ein 13 jähriges Mädchen, dass ihren Vater Tarik nach dem Tod der Mutter auf seinen weiten Reisen in den Orient begleitet. Tarik ist Kaufmann und weist Samira, die auf ihren Reisen als Junge Samir gekleidet ist, in die Geheimnisse des Handelns und in die ersten Schritte seiner Magie ein. Doch Samira kann ihre Magie noch nicht wecken.

Als ihr Vater von einem Geschäftstermin nicht zurückkehrt ist Samira ganz auf sich allein gestellt. Anfangs ist sie verzweifelt und voller Angst, doch begegnet sie einigen hilfreichen Gestalten, die ihr Hoffnung spenden. Doch sie ist auch bösen Menschen ausgesetzt. So wirft sie ihr Gastwirt aus dem Haus und behält gleich mal die Pferde und Esel ein. Durch einen glücklichen Zufall findet sie zumindest den Hengst ihres Vaters wieder und flieht mit ihm aus der Stadt.

Auf ihrer Suche nach ihrem Vater begegnet Samira vielen unterschiedlichen Charakteren und besteht einige Abenteuer. So findet sie einen Flaschengeist, rettet einen Jungen aus dem Gefängniss, kommt dem Geheimis eines verzauberten Kamels auf die Spur und fordert einen mächtigen Zauberer heraus, ihr Hinweise zum Verbleib ihres Vaters zu liefern.

Die Autorin schafft es bunte Bilder des Orients mit seinen Märkten und Oasenstädten zu zeichnen. Auch der Sandsturm wehte mir regelrecht Sandkörner ins Gesicht.

Die Handlung ist wunderbar flüssig und kindgerecht erzählt. Lediglich die Kapitellänge ist für junge Leser noch etwas viel. Auch das Ende war mir dann etwas schnell erzählt. Und doch warte ich gerne auf den nächsten Band um Samira auf ihrer weiteren Suche nach ihrem Vater zu begleiten.

Bewertung vom 22.09.2024
Zurück ins Leben geküsst
Gold, Ella

Zurück ins Leben geküsst


ausgezeichnet

Was für ein großartiges Buch!

Die Autorin war für mich eine Neuentdeckung, doch bei der Gabe alle Emotionen anzusprechen werde ich mich ausgiebig mit ihren weiteren Werken beschäftigen.

Bereits im ersten Kapitel sind die Tränen geflossen, so emotional hat mich der Einstieg gepackt. Doch der Schreibstil bleibt jederzeit leicht und hoffnungsspendend. Auch fließen immer wieder wirklich funkensprühende Dialoge, die einen zum Schmunzeln bringen.

Doch worum geht es?

Anisa hat ihren langjährigen Partner und Seelenverwandten nach langer Krankheit verloren. Selbst das Kind dass sie von ihm unter ihrem Herzen trägt kann sie nicht trösten. Da treffen Briefe mit Aufgaben von ihm ein.

Was ein bisschen an P.S. Ich liebe dich erinnert geht einen völlig anderen Weg.

Eine seiner Aufgaben ist es, dass Anisa sich auf eine Reha einlässt um ihre Trauer zu überwinden. Nur widerwillig verlässt sie das heimatliche München in die gewünschte Klink an der Ostseeküste. Doch nur hier wird sie weitere Briefe von Joshua erhalten.

Als erstes trifft sie auf den Pfleger Raik, der ihren Puls in ungeahnte Höhen katapultiert. Sie weiß selbst nicht warum sie so aggressiv auf ihn reagiert. Es fliegen die Fetzen bis Anisa erkennt, dass Raik ein ähnliches Schicksal wie sie überwinden muss.

Wir lesen abwechselnd aus Anisas und Raiks Sicht, was einen immer tiefer in das Seelenleben der Protagonisten eintauchen lässt. Doch durch die Briefe von Joshua erhält noch ein dritter Charakter eine sehr aussagekräftige Stimme. Und das war etwas ganz besonderes, denn nicht nur zwei Menschen heilen einander, ein dritter öffnete überhaupt den Geist, dass eine Veränderung möglich ist.

Ich war und bin immernoch total geflasht von diesem Lesegenuss und empfehle dieses Buch unbedingt weiter!

Bewertung vom 22.09.2024
Wie die Wellen auf dem Meer (Die Bernsteininsel)
Amelie, Nora

Wie die Wellen auf dem Meer (Die Bernsteininsel)


ausgezeichnet

Nachdem ich Band 2 und 3 dieser Trilogie regelrecht verschlungen habe wollte nun natürlich auch der Auftakt von mir gelesen werden.

Was soll ich sagen, wir treffen liebgewonnene Charaktere aus anderen Universen Nora Amelies wieder und endlich darf ich Laras und Lasses Geschichte erfahren.

Lara arbeite nach ihrem Zahnmedizinstudium in der Praxis ihres Vaters auf Rügen. Doch so wirklich glücklich ist sie nicht. Er kann die Leitung der Praxis noch nicht aufgeben und lässt ihr keinerlei Freiheiten eigene Wünsche zu etablieren. Als dann noch das kleine Geheimnis, dass sie mit ihrem Schwager hütet vor die Fuße fällt ist es mit dem Frieden entgültig vorbei.

Um ihn für einen Fotowettbewerb zu unterstützen hat sie sich auf ein Aktshooting eingelassen. Ahnte ja niemand, dass er den ersten Platz belegen würde und das Foto in der Zeitung veröffentlicht würde.

Nach einem Streitgespräch mit ihren Eltern und um sich der Aussprache mit ihrer ahnungslosen Schwester zu drücken macht Lara einen überstürzten Ausflug am Strand entlang und übersieht dass der Strandabschnitt wegen Absturzgefahr gesperrt ist. Zur Rettung kommt Lasse, der schneller als Lara erkennt auf welche Gefahren Lara zuläuft. Lasse ist Bernsteinfischer vom Darß und schnell wird klar, dass er ein idealer Ruhepol für Lara ist.

