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Benutzername: 
Kathitintenkleks
Wohnort: 
Lautertal

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


sehr gut

In "Ava liebt noch" von Julianne Pachico steht Ava im Mittelpunkt, eine Frau, die sich in ihrer Rolle als Mutter nicht nur gefangen, sondern auch entfremdet fühlt. Obwohl sie ihren Alltag scheinbar im Griff hat, bleibt das Unbehagen stets präsent – eine subtile, aber eindringliche Darstellung innerer Zerrissenheit, die von der Autorin anschaulich und einfühlsam beschrieben wird.

Der Roman beleuchtet eindrucksvoll die unterschiedlichen Lebenswelten von Ava und Kieran, einem Mann mit völlig anderen Erfahrungen und einem konträren Lebenshintergrund. Der Perspektivwechsel zwischen den beiden Figuren bringt zusätzliche Tiefe in die Erzählung und eröffnet verschiedene Blickwinkel auf die zentralen Themen des Buches.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, mit wunderbaren Beschreibungen und Zitaten, die immer wieder zum Nachdenken anregen. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Pachico es schafft, die emotionale Spannung aufrechtzuerhalten – selbst in Momenten, die vermeintlich harmonisch erscheinen, bleibt eine unterschwellige Melancholie spürbar.

Das Ende des Romans ist ambivalent: Es bietet zwar eine Art Abschluss, doch das Gefühl eines klassischen Happy Ends stellt sich nicht ein. Diese Vielschichtigkeit und das realistische Ende spiegeln die gesamte Stimmung des Buches wider und machen es zu einer starken, nachdenklich stimmenden Geschichte.

Für mich ist "Ava liebt noch" ein Buch, das durch seine emotionale Tiefe überzeugt. Ich vergebe daher 4 von 5 Sternen und empfehle es insbesondere Leser*innen, die sich für die Themen Selbstfindung und die Herausforderungen des Mutterseins interessieren.

Bewertung vom 30.07.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


sehr gut

Das Cover vermittelt eine wohlig-warme Stimmung. Besonders gut gefällt mir, dass die Farben auf der Innenseite des Buches aufgegriffen werden. Die Grundidee der Geschichte finde ich sehr charmant. Für Bücherliebhaber*innen gibt es wohl kaum ein schöneres Thema als die Liebe zu Büchern.

Allerdings entwickelt sich das Buch entgegen meiner Erwartungen zu einem herausfordernden Werk mit sehr ernsten Themen. Das war leider nicht vorhersehbar und hätte erwähnt werden sollen.

Das Buch handelt von James und Erin, die verbindet, dass sie ihre Schulfreundin Bonnie verloren haben. Lange Zeit haben sie versucht, einander aus dem Weg zu gehen, doch dann stellt Erin ein Buch mit ihren privaten Notizen in einen öffentlichen Bücherschrank. Ausgerechnet James findet das Buch und antwortet Erin, ohne zu wissen, wem er schreibt. So entsteht eine Art Brieffreundschaft.

Die Perspektivwechsel zwischen Erin und James gefallen mir gut, da sie tiefe Einblicke in die Welten der beiden ermöglichen und ihre Handlungen nachvollziehbarer machen. Schön und authentisch finde ich, dass auch ihre Familien einen Platz in der Geschichte bekommen haben.

Leider gerät dadurch die Grundidee der Geschichte, nämlich der Austausch über Bücher, etwas in den Hintergrund. Ich mag es, dass viele verschiedene Bücher erwähnt werden, allerdings finde ich es schade, dass Vielleser*innen oft unterstellt wird, alle Klassiker zu kennen. Hier wären vielleicht Fußnoten zur Erklärung hilfreich gewesen.

Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, was mit Bonnie passiert ist und warum sie in Erins Zimmer auftaucht, obwohl sie doch tot ist. An dieser Stelle hätte ich mir eine logische Erklärung gewünscht.

Der Schreibstil ist zwar locker und ansprechend, aber dennoch fehlte mir der Drang, unbedingt weiterlesen zu wollen. Das Happy End kam für mich nicht überzeugend und hinterließ leider kein glückliches Gefühl. Das Buch konnte jedoch durch den konstanten Bezug zur Liebe zur Literatur punkten. Sowohl bei Erin als auch bei James ist die Verbundenheit zu Büchern deutlich spürbar.

