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Roland's Bücherblog
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München

Bewertungen

Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2025
Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1


gut

"Commissario Gaetano und der lügende Fisch" ist der erste Band der Gaetano-ermittelt-Reihe von Fabio Nola. Ganz Neapel ist in Feierlaune. Es wird das Fest des Heiligen San Gennaro gefeiert. Nur Commissario Gaetano ist noch in seiner Questura, als ein Mann aufgeregt bei ihm erscheint. Der Turiner Ianus Capuano fühlt sich verfolgt und ist der festen Überzeugung, dass jemand nach seinem Leben trachtet. Denn anscheinend bekommt er während seiner Abwesenheit in Neapel aus seiner dortigen Wohnung immer seltsame Anrufe. Dabei spielt ihm der mysteriöse Anrufer die Glockenschläge seiner eigenen Wanduhr vor. Nur jedes Mal ist es ein Schlag weniger, seine Zeit scheint abzulaufen. Commissario Gaetano hat kein rechtes Interesse dem Mann zu helfen, zu viel scheint wirres Gerede. Doch tags darauf wird er an einen Tatort gerufen. Es ist die Wohnung von Capuano und der sitzt dort enthauptet in einem Stuhl. Ein Schicksal wie das des Stadtpatrons San Gennaro. Es beginnt eine Mordermittlung, die ihre Ursprünge in der Vergangenheit sucht. Fabio Nola schickt seinen Ermittler in Neapel in diesem Krimi zum ersten Mal an den Start. Dieser ist ein spezieller Typ, mit dem man als Leser warm werden muss. Gleiches gilt für dessen Kollegen. Mir fiel dies teilweise schwer, ich konnte keine wirkliche Beziehung zu den Ermittlern aufbauen. Beginnt dieser Krimi mit einem spektakulären Mord, die etliche Handlungsstränge vermuten lassen, so kristallisiert sich doch schnell ein wahres Tatmotiv heraus. Die Abgründe dazu sind tief, aber der Autor dringt darin nur bedingt vor. So ergibt sich öfters eine Gemengelage aus Ermittlungen und Privatleben des Commissario, dass zwar interessant ist, aber eben immer wieder auch den Spannungsbogen erschlaffen lässt. Hier hätte ich mir mehr über Beweggründe, Seelenleben der Beteiligten, etc. gewünscht, sowie eine Straffung der Szenen des Privatlebens des Commissario. So hat dieser erste Fall des Commissario Salvatore Gaetano gute Ansätze, aber für mich zu wenig spannende Momente, die mich fesselten und gebannt hinterlassen hätten. Ein solider Krimi mit Ausbaupotential für weitere Bände.

Bewertung vom 17.05.2025
Banner und Sturm / Tankred Bd.5
Römling, Michael

Banner und Sturm / Tankred Bd.5


sehr gut

"Banner und Sturm" ist der fünfte Band der Tankred-Reihe von Michael Römling. Im Herbst 885 zieht der Däne Siegfried mit seinem plündernden Heer durch Ost- und Westfranken. Während Kaiser Karl auf Italienfeldzug ist, muss Graf Odo Paris gegen die Nordmänner verteidigen. Diese belagern die Stadt. Ist sie doch auch das Tor zum Süden, wo man über die Seine zu weiteren Raubzügen gelangen könnte. Der Bibliothekar Tankred und seine Freunde kämpfen dabei an der Seite von Odo. Doch auch innerhalb der Stadtmauern scheint es einen Verräter zu geben. Werden die Dänen erfolgreich sein? Michael Römling schickt seinen Protagonisten Tankred zum fünften Mal in den Kampf gegen die Wikinger. Dabei erzählt er dessen Geschichte fortlaufend weiter. Teilweise an der Seite von humorigen Gefährten, teilweise zeigt er Tankred auch wieder als listigen und klugen Kämpfer. Der Leser wird vom Autor in die Zeit der Belagerung mitgenommen, die über die Wintermonate ca. ein halbes Jahr andauerte. Die Verknüpfung von historischen Fakten mit der Fiktion von Tankreds Geschichte ist dabei erneut gut gelungen. Dieser Band ist aber über längere Passagen nicht spannungsgeladen, sondern zeigt mehr das Leben während der Belagerung auf. Doch wenn es zum Kampf zwischen Westfranken und Dänen kommt, dann ist der Leser sogleich voll im Geschehen integriert. "Banner und Sturm" ist daher für mich nicht der spannendste Band der Reihe bisher, aber trotzdem ein guter und flüssig zu lesender historischer Roman. Er ergänzt die Tankred-Reihe weiterhin ansprechend und es macht auch diesmal Spaß Tankred und seine Gefährten zu begleiten.

