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Top-Rezensenten Übersicht

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Alesia

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2025
Alle weg
Maiwald, Stefan

Alle weg


sehr gut

Gardo in der Nachsaison: Journalist und Autor Stefan Maiwald lebt mit seiner Familie dort, wo andere Urlaub machen, in Gardo an der italienischen Adriaküste. In seinem Buch "Alle weg" beleuchtet er die Ruhe der Nachsaison zwischen Oktober und April, in der die Touristenströme weniger werden und auch Pino, der Wirt seiner Lieblingsbar, nochmal für ihn Zeit hat. Zwischen allerlei Anekdoten über seine Erlebnisse in der kühleren Jahreszeit und die Einwohner von Gardo, erzählt der Autor auch viel Persönliches von sich und seiner Familie. Sein großes Ziel für diese Nebensaison ist es beispielsweise, seine Frau im Tennis zu schlagen. Humorvoll geht er auf seine und die Eigenheiten seiner Familie und Bekannten ein. Auch gutes Essen, hier vor allem um die Weihnachtszeit, ist wieder Thema. Dabei behält Stefan Maiwald einen angenehmen, leichten, charmanten Schreibstil bei. Fast fühlt man sich beim Lesen wie ein Gast in seiner Lieblingsbar, dem Pino, die oft erwähnt wird. Einen roten Faden hat das Buch durch die Unterteilung in Kapitel, welche die einzelnen Monate abarbeiten. Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass sich der Autor inhaltlich zu sehr in seinen kleinen Geschichten abschweift. Mir fehlt manchmal der direkte Bezug zur Nebensaison. Auch Spannung darf man nicht erwarten. "Alle weg" von Stefan Maiwald ist ein warmherziges, ruhiges Buch, das Italien näherbringt, mit interessanten, aber auch alltäglichen Geschichten. Eine Empfehlung für alle, die die Hauptsaison nicht mehr abwarten können.

Bewertung vom 22.11.2025
Prinzessin Alice
Dische, Irene

Prinzessin Alice


weniger gut

Die Schwiegermutter der Queen:

Allein vom Cover her, das eine Frau im roten Kleid zeigt, wäre ich nicht unbedingt auf die Idee gekommen, dass dieses Buch von Alice von Battenberg (später Mountbatten), Schwiegermutter der Queen und Großmutter von König Charles III, handelt. Da ich eine kleine Schwäche für die englischen Royals nicht abstreiten kann, und wusste, dass Prinzessin Alices Leben ungewöhnlich war, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Prinzessin erzählt wird, hat mich überrascht. Vom Zeitraum her umfasst sie Alice Leben in Exil in Paris, ihren erzwungenen Aufenthalt in der Klinik am Bodensee und die Jahre während des zweiten Weltkrieges. Auf ihre Jugend in England und ihre Zeit als griechische Prinzessin wird hin und wieder Bezug genommen. Bereits zu Beginn wird ihr schwieriges Verhältnis zur Familie ersichtlich, die zusehends mit ihrer Schizophrenie nicht klarkommt. Es kommt zu einer Zwangssterilisation. Spätestens mit dem Aufenthalt in der gehobenen geschlossenen Anstalt, sind Alice Gedankengänge wirr und unangenehm zu lesen. Tatsächlich war ich hier froh, dass dieses Buch nur 150 Seiten dünn ist. Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass die Autorin der Prinzessin gerecht wird. Nicht immer ist ersichtlich, was Fiction und was Realität ist. Beispielsweise kann ich mir nicht vorstellen, dass sich Alice jahrelang im Nachbarhaus eingemietet hat, um das Leben einer ihrer Töchter zu beobachten. Auch der Wiedergewinn ihres Gehörs, scheint unrealistisch, eher schon Manifestation ihrer psychischen Erkrankung. Aufklärung darüber findet auch in einem Nachwort nicht statt. Vielleicht hätte ich lieber eine fundierte Biographie lesen sollen. So überzeugte mich Prinzessin Alice von Irene Dische leider nicht.

Bewertung vom 22.11.2025
Die Macht der weißen Sonne / Spellcraft Bd.2
Ferguson, R. L.

