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Vin
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Insgesamt 77 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2025
183 Pinguine. Das große Tier-Such-Buch
Frattini, Stéphane;Manceau, Édouard

183 Pinguine. Das große Tier-Such-Buch


ausgezeichnet

Dieses Buch beherbergt nicht weniger als 2818 Lebewesen (ich habe nicht nachgezählt, steht aber im Buch) und enthält zu jeder Tierart auch noch tolle Infos und lustige Suchaufträge. Bei 13 Walen auf einer Doppelseite mag das vielleicht noch einigermaßen übersichtlich sein, aber suche erst einmal unter 1197 kleinen Tierchen, ‚Siegmund I., den König der Schmetterlinge, der immer seine Krone trägt‘! Ganz schön kniffelig, sag ich dir! Aber wer beim Suche nicht so viel Ausdauer hat, kann auch gern hinten im Buch spicken. Selbst Wissensdurstige sollte hier mal reinschauen, denn neben den Lösungen der Suchaufträge verstecken sich hier sogar noch weitere tierische Fakten.

Eine Einheit spielt in diesem Buch eine große Rolle- die Tonne. Und diese taucht in jedem Kapitel auf. Selbst bei den kleinen Tieren. Jetzt weiß ich, dass es 5 Millionen Exemplare des winzigsten Frosches benötigt um eine Tonne Gewicht zu erreichen- was für Dimensionen!
Diese Kombi an tollen und modernen Illustrationen, interessantem Wissen UND noch lustige Suchaufträgen mit Wimmelcharakter macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Kinder beschäftigen ausgiebig und mit Freude damit und suchen und lernen dabei.

Bewertung vom 30.07.2025
Not Quite Dead Yet
Jackson, Holly

Not Quite Dead Yet


gut

Eine Woche nur bleibt Jet um den Täter, der ihr an Halloween eine lebensgefährliche Hirnverletzung zugefügt hat, zu finden. Gegen ärztlichen Rat entlässt sie sich selbst aus dem Krankenhaus und begibt sich, begleitet von ihrem Jugendfreund Billy, auf die Fährte des Täters. Doch der Countdown ihres Lebend tickt unaufhörlich.
Holly Jacksons Stil zu schreiben ist wirklich sensationell fesselnd und die Idee zu diesem Buch schon kreativ. Nur auf Authentizität sollte man dabei eher nicht hoffen. Denn Holly Jackson bedient sich für Jets Geschichte schon ordentlich an der künstlerischen Freiheit. Es sollte z.B. jedem klar sein, dass eine junge Frau mit schwersten Hirnverletzungen eigentlich keine Ermittlungen tätigen kann. Und trotzdem sind ihre Nachforschungen und was sie dabei zutage fördert ungemein interessant und vielschichtig, manchmal aber auch ein bisschen überzogen und unlogisch.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht recht, was ich von diesem Buch halten soll,
Einerseits ist die Erzählweise richtig toll und spannend, andererseits kämpfte ich auch mit vielen Ungereimtheiten, über die ich manchmal wirklich den Kopf geschüttelt hab. Jet ist auch kein ganz einfacher Charakter. Sie wirkte oft sehr jung und naiv. Ihre Reaktionen sind sich nicht immer nachvollziehbar und scheinen nicht selten unüberlegt.

Mein Fazit:
Dieses Buch hat viele interessante kriminalistische Elemente, die in der Umsetzung aber noch ausbaufähig sind. Der Schreibstil tröstet aber über vieles hinweg. Und wenn man die Handlung nicht allzu kritisch betrachtet, kann man bestimmt sehr viel Freude mit diesem Buch haben.

