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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 908 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2025
Tod zur Teestunde
Horowitz, Anthony

Tod zur Teestunde


sehr gut

Ein Buch im Buch – raffiniert gemacht;
Für mich war dieser dritte Band aus der Sue Ryeland der erste und da es einige Rückblicke auf die ersten beiden Fälle gab, hatte ich anfangs etwas Probleme in das Buch hinein zu finden. Dazu kommt der ungewöhnliche Plot, denn es sind eigentlich zwei Kriminalfälle. Es gibt ein Buch im Buch, was ich eine tolle Idee finde und sehr gut umgesetzt ist. Der Autor Eliot Crace arbeitet durch Analogien in seinem Krimi seine Familiengeschichte auf und die Lektorin Sue ermittelt anfangs in Bezug auf den Tod seiner wohlhabenden, despotischen Großmutter vor einigen Jahren. Es hat etwas gebraucht, bis ich mich in diese Verschachtelung reingefunden habe, dann hatte das Ganze durchaus Charme, weil es sehr gut gemacht ist. Das Lesen hat mir Spaß gemacht, vor allem das Buch des Autors fand ich spannend und interessant, es ist im Stil der klassischen Kriminalromane geschrieben und spielt in den 1950er Jahren in Südfrankreich. Am Ende finden beide Fälle eine befriedigende Auflösung. Für mich hat die zweite Hälfte des Buches fünf Sterne verdient, aber aufgrund meine Einstiegsschwierigkeiten vergebe ich in Summe vier Sterne für diesen raffinierten Plot.

Bewertung vom 14.11.2025
True Crime Italien 2 (eBook, ePUB)
Langenscheid, Adrian; Berg, Caja; Jennar, C. K.

True Crime Italien 2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wie immer sehr gut geschrieben und ausgesprochen interessant;
Auch in diesem Teil der True Crime Reihe gibt es wieder eine abwechslungsreiche Mischung. Es gibt Fälle, von denen ich noch nie gehört habe und auch solche, die eine starke Medienpräsenz hatten. Mir gefällt sehr gut, dass es sich um verschiedene Arten von Straftaten handelt und sie sich auch zeitlich über einen sehr großen Rahmen erstrecken. Von Tätern, die ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert haben über Bankenskandale und den Untergang der Costa Concordia ist eine große Bandbreite dabei. Bei den Fällen, die man aus der Presse kennt, ist es sehr interessant in der Rückschau viele unbekannte Details zu erfahren. Wie immer zeichnet sich die Reihe durch den neutralen, sachlichen Schreibstil aus und dadurch, dass auch die Lebensgeschichte der Beteiligten beleuchtet wird. Durch die länderspezifischen Fällen wird einem bewusst, warum manche Fälle nur so und nur an diesem Ort so ablaufen konnten. Man bekommt einen guten Überblick über die Fälle und kann so entscheiden, ob man sich mit einem Fall intensiver beschäftigen möchte.

Bewertung vom 14.11.2025
Queen Macbeth
Mcdermid, Val

Queen Macbeth


ausgezeichnet

Toller Buchserie, Gelungene Umsetzung durch Val McDermid ;
Das Konzept der Buchserie „Darkland Tales“, ich der Szenen Schottischer Geschichte von bekannten Autoren neu erzählt wird, finde ich ausgesprochen interessant. Der Charakter von Gruoch, der Queen Macbeth, wird gut getroffen. Die damalige Abhängigkeit einer Frau von Männern und Bräuchen wird gekonnt ganz nebenbei erzählt. Die immanente Unbeständigkeit durch sich ändernde Allianzen und Herrscher wird treffend geschildert und macht die Geschichte spannend. Dabei helfen die beiden Erzählzeiten, die Val McDermid als Krimiautorin gekonnt einsetzt. Die Liebe zu Macbeth und die Stabilität seiner Herrschaft fand ich gut getroffen. Da Queen Macbeth in beiden Erzählzeiten aus ihrer Perspektive ihr Leben erzählt, ist man als Leser nah dabei und wird total gefangengenommen. Ich fand das Buch sehr lesenswert, da es ein anderes Bild auf die Geschichte von Macbeth und seiner Frau wirft. Das Ende fand ich etwas übertrieben, aber da das Geschmackssache ist, möchte ich dafür keinen Abzug machen.

