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Märchens Bücherwelt
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Königslutter am Elm

Bewertungen

Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2023
Das Geheimnis der Gouvernante
Scarlett, Helen

Das Geheimnis der Gouvernante


sehr gut

Dieser Roman spielt zur Zeit des viktorianischen Englands und wird aus der Sicht der Gouvernante Harriet erzählt.
Der Einstieg beginnt mit dem schaurigen Ende des kleinen Samuel Wainwright auf Teesbank Hall.
Im weiteren Verlauf hält Harriet ihre Erlebnisse auf dem Anwesen der Wainwrights fest, selber auf der Flucht vor ihrem furchtbaren Onkel und unter falschem Namen. Da sich kaum einer nach Teesbank Hall verirrt, zu düster und unheimlich ist dieser Ort,
arbeitet sie als Gouvernante für die abweisende und etwas seltsame Eleanor und kommt nach und nach hinter die Ereignisse um den Tod des kleinen Samuel. Doch je mehr sie über dieses Familiengeheimnis erfährt, desto gefährlicher wird es.
Die Charaktere sind alle sehr speziell- ob die Familie selber, aber auch die Angestellten. Es fällt einem schwer, hier irgendetwas liebenswertes zu finden oder Mitgefühl für die Bedürfnisse der Kinder.
In einer Zeit der Veränderungen in England hat man hier das Gefühl, die Zeit steht still und der Fortschritt wurde ausgeblendet. Gerade die Ansichten der Großmutter und ihre Reaktionen haben mich oft geschockt. Während die Mutter unscheinbar und melancholisch wirkt, hat der Vater seine Macht auf vielerlei Weise zum Ausdruck gebracht, so dass man für Eleanors Verhalten immer mehr Verständnis hat, auch wenn es sehr sprunghaft und teilweise auch etwas furchteinflößend scheint.
Doch je mehr man über sie liest, je mehr man die Familie kennenlernt, desto mehr Verständnis zeigt man für ihr Verhalten und auch Harriet ist bemüht, eine Verbindung zu ihr aufzubauen, was beschwerlich ist. Je mehr ans Licht, desto mehr stockt einem der Atem.
Es ist eine Mischung aus bedrückend, atmosphärisch, bildgewaltig und bedrohlich. Mit jeder Seite möchte man mehr über dieses Geheimnis kommen und das Ende ist mehr als überraschend, denn all die Wendungen machen es schwer, die Gründe zu durchschauen. Ich war erleichtert, dass Harriet in Henry, dem Bruder von Eleanor, einen Verbündeten gefunden hat.
Das Cover samt Vorschau gibt ja schon einen gewissen Vorabeindruck und lässt einen ahnen, dass man es hier nicht mit einem heiteren, lustigen Roman zu tun hat.
Dennoch war ich überrascht, welche Entwicklung die Geschichte nimmt und würde sie in die Kategorie leichter Thriller einordnen, wobei es auch ein paar romantische Elemente gibt, die für mich trotzdem etwas zu kurz gekommen sind.
Es ist erstaunlich, wie die Autorin in ihrem deutschen Debütroman solche Twists eingebaut hat – obwohl man immer wieder Gänsehaut verspürt und durch Eleanors Verhalten denkt, dort geht es nicht mit rechten Dingen zu, so wird man trotzdem mitgerissen, auch wenn es schwerfällt mit den Charakteren wirklich warm zu werden. All die Überraschungseffekte, Einblicke und Verläufe halten einen gefangen und am Schluss ist man erleichtert und gleichzeitig froh, dass es zu Ende ist.
Ich habe trotz der Spannung länger für das Buch gebraucht, um es wirken zu lassen, man schwankt zwischen überdreht, zu viel und merkwürdig, aber irgendwie passte es trotzdem, gerade wenn man die Auflösung erfährt.
Die Autorin hat auf ausdrucksstarke Weise gezeigt, welche Rolle die Frau dort spielte und mit welchen Methoden man vorging, um Menschen, die nicht dem Allgemeinbild entsprachen, still zu halten.
Auf jeden Fall ist es lesenswert, wer Romane über Gouvernanten, Intrigen und düstere Geheimnisse mag – man muss aber in der richtigen Stimmung sein, es ist kein Roman für nebenbei.

Bewertung vom 02.03.2023
Das Schimmern der Träume / Töchter der Freiheit Bd.3 (eBook, ePUB)
Walker, Noa C.

