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Mediatrice
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Ettlingen

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Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2025
Zwischen Reben und Rüben
Wagner, Andreas

Zwischen Reben und Rüben


weniger gut

Unter diesem Buch hatte ich mir was anderes vorgestellt. Eine spannende, interessante Biographie. Doch dem ist leider nicht so. Sehr trocken, nüchtern, faktisch geschrieben. Fast schon wie ein Bericht vom Kultusministerium oder einem staubtrockenen Historiker. Dabei gibt das Material so viel her, was man besser hätte aufbereiten können. Mehr Gefühl, ein bisschen Drama und Humor und schon hätte man den besten Roman gehabt, der nicht nur informiert, sondern auch unterhält.
Das Buch entstand nach Interviews (allein schon dieses gewählte Wort vom Autor selbst sagt alles, ich hätte da Erinnerungen, Erfahrungen und Gespräche gewählt) mit seinen Eltern und seiner Tante.

Bewertung vom 15.01.2025
Morden ohne Sorgen - Tannenmord im Weihnachtswald
Buchholz, Andreas K.

Morden ohne Sorgen - Tannenmord im Weihnachtswald


schlecht

Mir zu viele Personen, ohne Charakter, die nicht vorgestellt werden, weder als Geschlecht noch als Rolle. Polizisten, Reporter, Mann, Frau, Familie, Weihnachtsbaumverkäufer, Wirt,…?
Erinnert mich an Bücher wie Leberkäsjunkie, nur gibt es hier keinen Humor und alles spielt in einem tief verschneiten Brandenburg.
Das, was der Autor hier witzig findet, finde ich nicht lustig. Stromschlag, Gebäck und Weihnachtsbäume klauen, quengelnde Verwandtschaft.
Der Dackel wäre eine nette Auflockerung, aber der wird nur Gassi geführt oder gefüttert und bekommt auch nichts an Handlung oder Persönlichkeit.

Bewertung vom 15.01.2025
Unmöglicher Abschied
Kang, Han

Unmöglicher Abschied


gut

Ich habe schon so viele unterschiedliche japanische Romane gelesen, aber es war noch keiner darunter der mal wenigsten ein bisschen humorvoll oder leicht gewesen wäre. Auch dieser hier ist einer von der ganz schweren Sorte. Der Schreibstil ist sehr schön und man fühlt sich sofort mittendrin im Geschehen, aber leider ist es eine Handlung, in der ich nicht sein möchte.
Auch ist es nicht so der typische, sofort erkennbare japanische Stil, der für uns oft etwas abgehackt, verworren klingt.
Doch, vor allem, auch in der heutigen Zeit, wo ich mich eher nach Abwechslung, Unterhaltung oder Flucht sehne und auch Selbstpflege betreiben muss war mir der Inhalt einfach zu viel des Guten: Krankheiten, schwerste Depression, Todesangst, OPs und Krankenhausaufenthalte, die detailliert beschrieben werden, Selbstzweifel und Kriegswirren in jeglicher Couleur: Folter, Entführung, Tod, Erschießungen.
Eine Freundin hat sich in Ihrer Werkstatt schwer verletzt und liegt nun im Krankenhaus. Da ihr Vogel gefüttert werden muss, bittet Sie eine Freundin nach diesem zu schauen. Das Haus liegt 30 Minuten abseits vom Dorf und der letzten Bushaltestelle. Ein heftiger Schneesturm zieht auf, der letzte Bus bringt sie gerade noch zum Ziel. Es wird dunkel. Sie kämpft sich zum Haus. Und dann wird es mal wieder mystisch. Lebt der Vogel noch, taucht ihre Freundin plötzlich auf, obwohl Sie eigentlich noch im Krankenhaus sein müsste, Fieberwahn? Dazwischen Erinnerungsfetzen aus ihren Berufen und Kindheiten.
Irgendwann habe ich nur noch überflogen, um wenigstens den Schluss zu erfahren, doch auch der lässt mich leicht verstört zurück.

