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barefootpenguins

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 12.02.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

EIne ganz eigene Familiengeschichte

"Hallo, du Schöne" von Ann Napolitano erzählt die Geschichte(n) von William und Julia, aber genauso auch die Geschichte von Julia und ihren Schwestern.
Das Cover des Buches ist wirklich sehr schön gestaltet und macht Lust sich sofort an die knapp 500 Seiten zu setzen.
Die Geschichte ist wirklich sehr schön und besonders Geschrieben, die Beziehung der beiden Hauptfiguren William und Julia und die Beziehung der beiden zu Julias Familie, insbesondere ihrer drei Schwestern ist sehr anschaulich und tiefgreifend beschrieben.
Die Charaktere sind sehr schön geschrieben, natürlich die beiden Hauptfiguren, aber auch die Schwestern von Julia machen sehr unterschiedliche, spannende Entwicklungen durch.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und hervorragend zu lesen.
Insgesamt hat Ann Napolitano mit "Hallo, du Schöne" einen sehr gelungen Roman vorgelegt, den man gerne liest und der noch länger im Kopf bleibt.

Bewertung vom 12.02.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


sehr gut

Kontroverse Ansichten zur Jagd

Gaea Schaeters Roman "Trophäe" befasst sich mit dem Thema Großwildjagd in Afrika, genauso wie mit Arterhaltung und Wilderei. Das Cover des Romans ist sehr schön gestaltet, auf einem gold-gelben Hintergrund ist der Nashornkopf als Trophäe dargestellt, wie es sich auch die Hauptfigur Hunter White zu Beginn der Geschichte vorstellt.
Wir begleiten ebenjenen Hunter auf seiner Reise nach Afrika, mit dem Zweck seine persönliche Big Five mit einem Nashornabschuss zu komplettieren, als es hierbei zu unerwarteten Problemen kommt, erzählt ihm der Jagdleiter von den Big Six und die Geschichte verläuft anders als gedacht.
Die Charaktere, vor allem genannter Hunter White, sind gut geschrieben, auch wenn es manchmal unangenehm ist seinen Gedankengängen zu folgen. Die Umgebung, das Jagdgebiet Afrika, ist sehr schön beschrieben und insgesamt lässt sich das Geschriebene sehr gut lesen.
Eine kontroverse Geschichte, die aber lesenswert umgesetzt ist.

Bewertung vom 29.01.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


sehr gut

Fragmente des Erwachsenwerdens

Ilona Hartmann hat mit Klarkommen einen Roman über das Erwachsenwerden geschrieben, es geht um die Erzählerin und ihre Freund*innen Mouna und Leon, die zusammen den Weg aus der Dorfidylle in die Großstadt wagen.
Das Cover ist einfach aber sehr ansprechend gestaltet und passt gut zu dem Erzählten.
Die Hauptfigur des Romans beschreibt ihre Jugend auf dem Dorf (vielleicht sogar eher eine Kleinstadt), die Schwierigkeiten sich hier einzufügen und dann den Auszug in die Großstadt, verbunden mit erneuten Schwierigkeiten sich einzufinden.
Die Geschichte ist ansehnlich umgesetzt und schön geschrieben und vermutlich bin ich nicht der einzige der sich in einer der Figuren zumindest in Teilen wiedererkennt.
Der Schreibstil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, die Kapitel sind teilweise recht fragmentartig geschrieben, aber sobald man sich daran gewöhnt hat, lässt sich das Buch wirklich gut lesen.
Klarkommen ist ein Roman für alle, die ähnliches erlebt haben beim Erwachsenwerden und vermutlich auch für alle, die keine Erlebnisse in dieser Richtung hatten, um die anderen ein bisschen besser zu verstehen.