Bewertung vom 14.11.2025
Knochenkälte / David Hunter Bd.7
Beckett, Simon

Knochenkälte / David Hunter Bd.7


sehr gut

Angenehme Abwechslung;
Es ist schon etwas her, dass ich einen Krimi aus dieser Reihe gelesen hatte, aber ich war sofort wieder mit Dr. Hunter vertraut. Der Einstieg ging schnell ohne dass lange Bezug auf vergangene Fälle genommen wird. Ich fand es glaubhaft, wie sich Dr. Hunter mit dem Auto verfährt und in einem kleinen Ort in den Cumbrian Mountains wetterbedingt festhängt. Die Dorfbewohner werden sehr gut beschrieben und die Charaktere sind glaubhaft, gerade was alte Fehden und Auseinandersetzungen angeht. Die Handlung entwickelt sich kontinuierlich und natürlich, was mir besonders gut gefallen hat. Der Plot wirkt nicht konstruiert, sondern hebt sich angenehm von der Vielzahl klassisch aufgebauter Krimis ab. Die Handlung entwickelt sich mit dem Wetter und den Handlungen des Täters und der Bewohner und ich fand sie durchwegs spannend und interessant. Für das Ende mache ich allerdings doch einen Abzug, da es fast ein Viertel des Buches einnimmt. Zwar werden alle losen Enden zusammengeführt und es gibt befriedigende Erklärungen, die sind aber stellenweise so ausufernd, dass die Spannungskurve darunter leidet. Einige Dinge sind vorhersehbar, andere ziemlich überraschend, aber alles in allem wird am Schluss zu viel erklärt, da hätte das ein oder andere schon früher angedeutet werden können.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2025
Saal 210 - Wenn Menschen morden (eBook, ePUB)
Drack, Hariett

Saal 210 - Wenn Menschen morden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Empfehlenswerte Fallsammlung als Spiegel unserer Zeit ;
Diese Fallsammlung aus dem Gerichtssaal hat mir sehr gut gefallen. Vor allem die sehr sachliche Schilderung und Erzählweise reflektiert die Fakten, lässt aber trotzdem Gefühle zu. Man ist teilweise wirklich sprachlos, was sich so alles zuträgt und wozu Menschen fähig sind. Die Autorin hat keine künstliche Spannungskurve nötig , sondern die Kapitel beginnen meist mit der Tat und damit mit dem Grund und Ausgangspunkt der Gerichtsverhandlung. Die Vorgeschichte wird dann chronologisch erzählt, aber man weiß schon worauf es hinausläuft. Trotzdem liest sich jedes einzelne Kapitel sehr spannend. Es sind teilweise dramatische Abläufe, man möchte die Zeit zurückdrehen, um sie zu verhindern und bekommt Einblicke über die Vielzahl involvierter Behörden und Ansprechpartner. Einige Fälle gehen wirklich an die Nieren, gerade auch, wenn Kinder betroffen sind. Nach diesen Fällen aus dem Schwurgericht endet das Buch mit einigen kleinen Fällen aus dem Amtsgericht, die sich durch ihre Kuriosität auszeichnen und man sich als Leser von den ernsten Eindrücken erholen kann. Insgesamt eine sehr interessante Lektüre.

