Tod zur Teestunde

ausgezeichnet

In bester britischer Krimi-Tradition
Dies ist bereits der 3. Fall in dem Susan Reyland ermittelt. Die beiden anderen Fälle kenne ich noch nicht, aber das ist für diesen Krimi auch nicht nötig. Im Gegensatz dazu sind mir weitere Bücher von Anthony Horowitz wohl bekannt und ich muss sagen, auch diese Reihe ist, wie alle anderen Bücher von ihm, absolut lesenswert.

In guter britischer Krimi-Tradition im Stil von Agatha Christie ist dies ein typischer klassischer Detektivroman und zugleich ein spannendes Lesevergnügen auf zwei Ebenen, denn was hier besonders ist, ist, dass hier Fiktion und Realität verschwimmen. Denn Atticus Pünd ist zwar Detektiv, aber nur eine Romanfigur und Susan erhält ein Manuskript, des Buches um es zu redigieren. Somit gibt es zwei Erzählstränge, die beide spannend und wunderbar ausgearbeitet sind. Der Krimi ist zugleich unterhaltsam, fesselnd und nie langweilig und er enthält auch noch die eine oder andere Überraschung! Ein absolutes Lesevergnügen für alle Fans britischer Kriminalromane!

KUNTH Bildband Das wilde Europa

sehr gut

Schönheit der Natur
Dieser Bildband zeigt die ganze Bandbreite der Nationalparks in Europa. Jeweils auf einer Doppelseite wird der Park mit den Daten zur Lage und Größe und mit einem Kartenausschnitt vorgestellt. Hinzu kommt ein kurzer Text über die Besonderheiten, der gerne auch ausführlicher hätte sein dürfen, und natürlich die absolut beeindruckenden Fotos. Am Rand der Seite ist zur Orientierung nochmals der Name und die Lage in Europa genannt. Jeweils mit ockerfarbener Umrandung gibt es außerdem spezielle Seiten, auf denen die Tierwelt vorgestellt wird. Wie Gilles Boeuf in seinem Vorwort so schön schreibt, soll das Buch "die unglaubliche Schönheit der Natur vor Augen führen" und das tut es auch. Gleichwohl hätte ich mir manchmal mehrere kleinere Fotos gewünscht um auch der Vielfalt der einzelnen Parks gerecht zu werden, häufig werden die Parks mit 2 großformatigen, natürlich durchaus beeindruckenden, Fotos abgebildet. Auch ein Kartenausschnitt der nur die Region zeigt, in der der jeweilige Park liegt und so durch nahegelegene Städte oder Meere genauer zu finden wäre, hätte ich schön gefunden. Trotzdem ist der Bildband ein wahrer Schatz an beeindruckenden Landschaften und zeigt die Schönheit Europas auf beeindruckende Weise.

KUNTH Zeitreise

gut

Als Einstieg gut
Dieses Buch nimmt einen mit auf eine Zeitreise und stellt Orte in Europa vor, die in der Vergangenheit oder der Gegenwart von Bedeutung waren und sind und uns die Geschichte der Menschheit näher bringen. Sogar ein Blick in die Zukunft ist Dank beeindruckender Museen möglich. Auf gut 300 Seiten geht die Reise bis zurück zu Stätten der Erd- und Frühgeschichte. Jedes Kapitel enthält zu Beginn eine Karte, auf der die in diesem Abschnitt vorgestellten Orte verzeichnet sind, wie dann jedoch die Reihenfolge der Orte zustande kommt erschließt sich mir nicht. Immerhin werden alle Orte eines Landes nacheinander genannt und kurz beschrieben. Mir war das Buch teilweise zu unübersichtlich gestaltet und enthielt zu vielen Sehenswürdigkeiten kein Foto. Die Informationen zu den vorgestellten "Hotspots" fand ich oft nicht ausführlich genug, wenn man sich wirklich mit der Geschichte befassen möchte. Sehr gut haben mir die Specials gefallen, Zusatzinformationen zum Beispiel zu geschichtlichen Themen wie über die Hanse oder auch spezielle Tipps zu weniger bekannten Sehenswürdigkeiten. Als Einstieg für Interessierte ein gutes Buch, wer sich aber intensiv mit der Geschichte der einzelnen Orte beschäftigen möchte, sollte lieber einen speziellen Reiseführer wählen.