Das Schimmern der Träume / Töchter der Freiheit Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt: Während ihr heimlicher Verlobter David Williams als Feldarzt in den Krieg zieht, entscheidet sich die Nordstaatlerin Annie Braun auf der Plantage Birch Island zu bleiben, da ihr Davids Vater Richard stillschweigend die Verantwortung für die Plantage übertragen hat und sie auch niemandem im Stich lassen möchte. Doch Kriegswirren, der Argwohn einiger Familienmitglieder und Nachbarn, Bedrohung eines Unbekannten, flüchtende Sklaven und die Sehnsucht nach ihrem Verlobten ohne die Möglichkeit, unauffällig miteinander in Kontakt treten zu können machen es ihr nicht leicht. Der zusätzliche Verwalter, mit dem sie gemeinsam Entscheidungen treffen soll, akzeptiert ihre Rolle nicht, was zu vielen Schwierigkeiten führt und die Plantage in Not bringt.

Eindruck: Ich habe es wieder mal geliebt, nach Birch Island zurückzukehren, die Entwicklung dort aber auch die Geschichte des Bürgerkrieges zwischen Nord und Südstaaten mitzuverfolgen.
Die Geschehnisse wechseln regelmäßig, zwischen Annie und all dem, was auf der Plantage geschieht, Davids Eindrücken an der Front, über die Vorgänge bei ihrem Cousin Marcus und seiner Frau Susanne Belle in Washington, die sich für misshandelte Frauen und Kinder einsetzen, bis hin zu den dramatischen Erlebnissen ihrer Verwandten in Kansas. Dadurch ist dieser Roman abwechslungsreich, spannungsgeladen und zeigt wieder einmal das Talent der Autorin, geschichtliche Ereignisse mit einer fiktiven Erzählung so wunderbar zu kombinieren, dass man einfach nur genießt, sich aber gleichzeitig mittendrin fühlt.

Besonders gefiel mir die Entwicklung des kleinen Bobby, dem jüngsten Spross der Williams, der trotz seines Alters ein Gespür für seine Mitmenschen entwickelt, ungeachtet ihrer Herkunft. Obwohl gerade im Süden der Stolz auf das Land und den Besitz so hoch ist, spürt man bei ihm, dass er sich verändert, merkt, was nötig ist, um die Plantage zu retten und seine Lehrerin zu unterstützen.

Fazit: Es ist wieder mal eine Geschichte, die ins Herz geht, obwohl die Hoffnungslosigkeit durch die Grausamkeit des Krieges und der unnötigen Verluste an Soldaten sehr eindringlich und umfangreich geschildert wird, gibt es auch so viele berührende, überraschende und auch lustige Momente, gerade wenn Annie in ihrem Element ist. Annie oder David sprechen beide oft mit Gott über ihre Gedanken, Gefühle, Hoffnungen und Ängste, was genau in den richtigen Momenten passend integriert wurde.
Die Charaktere wachsen einem immer mehr ans Herz, je mehr man über sie erfährt, sie kennenlernt und obwohl auch dieser Band viele traurige, bedrückende Momente hat, so zeigt der gut ausgewählte Titel, dass es trotz schwieriger, manchmal auswegloser Umstände, immer einen Funken Hoffnung gibt, es sich lohnt zu träumen und darauf zu vertrauen, dass Gott einem an dem Ort, wo man ist, Unterstützung und Trost gibt. Entweder durch erstaunliche Erlebnisse oder unerwarteten Zuspruch, besonders von lieb gewonnenen Menschen. Hier gibt es etliche wundervolle Überraschungen und ich freue mich schon sehr auf den finalen Band, auch wenn ich mich gar nicht von Birch Island und den vielen unterschiedlichen, aber treuen Seelen dort verabschieden mag.

Bewertung vom 25.02.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein Wahnsinnsbuch der neuen Dilogie von Stefanie Hasse. Schon die Vorschau hat mich gepackt, einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen.
So ein Buch hab ich noch nie gelesen, in dem eine Schreibgruppe, die sich nur über Chat ausgetauscht hat, nun zum berühmten 5.Young Talents Award Schreibwettbewerb auf Master Castle eingeladen wird. Unterschiedliche Aufgaben und Bewertungen entscheiden, wer letztendlich ins Finale einzieht.

Die Zusammensetzung der Schreibgruppe ist so vielschichtig, so viele Persönlichkeiten und Charaktere die aufeinander treffen und die im Laufe der Zeit feststellen, dass es doch einen Unterschied gibt, zwischen online Bekanntschaft und der Realität.
Zumal das erste persönliche Kennenlernen vor Ort über ein Charakterprofil einer anderen fiktiven Figur läuft und weitere Aufgaben anonym abgegeben und von allen bewertet werden, bis die Jury die letzte Entscheidung trifft.

