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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nayezi
Wohnort: 
NRW
Über mich: 
Hallo ihr! Ich lese seit ich denken kann und habe nun vor kurzem das Rezensieren von Büchern für mich entdeckt, was ich nun auch hier tue :)

Bewertungen

Insgesamt 107 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2024
Der längste, strahlendste Tag
Myers, Benjamin

Der längste, strahlendste Tag


schlecht

Wo fange ich an?

Zuerst einmal möchte ich mich auf den Schreibstil beziehen: Zu Beginn des Werkes schafft es Myers zunächst, die Natur durch seine Beschreibungen zum Leben zu erwecken und somit eine melancholisch-bedeutungsschwere Stimmung zu erzeugen. Dies verliert sich bedauerlicherweise aber nach den ersten 50 Seiten und weicht im Rest der Kurzgeschichten einer kühlen, knappen Erzählweise, die das Lesen eher mühsam werden lässt.

Ziel des Autors war wohl, seine Leser:innen, durch seine Geschichten einen Prozess des Nachdenkens und Reflektierens anzustoßen. Dies ist aber nur sehr vereinzelt gelungen. Vielmehr reihen sich in dem Buch austauschbare Erzählungen aneinander, ohne bei mir den gewünschten Effekt zu erzeugen. Dabei widerspricht die Reihenfolge der Geschichten jedweder Logik und scheint eher willkürlich. So kann ich in der Reihenfolge der Geschichten kein wirkliches Ordnungsprinzip erkennen.
Zudem fand ich eine Erzählung inhaltlich kritisch: Es geht darin um eine Figur, die ohne Kontext, Blackfacing betreibt, was vom Autor mit den Worten, der Charakter täte dies auch mit anderen Hautfarben, erklärt wird. Das ist aber dennoch ein schwieriger Ansatz, auf Grund der gesellschaftlich-geschichtlichen Bedeutung, die dieses mit sich bringt. In dem Punkt hätte ich mir eine stärkere Sensibilität seitens des Autors gewünscht. 

Insgesamt hat mich das Buch sehr enttäuscht, und ich rate vom Kauf ab. 

Bewertung vom 02.03.2024
Brief an den Vater
Kafka, Franz

Brief an den Vater


sehr gut

Zuerst einmal möchte ich hervorheben, was für einen einzigartigen Schreibstil Kafka hatte, und wie künstlerisch er mit der Sprache umzugehen vermochte. Der Brief war bewegend, raffiniert und galant formuliert. Anfangs musste man sich an die alte Schreibweise, und die damit zusammenhängende - teilweise ungewöhnliche - Wortwahl gewöhnen, nach ca. 10 Seiten hatte man dann aber auch keinerlei Probleme mehr damit.

Das ist jetzt aber nicht mein Kritikpunkt. Eher gefiel mir die Umsetzung seitens des Verlages nicht. So hätten Absätze dem Text nicht geschadet, vielmehr hätten sie diesen eher übersichtlicher gestaltet. Denn so, musste man die ganze Zeit einen Finger auf die Zeile legen, welche man gerade las, da man sonst schnell beim Lesen verrutschte. Darüberhinaus gab es immer Anmerkungen zu einigen Textstellen, welche das Verständnis vertiefen sollten. An sich ist dies eine hilfreiche und löbliche Idee: Leider wusste man aber nie, zu welchen Stellen es diese Vertiefungen gab, sodass man öfters unnötig hin und her blätterte, oder teilweise Punkte verpasste.

Letzten Endes gebe ich dem Ganzen noch immer 4.5 Sterne, da schließlich das Schriftwerk als solches im Fokus stehen sollte. Jedoch würde ich eine andere Edition, als die von Reclam, zum Lesen empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2024
Pageboy
Page, Elliot

Pageboy


weniger gut

Erstmal finde ich es super, dass sich der Autor dazu entschieden hat seine Geschichte darüber, wie er sich selbst gefunden hat, zu teilen. Das Buch hatte auch durchaus wichtige Aussagen; darunter gesellschaftliche Kritiken und bereichernde Denkanstöße.

