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Sommer
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Nordhorn
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Leseratte seit der Kindheit
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Bewertungen

Insgesamt 454 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2024
Wohnverwandtschaften
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


ausgezeichnet

Erfrischend
Wohnverwandtschaften von Isabel Bogdan handelt von einer Wohngemeinschaft, die sich aus 4 sehr verschiedenen Charakteren zusammensetzt. Wer die Autorin kennt, wird sicher schon vermuten, dass diese Menschen am Ende voneinander profitieren werden, mehr noch, sich zu einer engen Beziehung zusammenfinden.

Die gesamte Handlung schlüsselt das Leben dieser Menschen auf, und legt nach und offen, wie sie zusammenwachsen. Die Probleme des einzelnen zu Problemen aller werden. Der Verdacht einer beginnenden Demenz wirft viele Sorgen auf.

Die Autorin hat ein Thema aufgegriffen was ich in den Medien schon häufiger gesehen habe. Die Idee, dass Menschen in unterschiedlichen Lebensstadien und verschiedenen Alters zusammenwohnen, ist nicht neu. Doch wie im wahren Leben gibt es halt auch Probleme, was hier im Roman allerdings fast schon ein wenig zu gut aufgeht.
Er ist aber sehr locker und leicht zu lesen, so dass ich mich davon nicht stören lassen habe. Er macht Mut, diesen Weg zu gehen, und sich mit fremden Menschen zusammenzuschließen. Familie bedeutet nicht das man miteinander verwandt sein muss :-)

Bewertung vom 06.10.2024
Antichristie
Sanyal, Mithu

Antichristie


ausgezeichnet

Etwas wirr, ansonsten interessant

Es sollen die Werke von Agatha Christie umgeschrieben, sie sollen nun frei sein von Rassismus. Ein schwarzer Hercule Poirot? Warum nicht, das muss Durga nun alles mit ihren Kollegen besprechen, mit denen sie gemeinsam arbeitet. Als die Queen dann überraschend stirbt werden wirrer Weise die Räume in denen Durga und das gesamte Schreibteam sich befinden belagert. Die Bewohner haben Angst die nächste anbetungswürdige Queen zu verlieren.
Ab da wird es dann richtig verrückt, denn Durga wird durch die Zeit katapultiert und landet im Jahre 1906, und dies nicht als Frau, nein sie steckt in einem Mann namens Sanjeev. Sie ist im India Hause gelandet, einem Studentenheim, dass den antikolonialen Widerstand anführt.

Diese beiden Stränge an sich waren schon sehr interessant, es kommt aber noch ein weiterer hinzu, der sich mit der Familie von Durga beschäftigt. Der Leser springt somit auf 3 Ebenen hin und her, was mir manchmal ein wenig zu viel war. Die Grundidee und der Kern der Geschichte hingegen, haben mir unheimlich gut gefallen. Vor allem weil er sich größtenteils aus wahren Fakten zusammensetzt, die mir gar nicht geläufig waren, deshalb aber nicht weniger interessant sind.

Die Autorin kannte ich bereits, doch ich finde dieser Roman ist vom Stil her völlig anders. Mir hat er gut gefallen, mit der kleinen Einschränkung, dass ich ihn oft zu wirr empfand.

Bewertung vom 30.09.2024
Das große Spiel
Powers, Richard

Das große Spiel


sehr gut

Sehr interessant und aktuell

Der Autor verknüpft in diesem Roman eine Menge an aktuellen Themen wie KI aber auch der Umweltfaktor sind dabei vordergründig. Anhand von 4 Charakteren, die größtenteils sehr verschieden sind, konzipiert er seine interessante Handlung. Todd und Rafi sind 2 dieser 4 und der Leser wird erst ziemlich am Ende aufgeklärt wie sich alles verbindet.
Fest steht, dass sowohl Rafi als auch Todd großem Druck ausgesetzt sind, sie sollen sich intellektuell abheben, wenn es nach den Vätern ginge.
Den Gegenpart zu den Jungen bilden die Taucherin Evelyne Beaulieu und die Künstlerin Ina Aroita.
Die einzige Überschneidung ist die Koralleninsel Makatea, um deren Existenz es hier im Grunde geht. Der Autor lässt die Problematik durch die vier gut ausgearbeiteten Charaktere dem Leser näher bringen. Ein Roman wie man ihn von Powers kennt, er ist sehr gut konzipiert, nur diesmal hatte ich bei ein paar Kleinigkeiten Probleme, die sich am Ende aber soweit aufgelöst haben.