Ich war beeindruckt von Lasses gelassener und immer fürsorglichen Art Lara gegenüber. Trotz Fernbeziehung ist er immer für ihre Sorgen und Nöte da. Denn Lara kommt auf die Spur eines irritierenden Familiengeheimnisses. Und obwohl die Liebe frisch und intensiv ist, ist ihm die Zufiedenheit Laras wichtiger als das Zusammenleben.

Ein beeindruckender Auftakt dieser Reihe. Ich liebe es was für außergewöhnliche und liebevolle Beziehungen Nora Amelie in ihren Geschichten zeichnet. Man möchte immer sofort an das jeweilige Setting ziehen und bleiben.

Bewertung vom 22.09.2024
Samstags bringe ich dir Worte
Ruthardt, Ralf M.

Samstags bringe ich dir Worte


sehr gut

In Samstags bringe ich dir Worte begleiten wir Max, dessen bester Freund Moritz mit Mitte 50 einen Schlaganfall erleidet.

Moritz war beruflich erfolgreich, geliebt von Frau und Kindern und nun ist alles anders. Aufgrund seiner Gehirnschädigung sind sein Sprachvermögen, sowie sein Kurzzeitgedächtnis gestört, noch dazu ist er völlig antriebslos. Eine Pflege Zuhause ist nicht möglich, so muss er wohl oder übel in den geschützten Bereich des Pflegeheims.

Auf Rückfrage bei Ehefrau Mia, beschließt Max seinen Jugendfreund jede Woche am Samstag zu besuchen um Moritz beizustehen und Mia wenigstens ein bisschen zu entlasten.

Wir erleben, wie schwer es Max anfangs fällt sich dem Besuch seines Freundes zu stellen. Auch als Rückmeldungen von Moritz ausbleiben, fällt es Max zu Beginn schwer auf seinen Freund einzugehen. Durch einiges Probieren findet er eine Möglichkeit Moritz zu erreichen, mental zu fördern, aber auch darauf zu achten ihn nicht zu überfordern. Dabei bleibt er stets wertschätzend Moritz, den Pflegern aber auch den Mitbewohnern gegenüber.

Der Leser erfährt viel Wissenswertes über Pflegeeinrichtungen und Demenz. Es war schön zu sehen wie Freundschaft auch ohne Worte auskommen kann. Klar können wir keine Dialoge zwischen den Freunden erwarten. Aber mir hat ein wenig die Tiefe der Charaktere gefehlt. Vielleicht hätten Gespräch mit der Ehefrau diese Ebene ins Buch bringen können. Denn auch von ihr lesen wir nur sehr rudimentär.

Ich empfehle dieses Buch jedoch unbedingt weiter. Es ist wichtig über die Situation in Pflegeeinrichtungen aufzuklären und dass Menschen auch wenn sie nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können Ansprache und Unterstützung ihrer Freunde und Familie benötigen.

Bewertung vom 22.09.2024
Berlin antwortet nicht (eBook, ePUB)
Franz J., Brüseke

Berlin antwortet nicht (eBook, ePUB)


gut

Berlin antwort nicht versetzt uns mitten in ein ungewöhnliches Setting.

Es herrscht Krieg. Im Osten müssen Atombomben gefallen sein. Unser namenloser Erzähler flieht vor der Bedrohung ins Bergwerksmuseum und arbeitet dort als Gehilfe für den Arzt. Den beiden geht es den Umständen entsprechend gut und doch müssen sie mit den Folgen des Kriegsgeschehens umgehen. Täglich kommen Flüchtlinge an, die ihnen meist unter den Händen wegsterben. Ich fand es sehr realistisch dargestellt wie Leichen entsorgt, Neuankömmlinge einer Triage gleich eingruppiert werden und die Menschen behandelt wurden als die Ressourcen knapp wurden.

Unserem Erzähler und dem Doc gelingt rechtzeitig die Flucht aus dem Bergwerk. Sie schließen sich einem weiteren Mann an. Erik ist ein Denker und Macher. Er versorgt das Trio mit Nahrung und Wasser und sorgt für die nötige Sicherheit. Die Strahlenbelastung steigt, so suchen sie ihren Weg nach Wesen.

Bald schon stehen sie vor den Trümmern des Kölner Doms. Also müssen reguläre Bomben den Weg nach Deutschland gefunden haben. Die Verkehrswege sind verstopft, ein Weiterkommen fast unmöglich. Die Grenze zu den Niederlanden gesperrt. Also halten sich unsere Protagonisten an den Jakobsweg um ein Ziel zu haben.

Die Hintergründe des Krieges bleiben blass und auch unsere Charaktere werden nicht in der Tiefe betrachtet. Unser Erzähler wirkt wie ein neutraler Mitläufer und bildet sich sehr lange keine eigene Meinung. Dadurch konnte ich keine wirkliche Beziehung zu den Protagonisten aufbauen.

Auch war mir die Flucht zu reibungslos. Ich hätte mit größeren Hürden gerechnet, dass sich ihnen mehr Menschen in den Weg stellen. Im Krieg kämpfen die Menschen ums nackte überleben und gehen dafür über Leichen. Einen Bus betreten ohne das irgendein Komentar kommt. Undenkbar.

Das Buch liest sich nicht schlecht. Ich kam mir vor wie auf einer abenteuerlichen Reise in ein fernes Land. Erst zum Schluss erhalten wir Einblick in das Seelenleben unseres Erzählers und man fragt sich wie man in der Fremde ankommen kann wo niemand die Grundlage des alten Lebens kennt.