Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Gisel

Bewertungen

Insgesamt 186 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2025
Die Probe
Kitamura, Katie

Die Probe


gut

Äußerst skurril

Zwei Menschen treffen sich zu einem Mittagessen in einem Restaurant in Manhattan. Doch was auf den ersten Blick klar erscheint – sie eine gefeierte Schauspielerin, die sich mit einem viel jüngeren Gespielen trifft -, erhält eine überraschende Wendung: Xavier behauptet, er wäre ihr Sohn, dabei hat sie nie Kinder bekommen. Da taucht auch noch der Ehemann der Erzählerin im Restaurant auf. Eine explosive Mischung braut sich da zusammen...

Es ist schon eine interessante Ausgangsposition, die sich auf den ersten Seiten des Buches zeigt: drei Menschen, die plötzlich was miteinander zu tun haben sollen. Pikant wird die Situation umso mehr, als der junge Mann, Xavier, Teil der Schauspielertruppe der Erzählerin wird. Doch das ist nicht der letzte skurrile Moment in dieser Geschichte. Im zweiten Teil dieses Romans musste ich mich mit völlig überraschenden Gegebenheiten auseinandersetzen. Ich muss gestehen, hier hat mich die Geschichte aus dem Geschehen hinauskatapultiert. Das klingt für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Spätestens hier konnte ich mich nicht mehr in die Gedankenwelt der Charaktere hineinversetzen und habe die Geschichte mit viel Skepsis weitergelesen.

So wirklich überzeugen konnte mich dieses Buch nicht. Ich kann es deshalb auch nicht wirklich weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.10.2025
Ja, nein, vielleicht
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


gut

Nichts für mich

Mit über 50 könnte sich die Erzählerin dieser Geschichte endlich frei fühlen, nachdem die Kinder aus dem Haus sind. Doch die ersten Gesundheitsprobleme kündigen sich an. Ihre Wohnung wird von ihrer Schwester besetzt. Als sie sich in ihr Haus auf dem Land zurückzieht, trifft sie eine alte Jugendliebe wieder. Ist sie überhaupt bereit für eine neue Liebesbeziehung?

Die Erzählerin, die nie bei ihrem Namen genannt wird, muss sich mit ihrer eigenen Endlichkeit auseinandersetzen, muss überlegen, ob sie neue Weichen in ihrem Leben stellen möchte. Das ist gar nicht so einfach. So nehmen ihre Reflexionen einen großen Teil des Buches ein. Doch viele Geschehnisse in ihrer Erzählung erschöpften sich für mich in Kleinigkeiten, die viel zu sehr breitgetreten wurden. Mit der Erzählerin bin ich nicht richtig warm geworden. Sehr oft hätte ich sie am liebsten mal geschüttelt, damit sie sich nicht heillos in Belanglosigkeiten verliert. Das Buch lädt eigentlich dazu ein, diese Belanglosigkeiten mal näher anzugucken, zudem versteckt sich auch eine gute Prise Humor in dieser Erzählung. Allerdings ist dies definitiv kein Buch für mich.

Deshalb kann ich dieses Buch auch nur verhalten weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.10.2025
Das Geschenk
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Satirisches Lesevergnügen

In Berlin tauchen Elefanten auf, mitten in der Großstadt und in großer Anzahl. Was auf den ersten Blick ganz spannend klingt, wird bald zu einem Problem. Die Tiere sind ein Geschenk des Präsidenten von Botswana, es ist seine Antwort auf die Entwicklungspolitik Deutschlands gegenüber seinem Land: 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt. Bedingung ist, dass sie frei leben dürfen im Land, so wie es Deutschland gegenüber Botswana verlangt hat. Und sie dürfen auch nicht gejagt werden.

Ich habe zunächst gelächelt über das Geschenk des Präsidenten von Botswana, finde ich es doch eine echt passende Aufgabe, die er mit den Elefanten den deutschen Politikern übergibt. Doch nach dem Lächeln kam das Nachdenken darüber, was Entwicklungspolitik bewirken soll und wie unüberlegt oder gar weltfremd sie doch manchmal ist. Die satirische Überzeichnung der Geschichte ist bestens gelungen und entführt den Leser in die Tiefen des politischen Alltags. So entsteht beste Unterhaltung, die nicht nur äußerst witzig ist, sondern auch sehr zum Nachdenken anregt.

Dieser satirische Roman hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 21.10.2025
Der Sommer am Ende der Welt
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


sehr gut

Recherchen über eine traumatische Vergangenheit

Die Journalistin Hanna will Urlaub machen auf Borkum, zusammen mit ihrer Teenie-Tochter Katie. Dabei will sie allerdings journalistisch tätig sein, sie recherchiert über die traumatischen Erfahrungen früherer Verschickungskinder, denn auch ihre Mutter hat auf einer solchen Kinderkur einst schlimme Erfahrungen gemacht. Auf Borkum bringt man ihr recht schnell Widerstand entgegen, denn ihre Recherchen könnten so manch gutgehendes Haus in den Ruin treiben. Inselarzt Ole allerdings steht ihr zur Seite, die beiden verlieben sich Hals über Kopf. Hanna muss sich irgendwann entscheiden, welchen Weg sie weitergehen möchte, denn einerseits möchte sie die Missstände aufdecken, andererseits erkennt sie, welche Auswirkungen ihr Artikel haben könnte.