Bewertung vom 02.11.2025
Prince of Germany
Prince, Jordan

Prince of Germany


sehr gut

Flapsig, aber unterhaltsam;
Jordan Prince bringt mit diesem Culture Clash Buch seine Erfahrungen zwischen Mississippi und Bayern zum Ausdruck. Mir hat sehr gut gefallen, dass das Buch zweisprachig gehalten ist und dadurch auch direkt für Leute lesbar ist, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wir er. Der Schreibstil ist mir allerdings einen Tick zu flapsig und zu gewollt humorig, das hätte für meinen Geschmack etwas dezenter und mehr aufs Thema fokussiert sein dürfen. Ein gutes Drittel erzählt seine Lebensgeschichte in den USA. Das fand ich streckenweise interessant, um seinen Hintergrund zu verstehen und einzuordnen, mit welchem Mindset und Erfahrungsschatz er auf Bayern trifft. Andererseits nimmt dieser Teil im Verhältnis zum echten Culture Clash Teil zu viel Raum ein und so manche Information hätte ich nicht gebraucht. Im Deutschland Teil werden einige Sterotype genannt, aber auch viele interessante Denkanstöße gegeben. So hat mir zum Beispiel die kleine Sammlung deutscher Redewendungen gut gefallen. Einiges aus seinen Erfahrungen aus Deutschland ist sicher nicht allgemeingültig, sondern trifft nur auf Bayern oder bestimmte Regionen zu. Trotzdem liest sich das Buch schnell und flüssig und hat mich gut unterhalten.

Bewertung vom 02.11.2025
Kommissar Jennerwein und der tintendunkle Verdacht / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.16 (2 MP3-CDs)
Maurer, Jörg

Kommissar Jennerwein und der tintendunkle Verdacht / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.16 (2 MP3-CDs)


gut

Ein Kuriositätenkabinett und Plädoyer für Literatur - Kein normaler Krimi;
Diesen 16. Band der Jennerwein Reihe habe ich als Hörbuch gehört. Anfangs dachte ich, dass es das falsche Hörbuch ist, da es ausführlich und langatmig um Goethe und Schiller und andere Literaten ging. Das Vorgeplänkel bis zum virtuellen Literaturzirkel der Salome hat sich lange hingezogen. Jennerwein tauchte erst nach einem Sechstel auf und dann auch nur sporadisch. Er befindet sich gerade nicht im aktiven Dienst, sondern auf einer kriminalpädagogischen Vortragsreihe rund um die Welt. Ab und zu wechselt die Perspektive, ich habe etwas gebraucht, bis ich den Roten Faden in der Handlung erkannt habe. Es gibt Protestaktionen und Attentate an verschiedenen internationalen Orten, der virtuelle Literaturzirkel entpuppt sich als eine Gruppe von Literatur-Aktivisten gegen den Verfall der Lesekultur, ja sogar Terroristen. Das Ganze ist ein wilder Mix, im virtuellen Weimar treffen Literaten und ihre Figuren aufeinander, die eigentlich durch Raum, Zeit und Fiktion getrennt sind. Die Beschreibung der virtuellen Welt mit ihren Möglichkeiten und Gefahren hat mir gut gefallen.
Die Neckereien zwischen den Literaten waren mir aber zu viel, ebenso wie die vielen literarischen Anspielungen. Es gab auch unterhaltsame Details, aber die schiere Menge der Figuren hat mich erschlagen und das alles hat nichts mit den bisherigen Bändern der Jennerwein Reihe zu tun. Erwartet man einen Krimi im bisherigen Stil der Reihe, so wird man unweigerlich enttäuscht. Das Buch ist nicht schlecht, aber für mich hätte es nicht als Teil der Krimi-Reihe angekündigt werden dürfen. Wir haben zu zweit gehört und ich hätte nach dem schleppenden Anfang aufgehört, da ich einen Jennerwein-Krimi hören wollte. Mein Mithörer, der die Krimireihe nicht kennt, fand das Hörbuch sehr speziell, aber gerade deshalb auch sehr interessant.
Mich hat dagegen der Autor als Hörbuchsprecher angenehm überrascht. Er hat die verschiedenen Rollen aller Geschlechter sehr gut gesprochen. Manche konnte sie gut unterscheiden und die Stimm-Varianz war groß und dadurch sehr abwechslungsreich.