Die Macht der weißen Sonne / Spellcraft Bd.2


gut

Aether und Magiehandwerk:

Das Winterfest der Spellcrafter wird angegriffen. Eine mysteriöse Stimme in ihrem Kopf warnt Lucy im letzten Moment. Gemeinsam mit ihren Freunden Renly und Adele versucht Lucy Hintergründe zum Überfall herauszufinden und das Rätsel um verschwundene Spellcrafter zu lösen.

Spellcraft, Band 2 - Die Macht der weißen Sonne von R.L. Ferguson ist Urban Fantasy für Kinder ab etwa 10 Jahren. Nachdem mir der erste Teil der Serie sehr gut gefallen hat, war ich auch auf die Fortsetzung gespannt. Die Handlung des zweiten Teils schließt sich zeitlich recht nah an Teil eins an. Da es keine Zusammenfassung gibt, kann ich hier nur empfehlen, auch diesen vorher zu lesen. Das magische Setting, das London der Spellcrafter, kommt für mich im zweiten Teil etwas zu kurz. Die Handlung ist sehr actionreich und lässt wenig Zeit zum Verschnaufen. Trotzdem schlich sich bei mir eher eine Leseflaute ein. Die Freundschaften, die sich im ersten Band gebildet haben, wirken gefestigt. Im Hintergrund spürt man die wachsende Spannung zwischen den Spellcraftern und den Septs, welche diese kontrollieren. Auch die Septs untereinander konkurrieren um den vorhandenen Aether. Gerade für jüngere Leser könnte dieser gesellschaftskritische Hintergrund inhaltlich herausfordernd sein. Lucy nimmt dann auch unter der Anleitung der geheimnisvollen Stimme eine Haltung ein, die mich nicht ganz überzeugt. Vielleicht waren meine Erwartungen nach dem tollen ersten Teil etwas zu hoch. Hier nur drei Sterne für eine eher mittelmäßige Fortsetzung

Bewertung vom 22.11.2025
Heir of Illusion
Taylor, Madeline

Heir of Illusion


ausgezeichnet

Göttererbe, Trug und Illusion:

Ivy Pomeroy ist ein Phantom und verfügt über die mächtige Gabe der Illusion. Ein Halsring bindet sie jedoch an den Faekönig Baylor, der sie je nach Bedarf als Geliebte oder Assassinin nutzt. Der geheimnisvolle Seelenfänger Thorne und das Artefakt nach dem er sucht, könnten ihr Weg in die Freiheit oder in den Untergang sein.

Heir of Illusion von Madeline Taylor war für mich ein Lesehighlight. Romantasy at its best! Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte ist spannend und hat mich nach den ersten Kapiteln wirklich gepackt. Mehr als einmal wurde ich durch Twists in der Handlung überrascht und von der Autorin auf falsche Fährten geschickt. Das Worldbuilding rund um die Inseln mit ihren Göttern und Göttererben hätte noch etwas tiefgreifender sein dürfen. Die Ansätze haben mir aber schon sehr zugesagt. Hier besteht noch Potenzial für die Fortsetzung. Ivy ist eine starke, mutige Protagonistin, die trotz ihrer Rolle als Assassinin nicht gewissenlos wirkt. Die Dynamik zwischen ihr und Thorne, attraktiv, tödlich, geheimnisvoll, fand ich unglaublich toll. Die Wortgefechte, die sich die beiden liefern, fand ich großartig und auch die Anziehungskraft zwischen den beiden, kann man beim Lesen richtig spüren. Das Buch endet mit einer überraschenden Auflösung und dem Gefühl, dass Ivys Geschichte mit diesem Ende gerade erst beginnt. Ich kann Heir of Illusion absolut empfehlen und brauche Teil 2, am liebsten schon gestern!