Ich finde die Idee so großartig und genial umgesetzt. Ich hab dieses Buch in einem Rutsch verschlungen, zu sehr hat es mich mitgerissen, die Spannung stieg Seite um Seite und hat mich mit einem üblen Cliffhanger zurückgelassen.

Zumal die Protagonistin Riley nicht nur unter den Auswirkungen ihrer extremen Helikoptermutter leidet, sondern auch eine toxische Beziehung hinter sich hat, die sie in manchen Aufgaben an ihre Grenzen bringt. Und irgendjemand treibt während des Wettbewerbs ein echt mieses Spiel mit ihr. Mittendrin entdeckt man grau hinterlegte Seiten, auf denen jemand seine perfide Vorgehensweise, den Wettbewerb zu beeinflussen umschreibt, aber egal welchen Verdacht man hegt, man kann es nicht durchschauen.

Die ersten Einblicke der Teilnehmerübersicht zu Anfang sind interessant, je mehr man sie nach und nach kennenlernt, desto erstaunter ist man, weil man was völlig anderes erwartet, was aber für all die Geschehnisse, Überraschungen und Wendungen das Gänsehautfeeling noch verstärkt.
Riley mochte ich ab der ersten Minute, mit ihrem glitzernden Notizbuch und den darin vermerkten Kindheitserinnerungen und Wünschen, über die ich oft sehr schmunzeln mochte, ob der Wunsch „Rittessin“ zu sein oder ihre Lieblingssüßigkeit… Sie hat ein großes, aufrichtiges Herz, kann herrlich direkt und humorvoll sein und lebt für ihren Traumberuf, Autorin zu werden.
Man spürt ihre zunehmende Angst und Verzweiflung, wer so viele private und geheime Informationen über sie wissen kann und über sie schreibt, was sich auch auf die Zusammenarbeit und die Tagesabläufe auf Master Castle auswirkt.

Die Autorin versteht es wirklich auf grandiose Weise, den Leser komplett in die Geschichte zu ziehen, durch die Umschreibung des Castles, der vielen Räumlichkeiten und Geheimgänge, der Umgebung, der vielen Eindrücke durch Personal, kulinarischen Köstlichkeiten, aber auch der jeweiligen Wettbewerbsabläufe hat man das Gefühl, mittendrin zu sein und alles hautnah zu sehen und zu spüren. Dazu kommt der durchgehende Spannungsbogen, der nicht eine Sekunde nachlässt und die Mischung aus Humor, Freundschaft, Zusammenhalt, einer tollen Prise Romantik aber auch Eifersucht, Misstrauen, Geheimnissen, Dramatik und vielen überraschenden Twists bieten ein großartiges Leseerlebnis und deshalb gehört dieses Buch definitiv zu den Jahreshighlights.

Bewertung vom 24.02.2023
Staub fliegt höher als Glitzer
Lindner, Anni E.

Staub fliegt höher als Glitzer


ausgezeichnet

Was für ein besonderes, nachdenklich stimmendes Buch.

Es besteht aus 2 Geschichten, die parallel laufen und deren Verlauf sich dann auf eindrucksvolle, berührende Art überschneidet.

Den Einstieg macht ein Prolog, der so völlig anders als gewohnt ist. Zitate, die sich später abwechselnd zu den jeweiligen Kapiteln wiederfinden und erst im Laufe der Geschichte erklären, was es damit auf sich hat. Anfangs hat es mich umgehauen, weil es so dramatisch, hilflos und erschütternd wirkt, doch nach und nach versteht man, dass es sich aus den beiden parallelen Geschichten zusammensetzt und ein Ganzes ergibt- raffiniert!

Während Danic als Akrobat mit seiner besten Kindheitsfreundin Aury auftritt und beide noch einen gemeinsamen Social Media Kanal gestalten, um das Überleben des Zirkus Wittenmeer zu sichern, kämpft er mit seinem Wunsch, Jura studieren zu können. Ich mag ja sowieso Geschichten aus der Zirkuswelt, doch diese hat mich wirklich sehr beeindruckt. Der Schwerpunkt liegt gar nicht so sehr auf den Aufführungen selbst, sondern eher auf dem Leben in der Zirkuswelt und wie Geheimnisse zum Brodeln kommen.

Immer im Wechsel erhält man zu dem, was Danic erlebt, auch Einblicke in Cleos Leben und es ist mir sehr nahe gegangen. Ihre Hilfslosigkeit, das Gefühl von allen verlassen zu sein und kein wirkliches Zuhause zu haben, immer mit etwas Eifersucht, Unzufriedenheit und Konfrontation gemischt.