Bewertung vom 02.11.2025
Großmutters Geheimnis
Koppel, Benjamin

Großmutters Geheimnis


sehr gut

Interessant mit Verbesserungspotenzial;
Das Buch erzählt Großmutters Geheimnis in zwei Erzählsträngen. Zum einen hat man das Leben Alexanders ab dem Jahr 2015 und durch die Bandaufnahmen der Großmutter deren Lebensgeschichte ab ihrer Kindheit in den 1920er Jahren. Der Beginn und der angenehme Schreibstil haben mich sofort gefesselt, ich fand die Geschichte sehr interessant. Die Erzählstränge sind nicht deckungsgleich, so dass immer eine gewissen Ungewissheit bleibt und man unbedingt weiterlesen will. Musik ist das verbindende Thema der Charaktere und was ich anfangs interessant fand, war mir mit einigen Wiederholungen und zu vielen Details zu diesem Thema ab der Hälfte etwas zu viel. Ich fand auch die Bandaufnahmen der Großmutter viel packender als Alexanders Alltag. Die Charaktere fand ich größtenteils glaubhaft und nachvollziehbar, das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Es wirkte zu gewollt und konstruiert, aber auch unfertig. Großmutters Geheimnis wird gelüftet, aber der Umgang der Familie damit hätte ausführlicher erzählt werden dürfen. Insgesamt ein interessantes und lesenswertes Buch, dass aber an einigen Stellen noch deutliches Optimierungspotenzial hat.

Bewertung vom 02.11.2025
Der Tag, an dem Barbara starb
Hooton, Richard

Der Tag, an dem Barbara starb


ausgezeichnet

Gute Unterhaltung mit wenig Crime, aber viel Einfühlungsvermögen;
Das Buch ist sehr einfühlsam aus der Perspektive von Margaret geschrieben, das ist mal eine andere, sehr interessante Blickweise. Ihren Zwiegespräche mit ihrem kürzlich verstorbenen Mann fand ich sehr gelungen und glaubhaft. Im Nachwort liest man, dass Richard Hooton das Buch als Hommage an seine Großmutter geschrieben hat und ich finde, dass man seine Liebe und Verständnis für ihre Erkrankung in jedem Satz spürt. Überhaupt sind die Charaktere sehr gut getroffen und man kann sie sich gut vorstellen. Die Nachbarschaft ist ganz typisch für eine Straße, in der viele ältere Bewohner schon lange dort leben und einige Neuankömmlinge hinzustoßen. Der Kriminalfall ist nicht kompliziert und Margaret und ihr Enkel James ermitteln in kleinem Rahmen, trotzdem war es nie langweilig. Es wirkt alles natürlich und nicht erzwungen. Die beiden tun genau das, was sie mit ihren Möglichkeiten tun können. Ich war immer gut unterhalten und die Zeit verging wie im Flug. Vor allem der liebevolle Ton hat mir gut gefallen und der Fall wird am Ende befriedigend gelöst.

Bewertung vom 27.10.2025
Nein ist Nein! Das gilt für Groß und Klein
Blattmann, Sonja;Derks, Karin

Nein ist Nein! Das gilt für Groß und Klein


ausgezeichnet

Realistische Szenen und aufs Wesentliche konzentriert;
Dass der Inhalt wichtig ist, ist keine Frage. Ich fand ihn hier aber sehr gut umgesetzt. Die einzelnen Szenen sind realitätsnah und aus kindlicher Sicht absolut nachvollziehbar. Auch Kleinkinder ab drei Jahren verstehen die Beispiele schon aus ihrem eigenen Erleben. Die Zeichnungen der Gesichter bzw. Kinder sind sehr gut gelungen, man versteht sofort, was sie sagen wollen. Am Ende werden die einzelnen Bewegungen des Raps durch viele verschiedene Kinder sehr schön dargestellt. Für mich ist das Buch eine runde Sache, Text und Illustrationen sind toll und passen gut zusammen. Als Bonus gibt es einen QR Code für den Rap, der ist eindringlich und Melodie und Text bleiben im Gedächtnis. Ich hätte mir für das Video noch eine andere Umsetzung gewünscht, vielleicht auch mehrere Varianten davon mit vielen Kindern und Menschen, um es noch universeller zu machen. Allerdings bewerte ich ja hier das Buch und nicht das Bonus-Video, deshalb bekommt das toll illustrierte Buch volle fünf Sterne von mir.