Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
hapedah

Bewertungen

Insgesamt 731 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2023
A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht / Das Buch der Tee-Magie Bd.1 (eBook, ePUB)
Lin, Judy I.

A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht / Das Buch der Tee-Magie Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nings Schwester ist schwer krank - durch das Gift, das bereits ihre Mutter getötet hat. Um sie retten zu können, begibt sich die junge Frau in die Hauptstadt, wo sie mit ihrer Tee-Magie an einem Wettkampf teil nimmt, obwohl die Einladung dazu nicht an sie gerichtet war. Zum ersten Mal in ihrem Leben verlässt Ning ihr Dorf und ist am Kaiserhof zunächst überwältigt von dem Reichtum, der in krassem Gegensatz zur Not der Bevölkerung ihrer heimatlichen Provinz steht. Schon bald bemerkt sie jedoch, dass der Prunk nur oberflächlich über höfische Intrigen hinweg täuscht, jeden Tag ist ihr Leben erneut in Gefahr.

"A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht" von Judy I. Lin ist ein farbenfroh geschriebener Fantasy-Roman, dessen Hintergrund an die chinesische Mythologie angelehnt ist. Bei mir hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich mit der Geschichte warm werden konnte, den Einstieg habe ich als ziemlich zähe empfunden. Dabei war mir die Protagonistin Ning durchaus sympathisch, durch ihre zurückhaltende Art hat es ebenfalls etwas Zeit gebraucht, ihr emotional näher zu kommen. Erst mit ihrer Ankunft in der Hauptstadt hat sich für mich der Zauber der Handlung entfaltet und in seinen Bann gezogen.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, als das Buch mich einmal gepackt hatte, mochte ich es bis zum Ende kaum noch aus der Hand legen. Das breite Spektrum der verschiedenen Varianten der Tee-Magie, die den Mittelpunkt des Wettkampfs darstellten, unterschied sich meiner Meinung nach sehr von bekannten Mustern in Fantasy-Geschichten, es hat mir Freude bereitet, in diese fast märchenhaft anmutende Welt einzutauchen. Die Figuren in Nings Umfeld hätte ich mir teilweise etwas ausführlicher beschrieben gewünscht, gerade die Personen bei Hof, die emotional etwas weiter von der Protagonistin entfernt angesiedelt waren, fand ich oft recht knapp charakterisiert. Dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt und freue mich schon darauf, auch die Fortsetzung zu entdecken, daher spreche ich für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach dem etwas schleppenden Anfang hat mich die Geschichte mit ihrer farbenprächtigen Magie dann doch noch in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite bezaubert, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 10.03.2023
Twisted Dreams / Twisted Bd.1 (eBook, ePUB)
Huang, Ana

Twisted Dreams / Twisted Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Alex ist der beste Freund von Avas Bruder, sie selbst kann ihn allerdings nicht ausstehen und dieses Gefühl beruht durchaus auf Gegenseitigkeit. Als Josh ins Ausland geht, bittet er Alex dennoch, ein Auge auf seine kleine Schwester zu haben - worauf dieser prompt in Avas Nachbarhaus einzieht. Im Lauf der Zeit können Ava und Alex nicht mehr ignorieren, wie sehr sie sich zueinander hin gezogen fühlen, doch Alex wird von seiner düsteren Vergangenheit getrieben, so dass er glaubt, die sensible Ava vor seiner Dunkelheit beschützen zu müssen.

"Twisted Dreams" von Ana Huang hat mich insgesamt recht gut unterhalten, auch wenn es meiner Meinung nach einige Schwächen im Aufbau der Geschichte gab. Die Protagonisten und auch die anderen Figuren fand ich umfassend und authentisch dargestellt, Ava ist mir während des Lesens schnell ans Herz gewachsen, bei dem düsteren Alex fiel es mir zunächst deutlich schwerer, Sympathie zu empfinden. Erst der Rückblick in seine traurige Kindheit hat ihn mir näher bringen können. Avas Freundinnen und ihren Bruder Josh mochte ich dagegen sehr, die Autorin hat bereits in kleinen Sequenzen geschickt angedeutet, um welche Paarungen es in den Folgebänden gehen könnte.

