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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 969 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2025
Aschetod / Kate Burkholder Bd.16 (eBook, ePUB)
Castillo, Linda

Aschetod / Kate Burkholder Bd.16 (eBook, ePUB)


sehr gut

Kate hat endlich geheiratet!

„Aschetod“ von Linda Castillo ist bereits der 16. Fall für Polizeichefin Kate Burkholder in Painters Mill, Ohio. Und wieder ermittelt Kate, die selbst amische Wurzeln hat, im amischen Umfeld.
Kate und John Tomasetti sind seit zwei Monaten verheiratet. Mitten in der Nacht wird sie von einem Anruf geweckt: Milan Swanz, ein Amischer, wurde an einen Pfahl gefesselt und lebendig verbrannt. Er hatte sich scheiden lassen und wurde exkommuniziert.
Wie es scheint, war Swanz ein gewalttätiger Mann, obwohl Amische eigentlich Pazifisten sind. Liegt hier das Motiv? Um den Fall zu lösen, muss Kate bei ihren Ermittlungen tief in die Geschichte der Amischen eintauchen…
Ich verfolge diese Thrillerreihe von Anfang an. Und ich muss sagen, „Aschetod“ gehört für mich zu den schwächeren Bänden der Reihe. Am Anfang war ich zwar gefesselt, aber den geschichtlichen Teil fand ich dann nicht so interessant.
Kates Bruder Jacob gehört zu den Verdächtigen. Diesen Handlungsstrang fand ich ziemlich unglaubwürdig. Aber nach einem dramatischen Showdown ist alles stimmig aufgelöst.
Zusammenfassend hätte „Aschetod“ für meinen Geschmack etwas spannender sein können. Auch von Tomasetti hätte ich gerne mehr gelesen.

Fazit: Fall Nr. 16 für Kate Burkholder. Gut, für mich aber nicht das beste Buch der Reihe.

Bewertung vom 04.07.2025
Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1 (eBook, ePUB)
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Idylle trügt

„Gerächt sein sollst du“ von Kaisu Tuokko überzeugt auf ganzer Linie. Krimis, die in Finnland verortet sind, sind immer etwas Besonderes, denn da gibt es nicht so viele. Worum geht es?
Schauplatz ist das idyllische Kristinestad, eine Stadt in Österbotten. an der finnischen Schärenküste. Ylva und Åke entdecken bei einer Segeltour im Wasser bei den Klippen eine Leiche.
Danach lernen wir die Journalistin Eevi Manner kennen. Sie ist unterwegs zum Fundort. Dort begegnet sie ihrem Jugendfreund Mats Bergholm. Er ist bei der Kripo. Schnell steht fest, bei dem Toten handelt sich um den 17-jährigen Jonas. Unfall, Mord oder Selbstmord?
„Gerächt sein sollst du“ ist spannend und unterhaltsam. Es geht um Gewalt. Gewalt in all ihren Facetten: Mobbing, Körperverletzung, versuchte Vergewaltigung, Vergewaltigung, Bandengewalt. Rache und Vergeltung. Opfer, die zu Tätern werden.
Kristinestad ist eine Kleinstadt. Jeder kennt jeden. Doch wie genau kennen wir unsere Familie, unsere Freund:innen, unsere Nachbar:innen wirklich? Tagebucheinträge verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Die Figuren werden behutsam eingeführt. Eevi und Mats kommen sympathisch rüber. Eevi lebt mit einem Fotokünstler zusammen und leidet unter Kinderlosigkeit. Mats ist verheiratet und hat einen Sohn im selben Alter wie das Opfer.
Erst ganz am Ende ist alles stimmig aufgelöst.

Fazit: Packender Auftakt einer finnischen Krimireihe mit viel Potenzial für weitere Geschichten.

