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Maza_e_Keqe

Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2025
Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?
Rudolf, Emily

Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?


sehr gut

Krimi-Dinner zwischen Fiktion und Realität
6 Freunde trafen sich regelmäßig zum gemeinsamen Rätseln bei Krimi-Dinnern, bis vor 5 Jahren Maria unter ungeklärten Umständen verschwand. Sie hinterließ eine Handynachricht und fünf ratlose Freunde. Jonathan führt inzwischen mit seiner Verlobten Lotta ein Sterne-Restaurant, seine jüngere Schwester Hanna ist als Künstlerin in London erfolgreich, Frauenheld Tristan arbeitet am großen Geld, Kiano hat sich von der Gruppe abgewandt. Doch heute Abend finden sich alle wieder an einem Tisch ein um einen „Kriminalfall“ zu lösen. Dass dieser alle alten Wunden erneut aufreißt, ahnte zuvor wohl keiner von ihnen. Denn das Krimispiel ist unerwartet nah an den Ereignissen vor 5 Jahren…
Ich mag selbst Krimi-Spiele und das Rätseln um die Fallauflösung sehr gern. Darum war ich sofort begeistert vom Thema dieses „Thrillers“. Besonders gut gefallen mir die wechselnden Perspektiven, aus denen erzählt wird. Jede Person hat dabei eine eigene „Stimme“ und oftmals auch eine andere Sicht auf die Ereignisse. Dabei ist unvermeidlich, dass es zu Wiederholungen kommt. Allerdings nervten diese mit fortschreitender Handlung zunehmend, insbesondere, da es kaum zu neuen Erkenntnissen führte.
Was mich tatsächlich noch mehr gestört hat, waren die wirklich ausufernden Diskussionen der Freunde untereinander. Da hätten einige Absätze eine Kürzung vertragen können. Außerdem gibt es für meinen Geschmack zu viele Sex-Szenen, die so gut wie nicht zur tatsächlichen Handlung beitragen, sondern vermutlich einfach nur „spicy“ sein sollen. Unnötig finde ich.
Auch habe ich mich geärgert, dass das Alter der Protagonistinnen und Protagonisten erst nach ca. 300 Seiten ersichtlich wird. Bis dahin dachte ich, sie wären Mitte 20, verhielten sich aber wie Mitte 30 und war entsprechend irritiert. Das hätte sich deutlich früher besser einbringen lassen.
Das Buch ist in Abschnitte passend zum "Dinner" unterteilt. Interessierte finden auf Instagram sogar die passenden Rezepte.
Insgesamt ist die Geschichte trotz aller Kritik spannend, und zwar bis zur letzten Seite. Da sich der Erzählstil sehr flüssig lesen lässt, kommen auch nur wenige Längen auf und ich konnte beim Lesen immer wieder mit den handelnden Personen überlegen und Indizien sammeln um Tathergang und Täter einzukreisen. Die angenehm überschaubare Anzahl an Personen grenzt die Verdachtsmomente zwar ein, doch gibt es immer wieder unerwartete Wendungen.
Ich würde es nicht als "Thriller" definieren, sondern eher als Spannungsroman.
Das Buch hat mich abgesehen von den genannten Kritikpunkten gut unterhalten. Daher runde ich 3,5 auf 4 Sterne auf.

Bewertung vom 10.02.2025
FREI - Bester Sommer (FREI 1)
Welk, Sarah

FREI - Bester Sommer (FREI 1)


sehr gut

Eine Definition von Freiheit

Der 14-jährige Joshua Berlin hat es nicht leicht. Seine Mutter arbeitet als Künstlerin und sucht daher überall auf der Welt nach Inspiration für ihre Werke. Dafür sind regelmäßige Umzüge unerlässlich und so hat sie mit ihrem Teenagersohn und dauer-studierenden Lebenspartnerin bereits in Berlin, Neapel, Wien, Hamburg und anderen Städten gelebt. Gegenwärtig hält Pola Berlin die Abwesenheit von Großstadttrubel für eine Inspirationsquelle. Deshalb wohnt Joshua jetzt in Rottloch. Der Ort klingt genau so einsam und fern von jedem Abenteuer wie er ist. Anscheinend. Denn Joshua erwartet in seiner neuen Schule mehr als nur eine Überraschung. Die Projektwoche besteht in einem Gruppenausflug in die wilden Wälder- ganz ohne die Aufsicht der Erwachsenen.