Bewertung vom 08.01.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


ausgezeichnet

Ein kleiner Ausschnitt eines langen Lebens

Das Philosophenschiff von Michael Köhlmann erscheint mit einem sehr schön gestalteten, trotzdem relativ schlicht gehaltenem Cover, welches rein optisch gut zu seinem letzten Roman Frankie passt. Ansonsten, so viel vorab, haben diese beiden Geschichten relativ wenig gemeinsam.
In dieser Geschichte trifft der Autor Frau Anouk Perleman-Jakob an ihrem 100. Geburtstag, die ihn bittet einen Teil ihrer Lebensgeschichte niederzuschreiben, von dem sie noch niemandem berichtet hat.
Diese Geschichte handelt von der Reise auf dem Titelgebenden Philosophenschiff, von der Zeit vor der Ausweisung der Familie aus Russland und von den Verhältnisse innerhalb der Familie.
Die Geschichte ist wirklich schön umgesetzt, der Schreibstil des Autors ist flüssig und für meinen Geschmack angenehmer zu lesen als in seinem letzten Werk "Frankie".
Die Hauptfiguren, der Autor, der sich größtenteils aufs Zuhören und einige kritische Nachfragen beschränkt und Frau Perleman-Jakob sind sehr schön beschrieben und vielfältig gestaltet, das gleiche gilt für alle weiteren, vor allem, in der Erzählung auftauchenden Figuren.
Insgesamt kann ich für das Philosophenschiff eine klare Leseempfehlung abgeben, mit seinen knapp über 200 Seiten eine schöne Lektüre für einen oder zwei Winterabende.

Bewertung vom 27.11.2023
Die sieben Monde des Maali Almeida
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida


sehr gut

Ein etwas anderer Roman

Die sieben Monde des Maali Almeida von Shehan Karunatilaka erscheint in mit einem wunderbar designten Cover-Artwork.
Die Geschichte begleitet den frisch verstorbenen Maali Almeida, der nach seinem Tod sieben Tage bekommt um herauszufinden was mit ihm geschehen ist.
Der Roman ist wunderbar geschrieben, das Buch lässt sich sehr flüßig lesen und bevor man es merkt ist es auch schon wieder vorbei.
Die Geschichte, vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Sri Lanka, hat natürlich aufgrund der Thematik eine gewisse Schwere, trotzdem schafft es der Autor, dass diese nicht überhand nimmt und die Geschichte viele schöne Momente bietet. Dazu tragen auch die schön und interessant geschriebenen Charaktere bei.
Insgesamt ein wirklich gutes Buch, das ich jedem empfehlen würde, der mal einen etwas anderen Roman in einer spannenden Szenerie lesen möchte.

Bewertung vom 26.11.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


sehr gut

Eine spannende Lebensgeschichte

Der Spion und der Verräter von Ben Macintyre befasst sich mit dem Leben von Oleg Gordijewski, der KGB-Agent und später Doppel-Agent im Dienst des MI6 war. Das Buch erscheint mit einem schönen Cover, die Gestaltung des Buches ist gelungen.
Das Thema, nämlich die Lebensgeschichte von Gordijewski, wirkt auf den Leser gut recherchiert und das Buch folgt einem schlüssigen Aufbau. Die Geschichte Gordijewskis wird hierbei keineswegs einseitig erzählt und man bekommt einen relativ guten Eindruck von den Umständen der damaligen Zeit (Kalter Krieg) und dem Leben und den Risiken eines Agenten bzw. Doppel-Agenten. Der Schreibstil des Autors ist natürlich ein wenig sachlicher als bei einem Roman, an der ein oder anderen Stelle liest sich das ganze etwas schwergängig, trotzdem kommt man im Großen und Ganzen gut durch das Buch.
Insgesamt eine spannende Lebensgeschichte, die hier größtenteils gut erzählt wird. Das Buch ist für jeden, der sich für die Thematik interessiert zu empfehlen.

Bewertung vom 30.10.2023
Endstation Malma
Schulman, Alex

Endstation Malma


sehr gut

Was passierte in Malma?