Den Schreibstil habe ich als äußerst fesselnd empfunden, obwohl das Buch in meinen Augen inhaltlich einige Schwächen hatte, mochte ich es bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen. Die expliziten erotischen Szenen waren bei einem solchen Plot zu erwarten und haben sich für mich auch gut in die Handlung eingefügt, störend habe ich eher einige doch recht plötzliche emotionale Wendungen und die knapp gehaltene Zusammenfassung eines verhältnismäßig langen Zeitabschnitts empfunden, so dass ich am Ende nicht ganz glücklich mit dieser Lektüre war. Dennoch wird mich wohl die Neugier dazu treiben, mir auch die Fortsetzungsbände zu Gemüte zu führen.

Fazit: Die Autorin glänzt in diesem Buch mit ihrem wunderbaren Schreibstil, inhaltlich gab es für meinen Geschmack noch einige Luft nach oben, trotzdem hat die Geschichte mir bereits Lust auf ihre Nachfolger gemacht.

Bewertung vom 28.02.2023
Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1 (eBook, ePUB)
Thiede, Emily

Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Seit Jahren wird Alessa auf ihre große Aufgabe vorbereitet - als Finestra ist es ihr bestimmt, gemeinsam mit einem von ihr erwählten Fonte, ihre Heimat gegen einen regelmäßig wiederkehrenden Dämonenangriff zu verteidigen. Doch anstatt ihre Kräfte mit dem jeweiligen Fonte zu verbinden, tötet Alessas Gabe jeden, den sie berührt. Nachdem bereits drei ihrer Fontes gestorben sind, ist nicht nur Alessa tief verzweifelt, auch das Volk beginnt die Finestra in Frage zu stellen. Nach einem Anschlag, an dem auch ein Mitglied ihrer Leibwache beteiligt ist, engagiert sie den als Verbrecher gekennzeichneten Dante zu ihrem Schutz. Doch je länger sie den verschlossenen Mann um sich hat, desto mehr Gefühle entwickeln sich zwischen ihnen und Alessa sehnt sich danach, ihn berühren zu können.

"This Vicious Grace - Die Auserwählte" von Emily Thiede ist eine fantastische Geschichte, die ich insgesamt gern gelesen habe. Nachdem sich der Einstieg etwas schleppend gestaltet hat, mochte ich den E-Book-Reader später kaum noch aus der Hand legen. Genau so gemächlich, wie die Handlung, habe ich auch das Kennenlernen der Protagonistin empfunden, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich ihr emotional näher gekommen bin, inzwischen mag ich Alessa sehr und freue mich darauf, ihr im Folgeband erneut zu begegnen. Dante war meiner Meinung nach ebenfalls genügend beschrieben, dass ich mir ein gutes Bild von ihm machen konnte, die anderen Figuren in ihrem Umfeld fand ich dagegen etwas blass dargestellt, hier hätte ich mir eine ausführlichere Vorstellung gewünscht.

Auch der Hintergrund war für meinen Geschmack zu eindimensional dargestellt, eine etwas umfangreichere Beschreibung wäre in meinen Augen vorteilhafter gewesen. Der wunderbare Schreibstil der Autorin gleicht diese kleineren Mängel allerdings gut wieder aus, obwohl der Roman zu einem großen Teil ohne nennenswerte Spannungsspitzen daher kommt, hat er mich dann doch relativ schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht wieder los gelassen. Mit dem Ende war ich äußerst zufrieden, es gibt zwar eine Andeutung, dass es noch weiter gehen wird, wer das Buch aber als Einzelband lesen möchte, wird nicht mit einem Cliffhanger im Regen stehen gelassen. Für diese unterhaltsame Lektüre spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach dem etwas gemächlichen Einstieg hat mich die fantastische Geschichte doch noch sehr gefesselt, dieses wunderbare Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 23.02.2023
Als Großmutter im Regen tanzte (eBook, ePUB)
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fesselnde Geschichte mit realem historischen Hintergrund