Ich hatte von Anfang an tiefes Mitleid mit Joshua (auch genannt Josh oder Josha), der sich ständig dem Willen seiner kreativen (und definitiv unkonventionellen) Mutter beugen muss. Um so angenehmer empfand ich den Start in seiner neuen Schule und dass er sich mit den Mitgliedern seiner Projektgruppe sofort (halbwegs) gut versteht. Jedes der Kinder hat einen ganz eigenen Charakter und zwei davon anscheinend einiges zu verbergen. Dadurch entstehen Konflikte und Rivalitäten, die ich beim Lesen recht gut nachempfinden konnte. Einige wurden zum Ende hin aufgeklärt, aber längst nicht alle und so bietet sich Stoff für eventuelle Fortsetzungen.

Insgesamt scheint die Geschichte nicht vollständig abgeschlossen zu sein. Der sprichwörtliche "rote Faden" durch die Handlung wirkt für mich an den Seiten ausgefranst, was aber auch an Joshuas Erzählweise liegen kann.

Mir gefiel auch das eher ungewöhnliche Setting dieser Sommerlektüre und die recht ausgefallenen Figuren.

Gestört hat mich dieses typische Jugendsprech, in dem Ich-Erzähler Joshua berichtet. Satzanhänge oder -Einschübe wie "weiß nicht", "oder was weiß ich", "als ob" nervten mich mit fortschreitender Handlung zunehmend. Joshua schreibt, wie er spricht. Das ist vermutlich toll für die jugendliche Zielgruppe; mich holt er damit allerdings nicht ab.

Die Werbe-Slogans treffen meiner Meinung nach den Inhalt nicht genau. Reise zu sich selbst ist hochgestochen. Ich habe keine solchen Erkenntnisse wahrgenommen.

Fazit: spannende Sommerlektüre eines ungewöhnlichen Ausflugs mit sehr speziellen, aber durchaus sympathischen Personen.

Bewertung vom 05.02.2025
Mein Schiebe-Mitmachbuch - Lieblingstiere
Penners, Bernd

Mein Schiebe-Mitmachbuch - Lieblingstiere


sehr gut

Niedliches Tierbuch mit beweglichen Teilen

Das Büchlein ist wunderbar kindgerecht gestaltet. Die niedlichen, bunten Tierbilder gefallen mir sehr gut. Verschiedene Tiere sind in ihrer natürlichen Umgebung (Wald, Bauernhof, Gebirge u.a.) gezeichnet und wirken abgesehen von den großen Kulleraugen recht realitätsnah. Es gibt auf jedem Bild viel zu entdecken, auch abseits der beweglichen Teile.
Die vierzeiligen Reime auf jeder Doppelseite sind hübsch und passend zum jeweiligen Motiv. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder die kleinen Gedichte schnell selbst auswendig können und niemanden mehr zum Vorlesen brauchen. Daher ist das Buch auch geeignet um sich selbst zu beschäftigen.
Besonders die dicken Pappseiten eignen sich hervorragend für Kinderhände ab 18 Monaten (laut Empfehlung des Verlages) oder auch schon früher (eigene Einschätzung).
Besonders schön finde ich, dass das Schieben schon auf der Deckseite beginnt und so die Kinder sofort erkennen, was das Buch ausmacht.
Die Schiebe-Elemente haben abgesehen von einer Seite (auf der ich einen Fehler beim Stanzen vermute, denn der Platz ist vorhanden) immer ein kleines Loch, in das sich der Finger stecken lässt um das entsprechende Teil zu bewegen. Leider scheinen einige dieser Elemente nicht ganz perfekt ineinander zu passen, so dass sie beim Schieben klemmen bleiben.
Insgesamt ein schön gestaltetes Kinderbuch mit beweglichen Teilen, das den Kleinen jede Menge zum Entdecken bietet.

