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Ann-liest
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Hessen

Bewertungen

Insgesamt 100 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2025
Swift River
Chambers, Essie

Swift River


gut

Sundown towns

Die Autorin greift in ihrem Debüt ein paar sehr wichtige und ergreifende Themen auf und erzählt eine Familiengeschichte, die im frühen 20. Jahrhundert begann und unsere Protagonistin im Heute nachhaltig prägt. Es geht um Rassismus und die Geschichte und Auswirkungen der so genannten Subdown Towns in den USA, um Verlust, die Abwesenheit des Vaters und eine einsame und fast resignierte Jugend.

Der Einstieg in den Roman hat mir super gefallen, die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen lässt. Über Briefe werfen wir immer wieder einen Blick in die Vergangenheit und erfahren so mehr über die amerikanische Geschichte und das Schicksal der Schwarzen, was sehr eindrücklich geschildert wird und bewegt.

Leider empfand ich die Protagonistin als sehr passiv und habe sie nicht so richtig zu fassen bekommen. Darüber hinaus gab es immer wieder sehr schleppende Passagen. Das Ende wiederum fand ich zwar inhaltlich gelungen, hatte aber das Gefühl, dass der Autorin hier die Luft ausgegangen ist. Auf einmal gibt es einen Cut und innerhalb weniger Seiten werden zusammenfassend diverse Ereignisse runter erzählt. Das fand ich sehr schade - hier wäre weniger Inhalt aber dafür mit Fokus auf das Wesentliche und ausführlicher ausgearbeitet mehr gewesen.

Bewertung vom 03.05.2025
Der Sonne entgegen
Teichert, Mina

Der Sonne entgegen


ausgezeichnet

Sommer, Sonne & ordentlich Geknister

„Der Sonne entgegen“ ist ein sehr schöner und super kurzweiliger Liebesroman, der uns nach Bella Italia entführt und mit sehr originell-individuellen Charakteren überzeugt.

Romy muss einfach nur weg und Valentin schnellstmöglich mit einer wertvollen Fracht nach Italien. Durch puren Zufall finden die beiden sich plötzlich als gegenseitige Begleiter auf einem verrückten Roadtrip wieder.

Als Leser folgt man den beiden auf ihrer Reise bis nach Neapel und bekommt sowohl das Gefühl von Sommer und Freiheit als auch die Schönheit Italiens verdeutlicht - eine perfekte Sommerlektüre.

Jeder ist auf seine Weise einzigartig und hat bereits ein paar Erfahrungen im Gepäck. Durch ihre teils unkonventionelle Art und ihre mehr oder weniger kleinen Geheimnisse reichern sie die Geschichte durchaus mit ein paar spannenden Szenen an. Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, Romy und Valentin gut kennen zu lernenden sie waren mir durchaus sympathisch. Freche Dialoge und eine etwas verrückt-spannende Nebenhandlung machen das Buch zu einer spaßigen Lektüre, die doch auch mit tiefgreifenden Gedanken zu Liebe, Glück und Partnerschaft aufwarten kann.

Mir hat das Buch Spaß gemacht und es hat seinen ganz eigenen Sog entwickelt.

Bewertung vom 30.04.2025
Maikäferjahre
Höflich, Sarah

Maikäferjahre


sehr gut

Liebe gegen Widerstände

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen - anhand der Geschichte der Zwillinge Anne und Tristan tauchen wir ein in die 1940er Jahre. Dort erleben wir die letzten Monate des zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit in Deutschland und England mit.

Die Bombardierung Dresdens, der Einmarsch der Alliierten, die Aufteilung Deutschlands an die Besatzungsmächte sowie die Zustände in englischer Kriegsgefangenschaft werden thematisiert und Schauplatz für zwei einfühlsam und emotional erzählte Liebesgeschichten. Zwei Liebesgeschichten, die sich gegen alle Widerstände versuchen, ihr Recht auf Existenz zu erkämpfen und auf viel Ablehnung stoßen.