Die Zielgruppe des Buches sind auf jeden Fall Leser*innen, die Bücher mit Tiefgang schätzen, da Themen wie Mobbing, psychische Krankheiten und der Verlust einer nahestehenden Person angesprochen werden.

Deshalb gibt es von mir nur eine bedingte Leseempfehlung, wenn man schwierige Themen in einem Roman verpackt mag.

Bewertung vom 03.07.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


sehr gut

"Views" erzählt die erschütternde Geschichte von der 16 jährigen Lena Palmer, die plötzlich verschwindet, nur um kurz darauf in einem verstörenden Video wieder aufzutauchen.
Die Ermittlungen werden von Kommissarin Yasira Saad geleitet, deren persönliche Verbindung zu dem Fall durch ihre eigene Tochter im gleichen Alter verstärkt wird.

Yasira erscheint als liebevolle Mutter, was sie sofort sympathisch macht. Ihr Kollege bringt mit seinen lockeren und manchmal unangemessenen Bemerkungen eine willkommene Portion Humor in diese düstere Erzählung.

Persönlich hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht, die möglicherweise die Spannung des Romans weiter gesteigert hätten. Die offenen Fragen am Ende hinterlassen ein beklemmendes Gefühl.

Der Roman behandelt wichtige gesellschaftliche Themen wie künstliche Intelligenz, Ausländerfeindlichkeit und Rechtspopulismus, die geschickt miteinander verwebt sind und zum Nachdenken anregen. Marc-Uwe Kling, bekannt für seine kritische Betrachtung aktueller Themen, trifft hier einen Nerv und schafft es, diese brisanten Themen in eine spannende Kriminalgeschichte einzubetten.

Der Schreibstil ist packend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dennoch muss ich Punkte abziehen für die knappe Handlung und die unbeantworteten Fragen am Ende. Insgesamt gebe ich "Views" vier Sterne, da es definitiv lesenswert ist.

Bewertung vom 02.07.2024
An dir führt kein Weg vorbei
Forsythe, Lauren

An dir führt kein Weg vorbei


gut

Das Buch "An dir führt kein Weg vorbei" erzählt die Geschichte von Marina und Lucas, deren Beziehung von Anfang an von Spannungen geprägt ist. Für Marina habe ich schnell eine Sympathie entwickelt. Sie ist eine authentische Figur, die genau weiß, was sie mag, wie zum Beispiel eine gemütliche Wohnung. Auch wenn dies zeitweise klischeehaft wirken mag, fand ich es dennoch erfrischend. Im Gegensatz dazu bleibt Lucas für mich etwas suspekt.

Die Handlung des Buches entwickelt sich rasch, was unter anderem daran liegt, dass es kaum Nebenerzählungen gibt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Feindschaft zwischen den Charakteren etwas intensiver herausgearbeitet worden wäre.

Den Schreibstil mochte ich sehr gerne. Besonders in der ersten Hälfte des Buches stieß ich auf viele schöne Zitate, die mich berührten. Leider flachte dies in der zweiten Hälfte etwas ab.

Trotz einiger positiver Aspekte konnte mich das Buch bis zum Ende hin nicht vollständig fesseln. Es fehlte mir der Drang, unbedingt weiterlesen zu wollen. Zudem bleiben viele Fragen offen und es gibt einige Ungereimtheiten, die zwar mit der Fiktion eines Buches erklärt werden könnten, aber dennoch störend wirkten.

Positiv hervorheben möchte ich jedoch das überraschende Happy End, das völlig anders verläuft als ich es erwartet hatte. Das war eine willkommene Wendung, die dem Buch einen unerwarteten Abschluss verleiht.

Bewertung vom 28.05.2024
Komm schon, Baby!
Berg, Ellen

Komm schon, Baby!


ausgezeichnet

Das Cover vermittelt hervorragend die lockere Stimmung des Buches, was auch der leichte Einstieg in das Buch bestätigt. Die Hauptfigur Juli ist sehr sympathisch und hat ein großes Herz für ihren Beruf als Hebamme. Die Wichtigkeit des Berufes wird schön hervorgehoben, ohne aufdringlich zu wirken. Die medizinischen Details wirken gut recherchiert und sind sehr interessant.