Bewertung vom 28.07.2025
Das Geschenk des Meeres
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich tief bewegt. Von der ersten Seite an war ich in Dorothys Welt versunken; in ihren Gedanken, ihrer Trauer und ihrer leisen Hoffnung. „Das Geschenk des Meeres“ ist bei Leibe kein lauter Roman, aber ein sehr kraftvoller. Die Stimmung ist wunderschön melancholisch und tröstlich zugleich. Im Zentrum steht eine schicksalsgebeutelte Frau und ein Junge, der angespült von der See auf erstaunliche Weise einem viele Jahre zuvor verschwundenem Kind gleicht. Mit ihm kommen unweigerlich Erinnerungen und Empfindungen ans Licht, die Dorothy zwingen sich ihrem Leben zu stellen und ihr Trauma aufzuarbeiten.
Wer aber auf eine magischen Grund hinter der Ähnlichkeit der Kinder vermutet oder erhofft, wird enttäuscht werden. Mich hatten nach der Buchbeschreibung erst ähnliche Gedanken umtrieben. Dass dann die Handlung letztlich in eine andere Richtung ging und der Schwerpunkt mehr auf Dorothys Seelenleben gelegt wurde, fand ich aber noch sehr viel besser. Und bewegender und bleibend.

Bewertung vom 27.07.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Mein Nickname verrät es wahrscheinlich schon. Ich mag Geschichten aus der Vergangenheit. Wobei ich eigentlich die Zeit in der Pötzschs Henkerromane spielen normalerweise ausklammere. Daher war mir trotz seiner Popularität nie wirklich bewusst, wie gut dieser Mann doch schreibt. Die Totengräber-Bücher spielen in Wien und sind zeitlich etwas anders einzuordnen und doch mich hat es jetzt gepackt!

Obwohl ich in diese Serie quer eingestiegen bin, kam ich wunderbar mit den Figuren zurecht. Und auch der Fall der verschwundenen Frauen war richtiggehend fesselnd, bunt und abwechslungsreich und gar nicht angestaubt. Die Zeit zeigt sich hier in schillernden, lebendigen Farben, sehr greifbar und bildlich. Ich bin auf jeden Fall derart begeistert, dass ich die anderen Bände jetzt baldmöglichst noch lesen möchte. Und selbst an eines der Henkerbücher hab ich mich zwischenzeitlich herangewagt. Und ich befürchte, ich habe eine neue Lesevorliebe für Pötzschs Bücher entwickelt.

Bewertung vom 27.07.2025
Ja, nein, vielleicht
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


gut

‚Ja, nein, vielleicht‘? Ich antworte leider mit ‚nein‘. Ich habe diesen Roman im Hörbuchformat aufgrund einer Empfehlung gehört. Und was soll ich sagen? Entweder das Format war schlecht gewählt oder die Handlung kam grundsätzlich nicht bei mir an. Jedenfalls konnte ich keine Raffinessen in ihr ausmachen. Sie plätscherte nur dahin ohne mich groß zu fesseln. Ich hörte einfach zu, wie jemand anderes sein Leben lebt, das zwischen Zahnarzt, Schwesternbeziehungen und alten Bekanntschaften changiert. Für mich daraus mitgenommen habe ich aber nur wenig. Der Schreibstil und auch die Leserstimme fand ich trotzdem recht angenehm, nur wurde mir nicht klar, was mir das Buch sagen wollte.
Für mich war es ein Lückenfüller, interessant und trotzdem nichts sagend. Ach ja, vielleicht sollte ich mal wieder einen Zahnarzttermin vereinbaren.