Bewertung vom 09.09.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


ausgezeichnet

Wie das Leben so spielt


Nach dem Roman " Der größte Spaß, den wir je hatten“ der mir damals sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Claire Lombardo.

Auch hier in „ Genau so, wie es immer war" geht es um die Geschichte einer Familie. Hier ist es Julia Grace Ames, die für ihren Mann Mark eine Party ausrichten möchte. Im Zuge der Planung trifft sie, wie es das Schicksal nun einmal so will eine alte Freundin wieder. Diese Begegnung löst in Julia alte Erinnerungen aus, und sie offenbaren dem Leser, dass es manchmal nicht schlecht ist die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Die Autorin erzählt alles in verschiedenen Zeitebenen und bedient sich allerhand Charakteren. Man muss am Ball bleiben um alles richtig zu verstehen, doch die Handlung als solches fand ich sehr interessant, so dass es sich lohnt die Mühe auf sich zu nehmen.
Eine Familiengeschichte, die einiges unschönes zu Tage bringt, aber auch eine Frau zeigt, die sich trotz aller Widrigkeiten die das Leben manchmal bereit hält, durch alles hindurchgekämpft hat.
Mir hat es gefallen, und würde es auf jeden Fall weiter empfehlen!

Bewertung vom 04.09.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


ausgezeichnet

Spannungsgeladen

„All das Böse das wir tun" stammt aus der Feder des Autors Sandrone Dazieri, den ich sehr gerne lese. Seine Reihe um Dante Torre und Colomba Caselli hat mir so manch eine spannungsgeladene Stunde beschert. Deshalb war ich sehr neugierig auf dieses Buch, und ich kann schon mal vorweg sagen, dass es sich gelohnt hat.

Die Handlung ist düster. Vor dreißig Jahren wurde ein Serienmörder gefasst, der 3 junge Mädchen erwürgt haben soll. Contini, er wurde der Perser genannt, verstarb im Gefängnis, es gibt Zweifel an seiner Schuld. Als nun nach so vielen Jahren ähnliches passiert, denkt man natürlich direkt daran, ob es damals nicht tatsächlich den falschen getroffen hat……

Mit der Entführung der Nichte der Anwältin, die den damals Beschuldigten verteidigte, und es nicht schaffte ihn freizuboxen, wird eine weitere Verbindung zum Fall vor 30 Jahren gestellt. Amala ist 17 und nicht nur die Polizei hilft dabei sie zu finden.
Die Handlung bewegt sich zwischen diesen beiden Zeiten hin und her, immer wieder werden neue Erkenntnisse in den Raum gestellt, man muss ständig umdenken, zumal der Leser es mit mehren Erzählsträngen zu tun hat.

Mir hat dieser spannungsgeladene Thriller hervorragend gefallen, und daher gebe die volle Punktzahl. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 17.07.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


ausgezeichnet

Seit dem spannenden Ende des ersten Bandes „Refugium“ habe ich sehnsüchtig auf eine Fortsetzung gewartet. Und hier ist sie nun. Der Autor hat eine besondere Art, er schafft es seine Leser zu fesseln, wobei ich leider sagen muss, dass dies im ersten Band besser gelungen ist als hier in „ Signum", dennoch ist der zweite ebenfalls wieder sehr lesenswert.
Die drei bekannten Charaktere sind auch hier wieder mit von der Partie, und Ribbing nimmt wohl den meisten Raum der Handlung ein, zumindest wirkte dies auf mich so. Astrid, die im ersten Band schlimmes erlebt hat, möchte zu Kim ziehen. Und dann bleibt noch Julia, die sich als Autorin versuchen will. Alles nichts sagende Details, ich weiß, aber ich habe keine Ahnung wie ich in diesem Fall hier etwas erklären soll, geschweige denn ohne zu weit vorzugreifen.
Wer spannende Bücher mag, ist einfach gut bedient, definitiv.

Bewertung vom 07.07.2024
In den Farben des Dunkels
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Einfach genial

Bisher hatte ich noch nichts vom Autor Chris Whitaker gelesen, doch nach dem dem grandiosen Leseerlebnis zu " In den Farben des Dunkels" wird sich dies ändern, denn ich werde garantiert demnächst mehr von ihm lesen, und warte sehnsüchtig auf Neues aus seiner Feder.