Bewertung vom 10.01.2025
Das Vermächtnis der Apfelblüte
Rose, Livia

Das Vermächtnis der Apfelblüte


gut

Das Buch hat zwei Handlungsstränge.

Gegenwart: Eliza und Harrold werden von Großmutter und Tante in deren Apfelplantage zitiert. Sie bekommen Rätsel auf, die das Geheimnis um eine Vorfahrin lösen sollen. Doch die beiden alten Damen haben auch noch etwas anderes mit den beiden vor, denn Sie glauben, dass Eliza und Harrold füreinander bestimmt sind.
Die Story fängt nett und humoristisch an, bekommt dann aber immer wieder ziemlich derbe oder sexistische Ausfälle. Das ist wohl der typisch englische, derbe Humor, den ich hier unpassend finde. Ohne wäre es einfach eine hübsche Story.

Vergangenheit: 1920, Josephine muss als Gouvernante auf die Apfelplantage. Für die damalige Zeit ist Sie sehr emanzipiert, trägt am liebsten Hosen, klettert gerne auf Bäume und nimmt kein Blatt vor den Mund. Nicht nur die Kinder, sondern auch der kriegstraumatisierte Besitzer sind von ihr angetan, doch die Stiefmutter schmiedet böse Intrigen.
Dieser Handlungsstrang gefiel mir sehr gut, da er ähnlich wie ein Jane Austen Roman geschrieben wurde und keine sprachlichen Aussetzer hatte.

Interessant war auch, dass Gedanken der Personen in kursiver Schrift mit eingewoben wurden.

Bewertung vom 10.01.2025
Wie man in verrückten Zeiten nicht den Verstand verliert
Perry, Philippa

Wie man in verrückten Zeiten nicht den Verstand verliert


gut

Frau Perry erzählt 90 Seiten lang etwas zu den Themen Selbstbeobachtung, Beziehungen, Stress und Lernstilen.

Danach folgen dann 40 Seiten lang Übungen und Methoden, die die Eigenreflexion, Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit und Wertschätzung untereinander verbessern und das Vertrauen stärken sollen.

Manche Übungen sind einfach umzusetzen und sicherlich auch schon bekannt wie Bewegung, spazieren gehen, Sauerstoff tanken, Bildung, immer wieder mal etwas total Neues lernen, sich nicht zu vielen negativen Nachrichten oder Menschen aussetzen.

Einiges war mit neu wie z.B. das das vielgepriesene Rätsel lösen oder Sudoku gar nicht so hilfreich ist, denn dieses Lernen ist zu einseitig, da die Gefühlsseite davon unberührt bleibt.

Wenn man sich mit Psychologie, NLP, Selbstreflexion u.Ä. bereits beschäftig hat und darin geschult ist, sind die Übungen sicherlich machbar. Ohne Prüfungsinstanz, die einem sagt, ob man das richtig macht, und immer wieder Übung, sind viele Aufgaben jedoch nicht (alleine) umsetzbar.
Nicht umsonst heißt es: „Wissen allein ändert noch kein Verhalten“.
Verdeutlichungs-Beispiel von mir: Rauchen ist tödlich, wissen alle und trotzdem rauchen immer noch viele. Oder wie soll ein extrem schüchterner Mensch plötzlich mit anderen über seine Gefühle reden können. Meist weiß man ja oft noch nicht mal warum man heute z.B. schlechte Laune hat oder einem eine Bemerkung verletzt. Denn zu lernen wäre, nicht der andere ist unhöflich, sondern ich kann seine Bemerkung nicht einfach neutral als solche stehen lassen, ohne gefühlsmäßig darauf zu reagieren.