Erst durch ihre Sozialstunden auf dem Friedhof durch wiederholte Diebstähle merkt sie, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sie mögen und auf sanfte Weise hinter die Kulissen gucken.

Auch wenn es eine eher ernste Geschichte ist, so bewirkt gerade Cleo mit ihrer direkten Art, dass ich viele Male lachen musste, weil sie nicht groß nachdenkt, sondern aus dem Bauch heraus das sagt, was sie denkt. Besonders ihre Begegnungen mit dem Vikar oder dem Bildnis von Jesus in der Friedhofskapelle zeigen, wie aufrichtig und liebenswert sie ist. Was für ein Gespür sie für die Menschen hat, gerade in Verbindung mit Trauerfällen, ihre Reaktionen und Ideen, ihr Arbeitseinsatz aber auch ihre Rückfälle haben dieses junge Mädchen so authentisch und gleichzeitig sympathisch gemacht.

Die Wendung der Geschichte, was ihre Begegnung mit Danic auslöst und wie sie verläuft ist genial und überraschend anders. Irgendwie verrückt und doch perfekt.

Diese Geschichte verbindet auf völlig unerwartete Weise zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch so viel gemeinsam haben. Der Wunsch, einen Platz zu finden, der sich nicht falsch anfühlt, an dem nicht alles nach Glitzer oder Schein aussieht und wo man seine Träume und Hoffnungen leben kann. Gerade das familiäre Schicksal von beiden hilft ihnen auf eindrucksvolle Weise, worauf es im Leben ankommt, was echte Freundschaft bedeutet, aber auch, wie schnell das scheinbar glitzernde Leben zu Staub zerfallen kann, ebenso wie man auf dem Friedhof nicht nur Staub findet, nur weil das Leben dort zu Ende ist. Es liegt an uns, was wir aus unserem Leben machen.

Ein eindrucksvolles, starkes Buch für alle, die sich verloren fühlen, die Mut brauchen, um sich selbst zu lieben und zu spüren, es gibt immer einen Weg aus jedem Chaos des Lebens und trotz Verlusten lohnt es sich zu leben, weil wir Spuren und Erinnerungen im Staub hinterlassen.

„Man wusste nie, welche Wendung sich hinter dem Chaos an Gefühlen und Enttäuschungen verbarg, wenn man nur mutig genug war weiterzugehen. Einen Schritt nach dem anderen. In dem Wissen, dass man niemals ganz allein war.“ (Buchzitat)

Bewertung vom 19.02.2023
Tanz im Blütenmeer
Walker, Noa C.

Tanz im Blütenmeer


ausgezeichnet

Dank der wirklich süßen, vom Schicksal gezeichneten Gartenfee Sylvie, die man schon im 1.Teil als schüchterne, menschenscheue Schwester von Pascal kennengelernt hat, bekommt sie hier ihre eigene sehr berührende Geschichte.
Durch ein Feuer und einer daraus resultierenden Amnesie fällt es ihr schwer, sich anderen gegenüber zu öffnen, doch je mehr sie mit den Erbinnen des Manoirs an der Alabasterküste vertraut wird und mit ihnen zusammenarbeitet, desto fröhlicher, zutraulicher und lebenslustiger wird sie.
Es hat so viel Freude gemacht, diese Fortsetzung zu lesen, wie sich nach und nach das Anwesen verändert, wie die Frauen miteinander leben, sich verlieben und jede durch ihre jeweilige Stärke und Fähigkeit etwas ganz besonderes aus diesem Anwesen und für die Gäste zaubert.
So wechseln sich fröhliche, lustige Momente mit einigen traurigen und emotionalen Geschehnissen ab, was für großartige Unterhaltung und einer Menge bewegender Gefühlserlebnisse sorgt.
Obwohl alle Frauen so verschieden sind, passt es dennoch so perfekt, weil sie sich ergänzen und sich gegenseitig stützen. Ich habe mit den Tränen gekämpft, besonders bei der Aufklärung von Sylvies Erlebnissen, die häufig für Gänsehautmomente gesorgt haben, aber ebenso herzlich musste ich viele Male lachen, weil hinter den verborgenen Schichten etliche Überraschungen lauern, die einen ziemlich erstaunen.
Der Schreibstil ist hier so besonders, die Art poetisch Menschen und Situationen durch die Blumenwelt zu umschreiben, Einblicke in Sylvies geheime Pflanzen- und Blumenwelt zu erhalten - das war einfach unglaublich.
Zudem wurde hier auch an vielen Stellen der christliche Gedanke aufgegriffen und einfach wunderschön und genau passend in die Erzählung eingefügt. Werte wie Vergebung, Vertrauen, Selbstlosigkeit, aber auch die Zuversicht, dass Gott aus allem negativen, auch zerbrechlichen Teilen etwas wundervolles schaffen kann.