Der Roman stützt sich auf die teils schlimmen Erfahrungen, die viele tausend Kinder in Kinderkuren machen mussten. Hanna ist eine gute Journalistin, sie lässt nicht locker, ist aber auch offen für die Überlegungen, welche Folgen ihre Recherchen haben könnten. Spannend wird es, weil sie von unbekannter Seite aus Hilfe bei ihren Nachforschungen erhält. Was sie aufdeckt, ist äußerst spannend, aber äußerst bedrückend. Es ist gut nachvollziehbar, dass viele Kinder von einer solchen Kur mit traumatischen Erfahrungen zurückgekehrt sind. Die Autorin Eva Völler kann sich dabei auf Erzählungen aus ihrer eigenen Familie stützen, das macht die Lektüre noch belastender.

Mich hat dieser Roman von der ersten Seite aus fesseln können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 21.10.2025
Die Auferstehung
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


sehr gut

Beste Krimi-Unterhaltung

Im brasilianischen Regenwald taucht eine junge Frau auf, die von sich selbst sagt, sie sei von den Toten auferstanden. Sie galt lange Jahre als verschollen. Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews, die ehemaligen Detektive von den drei ???, machen sich an die Aufgabe zur Aufklärung dieses Auftauchens. Zunächst recherchieren sie getrennt voneinander, doch irgendwann kreuzen sich ihre Wege, und die drei Freunde von einst müssen sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.

Die drei jugendlichen Detektive von den drei ??? sind so gut wie jedem ein Begriff. Hier ist nun eine ganze Menge Zeit vergangen seit ihren gemeinsamen Detektivabenteuern, ihre Freundschaft ist in die Brüche gegangen. Deshalb beginnen sie die Recherchen zum Fall der “auferstandenen” jungen Frau auch getrennt. Was sie dabei herausfinden, ist äußerst spannend und bringt immer wieder neue Aspekte in diese Geschichte hinein. Dabei geraten sie auch in größte Gefahr. Letztendlich bleibt es nicht aus, dass sie sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinandersetzen. Diese bleibt jedoch in wichtigen Phasen der Detektivgeschichte angenehm im Hintergrund. Man kann diesen Roman auch lesen, ohne die Bücher um die drei ??? selbst zu kennen, es erleichtert aber den Einstieg in den Roman.

Mich hat dieser Roman bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 21.10.2025
Im Schatten von Giganten
Schreiber, Jasmin

Im Schatten von Giganten


sehr gut

Faszinierende Welt im Kleinen

Die Welt im Kleinen – Autorin Jasmin Schreiber blickt in winzige Ökosysteme und zeigt faszinierende Bilder vom Leben in Moospolstern und Pfützen, unter Steinen und hinter Baumrinde. Dazu erzählt sie von den kleinen Lebewesen, die sie dort gefunden hat. Es ist eine Welt, die man im Alltag meistens übersieht. Hier lernt der Leser, die Augen zu öffnen für die Welt im Kleinen.

Im Alltag läuft man gerne genau an diesen kleinen Lebewesen vorbei. Nicht alle dieser Lebewesen haben mich im Buch faszinieren können, so manches Tier war hier dabei, mit dem ich nicht so viel anfangen konnte. Doch die Hintergrundinformationen wie auch die Bilder dazu wecken die Neugier des Lesers, so dass man mit wacherem Blick durch die Gegend geht.

Wer sich mehr über die Welt im Kleinen informieren möchte, dem kann ich dieses Buch unbedingt empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 21.10.2025
Immerland - Die Stadt der Ewigkeit
Flix

Immerland - Die Stadt der Ewigkeit


sehr gut

Skurriles Abenteuer

Mika soll die Sommerferien bei seiner Oma verbringen. Mit seinen 12 5/6 Jahren scheint eine mehr als langweilige Zeit auf ihn zuzukommen. Doch dann kommt alles ganz anders: Er muss mit dem Auto durch die Nacht rasen, um seine Oma zu retten und findet sich mit ihr zusammen in einem Luftschiff auf der Fahrt in eine fremde Stadt. Dort wird seine Oma schnell in ärztliche Behandlung aufgenommen, und Mika ist plötzlich Mitglied im Club der großen Geister. Doch ihm wird bald klar, dass hier etwas nicht stimmen kann, denn alles scheint viel zu leicht von der Hand zu gehen...

Mika hat wenig Lust auf die Ferien bei der Oma. Das merkt man schon auf den ersten Seiten, denn die Oma ist nicht besonders sympathisch dargestellt. Das ändert sich allerdings im Verlauf der Geschichte. Mikas Abenteuer liest sich wie ein seltsamer Traum, mit spannenden Anteilen, aber auch alptraumhaften Aspekten. Einige der Szenen sind in meinen Augen etwas langatmig geraten. Auch waren mir einige der Erlebnisse etwas zu skurril. Eine Fortsetzung ist bereits angedacht.

