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mars754
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2025
Staying Alive
Mirasol, Eva

Staying Alive


ausgezeichnet

interessante, amüsante und undramatische Darstellung der Arbeit in der Notaufnahme

Dieses Buch ist definitiv keiner der üblichen Arztromane, auch wenn eine Liebesgeschichte eine Rolle spielt. Vielmehr begleitet der Leser/die Leserin eine junge Ärztin dabei, wie sie eine neue Stelle in der Notaufnahme eines Berliner Krankenhauses antritt. Beeindruckend fand ich hierbei, wie klar die Überlastung der Ärzte durch das System und die Patienten, die häufig wegen Lappalien kommen, dargestellt wird. Mein Respekt vor allen Ärzten in der Notaufnahme ist durch dieses Buch noch weiter gestiegen. Die Geschichte verzichtet dabei auf das Drama, das man häufig in Fernsehserien über Ärzte erlebt, sondern erzählt unterhaltsam bis wirklich witzig aber immer schonungslos aus dem Alltag einer Internistin, die versucht, ihre Arbeit und ihr Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Schnell wird allerdings klar, dass für ein wirkliches Privatleben kaum noch Zeit bleibt, weshalb die Liebesgeschichte auch nicht das zentrale Thema dieses Buches ist. Außerdem sind die Szenen, in denen es um die emotionalen Verstrickungen der Hauptperson geht, weit entfernt von Kitsch sondern nahe an der Realität und entsprechen somit auch nicht dem Klischee eines Arztromans.
Neben den Schilderungen der Fälle und Situationen in der Notaufnahme wird in Fußnoten der ein oder andere medizinische Fachausdruck auf z.T. höchst amüsante Weise erläutert, so dass man auch noch etwas lernt, wobei man immer hofft, dieses Wissen nie zu benötigen. Mir gefällt an diesem Buch auch, dass auf unspektakuläre aber einfühlsame Art beschrieben wird, wie Ärzte mit eigenen Fehlern und auch dem Tod von Patienten umgehen und unter welchem Druck sie permanent stehen. Nach der Lektüre ist jedenfalls klar, warum viele Ärzte diese Arbeitsbedingungen nicht lange aushalten und sich andere Stellen suchen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine amüsant geschriebene Geschichte über den Alltag einer Notaufnahmeärztin lesen möchte und dabei keine dramatischen Erzählungen erwartet, sondern mit dem alltäglichen Wahnsinn zufrieden ist.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2025
Play of Hearts / The Hearts Duet Bd.1
Dorne, Juli

Play of Hearts / The Hearts Duet Bd.1


ausgezeichnet

märchenhafte und poetische Fantasy

Dies ist der erste Band einer Dilogie und ich muss sagen, dass ich den zweiten Band gar nicht erwarten kann. Ich bin schwer begeistert von dieser Geschichte und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Atmosphäre, die die Autorin erschafft, ist märchenhaft und poetisch, so dass ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, durch einen Traum zu wandeln. Dies wird nicht nur im Cover sondern auch im Schreibstil reflektiert, der sehr bildhaft ist und zum langsamen Lesen und Genießen animiert. Da sich in diesem Buch viel um Gefühle dreht, insbesondere um Einsamkeit, Angst und Liebe, passt dies hervorragend. Doch trotz des starken Fokus auf Emotionen kommt die Spannung nicht zu kurz. Vor allem zum Ende des Buches hin legt die Handlung deutlich an Tempo zu. Trotzdem kommt zu keiner Zeit das Gefühl auf, durch die Handlung zu hetzen, in der eine Aufgabe nach der anderen abgearbeitet wird, wie das manchmal bei anderen Fantasy-Geschichten der Fall ist. Auch in den spannenden Momenten bleibt das Buch seiner märchenhaften Anmutung treu. Interessant finde ich auch, wie die Personen im Buch fast alle unter ihrer Magie leiden, denn auch wenn die Magie für sie existentiell ist, ist sie auch die Ursache für die emotionalen Probleme der Personen.
Obwohl all das schon ausreicht, um die Geschichte faszinierend zu finden, gefallen mir am besten jedoch die Charaktere, die durch eine lieblose Kindheit schwer gezeichnet sind. Auch wenn sie unterschiedliche Wege gefunden haben, damit umzugehen, sind sie doch jeder auf seine Weise auf der Suche nach Liebe und Zusammengehörigkeit. Als Kinder haben sie auf der Suche nach Liebe Fehler gemacht, die sie teuer zu stehen kamen und kommen, und die alles entscheidende Frage dürfte sein, ob es ihnen gelingt, diese Fehler zu korrigieren und glücklich zu werden. Allerdings wird diese Frage erst im zweiten Band beantwortet werden. Bis dahin leidet man mit den Hauptpersonen mit und würde ihnen wünschen, dass ihre Träume in Erfüllung gehen.
Ich dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der märchenhafte Geschichten mit viel Gefühl mag, auch wenn es mal melancholisch oder traurig wird.

