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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
MinnieMay
Wohnort: 
Dortmund

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2011
Rattentanz
Tietz, Michael

Rattentanz


gut

Dieses Buch musste ich erst einmal ein wenig verdauen und bin auch heute noch hin- und hergerissen zwischen „großartig“ und „furchtbar“. Nun versuche ich meine Eindrücke, gewonnen beim lesen dieses Wälzers mal in Worte zu fassen.
Angefangen bei der Aufmachung des Buches (ich habe die Neuauflage als Taschenbuch gelesen) kann ich nichts bemängeln. Das Cover spricht an, die Taschenbuchvariante war eine gute Wahl in Anbetracht des mächtigen Inhalts und es ist gut und stabil gearbeitet.
Über 800 Seiten in kleiner Schrift, bei einem Buchformat, dass die herkömmliche Taschenbuchgröße überschreitet sind schon eine Herausforderung, und auch wenn der Autor sehr flüssig und eingängig schreibt, hätten sicher auch 500 Seiten ausgereicht um diese Geschichte zu erzählen. Die Idee ist gut, die Umsetzung spannend, grausam, erschreckend und eins schafft das Werk in jedem Fall, es regt zum nachdenken an.
Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Menschheit besser ist als Michael Tietz sie sieht, und einfach glauben will das nicht jeder innerhalb kürzester Zeit alle Skrupel verliert, egoistisch und regelrecht bösartig wird ist es doch eine gelungene Umsetzung eines interessanten Themas. Es wirft die Frage auf wie abhängig wir uns bereits von der modernen Welt gemacht haben und ob ein Überleben, wie es vor 200 Jahren normal gewesen wäre auch heute möglich ist. Wenn alle Zivilisation so plötzlich zusammenbricht geht es aber, egal wie man es dreht und wendet, nicht ohne eine gehörige Dezimierung des menschlichen Lebens einher und genau das schildert Tietz in seinem Buch auf oft grausame Weise, manchmal vielleicht etwas zu brutal, aber durchaus realistisch.
Störend wirkte auf mich das neben der Familie Seger zu viele Hauptprotagonisten agieren und eine man dadurch rasch den Überblich verliert. Auch wirkt das Buch sehr detaillastig, zum Beispiel wenn Randfiguren allzu ausführlich beschrieben werden, nur um kurz darauf wieder aus der Geschichte zu verschwinden. Dadurch gerät man leicht in Versuchung einige Kapitel quer zu lesen. Wiederum interessant fand ich die kurzen Blicke zwischendrin, wie es im Rest der Welt aussieht.
Mein Fazit: Ein lesenswertes, etwas zu lang geratenes Buch und ein gelungenes Erstlingswerk.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2011
Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5
Läckberg, Camilla

Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5


sehr gut

Camilla Läckberg hat mit „Engel aus Eis“ einen spannenden und gut recherchierten Krimi hingelegt, der vor allem durch seine Komplexität überzeugt.
Das Buch gliedert sich in Rückblenden und den aktuellen Fall und führt beide Erzählstränge am Ende zusammen, um an des Rätsels Lösung zu kommen. Mit immer neuen Wendungen wird der Spannungslevel hochgehalten und der ständige Wechsel zwischen den Zeiten und den Personen zwingt geradezu zum weiterlesen.
Der historische Teil dieses Buches wirkt gut recherchiert und mir gefällt wie die Autorin sich mit dem Thema auseinandersetzt und letztlich noch ein überraschendes Ende kreiert.
Der einzige Minuspunkt an diesem tollen, schwedischen Kriminalroman kommt durch das ganze Randgeschehen zustande, insbesondere die Entwicklung von dem Leiter der Polizeidienststelle Mellberg und den teilweise etwas überzeichnet wirkenden Kollegen. Hier hatte ich oft das Gefühl, die Handlung kommt nicht echt rüber, und es gibt einfach ein paar Zufälle zu viel in dem ganzen Geschehen.
„Engel aus Eis“ ist dennoch ein wirklich guter Krimi, der sich schnell und flüssig lesen lässt und den ich gerne weiterempfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2011
In Wahrheit wird viel mehr gelogen
Gier, Kerstin

