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Schnuppe1

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2025
Skin City (eBook, ePUB)
Groschupf, Johannes

Skin City (eBook, ePUB)


weniger gut

drei Menschen in Berlin

Der Autor erzählt aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Romina arbeitet bei der Polizei, sie ist Roma und kommt aus einem Viertel, in dem viele eingewanderte Roma leben. Ein Dieb zu sein, ist dort ehrbar, Romina tanzt mit Beruf etwas aus der Reihe. Koba ist mit einer kleinen Gang unterwegs, sie rauben Einfamilienhäuser und Villen aus, die zuvor ausgekundschaftet wurden. Er ist eher unfreiwillig in diesen Kreis hineingeraten, seine Geschichte, die man durch seine Erinnerungen erfährt, ist tragisch und interessant. Die Beute muss vollumfänglich an den Chef abgegeben werden. Die Jungs tragen das Risiko.
Lippold kommt gerade aus dem Gefängnis und träumt von einem gutem Leben in Wohlstand. Er kennt sich etwas mit Kunst aus und versucht damit an schnelles Geld zu kommen.
Diese Menschen haben eigentlich nichts miteinander zu tun, doch sehr schnell gibt es immer mehr Schnittstellen und Berührungspunkte.
Nach einem starken Einstieg hat das Buch sehr stark nachgelassen. Die Spannung fehlte.
Romina Geschichte ist durchweg flach und unglaubwürdig. Ihre Kollege ergibt sich in Plattitüden und Wiederholungen.
Koba ist interessant, das flacht aber leider im Laufe der Geschichte ab. Lippold ist ein windiger Charakter, den der Knast hart gemacht hat. Er erfüllt, ebenso wie seine "Kundschaft" jedes unnötige Klischee.
Die Aussagen zu den ethnischen Gruppen finde ich unangebracht. Am Ende verliert die Geschichte dann jegliche Bodenhaftung. Schade.

Bewertung vom 23.03.2025
Lichterloh - Stadt unter Ruß
Kempen, Sarah M.

Lichterloh - Stadt unter Ruß


sehr gut

Jugenddystopie

"Lichterloh" ist eine Jugenddystopie, die als Trilogie angelegt ist.
Der erste Teil "Stadt unter Ruß" gefiel mir gut. Haptik und Optik des Buches sind sehr gut gelungen. Die Hauptfigur ist abgebildet, der Name Lichterloh ist flammenhell und das ganze ist vor dem Hintergrund der Ruß ausstoßenden Stadt zu sehen. Die hintere Coverseite klappt sich bis unter das vordere Cover, in ihrem Innenteil ist eine Übersichtskarte der Rußstadt zu finden. Band 2 und 3 sind noch für dieses Jahr angekündigt.
Die Welt ist fantasievoll und gut beschrieben. Hier wird alles mit Kohle betrieben, entsprechend rußhaltig ist die Luft. Die Schwestern Cleo und Gwynnie leben in armen Verhältnissen und träumen jede auf ihre Art von einem anderen Leben. Während Cleo Schornsteinfeger werden möchte, forscht ihre Schwester nach Alternativen zu Kohle.
Die Gesellschaft ist klar unterteilt und es ist kaum möglich in eine andere Schicht aufzusteigen, bzw. einen anderen Beruf zu erlernen, als für die Verhältnisse vorgesehen ist. Cleo gelingt das Unmögliche jedoch, sie darf Schornsteinfegerin lernen.
Nicht allen ist dies recht und Cleo hat es nicht leicht.
Die Entwicklung der Charaktere ist gut gemacht, auch die Nebenfiguren sind gut ausgestaltet. Kurze Kapitel erleichtern den Lesefluss.
Etwas Umweltbewusstsein und Gesellschaftskritik sind gut eingeflochten, die Schere zwischen Arm und Reich klafft weit auf, die damit verbundenen Probleme und auch Standesdünkel sind nachvollziehbar beschrieben.
Nicht immer war alles nachvollziehbar, aber letztlich muss nicht jedes Element in einer Fantasiewelt logisch sein.
Das Buch ist spannend und lässt sich gut lesen.

Bewertung vom 19.03.2025
Essen, Trinken, Erleben - Venedig
Maiwald, Stefan

Essen, Trinken, Erleben - Venedig


sehr gut

handlicher Genussführer

Das kleine handliche Taschenbuch hält, was auf dem Cover versprochen wird: Essen, Trinken, Erleben Venedig. Es schlägt Spaziergänge für Gourmets vor, stellt beste Spezialitäten vor und Lokale, die man kennen muss. Es ist kein herkömmlicher Reiseführer, der allgemeine Sehenswürdigkeiten vorstellt.