Die Protagonisten des Buches waren mir sehr sympathisch und es ist mir leicht gefallen, mit ihnen zu fühlen. Auch stilistisch lässt sich das Buch sehr gut und zügig lesen und fesselt einen durch kleine Cliffhanger und die wechselnde Perspektive zwischen den Geschwistern.

An der Stelle muss ich aber sagen, dass es immer mal Stellen gab, die man noch etwas spannungsgeladener hätte erzählen können. Oft wurde schon zum Ausgang einer kniffligen Situation vorgesprungen und dann im Rückblick erzählt, was bis dahin passiert ist. So würde ich den Roman eher als seichte Lektüre - wenn auch mit ernsten Themen - bezeichnen.

Gut gefallen hat mir die historische Einordnung zu Beginn einiger Kapitel, in denen ein Zeitsprung stattgefunden hat. Dies hat geholfen, ein historisch authentisches Setting zu schaffen.

Bewertung vom 24.04.2025
Dream Count
Adichie, Chimamanda Ngozi

Dream Count


gut

Frauenschicksale - feministischer Roman

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut - es war mein erster Roman der gefeierten Autorin und eine meiner ersten feministischen Lektüren.

Leider fiel mir der Einstieg dann extrem schwer. Die ersten 50 Seiten haben sich sehr gezogen, was aber nicht am Stil oder der literarischen Qualität lag sondern eher am Inhalt, der mich zunächst nicht überzeugen konnte. Zum Glück wurde das dann immer besser.

Insgesamt erhalten wir Einblick in das Leben von vier Frauen. Sie sind alle Schwarze und zeigen auf verschiedene Weise auf, wie patriarchale Systeme funktionieren und Frauen auf die eine oder andere Weise unterdrückt, eingeschränkt oder gar verletzt werden. Die Themen sind vielfältig - von toxischen Beziehungen über Verantwortungslosigkeit, Rassismus, Gewalt und Betrug bis hin zu Korruption und Verbrechen. Mit Omelogor wird aber auch eine alleinstehende und starke Frau gezeichnet, die entgegen gesellschaftlicher Konventionen ein selbstbestimmtes Leben führt und es vermag, die patriarchalen Strukturen zum Wohle von Frauen auszunutzen.

Meiner Meinung nach variieren die Schicksale sehr stark in der Stärke ihrer Ausdruckskraft - sie konnten mich nicht alle gleichwertig begeistern. Gerade zu Beginn liegt der Fokus auch sehr stark auf dem „bösen Mann“. Klar gibt es hier einen feministischen Anspruch und es geht der Autorin auch darum, Missstände zu beleuchten, aber etwas mehr Ausgewogenheit bei der Charakterwahl hätte ich mir hier und da gewünscht. So besteht doch die Gefahr in eine Schwarz-Weiß-Sicht zu verfallen.

Hinzu kommt, dass mir der übergreifende Kit gefehlt hat - dieser eine erzählerische rote Faden, der alle vier Frauen verbindet und das Buch zu einem gelungenen Roman formt.

Literarisch ist das Buch aber auf jeden Fall stark geschrieben und die Autorin beweist eine gute Beobachtungsgabe und versteht es, den Finger in die Wunde zu legen. Es werden sehr wichtige Themen aufgegriffen und dazu lernt man auch einiges über Nigeria. Und auch wenn dieser Roman für mich kein Highlight war, werde ich der Autorin definitiv noch eine Chance geben.

Bewertung vom 24.04.2025
Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2
Bell, Theresa

Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2


sehr gut

Wiedersehen mit Sepia & Co.

Der zweite Teil der Tinten-Trilogie kommt meiner Meinung nach nicht ganz an den Auftakt ran - bietet aber auch wieder ein magisches und tintenspaßiges Abenteuer für Kinder ab 10.

Schon in Band eins haben mich der sehr atmosphärisch-bildhafte Schreibstil der Autorin und die reichhaltige Phantasie bezaubert. Flohall ist eine trubelige Stadt in der Tintenwelt, in der es hinter jeder Ecke von Geheimnissen und magischen Wesen wimmelt. Die Konsequenz mit der die Idee einer Tintenwelt sowohl bei seinen Bewohnern aber auch bei allen anderen Dingen des Lebens umgesetzt wurde macht wirklich Spaß.