Die Geschichte in diesem Thriller geht um die Freundschaft zwischen Patch und seiner Freundin Saint. Der 13 jährige Patch wurde entführt, und konnte nur durch Grace, die mit ihm gefangen war, und ihre Worte sind es, die ihm geholfen haben, alles durchstehen. Er wird befreit, will natürlich auch Grace retten, doch niemand glaubt ihm.
Die weitere Handlung zeigt seine verzweifelte Verbissenheit. Er will das derjenige zur Rechenschaft gezogen wird, er will Grace helfen, ihre Existenz beweisen. Auch Saint will Patch helfen, ihm helfen sich von allem zu lösen, was ihn fast wahnsinnig fast, doch beide gehen ganz unterschiedlich vor,und Saint könnte Gefahr laufen ihre Freundschaft zu Patch zu riskieren……

Der Autor erzählt diese Geschichte so einfühlsam, so spannend, dass es mir schwer fiel das Buch aus der Hand zu legen. Es schwingt soviel Gefühl in einigen Passagen. Man vergisst dabei teilweise, dass es ein Thriller ist, und dann wird einem direkt wieder bewusst, was geschehen ist. Einfach krass und unheimlich genial, selten hat mich ein Buch so gefesselt

Bewertung vom 19.06.2024
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


ausgezeichnet

Nicht nur für Pferdeliebhaber


Geraldine Brooks ist eine namhafte Schriftstellerin, und hat auch hier ihr Können bewiesen.
Der Leser bekommt in drei Zeitebenen die Geschichte des Rennpferdes Lexington präsentiert.
Da sich einiges zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges abspielt, erfährt man nicht nur die Erfolgsgeschichte des Pferdes und des Jockey, sondern bekommt auch nebenher einiges an Geschichte geboten. Durch einige Protagonisten wird ebenfalls eine Verbindung zum künstlerischen gezogen, also ein vielfältiger Roman.
Die Autorin hat dabei eine hervorragende Recherche geleistet und verpackt diese Geschichte sehr fesselnd.
Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass mich ein solches Buch so begeistern könnte, zumal es schon recht mächtig ist aufgrund der Seitenzahl.
Spaß gemacht hat auch, einigen real existierenden Persönlichkeiten zu begegnen, denn es ist nicht alles fiktiv.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.05.2024
Astrids Vermächtnis
Mytting, Lars

Astrids Vermächtnis


ausgezeichnet

Krönender Abschluss

Wer die ersten beiden Bände über die Glockenschwestern kennt, wird sicher ähnlich sehnsüchtig auf diesen abschließenden Teil gewartet haben.
Lars Mytting hat bewiesen das er erzählen kann, und auch hier erwartet den Leser wieder eine interessante Handlung.

Hier setzt der Autor im Jahr 1936 in Butangen, einem kleinem norwegischen Ort, an, und setzt sie bis ins Jahr 1945 fort.
Astrid Hekne, die mit den Zwillingen mit denen alles begann, verwandt ist.

Astrid arbeitet im Widerstand. Schön sind die Überschneidungen aus der Vergangenheit, die es dem Leser ohne Vorkenntnisse leicht macht, in die Handlung einzutauchen.
Der Webtechnik und natürlich die Glocken ranken sich auch hier mythenhaft durch die Geschichte.
Der Schreibstil des Autors ist einfach toll, ich mag diese Reihe unheimlich gerne und werde sie sicherlich bei Gelegenheit erneut lesen.

Bewertung vom 26.04.2024
Die Stimme der Kraken
Nayler, Ray

Die Stimme der Kraken


ausgezeichnet

Sehr interessante Thematik

"Die Stimme der Kraken" ist ein echter Eyecatcher, das Cover macht direkt neugierig.
Der Autor Ray Nayler hat einen sehr interessanten Ökothriller konzipiert, der mir sehr viele spannende Lesestunden beschert hat.
Als Lawrence jemanden des Konzerns DIANIMA kennenlernt, wird schnell klar, dass es einen brisanten Vorfall auf dem Archipel Con Dao gab. Er selbst kennt die Gegend gut, und hat dort eine neue Lebensform entdeckt, eine Art Riesenkrake mit besonderen Fähigkeiten die vieles revolutionieren könnte. Keine Wunder das der Konzern alles aufkauft und alles an sich reißt.

Eine interessante These, die viele spannende Fragen aufwirft. Mir hat es enorm viel Freude gemacht mich auf dieses Gedankenspiel einzulassen. Das meiste dreht sich um philosophische Grundsätze, und die habe ich eingangs nicht erwartet von diesem Buch. Alles in allem eine interessante Lektüre