KUNTH Urlaub in der Lieblingsserie

ausgezeichnet

Auf den Spuren der Lieblingsserien
Auf fast 300 Seiten reist man hier zu den Schauplätzen der unterschiedlichsten Serien. Ob zu den Drehorten von "Outlander" nach Schottland oder ins New York der wundervollen Mrs Maisel, hier findet jeder Serienfreund Anregung und Tipps für eine Reise zu den jeweiligen Locations. Egal ob Krimi-, Drama- Comedy-, History- oder Fantasy-Serie, für jeden ist etwas dabei und so ganz nebenher stößt man noch auf die eine oder andere Serie, die sich lohnen könnte, wenn man sie noch nicht kennt. Und für die Älteren unter uns fehlen auch die Oldies wie "Der Landarzt" oder "Denver Clan" nicht :-). Ein lustiges Highlight sind auch die Facts mit dem Binge-Level, dem Lieblingszitat usw. Abgerundet wird das Ganze dann noch durch Fotos von den Serien und den Drehorten. Für alle Serienfans eine perfekte Vorbereitung um sich die realen Orte anzusehen und sich ein wenig wie ein Star aus den Serien zu fühlen. Schön wäre noch eine Übersichtskarte gewesen, um die Drehorte schneller und besser zuordnen zu können, aber auch so ist dieses Buch eine Freude zu lesen und den nächsten Urlaub zu planen.

Dius

sehr gut

Vielschichtig
"Dius" ist die Geschichte eines begabten Kunststudenten, den eine besondere Freundschaft mit seinem 10 Jahre älteren Kunstdozenten Anton verbindet. Der Verlauf dieser Freundschaft wird von Stefan Hertmans poetisch und ruhig erzählt. Dabei werden philosophische Fragen erörtert, es gibt wunderbare Landschaftsbeschreibungen und die Themen Kunst und Musik spielen eine wichtige Rolle. Man begleitet die beiden Protagonisten zuerst nach Poldern im Norden Belgiens und später dann auch nach Italien, wohin Dius zieht. Nachdem die Freundschaft mit dem Umzug beendet scheint, kommt es zu einem erneuten Treffen und die Geschichte nimmt nochmals Fahrt auf. Ich fand, dass das Buch sehr viel Wissen vermittelt, dabei kommt die eigentliche Handlung manchmal etwas zu kurz, insgesamt hat mir aber die Mischung sehr gut gefallen und es ist, wie bei Büchern von Diogenes nicht anders zu erwarten, anspruchsvolle Literatur die zum Nachdenken anregt.

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?

gut

Sehr umfangreich
Für uns war es das erste Buch aus der BiBiBiber hat da mal ne Frage Reihe. Was als erstes auffällt ist dabei das relativ große und breite Format, die angenehme Haptik des Einbandes und die zumeist recht vollen Seiten. Als Fan von Mai Thi Nguyen-Kim haben wir uns sehr auf das Buch gefreut und auch das Thema ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene super spannend. Allerdings waren wir erstmal ziemlich erschlagen, von der Textfülle und der bunten und oft unruhigen Gestaltung, die zwischen großformatigen Zeichnungen und Zeichnungen im Comic-Stil wechselt. Hier wie auch bei den Farben wäre manchmal weniger mehr gewesen. BiBiBiber und seine Suche nach Gefährten, die ihm beim Biberbau bauen helfen kam sehr gut an, wie auch die kindgerechten und guten Erklärungen zur Thematik "Schlaf", die in einem Dialog dargestellt sind, BiBi Biber stellt Fragen, die von dem Autorinnenteam beantwortet werden. Die Textmenge ist für weniger gute Leser schon sehr umfangreich, da bietet es sich an, das Buch vorzulesen.

Ins hohe Gras

ausgezeichnet

Was wirklich wichtig ist
Schon der Einband des Buches "Ins hohe Gras" von Trevor Noah ist etwas besonderes. Der Buchrücken mit grünem Stoff, die dezenten goldenen Akzente...Dass das Buch ein wahrer Schatz ist wird einem beim Lesen schnell bewusst. Eine wunderbare Geschichte eines kleinen Jungen und seines alten Teddybären mit Namen Walter, die zusammen neue Grenzen austesten und uns zeigen, dass es immer auf die eigenen Entscheidungen ankommt. Mit Sätzen, die nachdenklich stimmen und weiterhelfen. Diese moderne Fabel ist so geschrieben, dass sie gut und verständlich zu lesen ist. Dazu kommen die wunderbaren Illustrationen von Sabina Hahn, die die Atmosphäre perfekt einfangen, nicht überladen sind und doch sehr aussagekräftig sind. Ein Buch, das für Jung und Alt eine Bereicherung ist, egal ob man es vorliest, gemeinsam liest oder alleine.

