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Benutzername: 
Leo
Wohnort: 
Aalen

Bewertungen

Insgesamt 148 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2025
Die Vergangenheit kennt kein Ende
Schweiger, Wolfgang

Die Vergangenheit kennt kein Ende


ausgezeichnet

In einem kleine Ort im Chiemgau, wird die Gemeinde erschüttert. Es ist das Jahr 1956 und eine Bäuerin und ein Bauer wurden auf grausame Weiße ermordet. Kommissar Mehringer wird mit dem Fall betreut und hat doch auch eigene Probleme zu Hause. Man vermutet, dass die herum ziehenden Zigeuner etwas mit dem Fall zu tun haben und die Sache scheint klar zu sein, aber Mehringer vermutet etwas anderes. Holger Seiffert ist ein Journalist aus Frankfurt und stößt auf die Geschichte eines ehemaligen SS-Offiziers und der soll im Chiemgau untergetaucht sein und so macht er sich auf den Weg. Mehringer und Seifferts Weg kreuzt sich und nichts ist mehr wie zuvor.

Mit enormer Sprengkraft schreibt Wolfgang Schweiger dieses brandgefährlichen Krimi mit historischem Hintergrund. Der Spannungsbogen ist enorm und die Charaktere hervorragend heraus gearbeitet und man lebt eine Zeit lang mit ihnen und fiebert mit, leidet, hofft, bangt und ist wütend und auch manchmal froh. Ein scheinbar schmaler Krimi, der es aber in sich hat. Wandert sofort in meinen Bücherkoffer für meine Vorträge.

Bewertung vom 14.04.2025
Schon lange liebe ich dich
Weck, Andreas

Schon lange liebe ich dich


ausgezeichnet

Leo fährt ausversehen einen Radfahrer an und entschuldigt sich und man tauscht die Nummern. Einige Tage später beginnt Leo einen neuen Job. Die Bayerischen-Schmuckglas-Welten sind ein Anziehungspunkt für die Gegend und als er durch die neue Arbeit geführt wird, trifft er auf Matyas, den jungen Mann, den er angefahren hat. Irgendetwas ist zwischen ihnen, sofort und doch auch eine Ablehnung. Leo fühlt sich schlecht und in die Ecke getrieben und Matyas ist eingeschnapt und erzählt seiner Freundin von dem Neuen. Langsam, ganz langsam gesteht sich Leo ein, dass er mehr für Matyas empfindet, aber dieser ist vergeben und sein Bruder Milan hetzt gegen den Schwulen. Aber dann kommt es auf einer Party zu einem innigen Kuss.....

Eine wunderbare, ehrliche Liebesgeschichte. Andreas Weck hat so tolle Figuren geschaffen und eine spannende Handlung geschrieben und das alles ehrlich, einfühlsam und voller Gefühl. Ohne die üblichen Klischees, sondern einfach wie das Leben ist. Voller Farben, Menschen und Geschichten. Es war ein Genuss das Buch zu lesen und es hebt sich wunderbar von üblichen Büchern zu dem Thema ab, ich würde es gerne im dtv Verlag sehen.

Bewertung vom 14.04.2025
Cinema Love
Tang, Jiaming

Cinema Love


ausgezeichnet

Ein altes Kino und es laufen nur alte Filme. Nur eine Frau gibt es hier und die sitzt an der Kasse. Worte gibt es kaum, aber in den Gängen, auf alten Matratzen, da findet man Liebe. Hier begegnen sich Old Second und Shun-Er und sie lieben sich und empfinden zum ersten mal wirklich Glück. In China ohne Chance und dann in New York endlich angekommen, aber im hellen Licht des Tages sind die Männer verheiratet. Nicht jede Frau spürt es, aber manche eben doch. Jeder möchte sein Glück finden und als Auswanderer den Amerikanischen Traum leben, aber das Leben hat viele Wendungen und Hürden bereit und nicht immer läuft es so, wie man möchte.