Auch Sepia und ihre Freunde sind ein tolles Trio. Aufgeweckt und mutig stellen sie sich der neuen Bedrohung. Dabei wird nicht zuletzt ihre Freundschaft auf die Probe gestellt. Die Spannung baut sich sehr langsam auf und es dauert etwas, bis die Handlung Fahrt aufnimmt - dann wird die Geschichte aber wieder sehr aufregend. Das Geheimnis um Sepia lüftet sich etwas, aber es gibt noch genug zu tun für einen hoffentlich gelungenen Abschluss der Trilogie.

Diesmal habe ich das Buch selbst gelesen - aber auch die Hörbuchversion des zweiten Bandes wurde wieder von Uve Teschner gelesen. Ein Sprecher den ich uneingeschränkt empfehlen kann und der mich bei Band 1 voll überzeugen konnte.

Bewertung vom 15.04.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


sehr gut

Reihenweise überraschende Wendungen

Dieses Hörbuch hat mir sehr gut gefallen - Schicht für Schicht blättert hier der Lack von der angeblich heilen Welt ab und wir blicken in die Abgründe der Protagonisten.

Das Cover greift das Thema des Buches wunderbar auf - sowohl grafisch als auch bezüglich der Wahl des Titels. Dieses ist wirklich sehr gelungen.

Die Geschichte zeichnet sich durch einen sehr ruhigen Erzählstil aus, der uns zunächst das wohlhabende Vorzeigepaar Sophie und Arpad sowie den Polizisten Greg und seine Frau Karine vorstellt. Schnell stellen wir fest, dass der Schein hier größer ist als das Sein und gekonnt nimmt der Autor uns mit in eine Geschichte voller menschlicher Abgründe. Neid und Eifersucht, Sehnsucht nach mehr, Obsession, kriminelle Machenschaften… die Anzahl der Themen ist vielseitig. Immer wenn man denkt, jetzt weiß man wie der Hase läuft, deckt der Autor wieder ein kleines Detail auf, das man nicht erwartet hat und das den Blick auf die Handlung und die Charaktere grundlegend verändert. So wird man Stück für Stück hinein gezogen in eine wunderbar vertrackte Kriminalgeschichte voller menschlicher Emotionen.

Das Hörbuch wurde wundervoll gelesen von Torben Kessler. Mit seiner schönen, tiefen Stimmfarbe liest er herrlich unaufgeregt und untermalt die Handlung von Joël Dickers Buch so absolut passend.

Etwas herausfordernd sind allerdings die zahlreichen Zeitsprünge. Es wird nicht chronologisch erzählt sondern springt vor und zurück in einem Zeitraum von 15 Jahren vor bis kurz nach dem Raubüberfall. Hier ist schon aufmerksames Hören gefragt, auch um die nach hinten raus immer häufigeren, überraschenden Enthüllungen nicht zu verpassen. Ist man darauf gefasst, macht das Hörbuch wirklich viel Spaß und kann absolut empfohlen werden.

Bewertung vom 13.04.2025
Frau im Mond
Jarawan, Pierre

Frau im Mond


ausgezeichnet

Eindrucksvoller, komplexer Roman

An „Frau im Mond“ haben mich insbesondere die komplexe, gut recherchierte Handlung und die gut ausgearbeiteten Figuren überzeugt.

Filmemacherin Lilit begibt sich in diesem Roman auf die Suche nach ihren Wurzeln - ganz konkret versucht sie, mehr über ihre verstorbene Großmutter herauszufinden. Es ist eine Reise, in der wir uns von Montréal über Jordanien bis nach Armenien begeben. Mit im Gepäck allerhand große Themen, welche der Autor wunderbar stimmig zu einer vielschichtigen Geschichte verknüpft. So geht es um Herkunft und Familie aber auch um gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen wie den Völkermord an den Armeniern und das Schicksal armenischer Waisenkinder, die Raumfahrt und in diesem Zusammenhang die Forschung der Lebanese Rocket Society, aber auch die wirtschaftliche Krise in Jordanien und die große Explosion im Beiruter Hafen 2020.