Sieben Jahre

sehr gut

Ein König und seine Familie
Tanja Kinkel ist bekannt für ihre historischen Romane und das sie dies zu Recht ist, beweist sie auch mit diesem neuen Werk über Friedrich den Großen, seine Familie und den siebenjährigen Krieg. Das Buch ist vom Umfang her schon ein "Schwergewicht" mit seinen rund 840 Seiten. Sehr schön gestaltet sind der Einband und der farblich passende Buchschnitt.

In "Sieben Jahre" geht es vor allem um das Verhältnis von Friedrich und seinem Bruder Heinrich, aber auch insgesamt um Friedrichs Geschwister und natürlich um den siebenjährigen Krieg. Hilfreich ist es da, dass zu Beginn des Buches ein Personenverzeichnis mit allen wichtigen Personen aufgeführt ist, denn sonst würde man leicht den Überblick verlieren. Wie von Tanja Kinkel gewohnt, ist der geschichtliche Zusammenhang genauestens recherchiert und wird auch ausführlich im Buch dargelegt. Dies alles wird in einen gut zu lesenden und angenehmen Schreibstiel verpackt, bei dem man viel über die damalige Zeit erfährt und sich gut in die Personen hineinversetzen kann.

Clanlands in Neuseeland

sehr gut

Spaß und Abenteuer garantiert
Das Duo Sam Heughan und Graham Mc Tavish dürfte jedem "Outlander" Fan bestens bekannt sein. Teilweise kennt man die beiden sicherlich auch von der Serie "Men in Kilts". Sollte das der Fall sein, dann dürfte man schon eine Ahnung davon haben, was einen hier erwartet. "Clanlands in Neuseeland" ist der zweite Teil, der Reihe Clanlands in dem die beiden Schotten und gute Freunde sich gemeinsam auf die Reise begeben. Wer hier nun einen "normalen" Reiseführer über Neuseeland erwartet, sollte sich vielleicht besser nach den klassischen Reisführern umsehen, denn dieses Buch ist eher ein Reisebericht zweier verrückter Freunde, die so allerlei Abenteuer und Spaß erleben. Das Buch ist nach einem Vorwort von Peter Jackson in Abschnitte aufgeteilt und Sam und Graham berichten im Erzählstil von ihrem gemeinsamen Roadtrip. Insgesamt fühlt es sich so an, als ob man mit den beiden gemütlich in einem Pub zusammen sitzt und sie einem von ihren verrückten Abenteuern berichten. Neben diesen persönlichen Seiten erfährt man auch noch so das Eine oder Andere über Neuseeland. Das alles liest sich locker und lustig, Bilder gibt es eher wenige und wenn dann sind es Schnappschüsse von den Beiden. Das ist auch der Punkt, den ich schade fand, hier hätten mir Aufnahmen von der Natur oder anderen Personen usw. besser gefallen, auch wenn die Fotos natürlich oft lustig sind.

Was kocht Hanna

ausgezeichnet

Für jeden was dabei
In Hanna Reders Kochbuch findet sich etwas für jeden Geschmack und das Schöne daran ist, dass die Rezepte problemlos umsetzbar sind und richtig gut schmecken. Dieses Kochbuch ist wunderbar alltagstauglich, zu Beginn gibt es eine kurze persönliche Einführung, gefolgt von sinnvollen Tipps zu Grundzutaten oder Equipment bevor es dann schon mit den Rezepten los geht. Diese sind nach Jahreszeiten angeordnet, was mir sehr gut gefallen hat und durchweg mit "normalen" Zutaten zubereitet, so dass man sofort los legen kann. Jedes Rezept, das ich bisher ausprobiert habe hat uns geschmeckt und hat vor allem auch geklappt. Einziger Wehrmutstropfen ist die, wie ich finde etwas altmodische Darstellung, das Cover und die Fotos sind nicht wirklich peppig für ein modernes Kochbuch mit durchaus interessanten Rezepten. Aber hier zählt, dass mir in dem Fall die Rezepte dann doch wichtiger sind als die Aufmachung und somit gibt es auch 5 Sterne!