Bewertung vom 20.11.2025
The Blackgate Invitation
Henning, Sarah

The Blackgate Invitation


ausgezeichnet

Magisch, mysteriös, mörderisch:

Die Schwestern Ruby und Wren sollen für einen Abend an einem Dinner teilnehmen und dabei die Enkeltöchter von Mrs. Blackgate spielen. Was sich nach leicht verdientem Geld anhört, entpuppt sich als Albtraum: Die Gastgeberin wird ermordet, das prachtvolle aber etwas unheimlich wirkende Herrenhaus wird magisch abgeriegelt. Die teilnehmenden Familien entpuppen sich als mächtige Hexen, die diesem Zauber nur entkommen können, wenn sie den Mordfall lösen und vier magische Artefakte finden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und Wren und Ruby dürfen auf gar keinen Fall ihre wahre Identität preisgeben.

Das in Lila, Schwarz und Gold gestaltete Cover, mit passendem Farbschnitt, ist definitiv ein Hingucker.

The Blackgate Invitation von Sarah Henning ist eine für mich sehr gelungene Mischung aus Fantasy und Krimi, mit einer zarten Liebesgeschichte, welche die eigentliche Handlung nicht überlagert. Die Geschichte wird sowohl aus Rubys Perspektive, als auch aus der Perspektive von Auden, einem jungen Magier, der zu den mächtigsten Hexenfamilien Nordamerikas gehört, erzählt. Mir hat das Setting des mysteriösen Herrenhauses sehr gut gefallen. Spannung kommt durch die zeitliche Begrenzung der Aufgaben auf. Gleichzeitig dazu gibt es etliche Geheimnis, Machtkämpfe, Streitigkeiten und Intrigen. Packend ist auch, wie Ruby und ihre Schwester versuchen ihre Rollen weiterzuspielen, ohne den Hauch einer magischen Fähigkeit zu haben. Beim Mordfall darf, im Gegensatz zu den Fundorten der Artefakte, mitgerätselt werden. Die Hauptcharaktere sind alle in einem jugendlichen Alter. Empfehlen würde ich das Buch daher am ehesten für Jugendliche oder Leser die Young Adult Fantasy mögen. Mich konnte "The Blackgate Invitation" absolut begeistern.

Bewertung vom 20.11.2025
To Cage a Wild Bird
Fast, Brooke

To Cage a Wild Bird


ausgezeichnet

Tödliche Gefangenschaft:

Kopfgeldjägerin Raven würde alles für ihren jüngeren Bruder tun. Als dieser verhaftet wird, infiltriert sie das Gefängnis Endlock, aus dem bislang noch kein Ausbruchversuch geglückt ist. Aber eine Flucht ist die einzige Chance auf Überleben. Gefangene werden hier täglich von der reichen Oberschicht gejagt und getötet. Bald stellt sich für Raven auch die Frage, ob sie dem gutaussehenden Wachmann Vale, der sie im Rahmen seiner Möglichkeiten zu beschützen versucht, vertrauen kann.

To Cage a Wild Bird von Brooke Fast ist eine spannende Dystopie mit den Tropes Forbidden Love und Found Family. Das Setting der dystopischen Stadt Dividium, in der nur eine kleine Oberschicht regiert, und des erbarmungslosen Gefängnisses Endlock, hat eine düstere Atmosphäre, die mich mitgerissen hat. Raven, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist eine taffe Kämpferin, für die ihr Bruder an erster Stelle steht. Besonders gelungen fand ich, dass sie im Gefängnis Freundschaften schließt und etwas von ihrer undurchdringlichen, harten Schale verliert. Die Handlung ist spannend und actionreich. Vorallem die Jagdszenen haben für mich leichte Panem-Vibes. Auch die Lovestory hat mir gut gefallen. Sie konnte mich total mitreißen, geht in Richtung Enemys to Lovers und Forbidden Love, ohne jedoch die Handlung, die zu einem großen Anteil aus Überlebenskämpfen ( tryrannische Wächter, mörderische Mitgefangene) und Ausbruchsplanung besteht, komplett zu überdecken. Da das Ende recht offen gehalten ist, möchte ich unbedingt die Fortsetzung lesen.

Von mir gibt es hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.11.2025
Medea
Hewlett, Rosie

Medea


sehr gut

Auserwählt Hekates: Schon als Kind fand ich griechische Sagen faszinierend. Ein Interesse, das bis heute anhält. Daher waren mir Jason und die Argonauten auch nicht ganz unbekannt, im Gegensatz zu Medea, deren tragische Schicksal hier von Rosie Hewlett aus weiblicher Perspektive erzählt wird.