Bewertung vom 27.01.2025
Der Fuchs und der kleine Tanuki Bd.1
Tagawa, Mi

Der Fuchs und der kleine Tanuki Bd.1


ausgezeichnet

Böser Fuchs als Ausbilder für Nachwuchs-Götterboten

In der japanischen Folklore gibt es eine Vielzahl von Tierkobolden, Geisterwesen oder Formwandlern; wilde Tiere, die mit besonderen Fähigkeiten geboren werden. Diese werden als Bakemono bezeichnet.
Der schwarze Silberfuchs Senzou wurde für seine bösen Taten von der Sonnengöttin bestraft. Als Wiedergutmachung soll er sich um einen kleinen Tanuki Manpachi kümmern, der seine Fähigkeiten gerade erst entdeckt. Senzou soll ihn zu einem respektablen Götterboten erziehen. Die weiße Füchsin Koyuki steht ihnen dabei als Vormund zur Verfügung. Zwei Wölfe (Tachibana und Mikumo) dienen als Aufseher. Aber die Sonnengöttin hat noch einen ganz besonderen Auftrag für Senzou und Manpachi…
Leider endet der Manga erwartungsgemäß mit einem Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht.
Besonders schön finde ich die Bonus-Seiten, auf denen in einem „Bakemono-Lexikon“ die verschiedenen Geisterwesen vorgestellt und beschrieben werden.
Dieser Manga bietet einen spannenden Ausflug in die Welt der japanischen Sagen, Mythen und Götterwelt mit reichlich Erklärungen. Damit gibt es zusätzlich zu der witzigen, niedlichen und abenteuerlichen Geschichte noch einiges zu erfahren und zu lernen gibt.
Die Illustrationen sind einfach nur niedlich! Den handelnden Figuren ist ihr Charakter größtenteils direkt an der Mimik anzusehen. Die erste Seite ist sogar in Farbe gestaltet, so dass ich mir ein perfektes Bild der Protagonisten machen konnte.
Ein Zitat von Senzou, das nicht nur den Beginn der Geschichte zusammenfasst, sondern leider auch sehr zutreffend für die Realität ist: „Was die Normies nicht verstehen, macht ihnen Angst. Und was ihnen Angst macht, wird aus der Gesellschaft verstoßen.“

Bewertung vom 26.12.2024
Die Sendung mit dem Elefanten - Lass uns stickern, basteln, rätseln

Die Sendung mit dem Elefanten - Lass uns stickern, basteln, rätseln


sehr gut

Rätsel, Zahlen, Sticker, Bastelideen

Ein ganzes Buch voller Bastelideen inklusive Vorlagen, kleinen Rätseln und Spielen. Natürlich mit Elefant und Hase.

Das Format (ca DIN A4) des Buches gefällt mir sehr gut, kann aber für kleine Kinderhände etwas unbequem sein. Dafür sind die Motive, Abbildungen und Schrift entsprechend groß und wirklich niedlich gestaltet.
Die Sticker habe ich nicht gezählt, es sind aber wirklich viele mit sehr niedlichen Motiven sowie als Hilfsmittel für einige Rätsel. Dafür hätte ich mir gewünscht, dass die betreffenden Seiten foliert wären. So sind die Sticker und der entsprechende Rätselspaß leider nur einmalig verwendbar und es gibt keine Korrekturmöglichkeit. Das finde ich sehr schade.
Die Rätsel und Bastelideen sind schön abwechslungsreich: Labyrinthe, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Bildern suchen, zählen und Wörter erkennen stellen für die Kleinsten unterschiedliche Herausforderungen dar.
Die Bastelideen sind relativ einfach. Sehr schön fand ich die vorhandenen Kopiervorlagen, die gut mehrfach verwendbar sind.
Der Preis ist für den Inhalt angemessen, wie ich finde. Abgesehen von meinem Kritikpunkt der Wiederverwendbarkeit ist das Buch sehr schön und ein gutes Geschenk für Kindergarten- oder Vorschulkinder.

Bewertung vom 26.12.2024
Die Sendung mit dem Elefanten - Schütteln, pusten, lachen - Mein Mitmachbuch

Die Sendung mit dem Elefanten - Schütteln, pusten, lachen - Mein Mitmachbuch


ausgezeichnet

Spielen mit Elefant und Hase

Ich konnte mir zuerst nichts unter einem "Mitmachbuch" vorstellen, dabei ist das Prinzip ganz eindeutig: Hase und Elefant unternehmen etwas gemeinsam oder haben etwas vor und durch Schütteln, Drücken, Klopfen aufs Buch "hilft" das Lesekind den beiden Figuren.

