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meryl1949

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 28.08.2024
Lupus
Rode, Tibor

Lupus


sehr gut

Spannende Urlaubslektüre

Schon das Cover verspricht Spannung und animiert zum Kauf des Buches. Zentrale Figur ist eine junge Tierärztin in Mecklenburg-Vorpommern, die gleichzeitig als Wolfsbeauftragte des Kreises fungiert. Sie sieht sich mit Zustimmung und Ablehnung konfrontiert. Gleich zu Beginn der Story passieren etliche grausame Morde bzw. Tötungen an Mensch und Tier mit erheblichem Blutverlust in den meisten Fällen. Nun erhebt sich die Frage: Wer verübte diese Tötungen? War es ein Wolf, ein Mensch oder ganz etwas anderes. Und dann verschwindet auch noch der Vater der Tierärztin. Bei all den Problemen steht ihr ein junger Staatsanwalt zur Seite.

Es kommen viele Themen zur Sprache: Wolfsrisse an Schafen, Lügen in der Familie, illegale Adoption, Missbrauch von KI, illegaler Handel mit Tiermedikamenten, Nazis, Neonazis, Forschung in der DDR, Stasi, Rückzüchtung von ausgestorbenen Tierarten und einiges mehr. All diese Themen werden leider nur angerissen, was bei dieser Vielzahl nicht verwunderlich ist. Eine Konzentration auf ein bestimmtes Thema findet nicht statt, was dann aber dieses Buch zur optimalen Urlaubslektüre macht, die zudem sehr spannend geschrieben ist.

Bewertung vom 15.08.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


gut

Es sollte das Überleben sichern

Das Cover verspricht sofort Spannung und menschliche Abgründe. Der Roman erzählt von einer Möglichkeit des Überlebens, die jedoch zur tödlichen Falle wird. Die Hamburger Ermittler Juha Korhonen und Lucas Adisa ermitteln in einem Entführungsfall. Ein junges Mädchen wird vermisst, was natürlich alle Alarmglocken läuten lässt. Im Lauf der Ermittlungen, es ging auch eine Lösegeldforderung ein, wird jedoch schnell klar, dass es sich um einen Fake junger Menschen handelt, die nach Anerkennung und Aufmerksamkeit suchen. Allerdings deuten die genannten Fakten auf einen Entführungsfall hin, der fast 20 Jahre zurückliegt, tödlich endete und nie aufgeklärt wurde.

Das Ganze ist zum größten Teil spannend geschrieben, einige philosophische Abschweifungen lassen jedoch eine gewisse Langatmigkeit aufkommen. Eine detailliertere Einführung der handelnden Personen wären an mancher Stelle hilfreich gewesen.

Bewertung vom 16.07.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


sehr gut

Die Sicht eines Teenagers - einfühlsam und tiefsinnig

Linda ist ein ganz gewöhnlicher Teenager. Als Scheidungskind mit schwierigem Verhältnis zur Mutter wendet sie sich einem dementen älteren Herren und seiner polnischen Pflegerin zu und schließt beide in ihr Herz ein. Das Buch beschreibt in Ich-Form Zweifel und Hoffnungen eines jungen Menschen zu Themen wie Lebenssinn, Schulwissen erwerben zu müssen, Freundschaft und Lebensende, also Tod.

Wie die Protagonistin mit der Demenz des ehemaligen Bademeisters umgeht und meistens den richtigen Weg zu ihm und seinen Eigenheiten findet, ist schon erstaunlich und keineswegs zu verallgemeinern. Besonders hier zeigt Linda eine ungewöhnliche Reife für ihr Alter.

Der Schreibstil ist sehr humorvoll, immer optimistisch und leicht lesbar. Die Autorin, eine ehemalige Pflegerin demenzkranker Patienten, gibt wertvolle Tipps zum Umgang mit diesen Menschen. Man möchte das Buch nicht aus der Hand legen.

Die Umschlaggestaltung ist ansprechend, insbesondere die Farben stehen für Himmel und Wasser (blau) des Bademeisters sowie für die thematisierten Schwimmflügel (orange).

Für alle Leser und Leserinnen, die eine leichte Lektüre mit Tiefsinn und Lebensweisheit lieben, ist dieses Buch sehr empfehlenswert.

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