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht sich Juni in das leer stehende Haus ihrer Großeltern zurück, um Abstand von ihrem gewalttätigen Ehemann zu bekommen. Ehe sie Entscheidungen für die eigene Zukunft treffen kann, findet sie ein Foto ihrer jungen Großmutter Tekla mit einem fremden Mann, nach seiner Uniform ein deutscher Soldat. Dieser Hinweis auf einen unbekannten Teil ihrer Familiengeschichte führt die Norwegerin bis nach Deutschland, wo sie einiges über Teklas Vergangenheit und damit auch ihre eigenen Wurzeln erfährt.

"Als Großmutter im Regen tanzte" von Trude Teige ist eine faszinierende Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Sowohl Juni als auch Tekla sind sympathische Protagonistinnen, obwohl ich den Eindruck hatte, Tekla noch ein klein wenig näher kennen gelernt zu haben als ihre Enkeltochter. Auch die anderen Figuren im Buch habe ich authentisch und lebensecht empfunden, so dass ich mir von allen ein gutes Bild vor meinem geistigen Auge machen konnte. Die Autorin lässt ihre Handlung in zwei Zeitebenen ablaufen, wobei sich die Abschnitte aus Teklas Vergangenheit und die aktuellen Begebenheiten um Juni abwechseln. Dadurch hat mich der Schreibstil während der gesamten Lektüre in seinem Bann gehalten, so dass ich das Buch an nur einem Tag komplett durch gelesen habe.

Als Leser hatte ich die komfortable Perspektive, die Abschnitte der Vergangenheit hautnah an Teklas Seite mit zu erleben, während Juni bei ihren Nachforschungen nur einige weinige harte Fakten aus dem Leben ihrer Großmutter erfährt und diese mit Hilfe ihrer Erinnerungen zu einem stimmigen Bild von Teklas Leben zusammen fügt. Den Hintergrund bilden reale historische Ereignisse, der Autorin ist es meiner Meinung nach wunderbar gelungen, die geschichtlichen Aspekte mit ihrer fiktiven Handlung zu verweben und ihren Lesern so ein Stück Geschichte näher zu bringen. Wie sie in ihrem Nachwort schrieb, sind die tragischen Ereignisse, die sich in Demmin zum Ende des zweiten Weltkrieges abgespielt haben, auch in Deutschland nur wenig bekannt - ich habe in diesem Buch zum ersten Mal davon erfahren, obwohl ich selbst im Osten Deutschlands aufgewachsen bin. Für diesen packenden und geschichtsträchtigen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Autorin hat aus realen historischen Begebenheiten und einer fiktiven Geschichte einen faszinierenden Roman geschaffen, der mich in beiden Zeitebenen gleichermaßen gefesselt hat, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 22.02.2023
Dämonen der Speicherstadt
Denzau, Heike

Dämonen der Speicherstadt


ausgezeichnet

Bereits als Kind sieht Rahel Bathlevi in jeder Vollmondnacht mysteriöse Lichter in einem nahegelegenen Schaufenster, die kein anderer wahr nehmen kann. Als sie Jahre später an einem Tatort einem Dämon begegnet, fällt es ihr dennoch schwer zu glauben, dass diese Wesen existieren und auch in ihrem Heimatort Hamburg ihr Unwesen treiben. Sie schließt sich einer bunt zusammengewürfelten Truppe von Jägern an, die dem BKA untersteht und sich der Dämonenbekämpfung widmet - dazu gehört auch ein geheimnisvolles Zwillingspaar, das selbst teilweise dämonischer Abstammung ist. Bis zum nächsten Blutmond muss Rahel heraus finden, auf welcher Seite die Zwillinge wirklich stehen.

