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Sigrid

Bewertungen

Insgesamt 266 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2022
Mary de Rachewiltz - Auf der Seite meines Vaters Ezra Pound
Luther, Helmut

Mary de Rachewiltz - Auf der Seite meines Vaters Ezra Pound


gut

Ich habe jetzt so einiges über Mary und ihren Vater Ezra Pound erfahren. Ich finde es immer interessant die Erlebnisse von Zeitzeugen zu erfahren. Gerade hier ist es eine etwas andere Herangehensweise. Allerdings muss man sich daran gewöhnen, denn es ist kein zusammenhängendes Erzählen, sondern es werden immer wieder bestimmte Ereignisse und Orte angesprochen. Man wechselt den Ort und hört auch Stimmen der damaligen Menschen, die Ezra oder Mary kannten. Es ergibt sich ein sehr buntes Bild, aber man muss schon genau lesen und verfolgen, wer welche Äußerungen oder Bemerkungen hier macht. Mary, der Autor oder andere Zeitzeugen. Aber der Leser bekommt einen sehr guten Eindruck von damaligen Lebenssituationen. Ich bin auch immer wieder überrascht, wie mobil die Menschen damals waren. Der Wohnsitz wird einfach mal so gewechselt oder lange Reisen unternommen, ich finde das außergewöhnlich, aber es war anscheinend nichts besonderes. Der Einblick in diese Welt, die Ansichten der Leute und die Lebensformen waren jedenfalls sehr interessant. Es gibt interessante und vor allen Dingen sicher neue Einblicke in die Lebenssituationen der Protagonisten. Einfach war es sicher nicht, aber es ging immer irgendwie weiter. Die Bilder haben das Buch schön aufgelockert und man bekam einen guten Gesamtüberblick anhand der Zeitleiste am Schluß des Buches.

Es war ein guter Blick auf ein sicher ungewöhnliches und interessantes Leben.

Bewertung vom 31.03.2022
Noctis / Oxen Bd.5
Jensen, Jens Henrik

Noctis / Oxen Bd.5


ausgezeichnet

Auch dieser fünfte Fall um Oxen und Franck hat mich total gefesselt und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Wir erfahren zu Anfang etwas über den neuen Alltag im Leben unserer Protagonisten. Es läuft gut und eigentlich könnte alles so ruhig bleiben. Aber dann geschehen einige seltsame Morde und schneller als gedacht, sind Margrethe Franck und Niels Oxen wieder gemeinsam an den Ermittlungen beteiligt. Alleine die Teilnahme dieser beiden Personen zeigt dem Leser, dass alles nicht so einfach und harmlos ablaufen wird. Denn sie kommen meist nur in verzwickten und wichtigen Fällen zum Einsatz. Und auch diesmal werden sie in sehr spezielle Ereignisse hineingezogen. Mir gefällt immer die direkte Art von Margrethe sehr. Sie sagt immer was sie will, egal wer ihr gegenüber ist. Margrethe ist keine einfache Persönlichkeit, aber ist immer denen gegenüber loyal, die ehrlich und mit guten Gründen ihren Weg gehen. Sie hatte kein einfaches Leben, aber sie gibt sich nicht auf und auch nie diejenigen, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen. Und Niels gehört auf alle Fälle zu ihren Freunden. Niels kämpft noch mit vielen Dämonen, aber auch er ist ein super guter Ermittler. Aber beide gehen nicht immer die geraden und gesetzlichen Wege. Und mir gefällt es immer besonders, wenn sie zusammen arbeiten. Sie ergänzen sich sehr gut und es macht Spaß ihre Handlungen zu verfolgen. Aber auch die anderen Charaktere in dem Buch sind interessant und sehr speziell. Und es tauchen dabei absolut unsympathische und schreckliche Personen auf. Das Leben anderer spielt für sie keine Rolle. Die Geschichte ist sehr spannend und ständig wird man mit neuen Entwicklungen konfrontiert. Es ist sehr undurchsichtig, aber im Laufe der Geschichte entwickelt sich ein Zusammenhang heraus. Und auch die internationale Bühne der div. Geheimdienste wird wieder betreten. Hier finde ich das Auftreten, die Gespräche und die Handlungen der Geheimdienstler immer sehr interessant. Voller Andeutungen, gegenseitigem Geben und Nehmen und alles gleicht einer vorgegebenen Schrittfolge - es lässt den Leser immer staunend zurück. Man wird hier lange im Unklaren gehalten, aber der Schluß ist wirklich faszinierend und darauf muss man auch erstmal kommen. Mir hat der ganze Thriller jedenfalls wieder super gut gefallen und mich die ganze Zeit auf einem hohen Level der Spannung gehalten. Der Text an sich lässt sich sehr flüssig lesen und man kann dem Geschehen gut folgen. Anhand der detailreichen Beschreibungen kann man sich alles gut vorstellen - was dem Leser hier allerdings viel Nerven kostet, denn es ist schon teilweise sehr blutig und brutal. Und man sollte sich bewußt sein, dass alles möglich ist. Ich finde es sehr gut, dass im Nachwort des Buches auch auf die Fakten aus dem Buch hingewiesen werden.
Der Titel hat mich etwas irritiert. Aber nachdem ich die Bedeutung kannte und am Schluß des Buches angekommen war, konnte ich endlich was damit anfangen. Sehr passend...
Ich war jedenfalls wieder begeistert von dem neuen Band um Oxen und hoffe jetzt schon auf den nächsten Band. Denn ich möchte natürlich wissen, wie es allen weiterhin ergeht. Man ist ja tief drin im Leben der Protagonisten und man verfolgt ihre Entwicklung neugierig. Ich habe irgendwie die Hoffnung, dass wir mit Sally eine weitere Frau im Team haben.
Ich kann dieses Buch bzw. die ganze Serie mit guten Gewissen an alle Fans von starken Thrillern weiterempfehlen.