Bewertung vom 07.05.2025
Die Stunde des Widerstands
Carsta, Ellin

Die Stunde des Widerstands


ausgezeichnet

"Die Stunde des Widerstands" ist der zwölfte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Während die 6. Armee der Deutschen in Stalingrad von den Sowjets eingekesselt wurde und letztendlich Anfang Februar 1943 kapitulieren musste, formiert sich zuhause immer mehr Widerstand im Untergrund. Wilhelmine von Falkenbach will sich aktiv einbringen und gemeinsam mit den Mitgliedern der "Weißen Rose" sollen Flugblätter in der Münchner Universität verbreitet werden. Doch der Versuch scheitert und nur knapp entkommt sie. Die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe werden gefasst und des Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt. Doch auch auf Gut Falkenbach, sowie an der Ostfront überschlagen sich die Ereignisse für die jeweiligen Mitglieder der Familien der von Falkenbachs und Lehmanns. Ellin Carsta vermischt in diesem Band erneut die Geschehnisse ihrer Saga mit tatsächlichen historischen Ereignissen. Dies gelingt ihr in diesem Band wieder hervorragend. Spannend erzählt fiebert man mit den Protagonisten mit und erlebt dabei auch tatsächliche Geschichte. Zwischen "totalem Krieg" und "bedingungsloser Kapitulation" bangt man um das Leben der einzelnen und spürt die latente Gefahr. "Die Stunde des Widerstands" ist für mich einer der besten Bände dieser Reihe und ich konnte ihn beim Lesen fast nicht zur Seite legen. Ellin Carsta ist mit diesem zwölften Band wieder ein großer Wurf gelungen und man bleibt neugierig zurück, wie es mit den beiden Familien in den beiden letzten Kriegsjahren weitergehen wird.

Bewertung vom 04.05.2025
Der Vasall des Königs (eBook, ePUB)
Wolf, Daniel

Der Vasall des Königs (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Der Vasall des Königs" ist eine Kurzgeschichte aus der Fleury-Saga von Daniel Wolf. Diese spielt zeitlich vor dem dritten Band der Saga und ist daher ein Prequel zu "Das Gold des Meeres". Die Kinder von Remy und Philippine sind mittlerweile junge Erwachsene. Während der ältere Michel seine Erfüllung als Kaufmann findet, hadert sein jüngerer Bruder Balian mit seinem Leben. Sowohl im Kaufmannsleben, als auch als Buchmaler in der väterlichen Werkstatt findet er nicht seine Erfüllung. Er träumt von einem Leben als Ritter. Als sein König Wilhelm von Holland gegen die aufständischen Friesen zieht, schließt er sich in einer Nacht und Nebel Aktion dem Heer an und verlässt klammheimlich seine Heimat Varennes-Saint-Jacques. Wie es ihm dabei ergeht erfährt der Leser in dieser Kurzgeschichte. Daniel Wolf springt hier wieder eine weitere Generation der Fleurys weiter. Der Buchmaler Remy ist alt geworden und wir erleben nun die dritte Generation der Familie in Form des Sohnes Michel und dem jüngeren Balian und seiner Zwillingschwester Blanche. Balian bildet in dieser Kurzgeschichte die Hauptfigur und der Leser erhält dabei einen Vorgeschmack, wie es im dritten Band der Saga weitergehen könnte. Balian gefällt mir als Protagonist sehr gut und die Kurzgeschichte war daher in wenigen Stunden gelesen. Sie ist spannend erzählt und weckte bei mir absolut die Neugier, was die Mitglieder der Familie Fleury als nächstes erleben. Ein sehr guter Appetithappen und ich bin gespannt wie die Geschichte in "Das Gold des Meeres" weitergeht.