Bewertung vom 14.04.2025
Game of Noctis - Spiel um dein Leben
Fagan, Deva

Game of Noctis - Spiel um dein Leben


ausgezeichnet

Gesellschaftskritik spannend und fantasiereich verpackt

Das Cover des Buches zeigt die Hauptperson der Geschichte plus die vier anderen Spieler in ihrem Team. Die Masken und Gegenstände in ihren Händen symbolisieren dabei ihre Figuren im Spiel "Noctis", um das es in dieser Geschichte geht. Auch wenn die Handlung auf den ersten Blick ein bisschen an die Tribute von Panem erinnert und es tatsächlich einige Parallelen gibt, ist diese Geschichte doch anders. Zum einen richtet sie sich an ein anderes Zielpublikum, da die Hauptperson, Pia, erst zwölf Jahre alt ist. Pia versucht über ihre Teilnahme am Spiel "Noctis" die Zustände, die in ihrer Stadt herrschen, zu ändern. Auch wenn dies nicht ihre ursprüngliche Motivation ist, am Spiel teilzunehmen, kristallisiert sich im Lauf der Handlung heraus, dass in dieser Stadt, in der sich alles ums Spielen dreht, nicht alles so fair zugeht, wie es den Leuten Glauben gemacht wird. Alle Spieler in Pias Team haben dies schmerzhaft am eigenen Leib erfahren und sehen das Spiel "Noctis" als ihre große Chance. Interessant an der Geschichte ist die unverhohlene Gesellschaftskritik, die hier unterbreitet wird. Während die Mächtigen behaupten, alles wäre fair und jeder könne alles erreichen, wenn er sich nur genug anstrengen würde, ist dies eine Lüge. So gesehen lassen sich die Zustände in der fiktiven Stadt Dantessa eins-zu-eins auf unsere heutige Gesellschaft übertragen. Die Herkunft erleichtert einem im Leben vieles und Talent und Einsatz sind oft nicht entscheidend. Mir gefällt an dem Buch, wie diese Wahrheiten in einem Fantasy-Buch verpackt an jugendliche Leser herangetragen werden und wie das Buch dazu einlädt, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Gesellschaft gerechter gemacht werden könnte. Natürlich ist die Lösung, die Pia und ihre Mitstreiter im Buch finden, nicht auf unsere Welt übertragbar, aber allein die Sensibilisierung für das Problem finde ich schon viel wert. Ich kann das Buch daher jedem ans Herz legen, der sich für Fairness interessiert und ein spannendes Buch mit überraschenden Wendungen lesen möchte.