In Wahrheit wird viel mehr gelogen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist einer meiner absoluten Favoriten von Kerstin Gier, denn es ist so reich an Wortspielen, Ironie und intelligentem Humor, dass man kaum ernst bleibe kann beim Lesen. Dabei ist der Einstieg doch sehr traurig, denn Carolin wurde sehr jung zur Witwe und muss nun irgendwie den Kopf oben halten, obwohl alles über ihr einzustürzen droht.
Mit viel literarischem Geschick, ihrem unverwechselbaren Schreibstil und einer großen Portion Humor schafft dieses Buch dennoch immer wieder ein den Leser zum schmunzeln zu bringen. Carolin ist nicht allein, sie wird begleitet von ihrer Familie und einigen anderen sehr interessanten Charakteren, die ihr helfen wieder ins Leben zurück zu finden.
Die Fans der Mütter-Mafia kommen in diesem Buch zusätzlich auf ihre Kosten, trifft man doch immer wieder auf beliebte und weniger beliebte Figuren aus der bekannten Bücherreihe von Frau Gier. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und hoffe noch mehr dieser Art von der Autorin lesen zu dürfen.

3 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2011
Das Wesen
Strobel, Arno

Das Wesen


ausgezeichnet

Einen wirklich spannenden, neuen Psychothriller hat Arno Strobel mit „Das Wesen“ geschaffen. Der Schreibstil ist dabei in einer Art und Weise fesselnd, dass es kaum gelingt, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen. Es ist schwer etwas zu der Geschichte zu erzählen, ohne dabei zu viel zu verraten, und deswegen denke ich sollte der Klappentext völlig ausreichen um den Leser auf diesen Thriller einzustimmen. Der Autor schafft es geschickt und mit viel Fingerspitzengefühl für seine Protagonisten, den Leser bis zum Schluss im unklaren zu lassen wem man trauen kann, ganz egal auf welcher Seite die Person anscheinend steht. Mit immer neuen Wendungen und Erkenntnissen weiß man erst auf der letzten Seite wirklich, was des Rätsels Lösung ist und dadurch entsteht nahezu ein Zwang weiterzulesen, bis zur letzten Zeile.
Mein Fazit: Ein gelungener und gut durchdachter Psychothriller mit dem Arno Strobel mich einmal mehr überzeugen konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.12.2010
Rubinrot / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.1
Gier, Kerstin

Rubinrot / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.1


ausgezeichnet

Mein Lesejahr 2010 hat begonnen mit Kerstin Gier und im Laufe des Jahres habe ich viele ihrer Bücher verschlungen. Diese Autorin schafft es mir auch trübe Tage etwas zu versüßen und deswegen gehört sie nun auch auf meine ganz persönliche Liste „Petras-Gute-Laune-Bücher“.
Mit Rubinrot wagt sich Frau Gier sich in ein neues Genre, aber bleibt dabei ihrem Stil treu. Wieder finden wir eine romantische Geschichte mit vielen humorvollen Einlagen, so wunderbar abgerundet das sie nicht nur jungen Lesern Freude macht sondern auch jung gebliebenen. Sympathische und auch weniger sympathische Charaktere prägen die Erlebnisse von Gwendolyn, ihres Zeichens frisch gebackene Zeitreisende, und entführen uns in eine fantastische Geschichte. Nicht zu kompliziert, nicht zu komplex, und trotzdem spannend und gut durchdacht macht Rubinrot vor allem eins, Spaß beim Lesen.
Wer Kerstin Gier mag, wird hier auf seine Kosten kommen, wer sie noch nicht kennt, sollte das rasch ändern.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2010
Handbuch für Detektive
Berry, Jedediah

Handbuch für Detektive


ausgezeichnet

Dieses Buch ist nicht irgendeiner der modernen Krimis oder Thriller, es erinnert an die Klassiker unter den Kriminalromanen. Wenn man mit Charles Unwin durch das Buch und den Fall, der nie seiner sein sollte, stolpert, kommen einem fast von allein große Namen wie Sherlock Holmes und Miss Marple in den Sinn. Doch dieses Buch hier kupfert nicht ab, er verwebt feine Fäden miteinander zu einem Kriminalfall, bei dem am Ende nichts mehr wahr zu sein scheint. Jeder ist irgendwie verwickelt, keinem ist richtig zu trauen und erst ganz am Schluss, nachdem der Autor immer wieder geschickte Haken geschlagen und neue Wirrungen aufgebaut hat, kommt die Lösung. Von Anfang bis Ende gefüllt mit den unwahrscheinlichsten, fast surrealen Begebenheiten macht es Spaß Detektiv zu sein und mit Unwin die Rätsel zu entwirren. Der schon fast schwarze Humor und unzählige Anspielungen, sei es durch Namen der Protagonisten, Orte oder Beschreibungen, lockern die Geschichte etwas auf und bringen oft Momente zum schmunzeln mit sich.
Ein buch, welches ich jedem echten Kriminalroman-Liebhaber ans Herz lege.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2010
Das alte Kind
Beck, Zoë

