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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 954 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2025
Das Dreizehnte Kind
Craig, Erin A.

Das Dreizehnte Kind


gut

Viel verschenktes Potential
"Das Dreizehnte Kind" von Erin A. Craig ist nicht mein erstes Buch der Autorin und vielleicht hatte ich deshalb auch etwas falsche Erwartungen daran.
Von der Gestaltung ist das Buch wunderschön und erwartet habe ich hier eine leicht düstere Fantasy-Geschichte, die Voraussetzungen dafür sind gegeben.
Hazel ist das dreizehnte Kind in einer recht armen Familie, zu ihrer Geburt möchten gleich drei Götter ihre Paten werden, letztendlich wird es der Endgültige, der Gott des Todes persönlich. Von ihrer Familie wird Hazel mit Nichtbeachtung gestraft, bis sie der Gott zu ihrem dreizehnten Geburtstag zu sich holt und wieder alleine lässt.
Hazel schafft es trotzdem zu einer mitfühlenden und ehrlichen Persönlichkeit zu werden, mithilfe einer Gabe wird sie eine begnadete Heilerin.
Es gibt einige Fantasy-Anteile, in der Zwischenwelt und mit den Göttern, die mir gut gefallen, aber die Geschichte wird dann sehr schnell vorhersehbar. Es bahnt sich eine Liebesgeschichte an, die sehr in den Vordergrund tritt und Hazel trifft auch einige Entscheidungen, die für mich nicht nachvollziehbar sind.
Irgendwann hat die Handlung mich dann verloren, es fehlt die Spannung und der Mittelteil ist zu lang geraten.
Die Geschichte hat sehr viel Potential, mit den Göttern, dem Tod persönlich und der Gabe des Heilens, allerdings verliert sie sehr viel davon an eine Romanze und blasse Charaktere.

Bewertung vom 19.10.2025
Das Geschenk
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


sehr gut

Im Kleinen wie im Großen
Auf "Das Geschenk" von Gaea Schoeters habe ich mich schon sehr gefreut, weil mich der vorige Roman der Autorin wirklich sehr beeindruckt hat. Dieser hier bot auch sehr viel Potential, mir war er aber einfach zu kurz, ich hätte es gerne noch etwas ausführlicher gehabt.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und abwechselnd gelesen, es war gut eingesprochen von Johann von Bülow.
Es gibt Elefanten in Deutschland, 20 000 Stück, geschenkt vom Präsidenten von Botswana. Es ist ein politisches Statement gegen Entscheidungen der deutschen Regierung zum Einfuhrverbot von Jagdtrophäen.
Das Buch hat trotz ernstem Thema sehr viel schwarzen Humor und Sarkasmus, das ist köstlich zu lesen. Hier geht es um Konsequenzen von Entscheidungen, hauptsächlich von Entscheidungen, die über andere getroffen werden, ohne dessen Umstände zu berücksichtigen. Solche Entscheidungen fallen täglich, im Großen wie im Kleinen. Hier wird es richtig groß.
Hier wird viel aus der Sicht der Mächtigen geschrieben, es öffnet schon die Augen. Ganz vieles erkennt man aus unserer realen Politik wieder und es ist schon erschreckend nahe an der Wirklichkeit, ich meine die Aktionen und Reaktionen. Der Text ist pointiert und gibt so viel Stoff zum nachdenken, ein Buch, dass ich wirklich jedem empfehlen kann.

Bewertung vom 04.10.2025
Moribundus
Asimov, Armands A.