Seine schützende Hand ist immer da, weil er alle seine Menschenkinder auf die unterschiedlichste Weise liebt und für sie da ist. „Er geht mal wegweisend voraus, mal tröstend nebenher, mal beschützend und anfeuernd hinterher.“ (Buchzitat)
Lass Dich verzaubern von der Geschichte über die kleine Waldmeisterblüte, von mutigen, tapferen und wunderbaren Menschen, die ein Erbe mit Leben, Liebe, Herz und Leidenschaft füllen und die man nie wieder vergessen wird, denn diese Geschichte verdient es, gelesen und geliebt zu werden.
Ihre Charaktere sind trotz all ihrer Macken, Besonderheiten und Eigenarten liebenswert, durchlaufen alle einen Lernprozess, scheitern, stehen auf und packen ihre Probleme gemeinsam an und dabei ist jeder von ihnen ein Unikat, ob Rosendame, Fliederfrau oder Mimose.
Am Ende wird man den Tanz im Blütenmeer verstehen, lieben und fühlen.
„Du wirst nie ganz brechen. Der Sturm zieht vorbei. Vielleicht braucht es viel Zeit und… Anstrengung, sich wieder aufzurichten und heil zu werden. Doch eines Tages wirst du neu aufblühen und im sanften Wind schwingen, als würdest du im Blütenmeer tanzen.“ (Buchzitat)

Bewertung vom 10.02.2023
Herzensmakeover
Deese, Nicole

Herzensmakeover


ausgezeichnet

Dieses Buch ist wirklich ein absolutes Herzensbuch. Diese wundervolle Geschichte geht so tief ins Herz, umarmt es und hält es fest.
In einer Welt, die ohne social Media kaum noch auskommt, wird auf wirklich berührende Weise gezeigt, was wirklicher Erfolg ausmacht, welche Ziele man sich setzt und was man erreichen möchte.
Inhalt: Molly McKenzie ist eine erfolgreiche Fashion-und Beautyinfluencerin und ihr Manager und Freund zieht einen nach dem anderen Vertrag an Land. Doch der neuste Vorschlag, in einer Makeover-Show mitzumachen stellt sie vor unerwartete Herausforderungen: ein Umstyling bei sozial benachteiligten Jugendlichen und dann auch noch mit dem Leiter der Einrichtung Silas Whittaker zusammenzuarbeiten, der so gar nichts von ihrer Qualifikation hält.
Eindruck: Die gesamte Geschichte wird aus der Sicht von Molly und Silas erzählt, wodurch ihre Eindrücke, Ansichten und Gefühle noch stärker zum Vorschein kommen. Und beide Charaktere muss man einfach lieben. Sie sind auf ihre Weise so sympathisch, liebenswert, je mehr man ihre Geschichte, ihre Hintergründe kennt, desto mehr versteht man ihre Handlungsweise, ihre Ideen, das wofür sie leben und es ist einfach so unglaublich schön, zu sehen, wie sie nun die Möglichkeit haben, in die Welt des anderen einzutauchen und mehr dabei zu entdecken, als sie gedacht haben. Es gibt so viele Überraschungen, so viele Wendungen und ich habe wirklich viele Male mit den Tränen gekämpft, weil die Autorin das auf eine Weise beschreibt, die so intensiv, so eindrucksvoll ist.
Gelebter Glaube in all seinen unterschiedlichen Facetten kommt hier ausdrucksstark und wunderschön zur Geltung.
Mollys Entwicklung, was das Vertrauen zu Gott angeht, hat mir besonders gut gefallen. Sie stammt aus einer religiösen Familie, doch erst durch ihre neue Tätigkeit spürt sie, was es bedeutet, Sorgen, Ängste in Gottes Hände zu legen und wirklich darauf zu vertrauen, dass er jeden einzelnen im Blick hat und auf Gebete zu reagieren.
Auch in Silas Einrichtung ist das ein großes Thema, was auch den Jugendlichen zugutekommt und es für alle und auch Molly selbst ein ganz besonderer Lernprozess ist. Das Motto hat mir so sehr gefallen: Miteinander, Mitgefühl, Mitarbeiten und Mitdenken.
Ich hätte mir nie vorstellen können, wie Mollys Job zu dem geplanten Programm in der Einrichtung passt, weil eigentlich zwei unterschiedliche Welten aufeinanderprallen und Probleme vorprogrammiert sind. Aber diese Geschichte verschafft eine Gänsehaut nach der anderen. Sie hat mich verzaubert, berührt, mitgerissen und sehr nachdenklich stimmen lassen, weil es so passend für unsere Zeit ist und doch auch die Wirkung von social Media hervorhebt und was es mit Menschen macht.
Fazit: Eine unglaublich gefühlvolle, tiefgründige, aber auch herzliche und lustige Geschichte über das Verlieren und Wiederfinden, offen zu sein für Veränderungen und Weiterentwicklung, dem Wert von echten Freundschaften, Sicherheit, Vertrauen, Geduld und dem Wunsch zu helfen. Für Träume und „seitensprengende“ Ziele zu kämpfen (ein besonderer Ausdruck im Buch), Rückschläge nicht als Verlust, sondern als Lernprozess zu sehen und darauf zu vertrauen, dass Gott auf eine Weise wirkt, die besser ist, als alles was wir uns erhoffen und vorstellen können.
„Wenn ich mich nur auf mich konzentriere, verpasse ich die Gelegenheiten, ein Segen für andere sein zu können: zu helfen, zu beschützen, eine gute Freundin zu sein. Mein Herzensmakeover ist noch in vollem Gange.“ (Buchzitat)
Dieses Buch gehört zu den besten Büchern, die ich jemals gelesen habe und hat es verdient, um die Welt geschickt zu werden, damit alle ein persönliches Herzensmakeover erleben.