Bewertung vom 14.12.2024
Widder Willi will aber!
Pohl, Romy

Widder Willi will aber!


ausgezeichnet

Entzückend gezeichnet. Toll zum Vorlesen.
Immer wenn Willis Hörner wachsen, juckt es ihn und dann wird er unleidig und will, dass dann alles nach seinem Kopf geht. Das zeigt das Buch anhand unterschiedlicher Situationen, die man mit seinem Kind auch gut besprechen kann, z.B. was Willi da nicht so toll gemacht hat.
Denn irgendwie macht es doch keinen so richtigen Spaß, wenn Willi beim versteck spielen beschließt wer sich wo verstecken soll.
Doch später triff er Keinbock, von dem alle sagen er sei bockig. Da treffen also zwei Dickköpfe aufeinander und als die Erwachsenen noch meinen Sie sollten sich nicht immer selbst im Weg stehen und über ihren Schatten springen wird es so richtig lustig…

Bewertung vom 14.12.2024
Prima, fein gemacht!
Brandl, Martina

Prima, fein gemacht!


weniger gut

Frau Brandl ist Kabarettistin und Kolumnistin und in diesem Buch sind Stücke von ihr abgedruckt. Die behandeln unterschiedliche Themen, oft geht es jedoch um ihren Hund. Doch die Art von Humor ist nicht mein Fall. Derbe Sprache, leicht verächtlich, schimpft meistens eigentlich nur so vor sich hin. Das ist nicht lustig, sondern meist einfach nur traurige Wahrheit, wie der typische 50er Jahre Frauenfeindliche Humor. Oder es sind Situationen, die ich nicht nachvollziehen und daher auch nicht witzig oder selbstironisch finden kann. Frau Brandl schwadroniert z.B. über ihre vielen Sorten von Unterhosen von ganz bequemen für zu Hause bis hin zu ganz unbequemen, aber dafür topmodischen oder reizvollen für unterwegs…

Bewertung vom 14.12.2024
Pantalu sucht das Glück
Polster, Uta; Gaidt, Julia Dorothea

Pantalu sucht das Glück


gut

Bei solchen Büchern sollte der Autor vielleicht besser immer dazu schreiben, für wen das Buch gedacht ist und was es bewirken soll. Vom psychologischen her würde ich auf Kinder ab 4 Jahren tippen. Den ab dem Alter entwickeln sie wohl motorische Fähigkeiten und müssen alles anfassen und ausprobieren.
Und Pantalu macht genau dies. Alles, was ihr unter die Finger kommt, muss ausgerissen, aufgesammelt und in ihrer Hose gehortet werden. Alleine das wundert mich schon, reicht nicht eines der Dinge zum Zeigen und Experimentieren? Am nächsten Tag sind die Dinge natürlich verwelkt oder verschrumpelt und dann werden die einfach weggeworfen. Wo bleibt da die Achtung vor dem Objekt?
Irgendwann läuft Pantalu ein Hühnchen über den Weg das einen warmen, kuschligen Unterschlupf sucht und da bietet sich die Hose Pantalus natürlich bestens an. Und ab da ist das Sammeln plötzlich nicht mehr so wichtig und Pantalu kann mit dem Hühnchen einfach nur beobachten und sein lassen.
Manche Bücher müssen keinen Sinn und Zweck haben und sind halt einfach nur hübsch zum Anschauen. Doch hier ist die Autorin ja psychologisch geschult und hat sicherlich einen Zweck mit der Geschichte verfolgt. Doch der erschließt sich mir hier nicht.
Wieso kann ich mit einem Freund plötzlich genießen? Wieso kann ich das nicht auch alleine?
Wenn der Background Vergänglichkeit oder Einsamkeit sein soll, dann kommt das für mich nicht so rüber. Ich finde Pantalu achtlos und egoistisch und nur mit Hilfe des Huhns ist sie das plötzlich nicht mehr? Warum?
Aus dem Grund würde ich das Buch keinem Kind vorlesen.
Was ich gut an dem Buch fand, Pantalu ist ein Wesen, also weder Junge noch Mädchen.