Moribundus


ausgezeichnet

Irgendwann reicht es
"Moribundus" von Armands A. Asimov ist der erste Schritt auf der Animals Lane und ich bin jetzt, nach der Lektüre, schon sehr gespannt auf die weiteren.
Garv ist ein kleiner Kater und er erzählt uns hier seine Geschichte, genauso wie er sie auch erlebt hat. Es ist eine sehr interessante Erfahrung das Geschehen aus Tiersicht mitzuerleben. Und nein, es ist keine niedliche Kuschelgeschichte für Kinder. Denn dieser Kater erlebt das Grauen in seinem Alltag und entfesselt es dann selber. Ich möchte hier aber auch nicht den Inhalt vorwegnehmen.
Der Schreibstil ist mitunter sehr poetisch und wunderschön beschreibend und dann kommen wieder Beschreibungen von Grausamkeiten und Leid, die sich auch einbrennen. Ich finde es sehr wichtig, die Gedanken und Gefühle des Katers zu verfolgen, ja klar, so wie ein Mensch sie sieht, aber absolut vorstellbar.
Die Kapitel sind kurz und schnell gelesen, die Situation eskaliert relativ schnell und es kommen auch einige fantastische Elemente dazu.
Der erste Teil der Geschichte, und das ist das tieftraurige daran, ist genauso vorstellbar in so einigen Haushalten, der zweite ist dann schon eher der Fantasie des Autors geschuldet.
Ich mochte die Geschichte sehr, weil sie Anregungen zum Nachdenken bietet und noch eine ganze Zeit lang nachhallt.

Bewertung vom 03.10.2025
All Better Now
Shusterman, Neal

All Better Now


sehr gut

Hat seine Längen
"All Better Now" von Neal Shusterman entfaltet sich wie ein packender Thriller: düster, dystopisch und leider erschreckend nah an einer möglichen Realität. Die Handlung kreist um eine globale Pandemie, die durch ein Virus namens Crown Royal ausgelöst wird – ein Szenario, das unweigerlich Assoziationen zu Corona weckt. Die Infizierten stehen vor einer radikalen Transformation: Während einige schwer erkranken oder sterben, erholen sich andere auf bizarre Weise. Die Genesenen sind plötzlich unfähig, negative Gefühle zu empfinden. Stattdessen strahlen sie Zufriedenheit, Glück und Hilfsbereitschaft aus. Diese "neuen Menschen" schließen sich in harmonischen Gemeinschaften zusammen.
Auf gesellschaftlicher Ebene führt dies zu extremen Umwälzungen. Konsum verliert seine treibende Kraft, wirtschaftliche und politische Strukturen geraten aus den Fugen. Doch was für manche eine Utopie ist, bedeutet für andere eine Bedrohung – und so beginnt ein erbitterter Kampf gegen das Virus mit allen erdenklichen Mitteln.
Die Geschichte beleuchtet diesen Konflikt durch die Augen von Figuren, die beide Seiten repräsentieren, und führt tief in die Fragen von Reichtum versus Glück, Macht versus Zukunft. Dieses Spannungsfeld macht das Buch äußerst fesselnd. Shusterman versteht es, glaubhafte Charaktere zu erschaffen, die das Leserherz bewegen, obwohl manche ihrer Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar erscheinen – ein Detail, das auch im echten Leben nicht unüblich ist.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und trägt die Spannung von Anfang bis Ende des Buches. Obwohl eindeutig als Jugendbuch konzipiert, bietet es auch erwachsenen Lesern eine beeindruckende Lektüre. Die Mischung aus dystopischem Setting und gesellschaftlich relevanten Erkenntnissen sorgt dafür, dass die Story nicht nur als Fiktion wahrgenommen wird, sondern erschreckend real wirken kann. Ein Werk, das nachhallt und zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 03.10.2025
Earthventure in Las Vegas (MP3-Download)
Sonntag, Beatrice

Earthventure in Las Vegas (MP3-Download)


sehr gut

Irdischer Zuckerschock
"Earthventure in Las Vegas" von Beatrice Sonntag ist der erste Band der Reihe.
Josh lebt in Las Vegas, arbeitet bei Walmart unter einem verhassten Boss und ist chronisch pleite. Durch einen Zufall wird ihm von einem Außerirdischen ein Job als Reiseleiter angeboten für einen Urlaub auf der Erde. Er soll unfassbar viel Geld dafür bekommen.
Er ist Star Trek-Fan und kann trotzdem nicht so richtig begreifen, was ihm da geschieht, als sich eine Besucherin vom Planeten Angrodan, Ulionk, in seiner kleinen Wohnung mit einnistet.
Sie will ausgewählte irdische Events erleben, wie einen Kindergeburtstag oder einen illegalen Hundekampf und Josh soll alles organisieren.
Das Buch ist sehr unterhaltsam, allerdings mehr in die humoristische Ecke als Science Fiction. Wer sich damit anfreunden kann, wird gut unterhalten.
Es gibt schon ein paar satirische und kritische Blicke auf uns Erdbewohner und einige Aspekte zum nachdenken.
Ich wurde gut unterhalten und würde die Reihe auch gerne weiterlesen.