Bewertung vom 07.02.2023
Damit mein Leben neu beginnt
Hedlund, Jody

Damit mein Leben neu beginnt


sehr gut

" Es ist normal, dass alles schiefläuft. So ist es nun mal in einer kaputten Welt... Wir können es als Müll bezeichnen und wegwerfen. Oder wir heben es auf und reparieren es, so gut wir können." (Buchzitat)

Inhalt: Auf dem Weg in den Westen wird Greta mit ihrer schwerkranken Schwester Astrid ausgeraubt und muss bei Ankunft feststellen, dass ihr künftiger Ehemann ums Leben gekommen ist. Doch der Bürgermeister hat schon einen Ersatz und so wird sie die Ehefrau von Wyatt McQuaid. Allerdings weiß sie nichts, von dem Deal, den die Männer eingegangen sind.

Wieder mal hat Jody Hedlund gezeigt, was für eine großartige Autorin sie ist. Diese Geschichte steckt voller Überraschungen, hat mich von der ersten Seite an begeistert und eine unglaubliche Lesestimmung verursacht. So verzweifelt die Situation für Greta auch ist, so sehr sie sich um die Gesundheit ihrer kleinen, quirligen und aufgeweckten Schwester auch sorgt, ist sie doch eine so starke Persönlichkeit, fleißig, voller Mitgefühl und Sorge um das Wohl anderer.
Durch die schönen aber auch traurigen Erlebnisse auf der Ranch, den Umgang mit Wyatt und seinem treuen Angestellten Judd lernt sie nach und nach viel über Vertrauen, sich auch Gott gegenüber nie als Störfaktor zu fühlen und die Objektivität nicht zu verlieren, in die sie sich ab und zu verrennt.
Sie sprüht voller Ideen, um ihren Ehemann zu unterstützen und die aufkeimenden Gefühle zwischen den beiden sind so zart und berührend umschrieben.
Die Geschichte bezaubert durch die Mischung aus dem rauen und teils harten Leben auf der Ranch, inmitten von Gefahren durch Mensch und Tier, dem Miteinander, den berührenden, aber auch lustigen, heiteren Momenten, für die besonders Astrid mit ihrer unbekümmerten, fröhlichen Art sorgt.

Besonders berührt hat mich, wie gerade dieses kleine Mädchen mit ihrer Erkrankung umgeht, und damit den Erwachsenen zeigt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Zu leben, zu fühlen, zu genießen was einem unter den gegebenen Umständen möglich ist, ohne zu verzweifeln oder das Vertrauen zu Gott zu verlieren. Ebenso wie der liebenswerte, ruhige aber glaubensstarke Judd wie ein Ruhepol im Gefühlschaos von Wyatt und Greta wirkt, obwohl selbst so vom Leben gezeichnet.

Eine Geschichte, die unterhaltsam, bewegend und gefühlvoll ist, mit sympathischen, besonderen Charakteren, die mit all ihren Zweifeln, Fehlern und Grübeleien zeigen, was Mut, Vertrauen, Hoffnung, Mitgefühl und Vergebung ausmachen und in der christliche Werte auf unterschiedlichste Weise zum Vorschein kommen, an denen man wachsen kann, die einen stark machen und zeigen, Gott ist immer nur ein Gebet entfernt und wirkt auf die unterschiedlichste Weise.