Bewertung vom 02.05.2025
Schwarze Brandung / Liv Lammers Bd.1
Weiß, Sabine

Schwarze Brandung / Liv Lammers Bd.1


sehr gut

"Schwarze Brandung" ist der erste Band der Liv-Lammers-Reihe von Sabine Weiss. Am Strand von Sylt legt die Brandung die Leiche einer jungen Frau frei. Schnell ergeben die Ermittlungen, dass sie bei lebendigem Leib im Sand vergraben wurde und vor ihrem Tod missbraucht wurde. Die Mordkommission Flensburg wird zu diesem Fall mit hinzugezogen. Schneller Ermittlungserfolg soll auf der Insel der Reichen und Schönen garantiert sein. Liv Lammers ist neu im Team der Mordkommission, soll aber vor Ort mit ermitteln. Denn sie stammt aus Sylt, hat aber schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie dort. Das Verhältnis ist zerrüttet und sie lebt daher alleinerziehend mit ihrer Tochter und der Großmutter in Flensburg. Doch dann meldet sich ihr Neffe bei ihr, er vermisst seine Freundin. Die Rahmenbedingungen sind in diesem ersten Fall von Liv Lammers von der Autorin genau gesteckt. Ihre Ermittlerin wird zum einen mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, muss sich aber auch im Team der Mordkommission erst ihren Platz erkämpfen. Auf der Insel wird der Leser schnell mit dem Geschehen hinter der "Bussy-Bussy" Fassade konfrontiert. Denn wo die einen glänzen, werden andere gnadenlos ausgenutzt und missbraucht. Und dieses Geschäft ist knallhart organisiert. So verwebt Sabine Weiss in diesem Krimi die Themen illegaler Aufenthalt mit Schwarzarbeit und Prostitution. Obwohl an mancher Stelle mir Liv Lammers noch ein wenig naiv erschien, so ist die Protagonistin doch eine Kämpferin für das Recht. Daher gefiel mir dieser Einstieg in diese Krimi-Reihe und ich werde sicherlich noch weitere Bände dieser Serie lesen. Krimispannung, die Lesefreude bereitet hat!

Bewertung vom 26.04.2025
Das Licht der Welt / Fleury Bd.2
Wolf, Daniel

Das Licht der Welt / Fleury Bd.2


ausgezeichnet

"Das Licht der Welt" ist der zweite Band der Fleury-Saga von Daniel Wolf. Die Geschichte der fiktiven Stadt Varennes-Saint-Jacques, deren Bewohner und allem voran die Geschichte der Familie Fleury, wird in diesem zweiten Band weiter geschrieben. Michel steht der Stadt als Bürgermeister vor und sein Sohn Remy tritt in diesem Band in den Vordergrund. Als Buchmaler geht er zuerst in Konfrontation mit dem örtlichen Abt und auch als er noch die erste bürgerliche Schule eröffnen möchte, ist der Konflikt mit dem Geistlichen komplett. Aber auch 1218 herrscht Krieg in Oberlothringen. Eine Fehde zwischen König Friedrich und Herzog Thiébaut. Auch Varennes leistet dem König Heerfolge. Und hier weiten sich die Konflikte zwischen den Fleurys und dem Wucherer Lefèvre weiter aus. In tiefer Abneigung stehen sich die Parteien in der Zeit danach gegenüber und es kommt zu folgenschweren Ereignissen, die zuerst Varennes behindern, dann als Messestadt aufblühen lässt und zuletzt zum tiefen Absturz führt. Denn aus Metz kommt ein weiterer mächtiger Gegner ins Spiel. Ist der erste Teil des Buches noch durch Michel Fleury geprägt, so übernimmt sein Sohn Remy immer mehr die Hauptrolle. Auch dieser zweite Band ist mit fast 1200 Seiten durchaus ein Wälzer, aber beim Lesen kam bei mir nie Langeweile auf. Im Gegenteil, der Werdegang der Fleurys, das Geschehen in der Stadt Varennes sowie die Konflikte zwischen den verschiedenen Parteien halten den Leser immer bei der Stange und sorgen für viele spannende Lesemomente. Man muss nicht zwingend den ersten Band der Saga gelesen haben um in diese Geschichte einzutauchen, aber natürlich ist es gut vorher "Das Salz der Erde" zu lesen, wenn man die Entwicklung der Protagonisten nachverfolgen möchte. An wenigen Stellen hätte man die Story vielleicht etwas straffen können, aber in Summe hat auch dieser zweite Band der Saga mir sehr gut gefallen und ich bin gerne den Fleurys 30 Jahre von 1218-1248 gefolgt.