"Dämonen der Speicherstadt" von Heike Denzau ist ein Roman, der auf äußerst spannende Weise Krimielemente mit Urban Fantasy vermischt und mich bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Mit Rahel Bathlevi hat die Autorin eine sympathische Protagonistin geschaffen, mir war die junge Kommissarin schnell ans Herz gewachsen und ich hatte viel Freude dabei, sie während ihrer Ermittlungen zu begleiten. Sie selbst und auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich umfassend und authentisch beschrieben, ich habe sie alle als reale Personen empfunden und war dadurch emotional immer an ihrer Seite.

Den fesselnden Schreibstil kenne ich bereits aus diversen Kriminalromanen der Autorin, ich muss zugeben, dass ich schon seit Jahren bekennender Heike-Denzau-Fan bin, über diesen erneuten Ausflug ins Fantasygenre habe ich mich besonders gefreut. In meinen Augen bietet dieses Buch alles, was das Leserherz begehrt, eine fantasievolle Handlung, liebenswerte Figuren, ein gehöriges Maß an Spannung und eine Umgebung, in den ich immer wieder gern eingetaucht bin - nach jeder noch so kurzen Lesepause habe ich mich gefreut, wieder in Rahels Leben zurück zu kehren. Die letzten Kapitel haben mich dann auch um meinen Nachtschlaf gebracht, weil ich den Roman einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis die letzte Seite gelesen war. Umso glücklicher bin ich über die Ankündigung der Autorin, dass es eine Fortsetzung mit Rahel und ihrem Team geben wird. Für dieses absolut fantastische Buch spreche ich eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Wieder einmal hat mich Heike Denzau auf ganzer Linie begeistert, die Mischung aus Krimi und Fantasygeschichte habe ich als sehr einzigartig empfunden und war bis zur letzten Seite gefesselt, so dass ich das spannende Lesevergnügen mit Freude weiter empfehle.

Bewertung vom 21.02.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


ausgezeichnet

Düstere und absolut fantastische Fortsetzung

Nachdem Darlington verschwunden ist, übernimmt Alex Stern im Haus Lethe die Rolle des Vergil, doch neben den damit verbundenen Pflichten sucht sie nach einem Weg, ihren Mentor zurück zu holen. Gemeinsam mit Dawes muss sie dafür ein Tor zur Hölle finden, das es laut alten Aufzeichnungen irgendwo auf dem Campus geben soll. Außerdem geschehen einige mysteriöse Morde in Yale, an deren Aufklärung Alex mit arbeiten muss und als ob das noch nicht genug wäre, taucht eine Figur aus ihrer Vergangenheit auf und setzt sie heftig unter Druck.

"Wer die Hölle kennt" von Leigh Bardugo ist der zweite Band um die Protagonistin Alex Stern und ich sehe es als unabdingbar an, zunächst den Vorgängerband "Das neunte Haus" gelesen zu haben, da die Handlung unmittelbar daran anknüpft - optimalerweise sollte zwischen den Büchern nicht zu viel Zeit vergangen sein, da die Erzählweise sehr komplex ist. Bei mir war es schon etwas länger her, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, deshalb hat es etwas gedauert, bis ich wieder komplett in die Geschichte eingetaucht war. Die etwas sperrige Alex war mir im Lauf des ersten Bandes dann doch ans Herz gewachsen, so dass ich mich gefreut habe, ihr in diesem Buch erneut zu begegnen.

Die mitreißende Schreibweise der Autorin kenne und mag ich bereits aus einigen ihrer Bücher, wobei ich diese Reihe noch einmal deutlich komplexer empfunden habe, als zum Beispiel ihre Grisha-Romane. Ganz so viele Zeitebenen wie in "Das neunte Haus" gab es dieses mal nicht, doch erneut startete das Buch mit einem aktuellen Ausschnitt und erst die folgenden Kapitel lassen den Leser mit erleben, wie es dazu gekommen ist. Die Spannung hat sich meiner Meinung nach auf einem sehr hohen Niveau gehalten, ich mochte das Buch bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen, das Ende lässt mich hoffen, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Dieses einzigartig fesselnde und fantasievolle Leseerlebnis empfehle ich daher an alle Fantasyleser weiter.