Der Stil des Autors hat mir super gefallen. Es ist aufgrund seiner Komplexität sicherlich kein einfaches Zwischendurch-Buch, lässt sich aber sehr flüssig lesen. Die Charaktere sind sympathisch, gut ausgearbeitet und es schwingt auch immer ein leiser Humor mit. Ich war immer wieder beeindruckt von der umfangreichen Recherchearbeit und den komplexen, geschilderten Lebensläufen, die bei einer Familiengeschichte ja auch immer miteinander verwoben sind, was hier einfach eindrucksvoll stimmig umgesetzt wurde.

So vereint der Roman spannende Themen, wissenswerte Informationen und eine unterhaltsame Familiengeschichte, die mir persönlich Lust auf weitere Bücher des Autors gemacht hat.

Bewertung vom 02.04.2025
Das Einhorn vom Anbeginn der Zeit / Hidden Creatures Bd.1
Monsef, Kiyash

Das Einhorn vom Anbeginn der Zeit / Hidden Creatures Bd.1


sehr gut

Auf den Spuren mythischer Wesen

Dieses Buch ist ganz besonders und hat mir wirklich sehr gut gefallen. Das Einflechten persischer Mythologie in eine moderne Geschichte wurde toll umgesetzt.

Der gewaltvolle Tod ihres Vaters hinterlässt die 15-jährige Marjan nicht nur mit Trauer und der Frage nach dessen Mörder sondern auch mit der Verantwortung für eine Tierartzpraxis. Schon bald stellt sie fest, dass ihr Vater ein geheimes Doppelleben führte und sie nun in seine Fußstapfen treten und sich um die Gesundheit mythischer Kreaturen kümmern soll.

Besonders gefallen haben mir die eingestreuten Kapitel, welche das passende Märchen zu den gerade vorkommenden Fabelwesen erzählen. So wurden Einhorn, Greif, Mantikor & Co. In den Kontext gesetzt und erzählerisch wunderbar mit der Handlung verknüpft. Im Verlauf des Buches habe ich gedacht, dass ein paar Illustrationen sehr schön gewesen wären. Insbesondere auch, da es als Kinder-/Jugendbuch veröffentlicht wurde. Die Alterseinstufung ab 10 sollte man vielleicht individuell prüfen. Es gibt sicherlich 10-jährige, die dieses Buch lieben werden, aber ich würde es für diese Altersklasse schon eher als anspruchsvoll kategorisieren. Auch weil es hier und da mal etwas grausam wird.

In Bezug auf den Spannungsbogen beginnt die Erzählung gediegen und nimmt hintenraus ordentlich an Fahrt auf. Man kann sich ja denken, dass die Existenz von Fabelwesen einige - nicht immer ganz uneigennützige - Begehrlichkeiten weckt. Gegen Ende fragt man sich tatsächlich, ob die ganzen offenen Fragen noch befriedigend beantwortet werden können.

Ich persönlich bin sowohl mit den Charakteren als auch mit dem Abschluss dieses ersten Bandes sehr zufrieden und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Ich lag auf jeden Fall mit einigen meiner Vermutungen falsch - dem Autor ist es also sehr gut geglückt geheimnisvoll zu bleiben, was ich als großen Pluspunkt empfinde.

Bewertung vom 26.03.2025
Endlosschleifentage
Neidhardt, Fabian

Endlosschleifentage


ausgezeichnet

Absolut überzeugend

„Endlosschleifentage“ ist ein Buch über den Verlust und die Individualität der Trauer. Es ist ein wunderschönes und emotionales Buch, das eine sehr authentische Geschichte erzählt und noch lange nachwirkt.