Endstation Malma von Alex Schulman, erscheint in einem schönen Einband, auf dem ein davonfliegender Adler zu sehen ist, der Vogel spielt im Laufe der Handlung eine gewisse Rolle, also ein sehr stimmiges Erscheinungsbild für diesen Roman.
Wir erleben drei Zugfahrten nach Malma, die junge Harriet und ihr Vater, die erwachsene Harriet mit ihrem Mann und ihre Tochter Yana, sie alle machen sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf den Weg nach Malma und alle machen sich ihre eigenen Gedanken über Vergangenes und erlebtes.
Die Figuren sind allesamt geprägt von starken Verletztheit und einer gewissen Grausamkeit ihren Mitmenschen gegenüber, alle haben, durch das Verhalten ihrer Eltern gezeichnet, Schwierigkeiten im Umgang mit ihren Mitmenschen. Die Figuren sind sehr gut geschrieben, man kann sich gut in die jeweiligen Charaktere versetzen, auch wenn es nicht immer angenehm ist.
Der Schreibstil des Autors ist sehr schön, das Buch lässt sich trotz der teils schweren Thematik und der Schwermütigkeit der Charaktere gut lesen und wird sicherlich in Erinnerung bleiben.

Bewertung vom 16.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Ein spannender Spionageroman im kalten Krieg

Andreas Pflüger legt mit "Wie sterben geht" einen blitzsauberen Spionageroman vor. Das Cover finde ich persönlich etwas überladen, aber das ist sicherlich geschmackssache. Dafür wird man mit der sehr gut ausgearbeiteten, sehr spannenden Geschichte entschädigt.
Nina Winter wird als BND-Analystin in den Außendienst nach Moskau versetzt, um eine hochrangige Quelle zu führen. Das Thema ist sicherlich nicht neu, aber Pflüger hat die Geschichte mit großartiger Detailverliebtheit herausgearbeitet. Die Figuren, allen voran natürlich Nina Winter sind sehr gut geschrieben, die Entwicklung von der Analystin zur toughen Verbindungsoffizierin ist nachvollziehbar und in gutem Tempo geschrieben. Pflügers Moskau ist sehr lebendig und man kann die winterliche Kälte stellenweise fast spüren.
Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen, wer andere Werke des Autors, zum Beispiel Ritchie Girl, mag wird auch hier zufrieden sein.

Bewertung vom 29.09.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


ausgezeichnet

Ein beeindruckender Roman

Lichtspiel von Daniel Kehlmann begleitet den Regisseur G.W. Pabst durch einen prägenden Abschnitt seines Lebens.

Das Buch kommt in einem schlichten, sehr schicken Umschlag. Der Schreibstil des Autors ist sehr gut, man kommt schnell in einen angenehmen Lesefluss.
Das Thema des Romans, Pabsts Rückkehr nach Nazi-Deutschland und sein dortiger Werdegang, ist natürlich kein Einfaches, hier gelingt Kehlmann ein guter und angemessener Umgang mit dem Stoff.
Die Figuren, allen voran die Mitglieder der Familie Pabst, G.W., seine Frau Trude und der Sohn Jakob, sind sehr gelungen und machen spannende Wandlungen im Verlauf des Romans durch. Gerade der Hauptcharakter, dessen Rückkehr in die Heimat sehr naiv erscheint, macht eine spannende Wandlung zum opportunistischen Regisseur durch, dem am Ende vieles Recht scheint um Filmkunst zu schaffen, die den Krieg überdauert.
Insgesamt hat Daniel Kehlmann mit Lichtspiel einen sehr guten Roman geschaffen, der uneingeschränkt zu empfehlen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2023
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


gut

Hier wäre mehr möglich gewesen

Der 8. Kreis von Philipp Gravenbach erzählt von einer Verschwörung im Vatikan mit dem Ziel durch inszenierten islamistischen Terror den Glauben der Menschen zu stärken, von Agenten des deutschen Militäreschen Abschirmdienstes (MAD), der türkischen Grauen Wölfe und des Vatikan. Zusätzlich dürfen noch russische Söldner und einige italienische Behörden mitmischen.
Die grundsätzliche Plot-Idee finde ich nicht uninteressant, allerdings ist hier einfach zu viel gewollt worden. Zu viele Charaktere, die allesamt eher oberflächlich bleiben, allenfalls die Figur der Ishikli Caner erhält durch einen etwas längeren Rückblick etwas Tiefe. Zu vieles, was einfach etwas überdreht wirkt, einen Tick zu viel ist, um einigermaßen glaubwürdig zu bleiben.
Der Schreibstil ist in Ordnung, zum Großteil ließ sich das Buch gut lesen.
Insgesamt schade, dass hier eine eigentlich interessante Idee hinter meinen persönlichen Erwartungen zurückbleibt.