In der Umschlaginnenseite wird Venedig in fünf Regionen unterteilt, in diese fünf Regionen ist auch das Buch bzw. die vorgestellten Tipps eingeteilt. Die Kapitel im Inhaltsverzeichnis sind danach benannt, damit man sich leicht zurechtfinden kann, außerdem gibt es die Kapitel: eine kulinarische Übersetzungshilfe, Köstlichkeiten der Stadt, Lokale Besonderheiten und ein Register.

Die Regionenkapitel sind ähnlich aufgebaut, so findet man sich gut zurecht. Nach Vorstellung einer Gastronomie finden sich darunter Angaben zu Anschrift, Mail, Website, Ausstattung und Service.

Genießer kommen mit diesem kleinen Reiseführer auf ihre Kosten, die Tipps und Vorschläge sind vielseitig und bieten für jede Gaumenvorliebe etwas.

Mir fehlte etwas die bürgerliche bodenständige Küche, aber das ist gelitten auf hohem Niveau. Ein sehr schöner kleiner Reisebegleiter durch Venedigs Gastronomie, den ich gerne empfehle.

Bewertung vom 13.03.2025
No Hard Feelings
Novak, Genevieve

No Hard Feelings


gut

Pennys Weg zu sich selbst

Penny ist unzufrieden mit ihrem Leben. Sie vergleicht sich oft. Allen anderen geht es besser, sowohl in beruflicher als auch privater Hinsicht hat Penny das Gefühl auf der Strecke zu bleiben. Sie lässt sich von ihrer Chefin schikanieren und hängt an einem Mann, der sie nur gelegentlich benutzt, wenn es ihm passt. Als wäre das nicht genug, wird sie von Panikattacken geplagt und ohne Alkohol geht es eigentlich gar nicht.
Die Geschichte wird aus Penny Sicht locker und humorvoll erzählt, durch diese Perspektive bekommt man vollen Einblick in Pennys gestörtes Innenleben.
Vieles daran wirkt authentisch und betrifft sicherlich viele Menschen. Durch die ständige Internetpräsenz vergleicht man sich, der Druck besser zu sein ist groß. Mehr Schein als Sein schlägt Überforderung, von der keiner hören will. Diese Ängste sind für viele Menschen tägliche Realität, insbesondere in Pennys Altersgruppe (30).
Hier werden viele Klischees verarbeitet, aber der humorvolle Ton schmeichelt darüber hinweg. Mich hat der permanente Alkoholkonsum hier sehr gestört, da er als Normalität dargestellt wird. Penny macht eine Entwicklung durch, die zu glatt und einfach stattfindet. Alles löst sich in Wohlgefallen auf und wird - natürlich - reichlich begossen.
Ein unterhaltsamer leichter Roman, der als schwache Komödie durchgehen kann. Einiges an Potential wird verschenkt, die angekratzten Probleme hätten mehr thematisiert werden können.

Bewertung vom 13.03.2025
Klapper
Prödel, Kurt

Klapper


gut

Klappers Leben

2011 ist Thomas 16, er wird von allen Klapper genannt, weil seine Gelenke immer knacken, wenn er sich bewegt. Er trägt nur schwarze Kleidung und immer schwarze Heavy Metall Band T-Shirts. Er pflegt keine Kontakte, die Mitschüler meiden ihn, gelegentlich wird er zum Opfer. In der Freizeit ist er ein Computernerd, zockt gerne Counter-Strike und legt darin neue Maps an. Nach den Ferien setzt sich eine neue Mitschülerin neben ihn, sie wird Bär genannt. Sie ist sehr groß und scheint über den Dingen zu stehen. Nach und nach entsteht so etwas wie eine Freundschaft zwischen den Beiden, u.a. auch weil Bär ebenfalls Counter-Strike spielt.
Beide Familien sind von Problemen (psychische Probleme, Alkohol, Gewalt) geprägt, die sich auf die Kinder auswirken. Während Klapper sich in seine Computerwelten zurückzieht, kifft Bär, malt Comic und hört üblen Deutsch-Rap.
2025 ist Thomas erwachsen, er arbeitet als "Computer-Mann" in einer Firma und verrichtet eher ungeliebte anspruchslose Arbeiten. Durch einen Vorfall stolpert er über Bärs Profil im Netz und über Rückblicke erfahren wir was 2011 passierte und was zum Verschwinden Bärs führte. Der Wechseln der Zeiten ist gut gemacht und hält die Neugier am Geschehen hoch. Die Teile aus der Vergangenheit fand ich stärker als die aktuellen.
Das Buch liest sich leicht. Die Sprache ist teils etwas roh, aber dass soll wohl den Ton der Jugendlichen widerspiegeln. Gelegentliche Ungereimtheiten und offene Fragen fand ich störend. Die Figuren fand ich - trotz der Pubertät - in sich unstimmig. Das Ende ist überraschend, dennoch verpufft der Effekt recht schnell. Insgesamt hat mir eine Aussage gefehlt.
Kann man lesen, muss man nicht.