Bewertung vom 08.04.2025
Eislotus. Wasser findet seinen Weg / Bücher der Macht Bd.1
Grimm, Liza

Eislotus. Wasser findet seinen Weg / Bücher der Macht Bd.1


ausgezeichnet

"Eislotus. Wasser findet seinen Weg" ist der erste Band einer Fantasy-Dilogie von Liza Grimm. Nara lebt in der Stadt Kori. Eine Stadt, in der es den Menschen sehr schlecht geht. In ihrer Welt werden Buchbinder benötigt, damit es besser wird. Denn sie sind die einzigen, die tote Menschen in ein Seelenbuch einbinden können und damit die Macht durch diese Seelenbücher vergrößern. Auch Nara besitzt solch ein Seelenbuch und sie wurde von ihrer Heimat auserwählt am Ritual des Lichts teilzunehmen. Denn nur wer dort als Sieger hervorgeht, erhält die Ehre dass ihn ein Buchbinder begleitet. Aber es gilt der Magie der Elemente beim Ritual geschickt einzusetzen. Denn die größten Städte schicken ihre Elementgesandten über Feuer, Wasser, Erde und Luft. Wird Nara als Gesandte des Wassers an der Akademie bestehen?
Nach langer Zeit ist dies mein erstes Fantasy-Buch, dass ich wieder lese. Doch die Kurzbeschreibung machte mich neugierig, ich erinnerte mich an "Die Tribute von Panem" oder "Maze Runner". Doch Liza Grimm schafft es sehr schnell, dies zu vergessen und in ihre Welt der Elementgesandten abzutauchen. Mit schöner bildhafter Sprache regt sie das Kopfkino an, gedanklich verbündet man sich beim Lesen mit dem ein oder anderen Wettstreiter während der Zeit an der Akademie. Gut und Böse verschwimmt, auch wenn ich früh einen Verdacht gegen einen vermeintlichen "guten" Mitspieler hatte. Was mit der Entsendung und mit ersten Wettkämpfen an der Akademie beginnt, wird immer vielschichtiger und als Leser hofft man dass Nara ihr Seelenbuch geschickt einsetzt. Mit jeder Seite, die ich während der kurzen Kapiteln beim Lesen voranschritt, tauchte ich immer besser in die Story ein und ich hatte viel Vergnügen diesen Fantasyroman zu lesen. Am Ende bin ich jetzt nur noch sehr neugierig, wie es im zweiten Band der Dilogie weitergeht. Für mich ein sehr schöner Ausflug in die Fantasywelt, die ich gerne sofort wiederhole. "Eislotus. Wasser findet seinen Weg" macht Freude auf mehr von Liza Grimm.

Bewertung vom 30.03.2025
Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1
Anour, René

Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1


gut

"Tödlicher Duft" ist der Auftaktband der Commissaire-Campanard-Reihe von René Anour. Der bekannte Parfümeur Eric Sentir wird tot in einem Bottich seiner eigenen Duftkreation aufgefunden. Er ist darin ertrunken, aber schnell ist klar das es sich hier um Mord handelt. Commissaire Campanard und sein Mitarbeiter Olivier werden auf den brisanten Fall angesetzt, schließlich handelt es sich beim Mordopfer um den "König der Düfte". Sie schleußen die Polizeipsychologin Delacours in ein Duftseminar der Firma Fragonard ein. Diese soll für sie undercover das Umfeld des Toten durchleuchten. Denn anscheinend gab es durchaus Missgunst und Neid unter den renommeriten Parfümeurs im beschaulichen Grasse in Frankreich. René Anour taucht mit diesem neuen Ermittler in die Welt der Düfte in Süd-Frankreich ein. Dort wo der Lavendel blüht und die Natur noch beschaulich ihren Lauf geht. Und so beschaulich ist auch der Krimi über lange Strecken. Der Commissaire erinnerte mich beim Lesen ein wenig an eine Mischung von Hercule Poirot und Colombo. Teils interessant, aber doch mangels Spannung mit einigen Längen. Zu sehr lag lange Zeit der Fokus auf den Duftkreationen, als auf den kriminalistischen Ermittlungen. Daher dauerte es bis sich Spannung in diesem Mordfall aufbaute. Diese war aber dann gut gestaltet. In Summe hinterlässt mich dieser Auftaktband zwiespältig. Teils erforderte es ein wenig Durchhaltevermögen um weiterzulesen, ab der Hälfte kam aber Fahrt in die Geschichte und es lohnte sich bis zum Ende diesen Krimi dabei zu bleiben.