Jiamning Tang hat ein melancholisches, ein furioses Debut geschrieben. Zwei Länder, wunderbare Charaktere, tiefe Gefühle und seltsame Wege. Ein brisantes Thema, das Tang hier ohne Scheu anpackt und ohne Effekthascherei aufschreibt. Das Buch wirkt sehr lange nach.

Bewertung vom 14.04.2025
Um jeden Preis
Lind, Hera

Um jeden Preis


ausgezeichnet

Lydia ist sechzehn Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in Odessa, in der Ukraine. Die Rote Armee fällt 1944 in ihr Dorf ein und sie müssen weg und fliehen und können es bis nach Deutschland schaffen. Sie hoffen auf bessere Zeiten, aber man holt sie zurück und dann wird sie mitsamt ihrer Familie ins Eis nach Sibieren verschleppt. Der tägliche Kampf ums Überleben beginnt und soll viele Jahre anhalten für Lydia. Sie wollen wieder zurück nach Deutschland. Lydia bekommt selbst Kinder und findet mit Thomas ihren Mann und als sie endlich aus dem furchtbaren Lager entlassen werden machen sie sich auf den Weg. Aber die Grenzen sind dicht und so versuchen sie in der Sowjetunion ein Schlupfloch zu finden und müssen immer wieder um ihr Leben fürchten. Werden sie ankommen? Bestseller Autorin Hera Lind hat einen erschütternden Tatsachen Roman geschrieben. Lydias Geschichte geht einem sehr nahe und man muss ordentlich schlucken. Es ist unglaublich, was ein Mensch ertragen kann, wenn er von ganzem Herzen liebt und überleben will. Inder heutigen, schnelllebigen Zeit und dem Überfluss und dem kollektiven klagen und jammern, sollte man sich solche Geschichten vor Augen führen. Diese Menschen haben wirklich gekämpft und hatten scheinbar keine Chance und haben doch aus allem kleinen etwas gemacht. Ein Mahnmal.

Bewertung vom 14.04.2025
Was ich von ihr weiß
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


sehr gut

1904 kommt Mimo in Frankreich zur Welt, aber er ist Italiener und erst 12 Jahre später kommt er in seine Heimat. Michelangelo Vitaliani ist sein eigentlicher Name und er ist sehr klein. Er kommt zu seinem Onkel in ein kleines Dorf und hier in Ligurien soll er in dessen Werkstatt arbeiten. Die Bildhauerei hat es ihm angetan und durch einen Zufall lernt er Viola kennen. Feurig, so anders, schön und aus gutem Haus. Sie werden Freunde und Mimos Herz schlägt heftig, aber zwischen ihnen sind Welten. Die Zeiten ändern sich und bringen viele Veränderungen für Beide und wir begleiten Mimo auf einem aufregenden Lebensweg und der Kleine muss sich oft groß machen, damit er durch kommt. Aber immer wieder zieht es in zurück nach Pietra d´Alba und zu Viloa und ihrer Familie, aber das kann auch ein sehr gefährliches Spiel für Mimo werden.

Jean-Baptiste Andrea hat einen gewaltigen Roman geschrieben, der fast das ganze 20.Jahrhundert umspannt und uns auf eine große und abenteuerliche Reise mit nimmt. Mimo sucht und er begegnet dem Leben und das ist oft aufregend, wild und neu, aber auch gefährlich, böse und voll Wut. Ich finde es ist kein Liebesroman und auch kein Paarroman, sondern eine gewaltige Geschichte über Familie, Kunst, Schuld und Sühne.

Bewertung vom 02.04.2025
Stürmische Brise
Benedikt, Caren

Stürmische Brise


ausgezeichnet

Usedom im Jahre 1904. Helene ist die jüngste von drei Schwestern und liebt die Insel und die Hotels ihrer Familie. Nach dem Tod ihrer Mutter, führt sie vieles im Sinne von ihrer Mutter weiter und ihr Vater lässt sie den Traum von einem Literaturhotel weiter verfolgen. Maria begnügt sich mit schönen Kleidern und ihrem Aussehen und ihr Mann Friedrich hofft, dass er die Hotels seines Schwiegervaters übernehmen kann. Sophie wiederum macht sich nichts aus den Hotels und aus schönen Kleidern. Sie vermisst ihre Mutter sehr und sie weiß etwas, was sonst keiner weiß und möchte hinter das Geheimnis des Todes ihrer Mutter kommen. Die Zeiten stehen auf Sturm und die sanfte Brise wird zu einem Orkan und das Leben der drei Schwestern wird sich völlig ändern.