Bewertung vom 07.04.2025
Kerze & Krähe
Hearne, Kevin

Kerze & Krähe


ausgezeichnet

Leider der letzte Band einer einzigartigen Fantasy-Geschichte

Dies ist der dritte und letzte Band der Urban-Fantasy-Reihe über den Siegelmagier. Obwohl man diesen Band genießen kann, ohne die vorherigen beiden Bände gelesen zu haben, würde ich es nicht empfehlen. Ein großer Teil der Handlung beschränkt sich zwar auf diesen Band, aber es werden einige Handlungsstränge aus den vorherigen Bänden aufgegriffen und zum Abschluss gebracht. Außerdem werden die im Buch auftretenden Personen bzw. Wesenheiten nicht noch einmal eingeführt und auch die der Geschichte zugrundeliegenden Regeln werden nicht mehr erklärt.
Der Stil des Buches hat mich öfter an Terry Pratchett denken lassen. Die Handlung ist zum Teil absolut aberwitzig und die Personen bzw. Wesenheiten gelinde gesagt äußerst merkwürdig. Dadurch dass die Handlung in kein vorhersehbares Schema passt und sämtlichen Genre-Klischees zuwider läuft, ist das Buch aber auch sehr spannend, weil absolut nichts vorhersehbar ist. Mir gefällt außerdem, wie despektierlich hier mit so ziemlich allen Göttern umgegangen wird. Insgesamt ist der Ton aller Beteiligten und der Schreibstil locker bis schnoddrig und lädt mehr als einmal zum Schmunzeln ein. Insbesondere die Hobgoblins im Buch haben einen gewissen Anarcho-Humor. Außerdem werden gerne Seitenhiebe auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen verteilt und ganz ungeniert viele kulturelle Memes zitiert.
Erfrischend ist aus meiner Sicht auch, dass die Hauptperson mal kein Mann in den besten Jahren mit einem durchtrainierten Körper ist, sondern ein traditionell und im besten Sinn des Wortes konservativer Schotte kurz vor der Rente. Auch eine Liebesgeschichte steht mal nicht im Zentrum der Handlung. Durch all diese Details hebt sich das Buch wohltuend von den üblichen Fantasy-Geschichten ab und ist im besten Sinn des Wortes einzigartig. Ich bedauere, dass dies das letzte Buch der Serie ist, aber ich werde mich sicherlich nach anderen Büchern dieses Autors umsehen, die hoffentlich in einem ähnlichen Stil geschrieben sind.

Bewertung vom 31.03.2025
Artemis - Abenteuer auf dem Meer der Wünsche
Turan, Fabiola

Artemis - Abenteuer auf dem Meer der Wünsche


sehr gut

Schöne, in sich abgeschlossene Fantasy-Geschichte

Das Cover dieses Buches fängt die wesentlichen Aspekte dieser Geschichte sehr gut ein und ist auch schön gestaltet. Zu meinem großen Erstaunen ist diese Fantasy-Geschichte für Kinder ein Einzelband und nicht der Auftakt zu einer längeren Reihe. Dies hat aus meiner Sicht sowohl Vor- als auch Nachteile. Ein großer Vorteil ist, dass Kinder, die nicht so gerne lesen oder keine große Geduld haben, eine überschaubare Geschichte bekommen, die in sich abgeschlossen ist. Dadurch dürfte das Buch ein Publikum ansprechen, das von Fortsetzungsgeschichten eingeschüchtert ist. Der Nachteil ist, dass die Handlung an manchen Stellen etwas überstürzt wirkt, einfach weil alles in ein Buch passen musste. Dadurch sind manche Übergange für mich etwas abrupt, wobei sich Kinder vermutlich weniger daran stören und die actionreiche Handlung genießen dürften.
Das Buch führt den Leser erst einmal auf eine falsche Fährte, da es ähnlich anfängt, wie viele Kinderbücher, die sich um das Leben in einem Internat drehen. Artemis, die weibliche Hauptperson, wird auf ein Internat geschickt und muss sich dort schon am ersten Tag mit den neuen Mitschülern auseinandersetzen. So weit, so bekannt. Dann kommt es aber zu einem unerwarteten Twist, der alles auf den Kopf stellt und den Auftakt für die eigentliche Handlung bildet. Mir gefällt daran die überaus fantasievolle Welt, in der sich Artemis plötzlich widerfindet und wie sie sich im Kampf Gut gegen Böse selber besser kennenlernt. Interessant fand ich auch, dass nicht alle Charaktere sofort in eine Schublade eingeordnet werden können, wie dies bei Kinderbüchern häufig der Fall ist. Dadurch erhöhte sich die Spannung der Geschichte deutlich. Auch das Ende des Buches fand ich ungewöhnlich, weil normalerweise Kinderbücher immer damit enden, dass alles, aber auch wirklich alles, in bester Ordnung ist, was hier nur bedingt der Fall ist. Das hat alles für mich wesentlich realer gemacht und dürfte auch für Kinder überzeugender sein. Solange die wichtigen Dinge im Leben gut laufen, darf es auch zu kleineren Rückschlägen kommen. Insgesamt gesehen, habe ich mich von dem Buch gut unterhalten gefühlt, auch wenn es mir stellenweise handlungstechnisch etwas zu schnell gegangen ist. Ich kann das Buch vor allem für diejenigen empfehlen, die nicht die Lust oder die Geduld für epische Fantasy-Geschichten haben und trotzdem ihrer Fantasie freien Lauf lassen möchten.