Das Cover gefällt mir sehr gut, obwohl mich das Meer darauf anfangs etwas irritiert hat, dennoch zeigt es durch diesen vertrauensvollen Blick der Frau, was Glaube, Hoffnung und Liebe möglich machen. Der Titel passt perfekt auf viele verschiedene Menschen in diesem Buch, was mir auch richtig gut gefallen hat.

Bewertung vom 06.02.2023
Wie mit Gold verwoben
Hake, Cathy Marie

Wie mit Gold verwoben


sehr gut

Inhalt: Viele junge Frauen arbeiten in der Textilfabrik der Familie Steadman, die Arbeitsbedingungen sind hart und gefährlich und doch bleibt ihnen keine andere Wahl, die Familien sind von ihnen abhängig. Als der junge Erbe Carter Steadman von seiner Europareise zurückkehrt, stehen der Baumwollfabrik etliche Veränderungen bevor, doch nicht nur ihm...

Die kleinen Auszeitromane lese ich sehr gerne, hab sie schon von einigen anderen Autorinnen gelesen und bin jedes Mal überrascht, was für schöne Kurzgeschichten auf den Leser warten.
Die Schrift ist angenehm groß, das Buch ist kleinformatig. Doch auch hier bin ich nur so durch die Seiten geflogen.
Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend, zu Herzen gehend und gefühlvoll.
Viele biblische Gedanken und Bibelzitate begleiten den Leser, die zeigen, wie sich Gottes Gnade und Vergebung auswirkt und welche Rolle das Opfer Jesu spielt.
Carter ist ein liebenswerter, selbstloser Mann, der obwohl gläubig, dennoch umdenken lernen muss, weil er sich verantwortlich für die Taten seines Vaters fühlt. Auf einfühlsame Weise helfen ihm dabei Isabell und ihre Freundinnen, eine andere Sichtweise zu erhalten. Angenehm überrascht war ich auch von seiner Mama, die sich nichts sehnlicher wünscht, als eine Frau für ihren Sohn zu finden. Doch wie sie dabei vorgeht, hat mich gefreut und gleichzeitig schmunzeln lassen.
Es ist eine Geschichte, deren liebenswerte Charaktere trotz all ihrer persönlichen Umstände ihren Glauben in die Tat umsetzen, die sich kümmern, obwohl sie selbst nicht viel haben und für die Nächstenliebe nicht nur ein Wort ist.
Die Geschichte wird lebendig durch den Mut, die Entschlossenheit und den gelebten Glauben, der in so vielen Details zum Vorschein kommt. Das, was die Menschen selbst ausmacht, dazu braucht man hier keine Dramatik, übermäßige Spannung, es ist eine sanfte, gefühlvolle Erzählung, die direkt ins Herz trifft und herausstellt, dass Nächstenliebe nichts mit Besitz und Reichtum zu tun hat, sondern mit der eigenen Herzenseinstellung.
Auch wenn der Ausgang absehbar ist, so hatte ich dennoch angenehme Unterhaltung, eine süße Geschichte für zwischendurch, um zu genießen und den Alltag auszublenden.
Das Cover ist interessant, obwohl man nicht sofort erkennt, worum es in der Geschichte geht und in welcher Epoche es spielt, der Titel ist toll gewählt, den man im Verlauf der Erzählung immer besser versteht und genau passend ist.

Bewertung vom 31.01.2023
Mein wildes, mutiges Herz
Rivers, Francine

Mein wildes, mutiges Herz


sehr gut

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich bin wirklich sehr überrascht, wie unterhaltsam, lustig und spannend die Geschichte um Kathryn Walsh verläuft. Verstoßen vom Stiefvater, fern ab der Heimat, tritt sie das Erbe eines Familienangehörigen an. In Calvada, einer Stadt, die mehr aus Saloons und "Puppenhäusern" besteht, hat sie als selbstbewusste, mutige Frau keinen leichten Stand, vor allem wenn ständig die Ideen aus ihr heraussprühen, was vielen Bewohnern nicht so schmeckt. Herrlich unterhaltsam wird es zusätzlich, als sie auf die beiden Kontrahenten und Bürgermeisteranwärter Matthias Beck und Morgan Sanders trifft. Die beiden Herren könnten unterschiedlicher nicht sein. Schwierig allerdings, wenn Kathrin überhaupt nicht ans Heiraten denkt. So erfolgen viele heitere Dialoge, allerdings auch stellenweise schwierige, spannungsgeladene Situationen, die ihr Angst einjagen und ihren Mut und ihre Entschlossenheit auf eine harte Probe stellen. In dieser Kleinstadt, mit den stets wettenden Bewohnern, wo kaum ein Geheimnis verborgen bleibt, viel Armut herrscht und die Frauen ein schweres Los haben,

kommen auch viele christliche Aspekte zum Vorschein, die den einen oder anderen doch sehr nachdenklich stimmen und wunderbar in die Geschichte eingefügt sind.