Bewertung vom 13.03.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


sehr gut

alleine gelassen

Susann Pásztor erzählt in "Von hier aus Weiter" über die Neuausrichtung von Marlene. Ihr Mann ist gestorben und sie ist wütend zurückgeblieben, sie nimmt Valium, trinkt Alkohol und lässt sich gehen. Warum sie so wütend auf ihren Mann ist, bleibt lange unklar. Sie vernachlässigt den Haushalt, auf warmes Wasser möchte sie aber nicht verzichten und so tritt Klempner Jack auf den Plan. Er ist ein ehemaliger Schüler, der sie in bester Erinnerung behalten hat. Kurzerhand zieht er bei ihr ein, bekocht sie wunderbar und schlägt mit seiner unaufdringlichen Art die eine oder andere Saite in Marlene an. Die Hausärztin Ida lässt sich ebenso wie die Familie des Verstorbenen nicht so leicht abwimmeln. Sie bandelt mit Jack an und zu dritt lassen sie sich auf einen ungewöhnlichen Weg ein.
Mir fehlte es gelegentlich an Tiefe, aber insgesamt habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Der Autorin ist ein wunderbar leichter Ton gelungen, der Trotz der Schwere des Themas immer wieder Humor mit einbindet, der echt und emphatisch wirkt. Marlenes Wut konnte ich tatsächlich irgendwann mitempfinden, ihre trockenen Beobachtungen über die Kinder und Enkel ihres verstorbenen Mannes waren teils überraschend, auch für Marlene. Der mysteriöse Brief, für den sie sich auf den Weg nach Wien machen soll, bietet einen sehr schönen Abschluss für dieses Buch. Das war wirklich eine Überraschung.
Den Titel fand ich sehr passend gewählt, ich mag es wenn sich ein Bezug zur Geschichte herstellen lässt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.03.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


gut

ausbaufähig

Die Ärztin Ellen übernimmt die vakante Hausarztpraxis in ihrem Heimatort. Hamburg hat sie nach der Trennung von ihrem Freund den Rücken gekehrt. Schweren Herzens reist sie an. Mit ihrer Heimat und auch ihrem Vater verbindet sie nur schlechte Gefühle. Sie verletzt sich selbst und hat ein Trauma, das sie nicht bewältigt hat, dies liegt in der Nacht ihrer Abiturfeier begründet und wird nach und nach über Rückblicke offenbart.
An ihrem ersten Abend geht sie joggen und findet einen ihrer Peiniger, er hängt an der Skischanze des Ortes. Viele Menschen scheinen noch mehr als Ellen zu wissen. Es kommt zu weiteren Toten und allerlei mysteriösen Begegnungen und Begebenheiten.
Das hätte eine sehr spannende Geschichte werden können, leider fehlt es an der Ausarbeitung. Die Entwicklung ist wenig authentisch. Die Polizei tritt nicht in Erscheinung, Ellen ermittelt etwas vor sich hin und ansonsten gibt es keine zielgerichteten Handlungen und Ermittlungen. Gelegentlich kommt der Täter zu Wort, das ist ganz gut gemacht und facht die Neugier immer wieder etwas an, wenn man das Buch eigentlich zur Seite legen möchte, weil es einfach nur langweilig ist. Das Ende ist zu glatt und friedvoll, diese Entwicklung habe ich den Figuren nicht abgenommen, es passte nicht zu ihrer Geschichte. Schade. Von mit gibt es gut gemeinte 2,5 Punkte, die ich aufrunde wo es nötig ist.