Bewertung vom 30.03.2025
Eden Hall

Eden Hall


ausgezeichnet

Dieses Buch ist der erste Band einer Fantasy-Geschichte für Kinder ab 10 Jahre und ich muss sagen, dass ich von diesem Buch absolut begeistert bin. Schon allein die Optik des Buches ist wunderschön mit seinem schwarzen Einband und dem in Gold gesetzten Cover. Das Innere steht dem in nichts nach und ist vielleicht sogar noch ansprechender mit den farbigen Karten am Anfang und Ende des Buches und den immer wieder in den Text eingestreuten Abbildungen. Auch dass insbesondere die Kapitelanfänge auf Seiten mit leicht bräunlichem Hintergrund stehen, so dass es so aussieht, als ob der Text auf altem Pergament geschrieben wäre, ist unglaublich stimmungsvoll. Gut gefallen hat mir auch, dass wichtige Personen, die neu in die Handlung eingeführt werden, eine Seite mit farbiger Abbildung und einer Art Steckbrief mitten im Text bekommen, so dass man als Leser sofort eine gute Vorstellung von der jeweiligen Person hat. Zusätzlich gibt es am Ende des Buches auch noch einmal eine Liste der Personen mit Zeichnung. Ebenfalls am Ende des Buches befindet auch ein Glossar, in dem die Begriffe und Erfindungen erklärt werden, die im Buch immer mal wieder auftauchen wie z.B. Wolkenkämpfer (eine Art Luftschiff).
Die Geschichte selber ist überaus interessant und spannend. Auch wenn am Anfang denkt, dass dies die zigste Erzählung über Kinder in einem Internat ist, wird man bald eines besseren belehrt. Auch wenn eine Eliteschule eine große Rolle spielt, so hebt sich diese Geschichte doch deutlich von anderen ab und sei es nur, weil es hier um Technik geht und nicht um Magie. Außerdem wartet die Handlung mit unerwarteten Twists und Wendungen auf, die das Buch auch für Erwachsene interessant machen. Das gesamte Buch strahlt eine gewisse Steam-Punk-Atmosphäre aus, die ich sehr reizvoll finde.
Ich kann es jedenfalls gar nicht abwarten, den nächsten Band dieser Geschichte zu lesen, da ich unbedingt mehr über die geschilderte Welt erfahren möchte. Ich möchte aber natürlich auch wissen, wie es mit der Hauptperson weitergeht und welche Geheimnisse Eden Hall verbirgt, denn ich habe das Gefühl, dass dieser erste Band nur der Anfang einer großartigen Erzählung ist.