Bewertung vom 27.03.2022
Sturmtod
Dützer, Volker

Sturmtod


sehr gut

Bei einem Cornwall-Krimi denke ich immer sofort an Geheimnisse aus der Vergangenheit und einsame Landschaften mit kleinen Ortschaften, die so ihre spezielle Geschichte haben. Und das und mehr habe ich dann auch in diesem spannenden Regionalkrimi erlebt. Die Geschichte fängt in der nahen Vergangenheit an und führt uns dann in die Gegenwart. Die allerdings spielt erstmal nicht in Cornwall, bringt den Leser aber dann durch das Erbe von Jennifer Nowak von Deutschland schnell in diese tolle Region. Denn Jennifer erbt ganz unerwartet ein Haus in Pennack / Coranwall und ein kleines Vermögen an Geld. Das allein ist schon eine sehr schöne Geschichte. Denn Jennifer ist nicht nur in einem Waisenhaus aufgewachsen, sie hat kurz vor dem Bekanntwerden des Erbes auch noch einen traumatischen Unfall in den Bergen. Da kommt die Erbschaft wirklich wie ein kleines Wunder daher. Jennifer ist mir sehr sympathisch, nicht nur, weil ihr Leben bisher nicht ganz einfach war, sondern sie wirkt erst sehr unsicher auf mich, aber dann zeigt sie doch eine gewisse Stärke. Sie entscheidet sich für das Erbe und fliegt sofort mit einem Anwalt nach Cornwall. Dort wird sie sofort in den ganzen Trubel ihrer unbekannten Familie gerissen. Sie wird erst freundlich behandelt, aber als sie ihren eigenen Willen äußert, ist es mit der Harmonie vorbei. Ich fand es echt erschreckend, wie schnell die Charaktere der Personen wechseln konnte - von freundlich bis hin zu bedrohlich. Daher sind mir einige der vorkommenden Charaktere auch ziemlich unsympathisch, aber als ausgleich gibt es ja noch Travis. Er ist zwar auch kein einfacher Mensch, aber seine Motivation ist ehrlicher. Das scheint auch Jennifer zu merken. Jedenfalls entwickelt sich die ganze Geschichte zu einer spannenden und geheimnisvollen Suche nach Antworten. Antworten auf Ereignisse weit zurück in der Vergangenheit, aber auch aus der nahen Vergangenheit. Es ist total spannend, der Suche nach der Wahrheit zu folgen. Man lernt die Bewohner des Dorfes kennen und vor allen Dingen die vielen Verpflechtungen Abhängigkeiten unter den Bewohnern. Die ganzen Geschehnisse werden sehr bildhaft und authentisch geschildert. Man spürt förmlich den Wind auf den Klippen oder das Knarren der Stufen in dem alten Haus. Ich habe mich manchmal durch die Erzählungen in eine viktorianische Zeit versetzt gefühlt und sah die damaligen Personen regelrecht in ihrer zeitgerechten Kleidung durch das Haus gehen. Aber die Gefahr lauert heute und bringt Jennifer in einige gefährliche Situationen. Ich fand die Darstellung der Ereignisse sehr glaubhaft und konnte mir alles gut vorstellen. Es gibt einige Hindernisse und Irrwege zu beseitigen, ehe der Leser einen dramatischen Schluß erlebt.