Fazit: Mich hat die Lektüre wieder im selben Maß gefesselt und begeistert, wie es bereits beim Vorgängerband der Fall war, daher spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 14.02.2023
Back to the Millionaire (eBook, ePUB)
MacAlister, Katie

Back to the Millionaire (eBook, ePUB)


gut

Als Beams Nichte während eines Praktikums zu Unrecht beschuldigt wird, schädliche Software auf dem Firmenserver installiert zu haben, eilt sie nach Griechenland um der jungen Frau beizustehen. Die Firma gehört allerdings ausgerechnet Beams Exmann Neo, mit dem sie nie wieder ein Wort wechseln wollte, nachdem ihre Ehe vor über zwanzig Jahren zerbrochen ist - zusammen mit Beams Herz. Seitdem gab es keinen Mann mehr, der in ihr die selben Gefühle ausgelöst hat wie seinerzeit Neo. Als sie nun erneut aufeinander treffen, flammt die Leidenschaft schnell wieder zwischen ihnen auf, doch können sie die Missverständnisse der Vergangenheit ausräumen und wieder Vertrauen zueinander aufbauen?

"Back to the Millionaire" von Katie MacAlister ist der vierte Band ihrer Millionärs-Serie, da aber in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, können die Romane auch gut einzeln gelesen werden. Für mich war es der zweite Versuch dieser Reihe und obwohl die Autorin mich einst mit ihren Fantasy-Geschichten sehr begeistert hatte, werde ich mit diesen Liebesromanen einfach nicht so recht warm. Die Protagonisten waren durchaus sympathisch, für meinen Geschmack driften sie in ihrem Verhalten aber viel zu oft in eine ausgeprägte Albernheit ab. Eigentlich mag ich Humor in Büchern, aber hier war es mir deutlich zu bemüht lustig. Die Hauptfiguren sind über vierzig Jahre alt und stehen durchaus mit beiden Beinen fest im Leben und dennoch geschieht es immer wieder, dass die Stimmung plötzlich in derartig vorpubertäre Heiterkeit umkippt, dass ich nicht wusste, ob ich an dieser Stelle lachen oder weinen sollte.

Der Schreibstil ist angenehm locker, wie ich es von der Autorin kenne und in anderen Büchern auch sehr mochte, diese Liebesgeschichte fand ich allerdings ziemlich unlogisch zusammen geschustert. Nach der Vorgeschichte, die Neo und Beam in ihrer kurzen Ehe erlebt haben, ist es meiner Meinung nach einfach unglaubwürdig, dass sie sich nur kurz anfauchen und einander bereits kurze Zeit später frisch verliebt in die Arme sinken - selbst wenn sie nie übereinander hinweg gekommen sind, gab es kaum Zeit die Verletzungen der Vergangenheit aufzuarbeiten. Dadurch wirkte die Handlung für mich unrund, so als ob die Autorin zwar viel Spaß an den heiteren Szenen hatte, die eigentliche Handlung aber nur als Füllmaterial diente, damit es ein ganzer Roman wird. Daher spreche ich für die Geschichte leider keine Leseempfehlung aus.

Fazit: In meinen Augen ist dieses Buch leider nicht das beste Werk der Autorin, obwohl ich ihre Fantasy-Bücher sehr geliebt habe, werde ich mit den Liebesromanen einfach nicht warm.

Bewertung vom 09.02.2023
A Night of Promises and Blood / A Night of... Bd.1
Pätzold, Anne

A Night of Promises and Blood / A Night of... Bd.1


sehr gut

Winnie und ihre Schwester Sasha leben erst einige Monate in New York, als die geheimnisvolle Jo in ihre Nachbarwohnung einzieht. Sasha, die in keinem Menschen etwas Böses vermutet, freundet sich sofort mit der neuen Nachbarin an, während Winnie eher skeptisch ist. Einerseits möchte sie Sasha beschützen, andererseits fühlt Winnie sich immer wieder zu Jo hin gezogen. Eigentlich wollte sie in New York nur ihren Vater finden, der vor 14 Jahren die Familie verlassen hat, doch nun fühlt sie sich emotional zwischen ihrer Schwester und Jo hin und her gerissen ohne zu ahnen, welch gefährliches Geheimnis diese umgibt.