Bewertung vom 23.07.2025
Die Bestimmung der Mondsteinkinder
Harel, Maike

Die Bestimmung der Mondsteinkinder


ausgezeichnet

Eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Und über den Mut zur Veränderung.
Der Einstieg in das Buch gelang mir mühelos. Die Autorin schreibt in einer klaren, bildhaften Sprache mit der es leicht fällt sich der Geschichte hinzugeben. Besonders gut gefallen hat mir, wie detailliert und gleichzeitig leicht verständlich die Welt beschrieben wird – man hat beim Lesen das Gefühl, direkt mit Meelo und Ria auf Reise zu gehen.
Hilfreich war auch die liebevoll gestaltete Karte am Anfang und Ende des Buches. So konnten die Stationen der Reise gut nachverfolgt werden, Auch das Personenverzeichnis zu Beginn war praktisch, um den Überblick zu behalten – besonders, da die Figuren wirklich zahlreich und facettenreich sind.
Meelo war mir von Anfang an sympathisch – ein Junge mit Ängsten und Träumen, der anfangs noch zurückhalten, später dann schon mutiger seinen eigenen Weg sucht. Seine Entwicklung im Laufe der Geschichte, ebenso wie die von Ria, hat mich beeindruckt. Beide wachsen an ihren Aufgaben und beweisen, wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt sind. Nebenfiguren wie Alba, Bea, Sturm und Darian bringen enorm viel Vielfalt in die Handlung – jede Figur hat ihre eigene Stimme und trägt etwas zur Geschichte bei.
Die Welt wirkt etwas mittelalterlich, setzt sich aus mehreren Stämmen zusammen und wird von kindlichen Königen regiert. Die fantastischen Elemente wie Flügelpferde, geheimnisvolle Orte und die kindliche Königswahl wirkt sie aber auch sehr originell und fantasievoll. Besonders schön fand ich, dass trotz Spannung und Abenteuer nie zu düstere oder bedrückende Töne angeschlagen wurden – das Buch bleibt auch in schwierigen Momenten hoffnungsvoll und altersgerecht.
„Die Bestimmung der Mondsteinkinder“ ist ein rundum gelungenes Fantasyabenteuer, das nicht nur junge Leser*innen begeistern dürfte. Es ist in sich abgeschlossen, lässt aber trotzdem genug Raum zum Träumen und Weiterdenken. Für mich eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 17.07.2025
Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 3 - Wer ist hier im Einsatz?
Friese, Inka

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 3 - Wer ist hier im Einsatz?


sehr gut

‚Wer ist hier im Einsatz‘ ist bereits das dritte Band der Vorlesegeschichten-Reihe von ‚Wieso? Weshalb? Warum?‘ und für mich leider das bisher Schwächste.
Anders als bei den Vorgängerbänden wird es nun etwas spezieller und das macht sich auch etwas in den Erklärungen bemerkbar, die für Kleinen manchmal nicht mehr ganz so einfach nachzuvollziehen sind. Bei den Feuerwehrautos z.B. werden die Bezeichnungen genannt, aber nicht näher erklärt oder abgebildet. Trotzdem sind die Geschichten sehr schön und auch kindgerecht gestaltet. Viele drehen sich um verschiedene Einsatzbereiche von Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen, es werden aber auch Hornissen umgesiedelt und Frösche über die Straße gebracht. Jede dieser Geschichten ist in sich geschlossen und trotzdem wird durch wiederkehrende Personen eine Verbindung zu den anderen Kapiteln des Buchs hergestellt. Mir gefiel auch wie bunt und lebendig die Charaktere dargestellt wurden. Dadurch gibt es im Buch nicht nur Menschen verschiedener Herkunft sondern ganz individuelle Lebensmodelle. Für mich spiegelt genau das eine Offenheit wider, die wir Kindern auch in Büchern unbedingt vorleben sollten.

Bewertung vom 05.07.2025
Schatzsuche auf vier Hufen / Die Ponys von Lillasund Bd.2
Orso, Kathrin Lena

Schatzsuche auf vier Hufen / Die Ponys von Lillasund Bd.2


ausgezeichnet

Ida ist nun mit ihrer Mutter auf Lillasund angekommen. Und es könnte nicht schöner sein, würde neben dem Auspacken von Kisten und dem Begrüssen der lang vermissten tierischen und menschlichen Freunde nicht auch eine schlechte Nachricht auf sie warten. Schon kurz nach ihrer Ankunft geht der Traktor kaputt und macht die missliche Lage des Hofes deutlich. Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Und Hendrik und Nils beschließen Idas Pflegepferd Floki zu. Auch wenn Idas Mama ihre Freunde nur zu gern unterstützen und Ida ihr Herzenspferd kaufen würde- Es geht nicht. Und so schmieden die Freunde Ida, Elsa, Mikkel und Oskar einen eigenen Plan um Flokis Zukunft auf Solbergs Gard zu sichern.



Was mich an diesem Buch besonders begeistert, ist die Mischung aus Abenteuer, Spannung und Werten wie Freundschaft, Zusammenhalt und Wertschätzung.

