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Bat

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 29.10.2022
Frau mit Messer
Byeong-mo, Gu

Frau mit Messer


ausgezeichnet

Hornclaw ist eine 65 jährige Auftragskillerin, die mit der Zeit immer mehr Empathie und Emotionen entwickelt, was für ihren Job absolut schlechte Voraussetzungen sind.
Hornclaw nennt sich selbst „Schädlingsbekämpfungsspezialistin“ statt Auftragskillerin. Zudem hat sie eine in die Jahre gekommene Hündin (Deadweight, 12 jahre) und der Umgang mit dem Tier hat mich sehr berührt. Trotzdem konnte ich weder zu Hornclaw noch zu den anderen Charakteren eine richtige Bindung aufbauen, weil sie alle nicht so richtig greifbar waren.

Hornclaw merkt selbst, dass sie nicht mehr lange als Auftragskillerin arbeiten kann, weil sie neben den neu entdeckten Emotionen anfängt, auch andere Fehler zu machen, sowohl im Beruf als auch im Privatleben.

Es geht in dem Buch jedoch weniger um Hornclaw und ihren Job als Auftragskillerin, sondern viel mehr um das Älterwerden und den damit einhergehenden Problemen. Zudem lässt die Autorin auch gesellschaftskritische Punkte wie Armut, Ausgrenzung, und wirtschaftlichen Abschwung mit einfließen. Diese Sozialkritik erachte ich als äußert gelungen.
Die Erzählungen der Autorin Gu Byeong-Mo von Korea in der heutigen Zeit aber auch nach dem koreanischen Krieg habe ich als sehr interessant und lehrreich empfunden.
Mich hat die Thematik zwar angesprochen, aber dennoch konnte mich die Lektüre nicht ganz von sich überzeugen.

Bewertung vom 29.10.2022
Der Horror der frühen Chirurgie
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Chirurgie


sehr gut

Das Buch 'Der Horror der frühen Chirurgie' war mein erstes Wer der Autorin Lindsey Fitzharris.
Die Autorin promovierte in Oxford in Medizingeschichte. Ihre YouTube-Serie Under the Knife über Wissenswertes und Gruseliges aus der Welt der Chirurgie verhalf Fitzharris zu größerer Bekanntheit. Sie schreibt regelmäßig für The Guardian, The Huffington Post, The Lancet und New Scientist . Ihr Vorgänger Buch 'Der Horror der frühen Medizin' war ein internationaler Erfolg und wurde in 15 Sprachen übersetzt .
Im Originalen heißt das Buch 'The Facemaker. A Visionary Surgeon’s Battle to Mend the Disfigured Soldiers of Word War I'. Diesen Titel hätte ich für die deutsche Ausgabe viel Treffender gefunden, da ich aufgrund des Titels 'Der Horror der frühen Chirurgie' völlig andere Erwartungen an das Buch hatte.
Das Buch erzählt ausufernd vom Krieg und erzählt die Geschichte des Chirurgen Harold Gillies und seine OP – Techniken. Oftmals wird auch ausführlich beschrieben, wie die Opfer die Verletzungen erlitten haben. Es ist beeindruckend, wie Gillies die zum Teil völlig entstellten Gesichter wieder rekonstruiert hat.
Ich für meinen Teil konnte viel Neues über den ersten Weltkrieg und seine brutalste Gewalt gelernt.
Auch wenn ich von diesem Buch etwas Anderes erwartet habe, konnte mich diese Lektüre von sich überzeugen.

Bewertung vom 06.09.2022
Stille blutet / Mordgruppe Bd.1
Poznanski, Ursula

Stille blutet / Mordgruppe Bd.1


sehr gut

Die Nachrichtensprecherin Nadine Just liest live vor dem Fernsehpublikum die News von einem Teleprompter ab. Doch plötzlich verkündet sie ihre eigene bevorstehende Todesmeldung mit den Worten „Nadine Just wird in Kürze tot aufgefunden werden. Ein Verbrechen kann nicht ausgeschlossen werden.“ Kurze Zeit später trifft genau das ein und Nadine wird tatsächlich tot aufgefunden.


Dieses Buch ist der Auftakt einer neuen Reihe, hierbei lernt der Leser auch ein neues Ermittlerteam kennen, Fina und Oliver. Beide sind sich absolut nicht grün, und Fina leidet unter der angespannten Atmosphäre. Oliver nimmt seine Kollegin absolut nicht ernst, wertschätzt sie nicht und buttert sie unter, sucht sich immer wieder kleine vermeidliche Schwachpunkte an ihr und sticht auf diese ein. Ich habe Fina als eine gutherzige und vor allem menschliche Polizistin erlebt, die mit ganz normalen Problemen, wie zum Beispiel ihrem Singledasein und ihrem Gewicht zu kämpfen hat.

Der Schreibstil der Autorin ist immer sehr angenehm und mitreißend. Man fühlt sich gleich als ein Teil der Geschichte. Ich hatte hier anfangs jedoch etwas Probleme, die vielen Charaktere auseinander zu halten und musste mir Notizen machen, um nicht den Überblick zu verlieren.

In der Geschichte kommt immer wieder eine geheimnisvolle Stimme aus dem Off zu Wort, welche detailliert den nächsten Mord beschreibt und einen Einblick in seine spezielle Gedankenwelt gibt. Bis zum Ende hat sich mir nicht erschlossen, um wen es sich bei dieser geheimnisvollen Stimme handelt und gehe deshalb davon aus, dass es sich hierbei um einen Cliffhanger handelt und eventuell im nächsten Band aufgelöst wird.
Auch das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen, weil noch eine Fragen offen gelassen wurden. Es soll wohl neugierig auf den nächsten Band machen, ich hingegen mag es allerdings, wenn alle Rätsel am Ende aufgelöst werden, was hier leider nicht der Fall war.

Sehr gut haben mir hingegen die kurzen Kapitel sowie die verschiedenen Bezugspunkte zur Realität, wie zum Beispiel akuellen, trendenden Hashtags, Social Media etc. gefallen.

Bewertung vom 20.08.2022
Mörderische Masche / Der Häkelclub ermittelt Bd.1
Letterman, Karla

Mörderische Masche / Der Häkelclub ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Die Lektüre ist das Erstlingswerk der Autorin Karla Letterman. Das hat man beim Lesen des Buches auch etwas gemerkt, weil sehr viel Drumherum erzählt wurde, um die Geschichte richtig beginnen zu lassen.
Das eigentliche Verbrechen kam für mich viel zu kurz. Ich würde das Buch als Cosy – Krimi bezeichnen, noch eher als einen Wohlfühl – Roman, mit dem man einige schöne Stunden in der Sonne verbringen kann.
Die Charaktere hab ich als gut ausgearbeitet und größtenteils sympathisch empfunden , weil sie alle sehr besonders waren und ihre Eigenarten hatten. Auch mit dem Hauptprotagonisten Henri habe ich gleich eine Verbundenheit gespürt.
Wie bereits anfänglich erwähnt, kommt das eigentliche Verbrechen und der Krimiansatz viel zu kurz, die Ermittlungen laufen eher im Hintergrund. Stattdessen wird sehr viel über die Handarbeit berichtet.
Ich finde, man hat gemerkt, dass es sich hierbei um den Debütroman der Autorin handelt, und finde, dass da noch Luft nach oben ist.
Das Ende war auch eher enttäuschend, weil unspektakulär.

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