Bewertung vom 13.03.2025
Kummersee
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


weniger gut

schwache Konstruktion

Aufgrund der Leseprobe war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Lena geht als Neunjährige mit ihrem älteren Bruder in einem See schwimmen, der eigentlich gemieden wird. Nach anfänglichem Spaß im Wasser kommt es zu einem mysteriösem Angriff. Tom rettet sie und kommt dabei ums Leben. Niemand glaubt der Mädchen und das erlittene Trauma manifestiert sich immer mehr..
Als 42jährige kehrt Lena zurück in das abgeschiedene Heimatdorf, sie begleitet als Polizistin ein Vermessungsteam, das die Eignung des Sees als Endlager prüfen soll.
Das Team und der Zweck der Untersuchung gefallen den Bewohner nicht. Lena wird auch nicht wirklich warmherzig empfangen, nicht einmal von ihrer Mutter, die noch immer dort wohnt. Es kommt zu Auseinandersetzungen und Sabotage, die auch vor Menschen nicht haltmacht. Lenas Trauma kocht wieder hoch. Ihr Kollege Malik ordnet sich ihrem Willen unter, als sie immer wildere Aktionen unternimmt, um die Geheimnisse des Sees zu lüften. Was steckt hinter dem merkwürdigen Verhalten der Menschen dort und was verbergen sie? Diese Frage ließ mich die Geschichte bis zum Ende verfolgen, obwohl ich sie die meiste Zeit unglaubwürdig und langweilig fand, es wirkte schlecht konstruiert. Die Figuren blieben blass und unsympathisch, besonders Lena handelte nicht nachvollziehbar. Das Ende setzte dem Ganzen leider die Krone auf, völlig überzogen und vor allem nicht mehr zeitgemäß. Die Verbindungen zur Geschichte der DDR wurden hier eindeutig überspannt. Von mir gibt es hier leider keine Leseempfe

Bewertung vom 13.03.2025
Der süßeste Bruder der Welt und andere Irrtümer
Lindell, Elin

Der süßeste Bruder der Welt und andere Irrtümer


sehr gut

Patchwork Comic

In diesem Graphic Novel für Kinder geht es um das Zusammenraufen einer Patchworkfamilie aus der Sicht von Dani, einem jungen Mädchen, das sich von Herzen einen kleinen Bruder wünscht. Bisher hat die alleinerziehende Mutter diesen Wunsch immer abgeblockt, aber plötzlich verspricht sie Dani einen Bruder. Schon auf dem Cover wird deutlich, dass sich Danis Wunsch nicht so ganz wie gewünscht erfüllt. Nicht nur das der neue Mann in Mamas Leben akzeptiert werden muss, er hat auch einen älteren Sohn. Alle Hoffnungen, dass diese junge Liebe bald ein Ende findet, zerschlagen sich. Schließlich ziehen Dani und ihre Mutter zu ihrem Freund und dessen Sohn ins Haus. Dani muss sich mit der neuen Situation arrangieren, in der neuen Schule Fuß fassen und neue Freunde finden. Keine einfache Lage.
Der Comicstil gibt die Geschichte gut wieder und fokussiert sich aufgrund des Stils auf die wesentlichen Punkte. An manchen Stellen hätte ich etwas mehr Ausführlichkeit gut gefunden. Der Zeichenstil war nicht so ganz meins, aber die Figuren waren klar voneinander zu unterscheiden und haben die wichtigen Emotionen gut ausgedrückt.

Bewertung vom 13.03.2025
Helden der Weide - Möge das Horn mit dir sein
Marin, Rosa

Helden der Weide - Möge das Horn mit dir sein


sehr gut

humorvolles Bauernhofabenteuer

In "Helden der Weide - Möge das Horn mit dir sein" wird ein lustiges Bauernhofabenteuer aus Sicht der Tiere beschrieben. Die bunt und humorvoll illustrierten 123 Seiten mit großer Schrift sind für Erstleser aber auch zum Vorlesen gut geeignet. Die Bilder gefielen mir noch besser als die Geschichte, sie unterstreichen und begleiten diese sehr gut. Die Bilder zeigen die Charaktere deutlich auf und die unterschiedlichen Tiere haben alle eine andere Persönlichkeit. Auf der ersten Doppelseite werden alle Tiere vorgestellt, so dass man sich sofort gut in der Geschichte zurechtfinden kann. Auf der letzten Doppelseite findet sich eine Übersichtskarte des Rosmarinhofs auf dem das Abenteuer erlebt wird.
Shaggy ist das neue Rind auf dem Hof von Bauer Obbo, er ergänzt die bunte Truppe sehr schön. Nach dem ersten Anfreunden wollen die Tiere einen Kräuterdieb stellen. Die gemeinsamen Aktionen sind lustig, die Tiere halten gut zusammen.
Es wird aus der Perspektive der Tiere erzählt, ab und an gefiel mit der Ton untereinander nicht, aber meist ging es humorvoll und freundschaftlich zu. Uns hat das Buch Spaß gemacht und wir freuen uns auf den nächsten Teil.