Bewertung vom 19.03.2025
Storm Dragons - Gewitter am Ende der Welt
Kagawa, Julie

Storm Dragons - Gewitter am Ende der Welt


ausgezeichnet

Packende Fantasy-Geschichte für Kinder und Erwachsene

Dieses Buch ist der erste Band einer Fantasy-Geschichte für Kinder, die in einer äußerst ungewöhnlichen Welt spielt. Wie schon aus dem wunderschönen Cover und dem Titel des Buches hervorgeht, spielen Drachen in dieser Geschichte eine wichtige Rolle. Die Hauptpersonen sind allerdings ein junger Dieb, der in extremer Armut lebt, und die Prinzessin des Königreichs, in dem die Handlung angesiedelt ist. Kinder dürften von beiden Charakteren sofort angesprochen werden, denn sie sind mutig und setzen sich für das ein, woran sie glauben. Dadurch bietet dieses Buch sowohl für Jungen als auch für Mädchen eine Identifikationsfigur, was mir sehr gut gefällt, insbesondere da beide Charaktere von der Bedeutung her in dieser Geschichte gleichberechtigt sind. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die einzelnen Kapitel abwechselnd die Erlebnisse der beiden wiedergeben.
Der Schreibstil hat mich begeistert, da er sehr bildreich und prägnant die Ereignisse und Situationen aber auch die Gefühlswelt der Charaktere beschreibt. Dabei schlägt das Buch einen leicht respektlosen Ton an, den ich äußerst erfrischend finde. Insbesondere in den Kapitel, die sich um Remy, den jungen Dieb drehen, passt dieser Unterton wunderbar zur allgemeinen Atmosphäre auf einer Insel, auf der es von Halsabschneidern und Piraten nur so wimmelt.
Die Autorin schafft es, durch die ungewöhnliche Art der erschaffenen Welt und die faszinierende Art der Bedrohung, mit der diese Welt konfrontiert ist, auch erfahrene Fantasy-Leser zu überraschen. Spannend fand ich z.B., dass es in dieser Welt zwar Magie und Magier gibt, aber dass die Magie sich (zumindest bislang) ausschließlich auf Sturm- und Blitzmagie beschränkt. Andere Arten von Magie scheinen nicht zu existieren. Allein damit hebt sich diese Geschichte von unzähligen anderen Fantasy-Geschichten deutlich ab. Dadurch ist es nicht nur für Kinder ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen, sondern auch für Erwachsene. Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf, im nächsten Band zu erfahren, ob die Kinder eine Chance haben, die Welt zu retten, und kann dieses Buch nur vorbehaltslos empfehlen.

Bewertung vom 16.03.2025
Aliya und die Unendliche Stadt 1
Rifaat, Laila

Aliya und die Unendliche Stadt 1


ausgezeichnet

Spannende Fantasy-Geschichte, die in Ägypten spielt

Dieses Buch ist der erste Band einer Jugend-Fantasy-Reihe. Was diese Geschichte ungewöhnlich und spannend macht, ist die Tatsache, dass die Hauptperson ein ägyptisches Mädchen namens Aliya ist und auch im Lauf der Handlung viel Bezug auf die ägyptische Geschichte aller Epochen (also von den Pharaonen bis zur Neuzeit) genommen wird. Dies ist eine erfrischende Abwechslung zu den häufig sehr eurozentrierten Fantasy-Geschichten, die auf dem Markt sind. Die gesamte Atmosphäre dieses Buch atmet stattdessen den Geist Ägyptens - angefangen vom Essen, das serviert wird, bis hin zur Kleidung der Mitschüler. Kindern und Jugendlichen bietet das Buch daher die Möglichkeit, eine neue Perspektive zu bekommen und etwas über die Geschichte und das Leben in einem Land zu erfahren, dass normalerweise weder in der Schule noch im täglichen Leben eine Rolle spielt.

Das Buch besticht außerdem durch einen leicht zu lesenden Stil und viele schön beschriebene Detail. Dadurch wird man schnell in die Geschichte hineingezogen und kann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zusätzlich gibt es viele unerwartete Wendungen in der Geschichte, die die Spannung hoch halten und für Nervenkitzel sorgen. Die einzelnen Kapitel des Buches sind mit im Schnitt 15 bis 20 Seiten auch noch überschaubar, so dass auch jüngere Kinder das Buch gut lesen können, ohne ständig mitten im Kapitel steckenzubleiben. Hervorzuheben ist auch die liebevolle Aufmachung des Buches, die sich nicht allein im farbenprächtigen Cover zeigt, das perfekt zum Inhalt des Buches passt, sondern auch daran, dass jede einzelne Seite von Ornamenten eingerahmt wird, die an geschnitzte orientalische Fenster erinnern und von Kapitel zu Kapitel das Motiv wechseln.

Da die Ausbildung Aliyas als Zeitreisende in diesem ersten Band noch nicht einmal richtig begonnen hat, bin ich sehr auf die folgenden Bände gespannt, denn ich möchte unbedingt wissen, wie das Mädchen die Herausforderungen, die sich in diesem Buch auftun, meistern wird.