Bewertung vom 02.10.2025
Prinzessin der tausend Diebe - Betrayed
Hong, Thea

Prinzessin der tausend Diebe - Betrayed


sehr gut

Spannende Welt der Götter und Ahnen
"Prinzessin der tausend Diebe – Betrayed" von Thea Hong ist der erste Teil einer Dilogie in einem koreanischen Setting.
Sora ist die Erbin eines alten und mächtigen Familien-Clans. Gemeinsam mit ihrer Mutter wurde sie schon als Kleinkind verstoßen, da ihr wohl die Magiekraft der Familie fehlte. Jetzt ist ihre Mutter schwerkrank und sie wird auf das Anwesen ihres Vaters zurückbeordert.
Dort wird sie gleich von ihrer Stiefschwester verstoßen und landet in einer Zwischenwelt, wo sie den Gott Ran kennenlernt. Gemeinsam machen sie sich daran die Familiengeschichte aufzuräumen, alte Fehden zu beenden und viele verschiedene Prüfungen zu bestehen.
Mir gefällt diese asiatische Welt mit den Gottheiten und Gebräuchen sehr, allerdings wäre ich dort gerne noch tiefer eingetaucht, es blieb von der Seite recht oberflächlich.
Zwischen Sora und Ran knistert es ab und an, auch in sehr unpassenden Situationen was mich etwas störte, allerdings hielt es sich sonst aber in Grenzen.
Die Prüfungen waren abwechslungsreich und spannend gestaltet, emotional und voller Action.
Der Schreibstil hat mir gefallen, er war beschreibend und gut formuliert, ich hatte oft direkt Bilder im Kopf. Wie schon erwähnt, hätte ich gerne mehr Tiefe erfahren, gerade die Welt der Götter und Ahnen, das war sehr spannend.
Sora hat auch eine Weiterentwicklung erfahren, ich mochte sie zum Anfang so gar nicht, das hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt.
Auf den zweiten Teil bin ich gespannt, obwohl die Geschichte auch so schon einen Abschluss gefunden hat.

Bewertung vom 25.09.2025
Das krasseste Tier der Erde
Lüftner, Kai

Das krasseste Tier der Erde


ausgezeichnet

Lesen mit Wurm
"Das krasseste Tier der Erde" von Kai Lüftner ist im CalmeMara-Verlag sehr schön umgesetzt werden und mit dem Verkauf werden gleich Spenden gesammelt.
Das Buch hat ein schönes Format für Kinder, nicht zu groß, aber schon ein schönes festes Cover mit großformatigen, durchweg farbigen Seiten.
Das Buch lebt größtenteils durch die, wirklich sehr gelungenen, Illustrationen von Friederike Ablang.
Mir gefällt, dass der Text in Reimen dargestellt wird, er lässt sich sehr gut vorlesen und bleibt den Kindern schnell im Gedächtnis, ist eingängig.
Der Text ist eher kurz, dafür gibt es Seite für Seite mehr zu sehen und zu entdecken.. Hier haben es gerade auch die Details in sich.
Die Geschichte vom Regenwurm hätte für mich noch etwas ausgefeilter und abenteuerlicher sein können, aber Kinder mögen manchmal hier gerade das einfache sehr.
Ich mag dafür den Anhang besonders, der wichtige Informationen über diese Würmer kindgerecht aufbereitet und zusammenfasst.
Ein rundum gelungenes Buch zum vorlesen und zu selber lesen lassen, schon für ganz kleine Kinder.