Ich fand es gut, wie hier Dinge aus der Vergangenheit mit den Ereignissen aus der Gegenwart verbunden wurden. Es wurde auch ein interessantes Thema aufgezeigt, dass teilweise erst in den letzten Jahren in seinem großen Ausmass aufgedeckt wurde und der großen Öffentlichkeit ins Bewusstsein geriet. Es war ein spannender und sehr unterhaltsamer Krimi aus einer landschaftlich interessanten und schönen Gegend. Ich lese gerne über Dörfer und Ereignisse in Cornwall und konnte mit diesem Buch sehr schöne Lesestunden verbringen.

Wer Regionalkrimis, besonders aus Cornwall mag, ist hier gut aufgehoben. Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 23.03.2022
Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


ausgezeichnet

Dieser Krimi hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es ging schon total spannend los. Denn der Leser wird sofort mit einem sehr brutalen Mord konfrontiert. Es war wirklich ein gelungener Anfang, der sich dann unmittelbar zu einer ganz anders gearteten, aber nicht weniger spannenden Szene fortentwickelt. Wir lernen die Sonderermittlungsgruppe der Stockholmer Polizei kennen. Ihre Aufgaben, aber besonders ihre Mitglieder könnten nicht unterschiedlicher sein. Jeder einzelne der Personen ist sehr speziell. Im Laufe der Geschichte lernt man sie mitsamt ihren Eigenarten und persönlichen Hintergründen gut kennen. Ich fand die Protagonisten sehr lebensnah und authentisch dargestellt. Sie sind nicht unbedingt einfach und haben auch so ihre Probleme, aber irgendwie hat jeder so seine besonderen Fähigkeiten. Dadurch ergänzt sich das Team sehr gut. Auch wenn es schonmal Spannungen untereinander gibt. Besonders die Kommissarin Mina hat meine Sympathien gewonnen. Sie ist eine Person mit Geheimnissen und schon fast krankhaften Angewohnheiten. Auch gehört sie mehr zu den Einzelgängern, aber sie versucht immer ihr Bestes, um mit anderen Menschen zu agieren. Sie geht auch mal außergewöhnliche Wege und hat den Mentalisten Vincent in ihr Team geholt. Ich fand diese Idee schon sehr interessant und es hat der Geschichte auch das gewisse Etwas gegeben. Die beiden verstehen sich gut, denn auch Vincent ist kein einfacher Charakter, aber er ist eben sehr einfühlsam und geht auf seine Mitmenschen ein. Wenn er es will, denn auch er ist eher ein Einzelgänger in seinem privaten Bereich. Beruflich steht er im Rampenlicht, aber das ist eben eine Show. Hier in dem Band sind die Morde schon sehr brutal, aber einfallsreich gemacht. Das ganze ist wirklich nicht gut zu durchschauen und man wird auf viele falsche Fährten geschickt. Es macht aber großen Spaß den Ermittlungen zu folgen. Aber nicht nur die Kriminalfälle sind lesenswert, auch die persönlichen Lebenssituationen der Protagonisten sind nicht unbedingt alltäglich und nicht einfach. Aber sie erklären natürlich die Verhaltensweisen der Leute und man versteht ihre Entscheidungen besser. Außerdem schafft es immer eine besondere Verbindung zum Leser, denn man möchte immer wissen, wie es ihnen auch weiterhin ergeht. Und wenn das ja der Auftakt einer Serie ist, dann können wir uns sicher noch auf einige Begegnungen freuen. Mir hat der Auftakt jedenfalls sehr gut gefallen. Es ist fesselnd geschrieben und durch die detailreichen Beschreibungen lässt sich alles sehr gut nachvollziehen und vor dem inneren Auge auferstehen. Die Spannung bleibt während des ganzen Buches auf einem hohen Niveau. Aber man kann dem Text immer gut folgen und ich fand auch das Thema sehr interessant. Ich konnte das Buch jedenfalls kaum aus der Hand legen und auch der Schluß hat mich mit einem guten Gefühl zurück gelassen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Band und kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 19.03.2022
Das Bitcoin-Komplott
Brandhorst, Andreas