Zitat: "Jason wird der Held sein, und Ihr? Entweder machen sie Euch zu seiner bewundernden, liebeskranken Maid oder zur Schurkin. Das sind die einzigen Rollen, die sie uns zubilligen"

Medea ist eine junge Prinzessin, die aufgrund ihrer magischen Fähigkeiten von ihrer Familie verachtet wird. Ihr Vater schlägt sie, nutzt aber auch ihre magischen Fähigkeiten zu seinem Vorteil. Um ihrer Heimat zu entfliehen, begeht sie Verrat an ihrer Familie, unterstützt den Helden Jason beim Versuch, das Goldene Vlies zu erringen und verliebt sich dabei. Medea durchläuft im Buch erst relativ spät eine Wandlung von einer jungen Frau, die alles für ihr Glück und das Gefühl geliebt zu werden, tun würde, in eine selbstbestimmte mächtige Zauberin. Ihr moralischer Kompass, sofern je vorhanden, geht bereits früh verloren. Sie geht weit in ihrer Liebe und ihrer Rache. Als Charakter fand ich Medea leidenschaftlich, außergewöhnlich und vielschichtig, nicht unbedingt zu mögen, aber auch nicht absolut zu verurteilen. Die Erzählung hält sich, auch als weibliche Neuinterpretation, inhaltlich recht nah an der Sage. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir tatsächlich gewünscht, dass Medea Ratschläge annimmt oder eine andere Entscheidung trifft.Trotzdem liest sich das Buch flüssig und spannend. Besonders interessant fand ich Medeas Beziehung zu Jason, der ihre Naivität und Sehnsucht für seine Zwecke zu nutzen sucht. Keine glückliche Liebesgeschichte, eher eine Tragödie.

Eine Leseempfehlung für alle, die genauso fasziniert von griechischer Mythologie sind wie ich, und deren Retelling mögen.

Bewertung vom 02.11.2025
Joshua Jackelby
Mirow, Benedict

Joshua Jackelby


sehr gut

Diebstahl des Himmelsseglers: Joshua Jackelby verkauft Zeitungen und lebt mit seinen Freunden Leroy und Charlotte praktisch auf der Straße. Eines Abends finden sie einen schwer verletzten Professor, dessen Fluggerät gestohlen wurde. Doch der Diebstahl des Himmelsseglers ist nur der Beginn. Die Hintermänner des Diebstahls planen Großes, und die Kinder schweben bei ihren Ermittlungen bald in Lebensgefahr.

Das Buch ist hochwertig gestaltet, mit einer Stadtkarte auf der Innenseite des Covers und einem Lesebändchen.

Besonders die Titelfigur, Joshua Jackelby, mochte ich sehr gerne. Er handelt an einigen Stellen sehr besonnen und mitmenschlich. Mit der Nebenfigur des Dr. John Snow, Pionier in Sachen Narkose und Epidemiologie, bekommt die Geschichte einen realen historischen Aspekt. Das Tempo des Buches ist durchgehend sehr hoch. Ein Ereignis folgt auf das nächste. Die Freundschaft zwischen den Protagonisten und deren Zusammenhalt, ist ein zentrales Thema, das sehr gelungen umgesetzt wurde. Die Darstellung des viktorianischen Londons gefällt mir an sich gut. Ich konnte mir das Stadtbild und die Atmosphäre richtig vorstellen. Da es sich bei Josh und seinen Freunden um Straßenkinder handelt, bleiben Aspekte wie Armut und Elend nicht aus. Dies war mir für ein Kinderbuch zwischendurch leider etwas zu finster gezeichnet. Neben den Missständen in London wird beispielsweise auch noch die Ungerechtigkeit der Kolonisation thematisiert. Immer wieder kommt es zu Kämpfen mit den Kindern und Jugendlichen einer rivalisierenden Gang. Vielleicht etwas viel für ein Kinderbuch ab 10 Jahren? Versöhnt hat mich die Entwicklung am Ende, als Zeichen einer hoffnungsvollen Zukunft für die drei Freunde.