Bewertung vom 21.03.2025
Die tausend Farben von Paris
Durand, Catherine

Die tausend Farben von Paris


ausgezeichnet

"Die tausend Farben von Paris" ist ein Roman von Catherine Durand, einem Pseudonym der Autorin Petra Mattfeldt. Dieser spielt Anfang der 50er Jahre in Paris. Der ehemalige amerikanische Soldat Jack King schlägt sich in der Stadt der Liebe mehr schlecht als recht als Maler durch als er am Ufer der Seine der jungen Rose Chevalier begegnet. Zwischen den beiden funkt es sofort und der jungen Liebe scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Doch als er seinen ehemaligen Kommandanten aus dem Krieg begegnet, will dieser ihn für seine Zwecke missbrauchen. Denn der arbeitet mittlerweile für den amerikanischen Geheimdienst und will einen Spion enttarnen. Als auch noch Jacks bester Freund Frank Levant, ein umschwärmter Sänger im Lido und ebenfalls gebürtiger Amerikaner ins Visier gerät, weil dieser anscheinend ebenfalls ein Geheimnis mit sich trägt, gerät die junge Liebe zwischen Rose und Jack ins Wanken. Denn anscheinend gibt es mehr Geheimnisse, die die junge Beziehung gefährden. Die Autorin verwebt in diesem Roman romantische Liebesbeziehungen mit Spionageaktivitäten. Während in der ersten Hälfte des Buches die Liebe im Fokus steht, hat in der zweiten Hälfte klar die Spionage die Nase vorn. Dabei findet Catherine Durant die richtige Balance. Denn bevor der Leser mit Liebe erschlagen wird, nimmt die Handlung eine spannende Wendung und man bleibt daher neugierig beim Lesen des Romans. Die Story liest sich sehr flüssig, die Kapitel sind jeweils aus der Sicht der Protagonisten erzählt. Und so hat dieses Buch ein wenig von "Ein Amerikaner in Paris", aber auch etwas von "Der dritte Mann" mit Spielort in der Stadt der Liebe. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen und das Lesen dieses Romans hat mir Freude bereitet. Eine erfrischende Story Anfang der 50er Jahre im damaligen Paris.

Bewertung vom 16.03.2025
Die Spur der Sehnsucht
Janssen, Jaane

Die Spur der Sehnsucht


ausgezeichnet

"Die Spur der Sehnsucht" ist der Auftaktband der Ostfriesland-Saga von Jaane Janssen (einem Pseudonym der Autorin Jennifer B. Wind). Die Story spielt im Jahr 1775 auf der Insel Borkum. Der Walfänger Lian lebt dort mit seiner Frau Sventje und ihren drei Kindern. Während Lian wieder mal auf einer langen Walfangreise ist, steht die Geburt des vierten Kindes kurz bevor. Doch es kommt zu Komplikationen und der Gutsherr Valentin von Halversberg, der Sventje heimlich seit seiner Kindheit verehrt, steht ihr gemeinsam mit der Hebamme Fenna zur Seite. Der Roman wird kapitelweise aus der Erzählperspektive dieser drei Personen erzählt und enthält dabei auch kleine Rückblenden in die Kindheit der drei und der Entstehungsgeschichte der Konstellation zueinander. Auf der einen Seite Valentin von Halversberg, der Gutsherr und Liasman, der ein hochverschuldetes Gut nach außen mit strenger Hand führen muss, auf der anderen Seite Lian der Walfänger und dessen Ehefrau Sventje, die als Findelkind aufgewachsen ist. Alle drei kennen sich seit ihrer Kindheit, der Standesunterschied könnte aber nicht größer sein. Und doch kreuzen sich ihre Wege, denn Valentin empfindet seit Jahren wesentlich mehr für Sventje und versucht dieser einen Weg in ein besseres Leben zu ermöglichen. Die Autorin erzählt in diesem Roman das harte Leben auf der stürmischen Nordseeinsel, lässt den Leser an den langen, entbehrungsreichen und gefährlichen Reisen der Walfänger teilhaben, aber auch am konträren Leben dazu auf dem Gutshof. Ich brauchte anfangs ein wenig um in die Geschichte reinzukommen. Langsam baute sich die Beziehung zu den Figuren bei mir auf. Aber mit zunehmenden Fortlauf der Story wurde diese immer intensiver. Die Gefühlswelten der Protagonisten kamen mir immer näher und auch wenn für mich mancher Handlungsstrang dann nicht überraschend kam, entwickelte sich dieser Roman immer mehr zu einem Lesevergnügen. Das harte Inselleben kann man richtiggehend durch die Erzählweise der Autorin in sich aufnehmen wenn so manche stürmische Brise einem beim Lesen aus dem Buch entgegenweht. Und so ist dieser Auftaktband zur Ostfriesen-Saga von Janne Janssen für mich ein sehr gelungener Roman, der das Leben der Menschen dort im 18. Jahrhundert gut widerspiegelt, aber auch den Leser auf die emotionale Reise in den zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten mitnimmt.