Leider hatte das Buch aber auch einen furchtbaren Aufbau: Die ganze Lektüre über sprang Page in der Zeit hin und zurück, was dafür sorgte, dass man Schwierigkeiten hatte Dinge zeitlich einzuordnen. Vielmehr sogar, hat man Zusammenhänge oftmals nicht richtig erkennen können. Darüberhinaus wirkte die Gewichtung, welche Page manchen Stellen beigemessen hat, für mich teils recht skurril.

Allgemein hatte ich beim Lesen eher das Gefühl einem Gespräch zuzuhören, bei dem der Gegenüber immer wieder gedanklich abschweift. Manchen mag dies zwar lebendiger erscheinen; Persönlich fand ich diese Erzählweise und den Aufbau des Buches allerdings ungünstig gewählt sowie anstrengend.

Insgesamt ein Buch, das eine bedeutsame Botschaft enthält aber auch so geschrieben ist, dass man beim Lesen keinerlei Freude hat. Ich würde von dem Kauf abraten und empfehlen lieber zu einer anderen Lektüre über das Thema zu greifen.

Bewertung vom 01.02.2024
Mimik
Fitzek, Sebastian

Mimik


sehr gut

Wie gewohnt überzeugte mich der packende Schreibstil des Autors vollkommen. Man wurde schnell in die Handlung hineingezogen und hat geradezu mit gebangt. Besonders gefiel mir dabei, dass Fitzek sich wirklich mit dem Thema der MIMIK befasst hat: Er hat sich mit dem führenden Körpersprache-Experten Dirk Eilert ausgetauscht und demnach echtes Fachwissen in sein Buch integriert. Hinzu kam, dass man, in typischer Fitzek-Manier, bis zum Ende hin keine Ahnung hatte, wie das Buch ausgehen wird.

Allerdings muss ich anmerken, dass es einige Stellen im Buch gab, die sehr in die Länge gezogen waren. Was, im Zusammenhang damit, dass zum Ende des Thrillers hin nicht alles aufgelöst worden ist, einen halben Stern-Abzug von mir gibt.

Insgesamt ist „Mimik“ aber ein sehr empfehlenswerter Thriller, der das Herz höherschlagen lässt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2023
King of Greed
Huang, Ana

King of Greed


sehr gut

Das ist ein typisches Ana Huang Buch: Spicy, unterhaltend und mitreißend.

Ich hatte beim Lesen eine gute Zeit und habe die Lektüre geradezu verschlungen. Die Protagonisten waren gut ausgearbeitet und ich mochte, dass die Autorin auch das Kennenlernen der Beiden dargestellt hat, da ich dieses als sehr bezaubernd empfunden habe, und es auch geholfen hat die Handlungsschritte der Hauptfiguren nachzuvollziehen. Allgemein gefiel mir auch, dass man gezeigt hat, das Beziehungen nicht immer glatt laufen.

Alles in allem also ein gutes Buch, meine einzigen Kritikpunkte sind, dass Szenen teilweise übertrieben dargestellt worden sind und die Bezeihung an manchen Stellen - auch noch zum Ende hin - toxisch wirkte. Das ist allerdings noch in einem recht tolerablen Maße, weshalb ich Fans der Autorin den Roman durchaus weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 02.12.2023
Drei Schritte zu dir
Lippincott, Rachael

Drei Schritte zu dir


ausgezeichnet

Wow, das Buch hat mich beim Lesen absolut umgehauen. Es ist traurig, bewegend und melancholisch. Gleichzeitig ist es aber noch viel mehr: Es zeigt die Schönheit des Lebens, aber auch dessen Hässlichkeit, und erinnert dabei daran, dass man dieses ausleben soll.

Der Schreibstil der Autorinnen ist sehr warmherzig und sie thematisieren die beschriebene Krankheit sehr sensibel und nutzen ihren Roman auch um auf diese aufmerksam zu machen. Mir gefiel beim Lesen, dass sie auch auf psychische Folgen einer Erkrankung eingegangen sind: Auf die Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Hilflosigkeit. Dadurch hatte das Buch nochmal eine weitere Dimensionalität erhalten.

Das sie darüber aufklären ist aber nur ein positiver Aspekt, ein weiterer - und meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt - ist der, dass sie Leuten die gerade erkrankt sind mit ihrem Buch Kraft schenken. Ich empfehle den Roman von Herzen weiter!