Juli, die sich eigentlich bestens mit Verhütung auskennen sollte, wird bei einem One-Night-Stand unverhofft schwanger. Der Vater ist ausgerechnet der Partner ihrer neuen Klientin Emily, was das Chaos vorprogrammiert.

Julis Umfeld ist ebenfalls sympathisch und authentisch gestaltet. Freundinnen wie Juli sie hat, wünscht sich doch jede Frau. Besonders brilliant finde ich Oma Hilde und ihren Lebensgefährten Walter, die der Geschichte einen besonderen Touch verleihen. Insgesamt überzeugt das Buch mit Julis schlagfertigen Art, die mir das eine oder andere Schmunzeln entlockt hat.

Allerdings gibt es auch die „böse Seite“, die sich gegen Juli verschworen hat. Diese Charaktere fand ich etwas überzogen dargestellt, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Menschen wirklich so abgebrüht sind. Andererseits hätte die Geschichte ohne diese Konflikte nicht funktioniert.

Der Schreibstil ist locker und leicht und das Buch liest sich schnell runter. Ich wurde in die Geschichte hineingezogen, was ich an Büchern sehr schätze.

Ein kleiner Kritikpunkt: Für mein Empfinden weichen das Cover und der Klappentext doch stark vom Inhalt ab. Trotzdem möchte ich hierfür keine Sterne abziehen, da der Rest des Buches mit seiner originellen Geschichte überzeugen konnte.

Das Buch hielt einige Überraschungen und Wendungen bereit, war aber im Großen und Ganzen vorhersehbar. Aufgrund des nicht alltäglichen Themas fand ich das jedoch in Ordnung.

Insgesamt fand ich das Buch sehr unterhaltsam und empfehle es daher gerne weiter. Es bietet eine gute Geschichte mit einem wichtigen Thema.

Bewertung vom 06.05.2024
Blind Date mit Möwe
Struck, Yvonne

Blind Date mit Möwe


gut

Der Schreibstil ist locker und leicht und ich mag es, dass die Handlung mittendrin beginnt.

Lisa lebt den Traum jeder jungen Frau. Sie wohnt mit ihrer besten Freundin zusammen und hat einen Job am Meer. Ihr Zimmer ist sehr bildlich beschrieben. Insgesamt hat mir die Figur von Jonas viel besser gefallen. Er war für mich loyaler und ehrlicher im gesamten Datingprozess. Lisa fand ich sehr ich bezogen und sie blieb unnahbar für mich. Ihre Figur war für mich nicht nachvollziehbar, auf der einen Seite möchte sie sich entwickeln und auf der anderen Seite verbaut sie sich durch ihre Handlungen viel.

Die Idee mit der Datingapp, bei der man zuerst mehrere Telefonate führt gefällt mir. Ebenfalls finde ich Jonas Einfall, einen Film zusammrn zu schauen originell und das mag ich sehr.

Das Buch hielt einige Überraschungen und Wendungen bereit, war aber im großen und ganzen dennoch vorhersehbar. Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam.

Leider weicht die Geschichte sehr vom Klappentext ab. Nach und nach entwickelt es sich mehr dazu, dass die Protagonistin Lisa mit ihren Problemen im Vordergrund steht. Es passiert so viel, dass die Liebesgeschichte in den Hintergrund gerät.

Deshalb gibt es von mir 3 von 5 Sternen für eine gute, aber überwiegend vorhersehbare Geschichte mit Wohlfühlfaktor.