Bewertung vom 01.11.2025
A Land of Rage and Harm
Zeißler, Elvira

A Land of Rage and Harm


ausgezeichnet

Harm und Rage

Harmony möchte sich zu einer Wächterin ausbilden lassen. Um ihre Familie zu ernähren und dem Zwölft zu entgehen, einer jährlich stattfinden Auswahl von Frauen, die einem Todesurteil gleichkommt. Ihr Betrifft zu den Wächter und der attraktive Gruppenführer Rage, stellen ihr Leben mehr auf den Kopf, als Harm es erahnen kann.

Das Worldbuilding ist tatsächlich düster gehalten. Die Menschen leben in Städten, hinter hohen Mauern, um sich vor der Wildnis und deren tödlichen Ungeheuern zu schützen. Der zusätzliche Schutz durch die überlegene Spezies der Ardael hat seinen Preis. Man spürt beim Lesen tatsächlich die Hoffnungslosigkeit der Situation. Selbst die Ardael scheinen machtlos gegen die sich ausbreitende Bedrohung. Manche Hintergründe bleiben hier im ersten Teil noch rätselhaft.

Die Autorin hat es geschafft mich mit ihrem Schreibstil und der spannenden Geschichte zu fesseln. Es gibt etliche Kampfszenen, aber auch der Romantasy-Anteil kommt nicht zu kurz. Hier merkt man schnell, dass Harms Freund Kael nicht der Richtige für sie ist. Die Anziehungskraft zu Rage ist direkt da, das Knistern zwischen den beiden fast greifbar. Während Rages Charakter etwas undurchsichtig bleibt, kann man auch erahnen, das Harmony etwas Besonderes ist.

Das Ende hat mich wirklich überrascht und mit Spannung auf Band 2 zurückgelassen. Da ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, vergebe ich 5 Sterne.

Bewertung vom 26.10.2025
Velvet Falls, but the Gods forgot to die / Velvet-Dilogie Bd.1
Dippel, Julia

Velvet Falls, but the Gods forgot to die / Velvet-Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

Göttersöhne und Dämonen:

Velvets Traum war es, eine Hexe zu werden. Jetzt ist sie stattdessen Dämonenreiterin und tötet Dämonen. Als sie eine Vision erhält, die ihr sterbende Götter und den Untergang der Welt zeigt, muss sie mit dem Göttersohn Kash zusammenarbeiten, um dies zu verhindern. Dumm nur, dass beide eine gemeinsame Vergangenheit haben, die nicht nur Velvet noch schmerzt.

Velvet-Dilogie 1: Velvet Falls, but the Gods forgot to die von Julia Dippel ist Urban Fantasy vom Feinsten: modernes Setting, mitreißende, actionreiche, düstere Story, Second Chance Love. Die Geschichte spielt in einer fiktiven Gegenwart voller Magie, tödlicher Dämonen und sehr moderner Götter- mich hat das Worldbuilding auf jeden Fall überzeugt. Protagonistin Velvet ist wirklich taff und zögert nicht damit ihre Waffen und ihre spitze Zunge einzusetzen. Ihre verletzliche Seite und ihre innere Zerbrochenheit hält sie hinter dicken Mauern versteckt. Gleichzeitig muss sie einen inneren Dämon in Schach halten, hauptsächlich mit Unmengen von Schokoriegeln und Pizza. Ich mochte ihre direkte Art. Göttersohn Kash ist reich, attraktiv, überheblich und mächtig. Seine Tätigkeit als Problemlöser ist eindeutig morally grey. Man spürt, dass Velvets früheres Verhalten ihn verletzt hat. Gerade zu Beginn der erzwungenen Zusammenarbeit schwankt er zwischen Ablehnung, Verlangen und Sehnsucht, und ja es wird spicy. Normalerweise mag ich Second Chance Tropes nicht ganz so gerne, aber hier hat mich die Beziehung zwischen den beiden total gepackt. Gerade das Ende des Buches lässt mich den zweiten Band kaum abwarten. Die Autorin hat hier einen überraschenden Twist eingebaut und ich bin gespannt, ob es hier die Möglichkeit für ein Happy End noch gibt. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.