Bewertung vom 02.12.2023
The Cheat Sheet
Adams, Sarah

The Cheat Sheet


weniger gut

Der Roman “The Cheat Sheet” erfreut sich online einer sehr großen Beliebtheit, die ich - um ehrlich zu sein - nur in geringem Maße nachvollziehen kann. So finde ich die Idee für das Buch sehr gut, und die Autorin hat auch einen recht freundlichen Unterton bei ihrem Schreibstil, da endet es allerdings auch.

Der Autorin ist es nicht gelungen in der Lektüre Spannung oder ähnliches aufzubauen. Das Lesen war zum Großteil langweilig, was unter anderem daran lag, dass die Autorin interessante Stellen in der Handlung ausgelassen hat, welche nur am Ende einmal nacherzählt worden sind. Die Inhalte, die dann geblieben sind waren größtenteils repetitiv, was anstrengend zu Lesen gewesen ist. Dazu kamen dann auch noch Versuche der Autorin das Buch lustiger zu gestalten, welche aber eher darin geendet haben, dass man peinlich berührt war.

Zusammenfassend würde ich von einem Kauf abraten, das Geld kann man wo anders besser anlegen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2023
Strafe
Schirach, Ferdinand von

Strafe


ausgezeichnet

Wann ist jemand schuldig? Welche Strafe ist berechtigt? Welche Grenzen sollte es in unserer Gesellschaft geben?

Anhand von 12 Kurzgeschichten gibt der Autor den Leser*innen neue Denkanstöße zu diesen Fragen. Dabei zeigt er auf, das es keine klare Grenze zwischen „Gut“ und „Böse“ gibt. Das Buch hat mich damit wirklich sehr überzeugt: Ich fand es beim Lesen wirklich bereichernd. Zudem hat der Autor die einzelnen Szenarien in der Lektüre knapp, und dennoch ausreichend präzise, dargestellt, was zu einem tieferen Verständnis und einer stärkeren Hervorhebung der jeweiligen Kurzgeschichten geführt hat.

Ich empfehle das Buch jedem weiter, da es eine wichtige Botschaft beinhaltet, gut ausgearbeitet ist und den eigenen Horizont etwas erweitert.

Bewertung vom 11.11.2023
This Is Where It Ends
Nijkamp, Marieke

This Is Where It Ends


schlecht

Es ist wirklich bemerkenswert, dass jemand ein Buch unter das Thema " mentale Gesundheit " einordnet, ohne eine Ahnung von der gesamten Materie zu haben. In dem Buch erweist sich die Autorin als völlig ahnungslos auf diesem Gebiet - ich bin wirklich schockiert darüber, wie sie Trauma etc. klassifiziert und beurteilt. Die Charaktere im Buch hatten keinerlei Tiefe und man merkte, dass die Autorin eine ausgeprägte Schwarz-Weiß-Mentalität in Bezug auf die ganze Welt hat, die einfach nicht der Realität entspricht.

Zudem ist der Roman aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, was vor allem am Anfang für Verwirrung sorgte. Im weiteren Verlauf des Buches blieb die Perspektivenstruktur chaotisch, was die Leseerfahrung erheblich beeinträchtigte.

Das Einzige, was ich wirklich loben kann, ist die Tatsache, dass das Buch indirekt die Zugänglichkeit von Waffen in den USA kritisiert und das komplette Buch zur Sensibilisierung der Leser für dieses Thema verwendet.

Bewertung vom 08.11.2023
Close to Home
Magee, Michael

Close to Home


sehr gut

Ein Roman mit einer bedrückenden Stimmung sowie bewegender Geschichte, die einen bis zum Ende hin nicht loslässt. Das Buch ist von einer tiefen Verzweiflung geprägt und vermittelt authentisch sowie emotional die Nachwirkungen der Nordirland-Konflikte.

Der Autor überzeugt mit einem wundervollen Schreibstil der Einen in die Handlung hineinzieht und Einen die Gedankengänge sowie Gefühle des Protagonisten zu 100% nachvollziehen lässt. Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass die wörtliche Rede ohne Anführungszeichen war, was besonders zu Beginn sehr anstrengend zu lesen gewesen ist.

Alles in allem also ein gut geschriebenes Buch mit einem ernsten und auch etwas erdrückenden Thema.