Bewertung vom 21.03.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


ausgezeichnet

Als erstes fiel mir das unbeschwerte Cover auf, das eine leichte Geschichte voller Humor versprach. Doch schnell wurde mir klar, dass dieser Roman viel mehr zu bieten hat. Mit einem einfachen, aber dennoch einnehmenden Schreibstil führt er durch die Perspektiven mehrerer Charaktere, die immer wieder von Tagebucheinträgen unterbrochen werden. Im Grunde wird dadurch die Lebensgeschichte dreier Personen erzählt, über deren Verbindung zueinander ich lange rätseln musste, deshalb möchte ich an dieser Stelle nichts vorweg nehmen.
Die Geschichte entfaltet sich zu einem warmherzigen und tiefgründigen Werk, das Themen wie tragische Verluste, toxische Beziehungen und verborgenes Potenzial behandelt.
Obwohl ich anfangs von der Vielzahl der Charaktere etwas überwältigt war, fand ich doch nach und nach in die Handlung hinein und wurde von der Komplexität und Vielfalt der Themen überrascht. Allerdings fand ich das Buch zwischen durch sehr verwirrend und hatte Schwierigkeiten, mich zum Weiterlesen zu animieren.
Besonders überzeugend war für mich allerdings das Ende, das mich nachdenklich stimmte und zugleich mit einer starken Botschaft zurückließ. Daher vergebe ich die volle Anzahl Sterne und empfehle dieses besondere Buch gerne weiter.

Bewertung vom 11.03.2024
Nordseesterne / Nordsee-Reihe Bd.1
Merburg, Marie

Nordseesterne / Nordsee-Reihe Bd.1


sehr gut

Das Buch ist unterhaltsam geschrieben. Mir gefällt die Beschreibung der Umgebung gut und ich wär gern einmal in Holgers Restaurant zu Gast.
Leider habe ich trotz der positiven Dinge keine Verbindung zum Buch bekommen. Ich fand die gesamte Geschichte nicht nicht sehr originell und sehr vorhersehbar. Ich verstehe nicht, wieso alle diese Bücher dem selben Schema folgen und leider weicht auch dieses Buch nicht davon ab. Das macht manche von Handlungen der Protagonist*innen schwer nachvollziehbar für mich.
Die Geschichte handelt im Grunde von Luisa und ihrer Mutter Marianne. Luisa arbeitet bei ihrer Mutter im Unternehmen, was zu einigen Spannungen zwischen den beiden führt. Beide haben einige Charakterzüge die nicht unbedingt sympathisch sind. Ich denke allerdings, das sollten sie im Gesamtkontextes des Buches nicht sein. Viel mehr soll authentisch ihre Geschichte erzählt werden und das ist der Autorin gut gelungen. Die Nebencharaktere haben eine besonders einladende Ausstrahlung und sind authentisch dargestellt, was meine Sympathie für sie verstärkt hat. Obwohl es bei ihnen unsympathische Charaktere gab, haben sie dazu beigetragen, dass die Geschichte lebendig wirkt.
Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, nur so viel, dass die Gegenwart mit der Vergangenheit verknüpft wird. Die Art und Weise, wie das geschieht ist für mich leider ebenfalls nicht stimmig im Kontext der Geschichte.
Trotz allem gibt es immer wieder überraschende Wendungen in der Geschichte.
Das Ende ist ganz typisch für einen Liebesroman absolut vorhersehbar und doch wieder nicht. Meines Erachtens passiert am Ende des Buches noch einmal sehr viel auf einmal. An dieser Stelle hätte ich mir eine langsamere Entwicklung gewünscht.
Alles in allem ist der Schreibstil flüssig und unterhaltsam. Deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung für alle, die über eine vorhersehbare Handlung hinwegsehen können und sich ein Buch an einem fantastischen Urlaubsort wünschen.

Bewertung vom 27.02.2024
Wiedersehen in Stockholm
Lönnqvist, Anna

Wiedersehen in Stockholm


sehr gut

Das Buch "Wiedersehen in Stockholm" hat ein schönes Cover mit angenehmen Farben. Der Titel ist bei diesem Buch sehr passend gewählt.

Das Buch ist locker und leicht geschrieben und hat eine tolle Spannung. Ich habe es in kurzer Zeit durchgelesen und mag es sehr gerne, wenn mich Bücher so in ihren Bann ziehen.

Die Geschichte handelt von Ella, die freiberuflich Texte verfasst. Sie ist mir weder besonders sympathisch noch unsympathisch, aber ihre Gedanken sind sehr gut nachvollziehbar. Durch ihren Beruf recherchiert Ella eine Biographie , die einige Parallelen zu ihrer eigenen Geschichte aufweist. Ich finde das sehr schön und passend eingebunden.