Bewertung vom 03.03.2025
Die Seelen von Copperdeer
T. Barrett, Sophia

Die Seelen von Copperdeer


ausgezeichnet

Ungewöhnliche und super-spannende Urban-Fantasy-Geschichte

Diese Urban-Fantasy-Geschichte hebt sich wohltuend von den bekannten Grundmustern ab und überrascht mit vielen unerwarteten Wendungen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und detailreich, so dass man sofort in die Geschichte hineingesogen wird. Allerdings würde das Buch von einem erneuten Korrekturlesen profitieren, da doch relativ viele Fehler insbesondere in der Rechtschreibung als auch Zeichensetzung vorhanden sind. Nichtsdestotrotz lässt sich das Buch sehr gut lesen, denn die interessante Handlung macht etwaige Fehler schnell vergessen.
Obwohl die Hauptperson 14 Jahre alt ist, ist das Buch auch für Erwachsene eine spannende Lektüre und absolut empfehlenswert. Ich konnte das Buch jedenfalls nicht aus der Hand legen.
Im Verlauf der Handlungen werden viele Fragen aufgeworfen und mögliche Handlungsstränge angerissen, so dass ich davon ausgehe, dass es weitere Bände geben wird, die auf dieser Geschichte aufbauen. Das Buch selber ist aber in sich abgeschlossen und endet nicht mit einem Cliffhanger. Trotzdem bin ich extrem auf den nächsten Band gespannt, da dieses Buch erstens großartige Unterhaltung geboten hat und ich zweitens liebend gerne tiefer in die Welt von Copperdeer eintauchen würde.

Bewertung vom 02.03.2025
Zeitrebellen / Timelock Bd.1
Peinkofer, Michael

Zeitrebellen / Timelock Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover dieses Buches ist durch sein klares Design ein Blickfang und macht sofort klar, dass diese Geschichte etwas Besonderes ist. Auch wenn dies beileibe nicht die erste Geschichte ist, in der Zeitreisen eine Rolle spielen, ist die Grundidee, dass jemand an einzelnen Punkten gezielt und - mit Hilfe von Timelocks - dauerhaft die Vergangenheit verändert hat, um sich selber zum Weltherrscher zu machen, ungewöhnlich. Mir gefällt an dem Buch, dass es anhand der dadurch erschaffenen dystopischen Parallelrealität genau aufzeigt, welche Mittel Unterdrückungsregimes einsetzen, um die Kontrolle über die Bevölkerung zu erlagen. Das fängt mit der Entfremdung von Eltern und Kindern an und setzt sich über die Kontrolle der Medien bis hin zur gewaltsamen Unterdrückung durch Spezialeinsatzgruppen fort. Da das Buch als Jugendbuch konzipiert ist, was sich auch im Alter der Hauptpersonen von 14 Jahren zeigt, wird Jugendlichen so deutlich vor Augen geführt, wohin es eine Gesellschaft bringt, wenn sie es zulässt, dass eine einzelne Person solche Mittel in die Hand bekommt und auch einsetzt. Das Buch kann daher durchaus als Warnung vor faschistischen Regimen betrachtet werden. Glücklicherweise ist diese Warnung aber in eine äußerst spannende Handlung eingebettet, die immer wieder durch unerwartete Wendungen überrascht. Die Sprünge in die Vergangenheit führen den Leser dabei in unterschiedliche Epochen wie z.B. die letzte Eiszeit und das alte Ägypten. Außerdem gibt es mehr als einen Handlungsstrang, was die gesamte Geschichte noch interessanter gestaltet.
Der Schreibstil ist sehr gut lesbar und die Dialoge realistisch. Dadurch ist es leicht, sich mit der Hauptperson Jason zu identifizieren, da man seine Gefühle und Handlungen nachvollziehen kann. Dies gilt auch für die anderen Figuren im Buch. Die Kombination all dieser Faktoren sorgt dafür, dass man das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte und schneller am Ende angekommen ist, als einem lieb sein kann. Ich bin jedenfalls sehr auf die Fortsetzung der Geschichte gespannt und kann den nächsten Band gar nicht erwarten.