Bewertung vom 14.12.2024
Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig
Wolkenstein, Julia

Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig


gut

Wenige Personen mit solidem Charakter. Liebe, die ein Leben lang hält und sogar Jahrzehnte der Trennung nicht mildern kann. Einfache Story - wie eine Folge der Das Traumschiff-Serie.
Natürlich gibt es auch den ein oder anderen Widersacher, doch die haben gegen so viel Gutes und Glück natürlich keine Chance.
Ach ja, einfach fallen lassen, lesen, lächeln und nicht drüber nachdenken und sich wünschen die Welt wäre wirklich so schön einfach und gut gestrickt.

Amelie kehrt nach einer enttäuschten Liebe zurück nach Rothenburg und hilft ihrer Oma in deren Hotel. Die hat sich leider finanziell übernommen und da das Hotel und auch sie schon in die Jahre gekommen ist/sind mit schwindender Gästezahl zu kämpfen. Amelie räumt und möbelt auf. Doch der Banker entpuppt sich als aufdringlicher Widerling, der alle Kreditfäden in der Hand hält.
Mit neuem Konzept kommen die ersten Gäste, unter denen auch ein Opa mit seinem Neffen ist, und beide Frauen sehen endlich wieder ein Licht am Horizont und mehr...

Bewertung vom 05.12.2024
Der Ruf der Nomaden (eBook, PDF)
Hempfling, Klaus Ferdinand

Der Ruf der Nomaden (eBook, PDF)


weniger gut

Fängt mit verwirrenden Kurzstorys an. Die lösen sich auch nicht (oder nicht so bald) auf. Da ich mich nur bis zur Hälfte des Buches durchgekämpft habe und davon die Hälfte auch nur noch überflogen.
Ausschweifend, langatmig. Dazwischen immer Passagen, die für mich total abgehoben, esoterisch mit Fremdwörtern gespickt sind, dass ich gar nicht kapiere um was es da gehen soll.
Eine Kiste wird von Vater und Sohn in den Bergen gezimmert.
Eine Wölfin und eine Frau gebären in den Fluten.
Dann ein Schiff auf stürmischer See. Die Kiste taucht dort auf, es kommen tierische Geräusche da raus. Eine verschleierte Schönheit und ein ultracool gelassener Mann sind auch auf dem Schiff. Dieser Mann fasziniert und alle wollen wissen, wieso er so ausgeglichen ist. Nach einer Prüfung, ob die Personen es wert oder fähig sind, seine Geschichte zu verstehen, erzählt er ihnen diese.
Die Prüfung ist ebenso eine langweilige, unendliche Erzählung über alle möglichen faszinierenden Bauten wie die Pyramiden, Stonehenge oder die Nazca-Linien oder Michelangelo und deren Sinnhaftigkeit?
Erst danach gibt es für mich dann einen durchgehenden Handlungsstrang.
Doch die Geschichte und Stimmung ist so gar nicht meins. Düster, Einsam, grausame (unnötige) Details (Tiere schlachten und ausnehmen, Wölfe erschießen und deren Kadaver einfach wegwerfen, einem ungehorsamen Hund den Kopf abschlagen,…), ein stummer Buckliger, eine kranke Schwester…
Ein Junge wohnt in einem abgelegenen Dorf. Nomaden kommen vorbei und lagern in der Nähe. Beide Seiten hegen Argwohn. Die Dorfbewohner glauben, dass die Nomaden Wölfe anlocken oder sogar mitbringen. Den Jungen faszinieren diese Menschen und er schleicht sich immer unerlaubterweise dorthin, bis Sie ihn schließlich zu sich einladen. Dann folgen immer ewig lange, pseudo philosophische Lebenshinterfragende Gespräche zwischen ihm und den Umherziehenden. Als ein Mädchen verunglückt, sind natürlich die Nomaden schuld. Der Junge versucht beide Seiten zu verstehen und zu vermitteln…
Ab da war es mir dann aber echt zu mühselig. Beim durchblättern geht das nämlich noch 600 Seiten lang so weiter.
Einzig schön ist die Bebilderung.