Caren Benedikt zeichnet tolle Charaktere, nimmt uns mit nach Usedom und entspinnt eine großartige Familiengeschichte. Drei ganz unterschiedliche Frauen, spannende Hotelgeschichten und viele, spannende Wendungen. Der erste Band der Trilogie ist die perfekte Strandkorb Lektüre und macht Lust auf mehr.

Bewertung vom 31.03.2025
Das Kamel Leon
Jeschke, Mathias

Das Kamel Leon


ausgezeichnet

Das Kamel Leon besucht seinen allerbesten Freund Felix. Sie unterhalten sich und Leon möchte so gerne auch mal in einer Sache der Beste sein. So schön und elegant wie eine Giraffe oder so schnell wie ein Gepard oder so wild wie ein Löwe. Er zählt immer mehr Dinge auf und übersieht dabei etwas ganz wesentliches, aber gut, das es Felix gibt.

Matias Jeschke hat eine wichtige Geschichte, ganz wunderbar geschrieben und Mathias Weber hat fantastische Illustrationen dazu geliefert. Die Botschaft des Buches ist so wichtig und elementar und lässt sich auf alle Menschen übertragen. Leider streben so viele eifern immer einem ideal hinterher und vergessen ihre eigene Stärken und Merkmale. Mit meinen Patenkindern 5 und 7 habe ich das Buch gelesen und sie fanden es super und haben gleich erkannt, es gibt nur eine so tolle Leonie und einen so tollen Paul und nur den allerbesten Onkel Leo. Ein zeitloses Buch, dass man in jedem Alter immer mal wieder zur Hand nehmen sollte um sich zu erinnern, dass man einfach der Beste ist, weil man selbst ist. Danke an den Vermes Verlag aus dem wunderschönen Tulln. Wir Niederöstrerreicher schaffen Schönes und tragen es weiter, das taugt mir.

Bewertung vom 19.03.2025
Zeitrebellen / Timelock Bd.1
Peinkofer, Michael

Zeitrebellen / Timelock Bd.1


ausgezeichnet

Sein Name ist J-4418 und alle tragen in der Schule rote Uniformen. Gefühle sind nicht zulässig und Fragen und Freundschaften verboten. Aber J-4418 hat immer den gleichen Traum und er fühlt auch etwas in sich und vertraut sich einem Klassenkamerad an, aber der verrät ihn und das bringt etwas großes ins Rollen und es beginnt. Zur gleichen Zeit in Japan treffen wir auf Otaku, der im Versteck lebt und hier seine selbst gewählt Schwester Hana als einzige Freundin und Vertraute hat. Diese berichtet ihm von ihrer Flucht und den anderen Kindern in rot. Aber die Welt wird von etwas größerem beherrschat, aber sowohlt J.4418, als auch Hanna werden etwas verändern.





Der erste Band der Trilogie beginnt großartig, super spannend und mit tollen und mysthischen Elementen. Die Idee mit den Zeitreisen, dem alten Ägypten und den zwei Handlungen ist einfach genial und man kann nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Da freue ich mich schon auf die nächsten Bände. Nicht nur für Jugendliche ab 14 Jahren.