Das Bitcoin-Komplott


gut

In diesem Buch habe ich sehr viel über Bitcoins gelernt. Hier wird anhand einer Verschwörung von sieben sehr einflußreichen Menschen, die Macht der Währung und der Verstrickungen der Weltwirtschaft aufgezeigt. Wir lernen den reichen Buchautor Martin Freeman und seine Geschichte kennen. Es ist eine tragische Geschichte und jetzt wird er von den Geschehnissen in der Vergangenheit eingeholt. Er weiß nicht, was damals sein Vater gemacht hat, aber die Auswirkungen bekommt er jetzt zu spüren. Er ist Journalist und versucht den Dingen auf den Grund zu gehen. Es wird sehr gefährlich und sein Leben wird sich komplett verändern. Außerdem ist eine Intrige in Gange, die die bestehende Weltordnung beenden möchte und eine neue und bessere Ordnung schaffen möchte, zumindest für einige wenige Menschen. Das ganze ist wirklich in eine sehr umfangreiche Geschichte gepackt und man hat gerade am Anfang Mühe dem Geschehen zu folgen. Es kommen so viele interessante, unterschiedliche und außergewöhnliche Charaktere vor, dass man gerne mal den Anhang im Buch: "Dramatis Personae" in Anspruch nimmt, um nicht den Überblick zu verlieren. Ansonsten ist die Handlung spannend und abwechslungsreich. Es wird auch aus wechselnden Sichtweiten erzählt und man erfährt dann immer viel über den jeweiligen Protagonisten. Ich fand die Geschichte schon sehr beängstigend und ich habe mit Martin gezittert. Der Text an sich ist gut zu lesen, allerdings muss man den Überblick behalten, sonst ist man schnell raus. Die Personen waren sehr lebendig und detailreich beschrieben. Allerdings hätte bei manchen Personen die Geschichte genauer auf ihren weiteren Lebensweg eingehen können. Da blieben für mich offene Fragen zurück. Ansonsten war ich mit dem Ende ganz zufrieden und konnte das Buch gut damit abschließen.

Bewertung vom 16.03.2022
Boom Town Blues
Dunne, Ellen

Boom Town Blues


ausgezeichnet

Boom Towen Blues ist der dritte Band um die deutsch-irische Ermittlerin Patsy Logan. Sie lebt jetzt in München und arbeitet dort beim LKA. Mir war sie sofort sympatisch, denn sie ist eine interessante Frau mit Ecken und Kanten. Sie es in ihrem Beruf und auch Privat sehr gradlinig und ehrlich. Damit eckt sie natürlich an, aber genau das gefällt mir. Sie geht Problemen nicht immer aus dem Weg, aber sie muss auch mit den Konsequenzen leben. Mir gefällt die authentische Beschreibung ihrer nicht einfachen Lebenssituation. Sie hat Probleme und nicht immer die richtige Lösung dafür. Aber sie geht ihren Weg und hat gute Freunde und Familie, die ihr auch beistehen. Mir gefällt die Verbindung zwischen Deutschland und Irland sehr gut. Man bemerkt die kulturellen Unterschiede sehr gut und die verschiedenen Charaktere bringen alles besonders gut rüber. Die irischen Freunde und Kollegen und dann auf der anderen Seite eben ihr Ehemann und die Menschen in Deutschland. Ich fand den Unterschied sehr gut dargestellt. Ich bin ein Irlandfan und konnte wirklich vieles aus eigener Erfahrung wiedererkennen. Alleine die Beschreibungen von Dublin und der Kneipen oder der Uni haben mir sehr gut gefallen. Der Fall ist interessant und ich fand die Art und Weise wie Patsy zusammen mit Sam ihre "Arbeit" erledigt haben sehr gut. Denn sie waren ja eigentlich nicht aktiv an den Ermittlungen beteiligt. Diese diplomatischen Einblicke fand ich interessant. Gerade die deutsche Botschafterin war mir sympathisch. Sie kam mir sehr Selbstbewußt und Durchsetzungsfähig, in dieser von Männern dominierten Arbeitswelt vor. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich, da wir ja nicht nur die Morde vor Augen haben, sonders auch das sehr komplizierte Privatleben der Protagonisten verfolgen. Es passiert sehr viel mit den Menschen, denn es spielen ja einige sehr interessante Charaktere mit. Wir lernen die Cousine von Patsy kennen und damit auch die Familiengeschichte der irischen Seite von Patsy. Die Vergangenheit spielt eine große Rolle, aber sie wird sehr gut in das heutige Geschehen eingebracht. Es ist zwar schön, wenn man diese Serie in der richtigen Reihenfolge liest, aber notwendig ist es nicht. Man erfährt immer wieder Dinge aus der Vergangenheit und kann dadurch alles gut nachvollziehen. Es hat mir Spaß gemacht Patsy zu begleiten und ich hatte sehr interessante Lesestunden. Ich hoffe, wir werden noch einige Fälle mit ihr lösen können. Und es gibt ja noch einige offene Fragen im Bereich des Privatlebens. Denn wir erleben ja nicht nur eine gute Kommissarin, sondern auch das private Leben von Patsy mit all seinen Höhen und Tiefen. Ich kann die Serie mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 13.03.2022
Über Angst
The School of Life