Ella verbrachte, zwölf Jahre bevor die eigentliche Geschichte spielt, einen wunderschönen Abend mit Ben. Zufällig trifft sie wieder auf Ben. Allerdings haben beide in der Zwischenzeit ihr Leben weitergelebt. Ben ist ein richtiger Gentleman und war mir sehr sympathisch. Seine Geschichte ist sehr traurig, vielleicht fühlt er sich gerade deshalb Ella so nah. Alles in allem ist die Geschichte nachvollziehbar ohne Logiklöcher.

Manche Formulierungen sind etwas holprig, wie beispielsweise "fühlte sich kein Jota besser". Ich denke, hier wurde sich zu nah am Schwedischen Original gehalten. Mein Kritikpunkt hierbei ist, dass der Text insgesamt sehr modern ist und manche Ausdrücke aus der Reihe fallen. Insgesamt ist das eine Schwäche, dass auch die Vergangenheit sehr modern beschrieben ist.

Das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen, es ist sehr vollgepackt mit vielen Ereignissen. Das Happy End ist vorhersehbar, aber leider nicht komplett rund. Vielleicht auch, weil das Buch ganz anders endet, als es der Klappentext vermuten lässt. Darüber hinaus zieht das Buch noch eine dritte Geschichte um Ellas Eltern mit, die für mich ebenfalls nicht gut zu Ende gebracht wurde. Es wirkt ein wenig so, als wären Gedanken vom Anfang nicht zu Ende geführt worden.

Abschließend lässt sich sagen, dass "Wiedersehen in Stockholm" trotz einiger kleinerer Kritikpunkte ein empfehlenswertes Buch ist. Die vielschichtige Handlung und die gelungene Verknüpfung verschiedener Erzählstränge machen es zu einem lesenswerten Roman.

Bewertung vom 09.02.2024
Nothing Like You
Pelzer, Julia

Nothing Like You


gut

"Nothing like you" von Julia Pelzer verspricht zunächst eine spannende Geschichte mit einer fesselnden Leseprobe. Der Schreibstil ist durchweg leicht und locker und es gelingt sehr schnell, in die Geschichte einzutauchen.

Die Geschichte handelt von der Studentin Ally, die ein Stipendium bekommen hat und sich sonst das Studieren nicht leisten könnte und dem Studenten Jax, der einer sehr wohlhabenden Familie angehört. Gleich an ihrem ersten Abend an der Uni trifft Ally auf Jax und findet ihn zunächst hochnäsig und arrogant.

Die Geschichte ist wechselnd aus Allys und Jax Sicht geschrieben. Sehr gut gefällt mir hierbei, dass Ally sehr nahbar beschrieben wird, so muss sie sich zB für ein Praktikum erst das passende zum Anziehen kaufen.

Die Beziehung zwischen den beiden hat sich mir zu schnell entwickelt und blieb oberflächlich.
Der plötzliche Wandel in Jax' Verhalten von unsympathisch zu verletzlich war für mich nicht nachvollziehbar oder glaubhaft. Alles an Jax ist ein wandelndes Klischee, sogar seine Beschreibungen über Ally und vieles passte aber für mich nicht zu einem gut erzogenem jungen Mann aus wohlhabenden Hause.

Auch die Nebencharaktere wirken teilweise überzogen und klischeehaft, ohne ausreichende Charakterentwicklung.

Die Handlung des Romans erfährt gegen Ende eine unerwartete Wendung, die erzwungen und unpassend gewirkt hat. Für mich hat sich die Handlung überschlagen, aber vieles wurde nicht passend zu Ende geführt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch durchaus positive Aspekte wie den Schreibstil und die Charaktere, aber auch einige Schwächen in Bezug auf die Beziehungsentwicklung zwischen den beiden, den sich überschlagenden Handlungsverlauf und die Glaubwürdigkeit der Handlung aufweist.

Insgesamt hätte ich mir eine ausgereiftere, weniger klischeebehaftete Handlung gewünscht, die den Charakteren deutlich mehr zum Entwickeln lässt.
Vielleicht ist das Buch mehr für jüngere Leser*innen geeignet.