Bewertung vom 01.07.2025
Inspector Pescadores und der Tote im Pool (eBook, ePUB)
Verano, Daniel

Inspector Pescadores und der Tote im Pool (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Gran-Canaria-Mordclub ermittelt

„Inspector Pescadores und der Tote im Pool“ von Daniel Verano aka Daniel Wehnhardt habe ich mit großer Freude gelesen. Denn dem Autor folge ich schon länger. Zwei Kanaren-Krimis von ihm hatte ich bereits zuvor für gut befunden. Worum geht es?
Wir begegnen Ex-Kriminalhauptkommissar Markus Fischer (nomen est omen) und seinen Freunden Petra, Andreas und Marianne. Nach einer durchfeierten Spiele-Nacht wird im Pool der Bungalowanlage eine Leiche gefunden. Schnell ist klar, es handelt sich um Mord.
Aber, ist der Sohn der Eigentümerin der Anlage wirklich der Täter, wie die Polizei behauptet? Der Gran-Canaria-Mordclub glaubt dies nicht und stellt eigene Ermittlungen an…
Man könnte „Inspector Pescadores“ durchaus als Cozy-Krimi bezeichnen, denn hier steht eindeutig die Atmosphäre auf der Insel im Vordergrund; die Spannung ist nur zweitrangig, fesselt aber trotzdem.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Markus. Er hat mich sofort an Philip Marlowe aus den Krimis von Raymond Chandler erinnert. Ein harter Kerl mit weichem Kern.
Daniel Verano fängt den Zeitgeist der 80er Jahre auf humorvolle Weise ein. Die Suche nach Spuren und einem Motiv gestaltet sich schwierig bis Kommissar Zufall den vier Freunden in die Hände spielt. Aber am Ende ist alles stimmig aufgelöst.
Markus, Petra, Andreas und Marianne, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, „Inspector Pescadores und der Mord im Mandeldorf“, die im April 2026 erscheinen soll.

Fazit: Gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe mit viel Lokalkolorit, Spannung und Humor!

Bewertung vom 29.06.2025
Der Trailer / Donkerbloem Bd.1 (eBook, ePUB)
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Wo ist Lisa?

Die Krimis und Thriller von Linus Geschke haben mal mehr, mal weniger überzeugt. „Der Trailer“, Start einer Trilogie, gehört für mich eher in die zweite Kategorie. Doch worum geht es?
Vor 14 Jahren verschwand Lisa Martin von einem Campingplatz in den Ardennen, Camp Donkerbloem. Ihre Leiche wurde nie gefunden.
Nach einem mysteriösen Prolog lernen wir die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke kennen. Sie wurde gerade suspendiert und will an einem True-Crime-Podcast über Lisa teilnehmen.
Danach begegnen wir Wout Meertens, einem Barbesitzer aus Köln. Er hört diesen Podcast und erinnert sich an die Geschehnisse von damals. Denn er war dabei.
Als der Autor noch Reportagen für Tauchzeitschriften schrieb, fand ich die sehr spannend. Aber dieser Thriller dümpelt so vor sich hin. Es dauert lange bis die Handlung Fahrt aufnimmt und Spannung aufkommt.
Wechselnde Perspektiven und Schauplätze sorgen für Dynamik und Cliffhanger über Cliffhanger. Immer mal wieder sind Kapitel eingestreut, mit dem Titel „Der Fremde“. Der Mann mit der Maske. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Eine suspendierte Kommissarin, die die Sache persönlich nimmt, ein prolliger Barbesitzer mit zwielichtiger Vergangenheit, sein bester Freund Tayfun, ein Ex-Boxer mit türkischen Wurzeln und seine Mieterin Kathinka, die auf Rache für den Tod ihrer Schwester sinnt; ich werde sie nicht vermissen.
Immerhin am Ende ist der Cold Case gelöst. Nichtsdestotrotz bleiben viele Fragen offen, die dann wohl in Band 2, Das Camp, und Band 3, Die Schlucht, der Donkerbloem-Trilogie beantwortet werden. Denn das Morden geht weiter.

Fazit: Auftakt einer Thrillertrilogie. Abgründig, bizarr und dunkel.