Die bunt gestalteten Buchseiten sind einfach niedlich mit den kleinen Szenen von Elefant und Hase.

Gleichzeitig ist das Buch recht stabil mit hochwertigem Hardcovereinband und festen Seiten, die auch etwas weniger geschickten Kinderhänden standhalten (sollten).

Mir gefallen die vielen kreativen "Aufgaben", die den Lesekindern gestellt werden, die mit diesem Buch spielen: das Buch bewegen oder auch etwas darauf berühren fördert Grob- und Feinmotorik. Der Erfolg jeder kleinen Übung ist direkt beim Umblättern sichtbar.

Dazu gibt es auf den letzten Seiten noch ein paar niedliche Bilder zum Ausmalen, die sich auch durch Kopieren vervielfältigen lassen um beispielsweise Geschwisterkindern ebenfalls Freude zu bereiten.

Mein einziger Kritikpunkt (ohne Abzug in der Bewertung) enthält einen Spoiler: die Plätzchen, die Elefant und Hase backen, erinnern mich in ihrer Form eher an etwas anderes.

Bewertung vom 26.12.2024
Die Sendung mit dem Elefanten - Mein elefantastisches Wimmelbuch

Die Sendung mit dem Elefanten - Mein elefantastisches Wimmelbuch


ausgezeichnet

Wimmeln und Englischlernen

Dieses großformatige (über DIN A4), vollfarbige Wimmelbuch ist perfekt geeignet um vielmaliger Nutzung durch mehr oder weniger geschickte Kinderhände standzuhalten: stabile Pappseiten mit hochwertig gedruckten Bildern laden zum Sachensuchen und Entdecken ein.
Hier gibt es noch zusätzlich die Möglichkeit ein paar (erste) englische Vokabeln zu lernen, da für die zu findenden Gegenstände die deutschen Wörter und deren Übersetzung angegeben ist. Dabei wäre zusätzlich eine Aussprachehilfe sicher hilfreich gewesen (auch für die Vorlesenden).
Die Motive auf den sechs Doppelseiten sind abwechslungsreich. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken.
Mich persönlich hat die Häufigkeit der Hase-Elefant-Paarung etwas irritiert, so als würden Klone der Figuren das Wimmelbild bevölkern. Die Fans der beiden Serien-Hauptdarsteller dürfte das kaum stören.
Fazit: sehr niedlich und ideal schon für die Kleinsten.

Bewertung vom 26.12.2024
Die Sendung mit dem Elefanten - Meine Kindergartenfreunde

Die Sendung mit dem Elefanten - Meine Kindergartenfreunde


sehr gut

Mehr als ein Freundebuch

Für Kindergartenkinder ist dies das allererste Freunde-Buch zum Ausfüllen und Erinnern. Es enthält viele bunte Seiten, auf denen sich die ersten Freunde eintragen können (unter anderem: Name, Adresse, Geburtstag, Vorlieben). Gleichzeitig ist es recht stabil mit hochwertigem Hardcovereinband und festen Seiten, die auch etwas weniger geschickten Kinderhänden standhalten (sollten).
Allerdings ist es mehr als nur ein Buch zum Eintragen. Die Freunde können auch im Buch ausmalen, zeichnen und rätseln. Zusätzlich enthält es Seiten für einen Geburtstagskalender und Platz um Fotos einzukleben.
Besonders schön finde ich, dass sogar Elefant und Hase sich als Freunde eingetragen haben.
Etwas weniger gut gefielen mir die eingeschränkten Auswahlmöglichkeiten bei den Vorlieben. Zur Inspiration hätten sich Elefant und Hase besser gleich am Anfang des Buches eingetragen.
Den Gesamteindruck schmälert diese Kritik keinesfalls: Das Buch ist sehr niedlich gestaltet und ich wünschte, ich hätte so eines zur Erinnerung an meine Bekanntschaften aus der Kindergartenzeit.