In die Geschichte mit eingebaut sind auch viele Infos zum Umgang mit Pferden, sie sensibilisiert aber auch für den Umweltschutz, wirkt dabei aber an keiner Stelle belehrend.

Selbst die Atmosphäre ist einfach wundervoll: Man spürt beim Lesen förmlich die salzige Seeluft, hört das Wiehern der Ponys, erlebt diese wunderschöne Natur und möchte am liebsten selbst nach Lillasund reisen. Irgendwie hat es etwas Sehnsuchtsvolles in das man sich einfach verlieben muss.

Bewertung vom 25.06.2025
Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Eisenblume ist ein Thriller, der mich in seiner Thematik ungeheuer fasziniert hat. Und obwohl das Vorwort Autorin den Leser toll ins Buch einstimmt, lässt es einen auch schon eine Vermutung zum Verlauf der Handlung
entwickeln. Also Vorsicht, falls ihr euch hier nicht spoilern lassen wollt, denn meine rasch gefasste Vermutung bestätigte sich dann auch- teilweise zumindest. Spannend fand ich dieses Buch aber trotzdem. Denn vieles bleibt lange ungewiss- auch dank der mangelhaften Ermittlungen nach dem verschwinden der Jugendlichen. Selbst die Identität der im Plot aufgefundenen Leiche wird lange verschwiegen, dass mein Interesse an diesem ‚Fall‘ durchaus nochmals erhöht hat. Nur habe ich bis zuletzt nicht ganz verstanden, wieso dieser Lagerort denn gewählt wurde. Hätte es da nicht einfachere Lösungen gegeben? Was aber hinter diesem Verbrechen letztendlich gesteckt hat ist düster und ging mir ans Herz. Tragisch in welchen Zuständen diese armen Menschen leben und was sie erdulden mussten. Mit dem realen Hintergrund ist dies noch sehr viel schwerer zu verdauen.
Nur mit dem Ermittlerteam wurde ich nie so richtig warm. Und das trotz der persönlichen Einblicke besonders jener in Fredrikas Leben. Ich fand beide interessant, mehr aber auch nicht.

Als ich Eisenblume las kannte ich das Vorgängerband nicht. Doch obwohl immer wieder darauf verwiesen wurde und die Ermittlungen des alten Falles weiterhin Bestandteil der Handlung waren, kam ich gut damit zurecht.

Bewertung vom 20.06.2025
Die feindliche Zeugin
Wilson, Alexandra

Die feindliche Zeugin


sehr gut

‚Die feindliche Zeugin‘- ein Titel, der der Handlung leider schon einiges vorwegnimmt. Nichtsdestotrotz war ich neugierig auf die tatsächlichen Umstände der Tat, die gesellschaftlichen Hintergründe und den Verlauf von Emmetts Verhandlung.

Alexandra Wilson, selbst Strafverteidigerin, lies ihre berufliche Erfahrung spürbar ins Buch mit einfließen. Sie beschreibt die Vorgänge ausführlich, äußerst realistisch und im Ton eher nüchtern. Sie nutzt wechselnde Perspektiven, die durchaus interessante Einblicke ins Rechtssystem und diversen gesellschaftlichen Themen eröffnen; eine tiefere emotionale Nähe entwickelte ich zu den Figuren aber dennoch nicht. Auch der Spannungsbogen blieb über längere Zeit eher moderat gespannt, das Tempo gemächlich.
Die Stärke dieses Thrillers sehe ich daher vielmehr im Umgang mit Themen, wie Rassismus und sozialer Ungleichheit, die sich besonders in Emmets stiller Wut über seine Behandlung, aber auch in Rosas Leben als schwarze Frau in der elitären, patriarchal geprägten Domäne des britischen Rechtssystems widerspiegeln.

Und auch wenn mich Wilsons Stil nicht immer überzeugen konnte, bleibt ‚die feindliche Zeugin‘ dennoch ein relevantes, nachdenklich stimmendes Buch mit aktueller, gesellschaftskritischer Bedeutung.