Bewertung vom 19.03.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


ausgezeichnet

Ellen kehrt in den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurück. Als Ärztin will sie die alte Praxis übernehmen. Ihre Schwester wohnt mit Mann und Kind immer noch hier und ihr Vater ist sehr krank. Hoch über dem Ort ragt die alte Skischanze auf und da findet man eine Leiche. Ein Weggefährte aus ihrer Vergangenheit und das reist alte Wunden auf und bringt Ellen zum zweifeln, ob ihre Rückkehr eine gute Idee war. Merab ist Journalist und kam der Liebe wegen in den Ort, aber diese ist längst vergangen und er fühlt sich unterfordert in dem kleinen Ort und wittert durch den Mord seine Chance. Der Ort ist erschüttert und alte Feindschaften kommen wieder zum Vorschein und jeder scheint irgendetwas zu wissen und zu kennen und Ellen fühlt sich nicht sicher und dann passiert wieder etwas schreckliches.

Lars Menz baut am Rande der Alpen eine großartige und eisige Spannung auf und führt uns auf so manche Falsche Fährte und zieht uns in Ellens Geschichte und Vergangenheit regelrecht hinein. Ein Thriller der es in sich hat und der die Schattenseite von einem kleinen Dorf beleuchtet. Super spannend!

Bewertung vom 14.03.2025
Hey guten Morgen, wie geht es dir?
Hefter, Martina

Hey guten Morgen, wie geht es dir?


schlecht

Juno pflegt ihren kranken Mann und verreisen und ausgehen mit ihm ist mühsam und er Rollstuhl ist ein stetiger Begleiter. Sie tanzt Ballett und verliert sich im Tanz und sie beginnt zu chatten. In Online Portalen wird sie von so genannten Scammern angeschrieben. Sie kennt die Masche und beschäftigt sich mit dem Thema und gibt sich selbst als eine Andere aus. So beginnt ein Chat mit Benu, der aus Nigeria stammt. Sie stellt ihn gleich bloß und zur Rede und er antwortet und so beginnt ein Chat, der außerhalb der Website weiter geht und mit Whats App und Videotelefonie auf ein anderes Level kommt.

Martina Hefter hat den Deutschen Buchpreis 2024 für das Buch bekommen. Warum? Für was? Keine Ahnung. Die falsche Wahl zeigt sich auch darin, dass über das Buch selbst nie geredet wird und wurde und eigentlich nur der Frust des Autorenkollegens bekannt ist. Er wollte gewinnen. Martina Hefter hat mit Juno eine Figur geschaffen, die auf der Suche zu sein scheint. Sie wirkt ziellos, wahllos und zum Teil auch verwirrt. Der Alltag mit ihrem kranken Mann ist sicher nicht einfach, das ist klar, aber das kommt als Thema überhaupt nicht gut rüber. Auch das Chatten hätte eine durchaus witzige und auch tiefgründige Sache werden können, aber auch hier wird an der Oberfläche gekratzt und am Ende verliert Juno wieder einmal. Das man in diesen Chats Lügen einbaut, ist ja auch normal, leider. Die Ballett Szenen fand ich sehr interessant und auch gut beschrieben und auch das Theaterleben ist natürlich toll. Hier kann man auch eine tolle Schreibe aufblitzen sehen. Aber dann wieder ein neues Thema. Tattoos. Es entwickelt sich zur Sucht und die Nadel surrt nicht nur einmal und Juno muss sie zeigen und präsentieren, das ist schon fast krankhaft. Sie läuft manchmal wahllos herum und folgt wirren Gedanken. Sie lädt Obdachlose zum Schnaps ein oder hält sich ewig mit Madonnas neuem Gesicht auf. Warum bekam dieses Buch den Preis? Aber die Frage ist auch, warum gibt es den Preis überhaupt? Wenn man die Liste der Gewinner anschaut, dann kann man bei vielen Titeln leider nur mit dem Kopf schütteln. Blutbuch (grauenhaft) oder auch Kruso (mit viel zu vielen Längen) sind negative Beispiele, aber es gab auch gute Bücher. Aber nach Martina Hefters Gewinn stelle ich die Auswahl doch sehr in Frage. Das Buch hat leider so gar keine Aussage, scheint einfach eine Frau darzustellen, die nicht weiß was sie will oder wer sie ist. Weder witzig, spannend, tiefgründig oder interessant. Sobald Juno mit Gefühlen jeglicher Art konfrontiert wird, mauert sie.

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