David verliert seine Frau tragisch bei einem Autounfall. Mit im Auto war ihre gemeinsame beste Freundin Kinga, die - mit einem schwer verletzten Bein - nun bei ihm wohnt. Zunächst stützen sie sich in ihrer Trauer, doch schon bald zeigt sich, dass beide ganz unterschiedlich mit dem Verlust umgehen.

David findet in Marie, die er auf dem Friedhof kennenlernt, und in der Musik Trost und kann sich im Alltag kleine Lichtpunkte erkämpfen. Die Charaktere und deren Beziehung finde ich absolut authentisch umgesetzt. Dabei spielen Liebe und Verbundenheit ebenso eine Rolle wie Verletzung und Distanz. Die handelnden Personen haben Ecken und Kanten und genau das liefert so viel Identifikationsfläche.

Mit Marie hat der Autor zudem einen etwas unkonventionellen Charakter ins Spiel gebracht, der einen Finger auf gesellschaftliche Konventionen legt und provoziert. Ich empfand das als sehr erfrischend, da es einen zarten Humor mit in die Geschichte bringt, der der Geschichte die Schwere nimmt. Außerdem bekommt man so den Spiegel vorgehalten und setzt sich gedanklich doch sehr intensiv damit auseinander, was Trauer für den einzelnen bedeutet und wie unterschiedlich der Umgang damit sein kann.

Das Buch liest sich einfach gut und ist von Anfang bis zum Ende stimmig. Mir hat es viel Freude bereitet und ich kann es wirklich empfehlen.

Bewertung vom 21.03.2025
True Crime in Nature
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


sehr gut

Humorvoll und lehrreich

True Crime in Nature ermöglicht uns einen sehr spannenden und teils skurrilen Blick in die Tier- und Pflanzenwelt. Dabei unterhält es uns prächtig mit einem kurzweiligen Stil, viel - teils flapsigem - Humor und lustigen Illustrationen.

Ich bin eigentlich kein Sachbuchleser - meistens beginne ich motiviert und verliere nach 1/3 den Atem. Das war bei diesem Buch anders - nicht zuletzt weil es einfach super locker und voller kleiner Wortspiele geschrieben wurde. Mir hat das sehr gefallen.

Dabei kam dennoch die Fachlichkeit nicht zu kurz - und ich habe wirklich sehr viel gelernt. Was noch recht vorhersehbar mit der Geschichte vom Nesträuber Kuckuck begann, stieg schnell in die faszinierende Welt der Parasiten, Insekten, Vögel und Pflanzen ein. Freunde des True Crime kommen hier tatsächlich auf ihre Kosten, denn das kriminelle Potential der Tier- und Pflanzenwelt ist schlichtweg unausschöpflich. Ich musste wirklich mehrfach staunen, was es alles für grausame und skurrile Machenschaften gibt - wenn sie auch am Ende alle dem Arterhalt dienen.

Faszinierend fand ich in dem Kontext auch, was die Menschheit schon alles erforscht hat und das ein oder andere Mal habe ich mich gefragt, wie man solche Dinge an solch kleinen Lebewesen überhaupt feststellen kann.

Etwas unschlüssig bin ich bezüglich des Einsatzes der Fotos. Diese sind schön und wurden von der Autorin selbst aufgenommen - allerdings erscheinen sie mir stilistisch als Störfaktor und ich habe sie bis zum Einsatz des ersten Bildes auf Seite 40 tatsächlich auch nicht vermisst. Vielleicht auch, weil die Illustrationen zwar nicht realitätsgetreu aber sehr lustig und passend sind. Und da die Fotos von der Autorin kommen, konnten auch nur die verwendet werden, die sie gemacht hat. So dachte ich immer mal wieder, dass wenn man schon Fotos verwendet, man dies auch häufiger hätte machen können. Bzw, dass an manchen Stellen eines schön gewesen wäre, wo es dann keines gab.

Insgesamt kann ich das Buch guten Gewissens allen empfehlen, die sich mal auf eine etwas andere Art mit dem Tierreich befassen wollen und die Spaß an einem sehr humorvollen und dennoch lehrreichen Umgang mit dem Thema haben.