Das alte Kind


ausgezeichnet

Schon vor dem lesen der ersten Zeile war ich im Bann dieses Thrillers. Allein der Gedanke daran, was die Protagonistinnen durchleben müssen, lässt mich schaudern.
Die Autorin bewegt sich mit geschickten Perspektivwechseln durch die Geschichte, beweist mit ihrem Sinn für Details literarischen Feinschliff. Die Handlung ist gut konstruiert, und selbst wenn ich oft geahnt habe worauf alles hinausläuft, gab es immer wieder unerwartete Szenen. Die gesponnenen Fäden werden letztlich wieder eingesammelt, jedoch nicht ohne die ein oder andere Frage offen zu lassen und Lust auf einen Nachfolger zu machen.
Auch wenn zum Ende hin manchmal bei mir das Gefühl aufkam, dass es vielleicht ein paar Zufälle zu viel gab, hat es Zoe Beck geschafft mich bis zur letzten Seite zu fesseln und das Spannungsniveau ein Buch hindurch oben zu halten.

Bewertung vom 14.11.2010
Die Bestie von Florenz
Preston, Douglas;Spezi, Mario

Die Bestie von Florenz


sehr gut

"Die Bestie von Florenz" ist kein Kriminalroman. Dieses Buch ist eine Mischung aus der Zusammenfassung eines wahren Falles und den Erfahrungsberichten der beiden Autoren.
Gut und glaubwürdig recherchiert erzählt Mario Spezi eine Geschichte, die dem Leser Gänsehaut bereitet, nicht zuletzt weil sie nicht fiktiv ist. Die sogenannte "Bestie von Florenz" ermordete im Laufe der 60er bis 80er Jahre insgesamt 14 Menschen, immer Paare und bis heute ist nicht geklärt wer dieser Mörder war. Dennoch gab es unzählige Prozesse, fragwürdige Beweisführungen und Verurteilungen. Mario Spezi und Douglas Preston kritisieren die Ermittlungsarbeit der italienischen Polizei und geraten dabei selbst ins Visier der Behörden. Das italienische Rechtssystem wirkt korrupt und inkompetent, so dass man nur hoffen kann hier eine Ausnahme vor sich zu haben.
Letztlich lässt dieses Buch den Leser mit einem mulmigen Gefühl zurück und der Gewissheit, dass die Morde weit mehr als 14 junge Leben zerstört haben. Unbedingt lesenswert und erschreckend real.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2010
In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2
Löhnig, Inge

In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2


ausgezeichnet

Inge Löhnig hat mit "In weißer Stille" zum ersten Mal den Weg in mein Bücherregal gefunden und sicher nicht das letzte Mal dafür gesorgt, dass ich abends zu spät ins Bett gehe weil ein Buch mich nicht loslässt.
Die Geschichte ist eine von vielen, in der es um eine scheinbar heile Familie geht. Schnell beginnt die Fassade zu bröckeln und spätestens nachdem der zweite Mord geschieht, bleibt kein Zweifel mehr, dass es sich um eine Familientragödie handeln muss. Spannend bis zum Schluss erzählt die Autorin diese Geschichte und lässt lange offen wer der Täter ist. Ihre Ermittler werden immer wieder in neue Richtungen geschickt, nur um am Schluss vor noch mehr Fragen zu stehen. Neben dem Fall beeindrucken aber auch die Protagonisten durch Tiefgang und Vielschichtigkeit. Man bekommt Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Figuren und erlebt die Geschichte umso intensiver. Besonders Kommisar Dühnfort war mir von anfang an sympathisch. Er wirkt "echt" und nicht überzeichnet und hat neben dem Job auch noch mit den ganz alltäglichen Problemen des Lebens zu kämpfen.
Der Schluss des Buches war schon fast etwas gemein, hatte etwas von einem "Cliffhanger" und lässt mich auf eine schnelle Fortsetzung hoffen.
Fazit: Ein sehr guter Krimi mit starken Protagonisten und einem hohen Spannungslevel.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2010
Grappa und die keusche Braut / Maria Grappa Bd.20
Wollenhaupt, Gabriella

Grappa und die keusche Braut / Maria Grappa Bd.20


ausgezeichnet

Mein erster Grappa-Krimi und es werden sicher weitere folgen. Polizeireporterin Grappa weiß mit Witz und Ironie umzugehen, versucht nie ihre Objektivität aus den Augen zu verlieren und ermittelt fast ebenso geschickt wie ihre "Kollegen" bei der Kripo.
Ein spannender Fall mit überraschendem Ausgang, der niemanden kalt lässt.