Bewertung vom 18.09.2025
Man sieht nur mit der Schnauze gut
Aichner, Bernhard

Man sieht nur mit der Schnauze gut


ausgezeichnet

Wirklich sehr lustig
"Man sieht nur mit der Schnauze gut" von Bernhard Aichner ist ein Buch, das mir viel Spaß gemacht hat. Ich bin eigentlich nicht so der Freund von komischen Büchern, aber hier funktioniert der Humor super. Ich habe von dem Autor schon einiges gelesen, kenne und mag seinen Schreibstil sehr, hier verlässt er seine sonstigen Genre und das funktioniert gut.
Aspro ist ein Mischlings-Hund, der es irgendwie geschafft hat, sein Herrchen, den Chef, zu sprengen, unabsichtlich. Nun wird er von einer jungen Polizistin mitgenommen, sozusagen adoptiert und hat jetzt eine neue Chefin und auch irgendwie einen neuen Job.
Aspro darf mit aufs Revier und wird Polizeihund und auch Familienhund, der sich um den neuen Nachwuchs liebevoll kümmert.
Die einzelnen Geschichten, Kapitel sind kurz und mit knackigen Überschriften versehen, es liest sich herrlich hintereinander weg. Alles wird aus der Sicht von Aspro gesehen und gedacht, eine mal etwas andere, erfrischende Perspektive, denn dieser Hund besitzt außer Spürsinn auch noch viel Humor, rabenschwarz.
Trotz allem ist es trotzdem auch noch ein Krimi und nebenbei werden Verbrechen aufgeklärt.
Aus meiner Sicht ist dieses Buch sehr gelungen, eine leichte und lustige Lektüre für zwischendurch.

Bewertung vom 17.09.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Spannend geschrieben
„Der Totengräber und die Pratermorde“ von Oliver Pötzsch ist der vierte Band der Totengräber-Reihe, die mich von Anfang an gefesselt hat.
Dieses Mal ermitteln Leopold von Herzfeldt, die Polizei und Augustin Rothmayer, der Totengräber, rund um den Prater in Wien. In einer Show eines berühmten Zauberkünstlers wird seine Assistentin im Sarg zersägt – der Trick ist völlig schiefgelaufen und die Sache wird ernst.
Bei den Nachforschungen in der Welt der Schausteller tauchen auch andere Spuren auf: Mehrere Frauen dort scheinen spurlos verschwunden zu sein, ohne dass jemand eine letzte Nachricht hinterlässt oder wieder auftaucht.
Auch Julia ist wieder dabei – diesmal nicht an Leos Seite, sondern als Reporterin. Sie hat sich ein eigenes Leben aufgebaut, doch auch dort passieren spannende Dinge.
Die Geschichte zieht sich langsam in die Länge, es gibt viele Beteiligte und mit jeder Seite wird es spannender. Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Man kann gut miträtseln, wer der Täter sein könnte, wird aber geschickt vom Autor auf falsche Fährten geführt.
Das Finale ist megaspannend und alles wird logisch erklärt.
Der Fall ist abgeschlossen und kann unabhängig gelesen werden. Allerdings lohnt es sich, alle Teile der Reihe zu lesen, weil die Figuren stark aufgebaut sind und man so manche Entwicklung verpasst, wenn man Teile überspringt. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Fall des ungleichen Ermittlerduos.

Bewertung vom 17.09.2025
Was wäre, wenn ...
Bohlmann, Sabine

Was wäre, wenn ...


ausgezeichnet

Wunderbares Buch, das Mut macht
"Was wäre, wenn ..." ist tatsächlich ein Bilderbuch für Erwachsene, das man sich natürlich auch gemeinsam mit Kindern ansehen kann. Das Buch lebt von seinen großformatigen Illustrationen von Stella Dreis, die mit kleinen Texten von Sabine Bohlmann unterlegt sind.
Das Buch lädt zum blättern, stöbern und träumen ein. Ich mag die Bilder sehr und auch die Weisheiten dahinter, bei denen es sich wirklich lohnt, sie sich zu eigen zu machen und darüber nachzudenken.
Das Buch zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht, das ich dann auch gerne weitergebe und schon ist das Ziel erreicht: Was wäre wenn wir alle einfach mal mit einem Lächeln in den Tag gehen.
Ein sehr schönes Buch, wundervoll zum verschenken, aber auch zum selber immer wieder darin blättern.