Über Angst


sehr gut

Das Buch ist sehr schön gemacht. Die Aufmachung ist ansprechend und die Kapitel mit den verschiedenen Themen gut gekennzeichnet. Auch die wechselnden Farben fand ich gut. Es lässt sich auch sehr gut lesen, denn es gibt viele kurze Absätze und das erleichtert das Lesen und vor allen Dingen das Verstehen. Man wird ja über viele Aspekte der Angst informiert und durch die Aufteilung der Abschnitte, kann man das Gelesene gut reflektieren und sich auf das Geschriebene konzentrieren. Ich war über die Vielfallt der Ängste überrascht, die hier angegeben wurden, aber alles war gut nachvollziehbar. Ich bin zwar nicht mit allen Handlungsleitfäden einverstanden, aber das ist ja auch ein sehr persönliches Thema und jeder hat seinen eigenen Umgang und Erfahrung damit. Aber es ist sehr hilfreich, seinen Weg durch die eigenen Ängste zu finden. Vielleicht erfährt man neue Dinge oder man fühlt sich bestätigt, in dem, was man schon an Erkenntnis gewonnen hat. Ich denke, es ist interessant zu lesen und man kann für sich auf alle Fälle etwas an Erkenntnis mitnehmen.

Bewertung vom 06.03.2022
In den Ketten der Angst (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