Bewertung vom 26.06.2025
Blindspiel (eBook, ePUB)
Seeck, Max

Blindspiel (eBook, ePUB)


sehr gut

Tödliches Spiel

Die Thrillerreihe um die finnischen Ermittler Jessica Niemi und Jusuf Pepple von Max Seeck hatte ich begeistert verschlungen. Und auch „Blindspiel“, der Auftakt einer neuen Reihe, habe ich gerne gelesen. Worum geht es?
Statt eines Prologs startet das Buch mit einer spannenden Eröffnung: Alexander, ein Dieb, wird vom Besitzer der Aktentasche, die er aus dessen Auto gestohlen hatte, erschossen.
Danach lernen wir den Profiler und Galeristen Milo Perho kennen. Die Beziehung zu seiner Frau Ronja scheint sehr speziell zu sein.
Last but not least begegnen wir Minka und Kalle von der Kripo Helsinki. Sie ermitteln im Fall der Leiche einer Frau: Anna wurde komplett mit weißer Farbe angestrichen. In ihrem Hals findet die Rechtsmedizin eine Schachfigur, ein schwarzer Springer.
Als die Polizei einen Dealer verhört, stößt sie auf eine höchst interessante Karte, die aussieht wie ein Schachbrett von Helsinki. Kurz darauf wird eine männliche Leiche gefunden, sie ist total schwarz bemalt. Wieder wird eine Schachfigur entdeckt, ein weißer Läufer.
Können Milo & Co. den Täter vor seinem nächsten tödlichen Schachzug stoppen?
„Blindspiel“ ist spannend und wendungsreich. Ein Thriller mit viel Frauenpower. Die Männer dagegen sind schwach. Traumatische Erlebnisse in Milos Vergangenheit sind möglicherweise der Grund für seinen unerfüllten Kinderwunsch.
Alles in allem hat mich der Thriller gut unterhalten. Ein Buch, das Schach thematisiert. Besonders die Erklärungen zur Schachnotation fand ich interessant.
Am Ende besteht Hoffnung, dass Milo es schafft, seine toxische Beziehung zu beenden. Aber das werden wir wohl erst in Band 2 erfahren.

Fazit: Gelungener Auftakt einer neuen Thrillerreihe. Spannend und nicht vorhersehbar.

Bewertung vom 20.06.2025
Die Lotsin (eBook, ePUB)
Deen, Mathijs

Die Lotsin (eBook, ePUB)


sehr gut

Man overboard!

„Die Lotsin“ von Mathijs Deen ist bereits der vierte Fall für Kommissar Liewe Cupido. Er ist gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen und wird darum »der Holländer« genannt. Worum geht es?
Iona Grimstedt ist Glaziologin, Klimahistorikerin und arbeitet auf einer Forschungsstation, die im Nordosten Grönlands auf der Eisfläche steht. Als es zu einem Zwischenfall kommt, wird sie nach Hause geschickt.
In einem weiteren Handlungsstrang geht bei der Küstenwache ein Notruf ein. Denn Iona, die auf dem US-Forschungsschiff »Anthropocene« auf dem Weg nach Kiel war, wird vor Helgoland vermisst. Ist sie über Bord gegangen?
Nach vergeblicher Suche führt Xander Rimbach, Ermittler der Bundespolizei See, Verhöre an Bord der RV »Anthropocene«. Xander kommen Zweifel an der Selbstmordtheorie, doch er muss das Schiff verlassen. Kurz darauf übernimmt Liewe Cupido die Ermittlungen…
Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Nichtsdestotrotz ist „Die Lotsin“ spannend und unterhaltsam, komplex und anspruchsvoll. Die Atmosphäre auf dem „Geisterschiff“ ist gut geschildert mit viel Wissen über die Seefahrt.
Ab einem Punkt wird der Plot jedoch vorhersehbar. Zudem konnte ich Ionas Gedanken und Gefühle nicht nachvollziehen. Ionas und Liewes Privatleben nimmt viel Raum ein. Das war mir dann doch etwas „too much“, besonders das Ende.