"A Night of Promises and Blood" von Anne Pätzold ist eine Geschichte, die mich anfangs schnell in ihren Bann gezogen hat. Winnie und Sasha fand ich sofort sympathisch, nach einigen Rückblicken in die familiäre Vergangenheit konnte ich auch Winnies verhaltene Art gut nachvollziehen. Die erste Hälfte der Handlung wird komplett aus Winnies Sicht erzählt, die zweite Hälfte lässt die Leser den Fortgang dann aus Jos Blickwinkel erleben - diese Erzählweise war für mich sehr reizvoll. Dieses Buch war das erste, das ich von der Autorin kennen gelernt habe und ich fand ihren Schreibstil, der mich schnell durch die Seiten gleiten ließ, sehr angenehm.

Die Figuren hätten für meinen Geschmack noch etwas ausführlicher vorgestellt sein dürfen, Winnie, Sasha und Jo standen gut beschrieben im Mittelpunkt, alle anderen Personen habe ich eher als Randfiguren wahr genommen, sämtliche Freunde und Familienmitglieder waren in meinen Augen recht knapp charakterisiert. Auch das Erzähltempo habe ich als recht gewöhnungsbedürftig empfunden, ich hatte bereits in anderen Bewertungen gelesen, dass dieser Slow Burn Stil wohl typisch für Anne Petzold ist, meiner Meinung nach hätten die Funken etwas schneller sprühen dürfen. Insgesamt habe ich mich von diesem Roman dennoch gut unterhalten gefühlt, der Cliffhanger hat mich neugierig auf den Fortsetzungsband zurück gelassen. Für diesen fantastisch-romantischen Reihenauftakt spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Eine Mischung aus Fantasy und Slow Burn Romanze, die für mich zwar gern etwas temporeicher gestaltet sein könnte, mir aber dennoch ein angenehmes Leseerlebnis beschert hat, so dass ich das Buch gern weiter empfehle.

Bewertung vom 07.02.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


sehr gut

Tradition, Familie und moderne Partnersuche

Während ihre jüngere Schwester bereits heiratet, ist Amaya sehr zum Unmut ihrer Mutter immer noch Single, weit und breit ist kein für sie passender Heiratskandidat in Sicht. Zur Beruhigung ihrer besorgten Eltern meldet sie sich bei der Dating-App Minder an, die Kontakte zu muslimischen Singles vermittelt. Beim ersten Date wird Amaya klar, dass der sympathische Ismael zwar der Traumschwiegersohn ihrer Mutter wäre, sie selbst aber eher schwesterliche Zuneigung für ihn empfindet. Ismaels bester Freund Daniel dagegen lässt Scharen von Schmetterlingen in Amayas Bauch fliegen - doch kann sie ihrer Familie einen Mann präsentieren, der kein Muslim ist?

"Bissle Spätzle, Habibi?" von Abla Alaoui ist eine durchaus unterhaltsame Liebesgeschichte, obwohl es Stellen gab, die ich nicht ganz abgerundet empfunden habe. Amaya, deren Eltern einst aus Marokko nach Deutschland gekommen sind, fand ich von Anfang an sehr sympathisch, auch ihre Freunde und die quirlige Familie waren mir schnell ans Herz gewachsen. Immer wieder gab es Rückblicke in Amayas Kindheit und Jugend, wodurch für mich sowohl die familiäre Struktur, ihre Religion im Alltag, aber auch die Vorurteile, die ihr entgegen gebracht wurden, sehr authentisch empfunden habe.