Bewertung vom 05.12.2024
Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen
Wrede, Eric

Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen


sehr gut

Über das Sterben und das Danach

Jeder Mensch wird früher oder später mit dem Tod und dem Sterben konfrontiert. Je früher Kinder darüber aufgeklärt werden, desto besser. Wie es in diesem wunderbaren Buch geschrieben steht, geschieht dies idealerweise in einer Situation, die nicht von akuter Trauer beherrscht wird.
Der Bestatter Eric Wrede beschreibt in diesem Buch die tatsächlichen Abläufe rund ums Sterben sowie Bestattungsformen verschiedener Religionen und Völker.
Auf bunt gestalteten Seiten werden kindgerecht, trotzdem voller Ernsthaftigkeit wichtige Fragen rund um dieses schwierige Thema erklärt. Für die Erwachsenen gibt es separate Infoboxen, die näher ins Detail gehen, auch zum Gespräch anregen und dabei Hilfestellung bieten können.
Die Figuren, die in dem Buch auftauchen, gefallen mir sehr gut. Sie sind wunderbar divers gestaltet. Auch besitzen sie einen gewissen Wiedererkennungswert auf den nicht mal 50 Seiten. Daher stört es mich besonders, dass ihre Hintergrundgeschichte nicht konsistent ist: hier ist der Papa verstorben, einige Seiten weiter ist es plötzlich der Opa. (Ich schließe nicht aus, dass beides passiert, halte es nur für unpassend in so einem Buch die Kinder mit zusätzlichen Geschichten zu verwirren.)
Fazit: wunderschön gestaltet und informativ für alle Altersgruppen und natürlich besonders für das Gespräch mit Kindern.

Bewertung vom 11.11.2024
Agency for Scandal Bd.1
Wood, Laura

Agency for Scandal Bd.1


ausgezeichnet

Emanzipation auf dem Vormarsch

London im Sommer des Jahres 1897. Isobel Stanhope, genannt Izzy, ist mit ihren 18 Jahren „in die Gesellschaft eingeführt“ und nimmt an entsprechenden Anlässen, Festen und Bällen teil. Doch im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Teresa hält sie sich dabei eher im Hintergrund und wird als unscheinbares Mauerblümchen gern übersehen. Diese Eigenschaft nutzt sie als Tarnung für ihre Arbeit als Detektivin einer geheimen Organisation, die sich für (größtenteils von Männern) unterdrückte Frauen und Mädchen einsetzt.

Erst nach und nach lernen wir Izzys (Familien-) Geschichte und die anderen Verschwörerinnen kennen. Der Autorin Laura Wood gelingt es sogar eher unspannende Textpassagen interessant zu gestalten.

Ich fand mich sofort im ausklingenden 19. Jahrhundert wieder und folgte Izzy auf ihren gefährlichen Missionen.

Besonders gut haben mir die Figuren gefallen. Alle Personen wirken sehr lebendig und sympathisch (oder unsympathisch). Isobel gefällt mir schon auf Grund ihres wunderbaren Namens und ihres großen Herzens. Aber auch ihre Mitstreiterinnen und ihr etwas unfreiwilliger Gefährte Max sind sehr authentisch beschrieben und ich mag sie sehr.

Dabei kommt natürlich auch die Liebe nicht zu kurz. Falls das Untergenre „Strangers to Lovers“ existiert, trifft es genau auf dieses Buch zu. Wenn auch die Story an einigen Stellen recht vorhersehbar ist, macht es doch große Freude sie zu verfolgen.

Die prüde und oberflächliche englische Gesellschaft ist in den Köpfen einiger Freigeister, wie der Protagonist(inn)en wunderbar divers, offen und modern. Dabei ist die Diskriminierung und der öffentliche Absturz nur einen Stiefelabsatz breit entfernt.

Mir hat die Aufmachung des Paperback-Exemplars besonders gut gefallen: der Umschlag lässt sich über den Buchschnitt klappen, so dass es eine schönere Alternative zu den derzeit so beliebten Büchern mit Farbschnitt bildet. Außerdem findet sich ein Lesezeichen zum Ausschneiden daran.

Gern hätte ich vielleicht im Anhang etwas mehr Informationen zu den historischen Hintergründen gehabt, beispielsweise der britischen Thronfolge.

Fazit: großartig geschrieben, spannend und amüsant. Emanzipation auf dem Vormarsch.