Die vielen unterschiedlichen Charaktere bieten eine abwechslungsreiche, amüsante Geschichte, die einen mitreißt, die einen lachen lässt, zu Tränen rührt, bangen und hoffen lässt, sich am Ende ein klein wenig überschlägt und vielleicht auch etwas kitschig wirkt, aber es passt trotzdem zum Ganzen. Eine rundum schöne, vergnügliche Lesezeit und ich werde mit Sicherheit weitere Bücher der Autorin lesen.

Titel und Cover passen und sind sehr ansprechend. 4★★★★

Bewertung vom 29.01.2023
Wenn ein neuer Tag anbricht
Turansky, Carrie

Wenn ein neuer Tag anbricht


sehr gut

"Kein Mensch bleibt vor Anfechtungen und Leiden verschont, Liebes. Lass nicht zu, das der Schmerz der Vergangenheit deinen Blick auf die Zukunft trübt." (Buchzitat)

Inhalt: Maggie Lounsbury leidet schwer unter dem Verlust ihrer Eltern und der darauf folgenden Behandlung des Arbeitgebers ihres Vaters. Sie hat Zweifel daran, ob es wirklich nur ein Unglück war und fühlt sich auch von ihrem Jugendfreund Nate Harcourt im Stich gelassen. Doch dieser durchlebt selbst eine schwere Zeit, weil er ebenfalls mit dem Tod seines Vaters zu kämpfen hat und nun die Verantwortung für Morningside Manor und die dazu gehörende Firma trägt.

Eindruck: Mit viel Gefühl und Wärme hat die Autorin hier ein Werk geschaffen, das zeigt, wie wichtig Vergebung, Verständnis und Gottvertrauen ist, wenn einem im Leben schlimme Dinge widerfahren.
Obwohl gerade Maggie in vielen Situationen anfangs sehr starsinnig und nachtragend ist, aufgrund falscher, unvollständiger Informationen auch zu schnell verurteilt, so sind ihre Entwicklung und die Momente der Einsicht einfach berührend. Gerade ihre Großmutter ist für mich ein großes Vorbild, was gelebten Glauben betrifft. Es ist nichts aufgesetztes, unpersönliches, sie spiegelt in jedem Moment wieder, was es heißt, völlig auf Gott zu vertrauen, egal was alles passieren mag und es in seiner Hand zu lassen, damit er auf seine Art und zu seiner Zeit für Antworten auf Gebete sorgen kann. Dabei spielt auch die ruhige, geduldige Art von Nate eine große Rolle, trotz Maggies ablehnender und teilweise auch verbitterter Reaktionen. Mich haben die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten beeindruckt, denn jeder hat dazu beigetragen, dass die Geschichte so lebendig, tiefgründig und spannend ist, mit vielen Wendungen und Überraschungen.

Fazit: In diesem Buch werden so viele Werte vermittelt, die zeigen, was für Folgen Stolz, Vorurteile, verletzte Gefühle und Unehrlichkeit haben, wie wichtig aber der Umgang miteinander, Zusammenhalt, Vertrauen und der unerschütterliche Glaube an Gott, seine Güte, Liebe und Barmherzigkeit ist.
Das wird auf so sanfte, gefühlvolle und eindrucksvolle Weise vermittelt, mit allen Hochs und Tiefs, wo Zweifel, Ängste und Sorgen genauso berechtigt sind, weil es einfach verständlich ist, und bei dem man am Ende begreift: Loslassen und Überlassen hängen ganz eng zusammen, das eine geht nicht ohne das andere. Es ist so wertvoll, um Hoffnung und Mut zu gewinnen, und sein eigentliches Ziel nie aus den Augen zu verlieren.

Es gab ein paar kleine Bereiche, wo mir noch ein paar Erklärungen gefehlt haben bzw. der weitere Verlauf nicht ganz so abgerundet war, da ich dort auf eine gewisse Reaktion gewartet habe oder es etwas zu schnell abgewickelt wurde, aber alles in allem kann ich das Buch wirklich sehr empfehlen, auch Cover und Titel sind für mich ausdrucksstark und passend.