Der Schreibstil hat mich locker durch die Handlung geführt, obwohl der Klappentext meiner Meinung nach nicht so ganz zur Geschichte gepasst hat. Dass Daniel Schwabe ist wurde zwar kurz thematisiert, seine laute und herzliche Familie hat mich durchaus zum Schmunzeln gebracht, allerdings blieb der schwäbische Part in meine Augen eher eine Randerscheinung und hatte kaum etwas mit dem eigentlichen Verlauf zu tun - völlig in Ordnung, da die gesamte Geschichte aus Amayas Blickwinkel geschrieben ist, die marokkanische Kultur ihrer Familie war dafür umfassend eingearbeitet. Irritiert hat mich vor allem ein recht großer Zeitsprung, mir hat es etwas gefehlt, die emotionale Entwicklung zwischen Daniel und Amaya mit zu erleben. Die kleine Holprigkeit im Ablauf hat meine Leselust zwischendurch etwas gedämpft, die Auflösung von Amayas Problemen war für meinen Geschmack dann recht kurz und plötzlich passiert. Dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt und spreche für den Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Trotz kleinerer Holprigkeiten in der Handlung hatte ich ein angenehmes Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 26.01.2023
How do I tell them I love them? (eBook, ePUB)
Callender, Kacen

How do I tell them I love them? (eBook, ePUB)


gut

Lark schreibt an einem Roman über eine nichtbinäre Teenagerfigur, darin verarbeitet dey vor Allem eigene Erfahrungen. Doch bisher gab es für deren versendeten Manuskriptauszug nur Absagen, Lark ist allerdings davon überzeugt, dass dey nur die magische Zahl von 50.000 Followern auf Social Media erreichen muss, damit die Verlage mehr Interesse an deren Geschichte haben werden. Diese öffentliche Präsenz erreicht dey mit einem Tweet über unerfüllte Liebe - allerdings weiß niemand, dass nicht Lark selbst diese gefühlvollen Sätze verfasst hat, sondern deren ehemals bester Freund Kasim. Soll dey nun allen die Wahrheit gestehen, oder die die allgemeine Aufmerksamkeit bestmöglich nutzen?

"How do I tell them I love them?" von Kacen Callender ist eine Geschichte, die sich mit sehr vielen Problemen beschäftigt, für meinen Geschmack war es beinahe zu viel von Allem. Protagonist*in Lark ist nichtbinär, queer, PoC und neurodivers, dadurch glaubt dey, von niemandem wirklich gemocht zu werden. Obwohl dey selbst annimmt, allen Menschen mit Offenheit und Liebe entgegen zu treten, spürt Lark von deren Umwelt hauptsächlich Ablehnung und zeigt sich regelrecht überrascht, wenn dey von Mitschüler*innen positives Feedback erhält. Einerseits empfinde ich diese ausgeprägte Unsicherheit als recht typisch für einen Teenager, andererseits wurde diese Emotion so dauerhaft wiederholt, dass sich der Mittelteil der Geschichte für mich ziemlich lang gezogen angefühlt hat.

Wer (wie ich) bereits Kacen Callenders "Felix Ever After" gelesen hat, wird gewisse Parallelen im Handlungsgerüst erkennen, auch Felix hat sich sehr schwer getan, die eigene Liebenswürdigkeit zu erkennen und Zuneigung seiner Mitmenschen anzunehmen. Lark war eine Figur, die ich durchaus gemocht habe, doch trotzdem das gesamte Buch aus deren Blickwinkel geschrieben ist, konnte dey mein Herz nicht in dem Maß erreichen, wie es seinerzeit bei Felix der Fall war. Den Schreibstil habe ich wieder als sehr angenehm empfunden, da sich Larks Gedankenwelt aber sehr lange in einer regelrechten Spirale bewegt, passierte in meinen Augen ziemlich wenig, die Handlung stagnierte über einen relativ langen Zeitraum hinweg. Deshalb konnte mich dieser Roman trotz vieler wichtiger Themen nicht wirklich abholen.

Fazit: Zweifelsohne spricht Kacen Callender in diesem Buch wichtige Themen an, die in der Literatur bei weitem nicht präsent genug sind, dennoch konnte mich die Umsetzung dieses mal nicht so ganz überzeugen.