In den Ketten der Angst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Profilerin Libby Whitman wird hier durch einen Freund, zusammen mit ihrer Kollegin und Freundin Julie, in einen Fall um brutale Morde an jungen Frauen hineingezogen. Eigentlich hat sie ja noch mit den Auswirkungen ihrer Vergangenheit zu leiden, aber sie möchte trotzdem in diesem Bereich wieder arbeiten. Auch wenn es sie emotional sehr berührt und auch an ihre Grenzen bringt. Aber sie ist ein Profi und will auch in Zukunft weiterhin die Männergewalt über Frauen bekämpfen. Es ist sehr interessant zu erleben, wie unsere Protagonisten alle zusammen ermitteln und das, obwohl sie mehr oder weniger im Moment nicht im aktiven Dienst stehen. Aber daran sehen wir wieder, wie tief sie in ihrem Bestreben sind, die Welt etwas sicherer zu machen. Das gefällt mir an ihnen so gut: sie sind voller Elan, Hilfsbereitschaft und geben alles für die Aufklärung der Fälle. Und geraten dadurch natürlich auch in Gefahr. Aber wer die Serie verfolgt, weiß, sie sind schon Hart im nehmen und können mit Situationen umgehen, an denen andere scheitern würden. Die dargestellten Fälle der Frauen haben leider immer noch einen sehr aktuellen Hintergrund und irgendwie ist es wie ein Fass ohne Boden. Ich finde es gut, dass dieses Thema auch hier wieder aufgenommen wird. Und irgendwie ist es leider immer noch so, dass junge Frauen auf diese "Fallen" reinfallen. Hier müsste der Aufklärung in der Öffentlichkeit mehr Raum gegeben werden, damit Frauen besser darauf vorbereitet sind. Unsere Protagonistinnen in diesem Buch sind aus einem anderen Holz geschnitzt, aber sie haben auch eine schwere Aufgabe zu bewältigen und auch sie geraten da an ihre Grenzen und reagieren nicht immer nach Vorschrift. Obwohl wir sie gerade dafür lieben, denn sie gehen ihren eigenen Weg, auch wenn er mal kurz von dem Dienstweg abweicht, aber zumindest Erfolg bringt. Sie stehen aber auch zu ihren Entscheidungen und leben mit den Konsequenzen daraus. Wir erleben wieder sehr spannende und interessante Szenen. Aber nicht nur ihr Arbeitsleben ist gut dargestellt, wir erleben auch ihre Höhen und Tiefen im privaten Lebensbereich. Und das macht sie auch so sympathisch. Es ist seltsam, aber auch als Leser bezieht man Stellung und reagiert auf die Handlungen der Protagonisten. Es ist eben alles sehr lebendig und authentisch dargestellt. Daher erlebt man aber auch nicht nur die schönen Erlebnisse hautnah mit, sondern auch die brutalen und schrecklichen Ereignisse. Man sollte also nicht zu nervenschwach sein. Aber auch dieser 11te Fall um Libby hat mich wieder mitgerissen und eine wirklich fesselnde Lesezeit beschert. Es gibt immer wieder neue und interessante Entwicklungen nicht nur bei den aufsehenerregenden Fällen, sondern auch bei den privaten Lebenswegen der Protagonisten zu erleben. Ich kann diese Serie nur weiterempfehlen - Spannung pur.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.03.2022
Zeit der Dunkelheit
Stichler, Mark

Zeit der Dunkelheit


ausgezeichnet

In diesem Buch geht die Geschichte um die Familien Mandelbaum und Escher weiter. Die meisten Angehörigen der beiden Familien sind ja nach den schrecklichen Ereignissen in Waldbrügg, nach Frankfurt gezogen, um sich dort eine sichere Zukunft aufzubauen. Unseren Protagonisten ergeht es auch erstmal gut. Sie hatten bestimmte Vorstellungen von ihrem neuen Leben und zuerst konnten sie auch ihre Ziele verwirklichen. Aber wie es so ist im Leben, die Realität holt sie ein. Hans muss aus privaten Gründen wieder zurück nach Waldbrügg und lässt nicht nur seine geplante Zukunft hinter sich, sondern auch seine große Liebe. Aber auch für Simon läuft es nicht so wie geplant. Allerdings ist Simon selber für die Ereignisse verantwortlich, auch wenn ich glaube, dass er sich der Folgen nicht ganz klar bewußt war. Wir erleben jedenfalls wieder sehr abwechslungsreiche und emotionale Lebenswege unserer Protagonisten. Es ist eine Zeit des Umbruchs und nicht alles ist wieder positiv zu sehen. Es gibt sehr viele dunkle Phasen in dieser Zeit, aber auch der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Das erleben unsere Protagonisten hautnah. Besonders Ava darf sich an die neuen Möglichkeiten für Frauen anpassen. Das hat mir besonders gut gefallen. Mir sind eh diese besonderen Persönlichkeiten ans Herz gewachsen. Ich verfolge ihre Entscheidungen aufmerksam und zittere oder freue mich mit ihnen. Und dafür gibt es viele Gelegenheiten. Die Personen werden sehr authentisch und lebendig dargestellt. Auch wenn man nicht mit allen Entscheidungen der Protagonisten übereinstimmt, so kann man sich anhand der detailreichen Erzählung sehr gut in sie hineinversetzen. Man erlebt den Herzschmerz von Hans, die Angst vor der Zukunft, aber auch die Liebe zueinander und die Hilfsbereitschaft über alle Grenzen hinaus. Das hat mir besonders gut gefallen. Die Protagonisten halten zusammen, egal was passiert. Eine besondere Rolle spielt für mich der Polizist Mayburg, der mit seinen neuartigen Ermittlungsmethoden eine große Rolle spielt. Aber er ist mir sehr sympathisch. Er macht seinen Job, aber er bleibt Mensch dabei. Es werden sowieso sehr viele mutige Entscheidungen getroffen, finde ich. Sie geben Mut und sind auf die Zukunft ausgerichtet. Es zeigt, es gibt auch in der tiefsten Dunkelheit aufrichtige Menschen, die für ihr Glück und auch das der anderen kämpfen. Hier wird wirklich klar dargestellt, wie wichtig Zeitungen - oder unabhängige Medien heute - sind. Ich fand die detailreichen Beschreibungen, auch um die Entstehung der Zeitung und ihrer Artikel sehr gut. Allerdings muss ich sagen, dass der Ort Waldbrügg für mich immer mit einem düsteren Schleier bedeckt ist. Ich stelle mir den Ort dunkel und kalt vor, auch wenn es dort "gute" Menschen gibt. Alles in allem war es wieder ein sehr aufschlußreiches und interessantes Buch. Ich habe mich nicht nur unterhalten gefühlt, sondern auch habe auch eine geschichtlich wichtige Zeit miterlebt. Es war spannend die Lebensentwicklungen weiter mit zu verfolgen. Jetzt würde es mich natürlich interessieren, wie es weitergeht. Aber auch so hat das Buch einen guten Abschluß gefunden. Man kann das Buch auch ohne den ersten Band lesen, denn man bekommt alle Informationen die man zu den vergangenen Ereignissen braucht, vermittelt, aber trotzdem würde ich raten, den ersten Band "Aufbruch in die Dunkelheit" vorher zu lesen. Das erhöht den Lesegenuss. Ich hatte jedenfalls eine interessante Lesezeit und kann das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 20.02.2022
Das Fundbüro der verlorenen Träume
Paris, Helen Frances