Fazit: Fall Nr. 4 für den Holländer. Gut, aber nicht so gut wie die Vorgänger.

Bewertung vom 18.06.2025
Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2 (eBook, ePUB)
Voosen, Roman; Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kroko-Alarm

„Tode, die wir sterben“ von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson, der erste Fall für Kommissar Jon Nordh und seine Kollegin Svea Karhuu hatte mich begeistert und auch der neue Krimi, „Schwüre, die wir brechen“, überzeugt auf ganzer Linie. Worum geht es?
In Malmö wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden. Nordh, Karhuu & Co ermitteln. Als wäre das nicht genug, werden beide erneut von der Vergangenheit eingeholt.
Schon bald gibt es einen weiteren Toten mit einem angenähten Tierkopf. Geht ein Serienkiller um, der seine Opfer als altägyptische Götter inszeniert? Und was haben eine im Jahr 1980 zusammengebrochene Brücke an der schwedischen Westküste sowie Kapitel aus der Colonia Dignidad im Chile der 1970er Jahre damit zu tun?
„Schwüre, die wir brechen“ ist spannend und unterhaltsam, komplex und anspruchsvoll. Dennoch humorvoll und mühelos zu lesen. Zudem hat das Autorenpaar eine Thematik gewählt, die nicht schon x-fach kriminalliterarisch behandelt wurde: der Bezug zum alten Ägypten.
Die Protagonisten haben sich weiterentwickelt. Nordh und Karhuu sind mir ans Herz gewachsen. Auch „die Muppets“, Anna Wallgren und Henning Stöcker, sind wieder mit von der Partie.
Nach einem dramatischen Showdown ist am Ende alles stimmig aufgelöst. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, so es denn eine geben wird. Ich empfehle, Band 1 vorher gelesen zu haben. Denn ab und zu finden sich Bezüge zum Vorgänger.

Fazit: Fall Nr. 2 für Team Malmö. Packend und interessant!

Bewertung vom 15.06.2025
Ihr werdet sie nicht finden (eBook, ePUB)
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nichts ist wie es scheint

Der letzte Thriller von Andreas Winkelmann hatte mich enttäuscht, aber „Ihr werdet sie nicht finden“ überzeugt erneut mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung.
Der Autor geht gleich in medias res: „Ich lebe in der Dunkelheit.“ Gruselig!
Danach ein Rückblick, vor sieben Jahren: wir lernen den Polizisten Jonas kennen. Er ist auf der Suche nach seiner 16-jährigen Tochter Isabell. Sie ist von einer Party spurlos verschwunden. Doch dann wird ihr Rucksack gefunden.
Heute: In einem weiteren Handlungsstrang begegnen wir Franka. Sie ist Privatdetektivin und auf der Suche nach der 22-jährigen Silvia. Das pikante daran, Isabell und Silvia kannten sich. Was war damals wirklich geschehen?
„Ihr werdet sie nicht finden“ ist ein typischer Winkelmann: spannend und unterhaltsam, wendungsreich und nicht vorhersehbar.
Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Zwischendurch sind Abschnitte in Kursivschrift eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Der Autor lässt uns in tiefe menschliche Abgründe blicken. Beziehungen auf Lügen aufgebaut. Hass, Missgunst und Argwohn.
Jonas ist ein zwiespältiger Protagonist. Franka kommt sympathisch rüber. Ein ungleiches Paar, das sich zusammenraufen muss, um die Wahrheit herauszufinden.
Nach einem dramatischen Showdown sind alle Rätsel gelöst.

Fazit: Packender Standalone. Ein Fest für Fans von Andreas Winkelmann.