So spannend die Geschichte ist, konnte sie mich letztendlich nicht in jeder Hinsicht überzeugen. Doch als Fantasy für Kinder ab ca. 12 Jahren dürfte das Buch eher seine Leser finden. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 16.10.2025
Wir sehen uns wieder am Meer
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


sehr gut

Starke Frauen in schweren Zeiten

1944 ist Norwegen von den Deutschen besetzt. Die junge Krankenschwester Birgit arbeitet in Bodo. Dort trifft sie auf Nadia, eine junge Urkainerin, die im Arbeitslager zur Zwangsarbeit gezwungen wird. Birgit schließt sich dem Widerstand an und verliebt sich in einen jungen Russen, dem die Flucht aus dem Arbeitslager gelungen war. Es wird noch eine Weile dauern, bis sie ihre Kindheitsfreundinnen Tekla und Annelise wiedersehen wird.

Das Buch ist der dritte Teil der Großmutter-Saga von Trude Teige, kann aber unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden. Die Geschichte beruht auf einigen wahren Ereignissen, einige Szenen sind erschütternd zu lesen. Der geschichtliche Hintergrund ist sehr lebhaft geschildert, man kann sich als Leser gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Die Frauenschicksale sind sehr authentisch dargestellt, ich habe mit ihnen gelitten und mitgefiebert, wie sie ihr Leben meistern und ihre Liebe finden werden.

Mich hat das Buch mit seiner Geschichte berührt, ich freue mich auf die beiden anderen Bände der Trilogie. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.10.2025
OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland
Ottenschläger, Madlen

OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland


ausgezeichnet

Weihnachtsabenteuer in Finnland

OTTO ist kein einfacher Campingbus, nein, er ist ein Zauberbus! Und so gerät der Urlaub in Finnland in der Weihnachtszeit zu einem echten Weihnachtsabenteuer, mit verschneiten Wäldern, funkelnden Polarlichtern, echten Wichteln und sogar dem Weihnachtsmann höchstpersönlich.

Mit OTTO wird jede Reise zu etwas ganz besonderem! Es gibt bereits mehrere Bücher aus dieser Reihe, doch man muss sie nicht kennen, um in die Abenteuer mit diesem Zauberbus einzusteigen. Diesmal geht die Reise nach Finnland, und so erfährt der kleine Leser ganz nebenbei einiges über die Natur und über die Menschen in Finnland. Die Geschichte ist bezaubernd illustriert, man kann so richtig eintauchen in die Bilder und sich dabei ausgiebig weihnachtlich ausleben. Eine gute Vorbereitung für die Weihnachtszeit sowie für das Land selbst, falls dort mal ein Urlaub mit Kind anstehen sollte.

Dieses OTTO-Buch ist bestens geeignet für Kinder ab 4 Jahren und bietet sich an zum Vorlesen und zum Entdecken der vielen kleinen Geschichten, die in den Bildern erzählt werden. Und ja, es macht Spaß, auf jeder Seite auf die Suche nach dem kleinen Wichtel zu gehen. Hier gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung und vergebe natürlich auch alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 15.10.2025
Der Krabbenfischer
Wood, Benjamin

Der Krabbenfischer


ausgezeichnet

Vielschichtig

Thomas Flett lebt als Krabbenfischer mit seiner Mutter zusammen in Longferry, im England der Sechzigerjahre. Er ist Anfang zwanzig, seinen Vater hat er nie kennengelernt. Wie schon sein Großvater arbeitet er als Krabbenfischer und erntet so einen kärglichen Lohn, mit dem er sich und seine Mutter gerade mal so über Wasser halten kann. Dabei ist er der letzte Krabbenfischer am Ort, alle anderen haben bereits aufgegeben. Dafür aber kennt er das Meer und die Gezeiten wie kein anderer. Als der amerikanische Regisseur Edgar Acheson nach Longferry kommt, will er unbedingt Thomas anheuern für sein neues Filmprojekt, und bringt damit Thomas' alltägliches Leben in Erschütterung...

Die Geschichte ist eher kurz geraten, und doch zeigt sie äußerst viele verschiedene Schichten. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die neue Aspekte auftun. So ist es denn kein Wunder, wenn das, was anfangs äußerst langweilig daherkommt – Thomas' scheinbar so eintöniges Leben – ganz viele neue Nuancen erhält, um dann ganz überraschend irgendwo ganz anders anzukommen. Dabei nutzt der Autor Benjamin Wood einen äußerst bildhaften Schreibstil, so dass man sich als Leser selbst im Nebel mitten im Meer wiederfindet.

Diese Geschichte über einen jungen Mann hallt noch lange nach, und ich bin mir sicher, dass sie bei jedem erneuten Lesen neue Aspekte enthüllt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.