Das Fundbüro der verlorenen Träume


gut

In diesem Buch lernen wir die junge Frau Dot kennen, die in einem Fundbüro arbeitet und mit ihrem Leben hadert. Obwohl sie ja relativ jung ist, kommt sie mir sehr steif und eingefahren vor. Sie klammert sich an ihre selbst festgelegte Kleiderordnung und ist auch sonst sehr strukturiert. Und hält sich eigentlich sehr streng an Regeln fest. Die Abweichungen von Regeln bemerkt sie bei ihren Mitmenschen auch immer sofort. Ich bin erst nicht so ganz mit ihr zurecht gekommen. Sie war mir zu langweilig und irgendwie altmodisch. Man erfährt allerdings auch Ereignisse aus ihren jüngeren Jahren, die sie in einem anderen Licht zeigen. Die Geschichte ist gut geschrieben, man kann sich wirklich die Personen und vor allen Dingen das Fundbüro genau vorstellen. Die detailreichen Schilderungen der Umgebung und auch der Fundstücke lassen die Handlung authentisch rüberkommen und die Protagonisten lebendig darstellen. Aber irgendwie stockt mein Lesefluss immer, weil mir Dot und ihre Handlungen zwischendurch seltsam vorkommen. Ich möchte sie schütteln und aufrütteln, damit sie irgendwie mehr am Leben teilnimmt und nicht immer nur reagiert. Erst zum Ende hin wird sie mir sympathischer, denn da verstehe ich erst ihre Verhaltensweisen. Irgendwie war es ein trauriges Buch, dass allerdings immer Hoffung verbreitet hat. Denn in dem Fundbüro wurden ja nicht nur Dinge abgegeben, sondern es kamen auch Leute um endlich wieder ihre verlorenen Sachen in Empfang zu nehmen. Und das waren glückliche Momente. Und genau so ergeht es auch Dot. Mir hat jedenfalls der Schluß des Buches gut gefallen, auch wenn mir der Weg dorthin etwas zu lang war. Aber alles in allem hat man eine gut geschriebene und lesenswerte Geschichte vor sich. Besonders gut gefallen haben mir die kleinen Texte am Anfang jedes Kapitels, sozusagen die Überschriften. Der Text liest sich flüssig und man kann dem Geschehen immer gut folgen. Die Personen werden lebendig geschildert und die Bandbreite der vorkommenden Charaktere ist sehr unterschiedlich und interessant. Jedenfalls hat mich die Entwicklung von Dot glücklich gemacht und ich konnte das Buch dann am Ende zufrieden zur Seite legen.
Es ist ein nicht ganz einfaches Buch, aber es ist sehr positiv und macht Mut, sich mit dem Leben auseinanderzusetzen.