Bewertung vom 05.06.2025
Die Insel - einer kennt die ganze Wahrheit
Kvensler, Ulf

Die Insel - einer kennt die ganze Wahrheit


ausgezeichnet

Spannend und atmosphärisch

„Der Ausflug“ von Ulf Kvensler hatte mich begeistert und auch sein neuer Thriller „Die Insel“ überzeugt. Worum geht es?
Als er sechs Jahre alt war, hat Isak seine Mutter und seine kleine Schwester bei einem Brand verloren. Sein Großvater hat ihn großgezogen. Denn sein Vater war dazu nicht in der Lage.
Nach vielen Jahren sucht Fredrik, ein berühmter Künstler, nun wieder den Kontakt zu Isak. Er ist unheilbar an Krebs erkrankt. Und so reisen Isak und seine Freundin Madde trotz Großvaters Warnungen nach Gotland.
Es kommt wie es kommen muss, der Vater drängt seinen Sohn zu Alkohol und Drogen. Und schon bald hat Isak Albträume, wird von der Vergangenheit eingeholt.
„Die Insel“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Immer wieder sind Szenen aus Isaks Untersuchungshaft eingestreut. Wie konnte er in diese prekäre Lage kommen?
„Die Insel“ ist ein Slow Burner, der erst langsam Atmosphäre aufbaut, bis die Achterbahn dann richtig loslegt. Mit Figuren, in die man mit jedem Kapitel mehr emotional involviert ist.
Isak war mir sofort sympathisch. Er hat viel Empathie. Sein Vater dagegen ist ein skrupelloser Manipulator. Ein selbstverliebtes Ego-Monster. Hemmungslos und abgründig.
Eine Wendung jagt die nächste. Unerbittlich nähert sich die Geschichte dem Höhepunkt - bis zum überraschenden Ende. Eine Geschichte, die Erinnerungen weckt. Denn auf Gotland und in Visby war ich selbst schon mal.

Fazit: Ein echter Pageturner, genauso spannend wie „Der Ausflug“!

Bewertung vom 02.06.2025
Der Stau (eBook, ePUB)
Furniss, Jo

Der Stau (eBook, ePUB)


sehr gut

Kein Entkommen

Locked-Room-Mysterys interessieren mich immer. Und so hat „Der Stau“ von Jo Furniss sofort mein Interesse geweckt. Ein Locked-Car-Thriller, was für eine originelle Idee!
Belinda «Billy» Kidd, Kommissarin kurz vor dem Ruhestand, ist auf dem Weg vom Flughafen in die Londoner Innenstadt. Sie war in Australien und will einfach nur noch nach Hause - als der Verkehr plötzlich zum Erliegen kommt. Grund dafür: eine Explosion in einem Tunnel. Geschätzte Wartezeit: mehrere Stunden.
Als Billy sich die Beine vertritt, entdeckt sie in einem der Autos eine Leiche. Erstochen mit einer Fahrradspeiche. Der Täter oder die Täterin muss sich unter den Anwesenden befinden. Denn es gibt kein Entkommen. Also beginnt sie zu ermitteln, bevor der Stau sich auflöst und die Tatperson auf Nimmerwiedersehen verschwindet.
Wie sich herausstellt, hat (fast) jeder etwas zu verbergen. Aber wer ist der Mörder/ die Mörderin? Wer hat ein Motiv?
„Der Stau“ ist spannend und unterhaltsam. Allerdings hat es etwas gedauert, in die Geschichte rein zu kommen. Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, was aber auch an der Übersetzung liegen mag.
Wechselnde Perspektiven, vor allem aus der Sicht von Billy, sorgen für Dynamik. Später kommen andere Ich-Erzähler und ihre Fahrzeuge hinzu: Charlotte alias Strafzettelfrau, Audi Q7; Kerry alias die Mutter, Toyota Sienna; Heathcote alias Silberfuchs, BMW 3er-Reihe etc.
Billy war mir sofort sympathisch. Sie gibt wirklich alles. Dabei hat sie nichts zur Verfügung: keine Uniform, keinen Dienstausweis, kein Equipment - und sie muss ganz dringend. Das hatte ich in einem Roman noch nie!

Fazit: Fesselnder Thriller voller Überraschungen!