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Benutzername: 
Lesefee23.05
Wohnort: 
Stepenitztal

Bewertungen

Insgesamt 315 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2021
Die verstummte Liebe
Metzenthin, Melanie

Die verstummte Liebe


ausgezeichnet

Helen ist eine kluge und gebildete junge Frau. Sie ist charmant, aber durch ihren Scharfsinn auch mit einer spitzen Zunge gesegnet und nicht immer zurückhaltend genug, um diese zu hüten. Sie ist damit, gerade für den Anfang des 20. Jahrhunderts, eine sehr ungewöhnliche und weltgewandte junge Frau, die mir sehr imponiert hat. Eine Ehe mit dem arroganten James Mitchell, der eher konventionelle Ansichten in Bezug auf die Rolle der Frau hat, ist für sie aber gerade deswegen von vornherein ausgeschlossen. Einen Ausweg scheint es jedoch nicht zu geben, denn ihr Vater wünscht die Verbindung der beiden um jeden Preis.
Als Helen dann allerdings Ludwig, einen deutschen Arzt, kennenlernt, steht für sie endgültig fest, dass sie die Hochzeit mit James verhindern muss. Aus Liebe zu Ludwig bricht sie schließlich mit ihrer Familie und beginnt ein neues Leben in Hamburg. Ihre Entscheidung fällt ihr zunächst nicht leicht, erweist sich aber als goldrichtig, denn in Deutschland gelingt es Helen ein glückliches und vollkommen zufriedenes Leben an Ludwigs Seite zu führen. Obwohl in der gemeinsamen Ehe nicht immer alles rosig ist, hat sie ein erfülltes Leben und blüht neben ihm regelrecht auf. Sie wird zur kompetenten Arztgattin und führt die Praxis von Ludwig mit ihm gemeinsam auf Augenhöhe. Auch der Haushalt und die Mutterrolle fallen ihr leicht und so vergehen einige glückliche Jahre. Als der erste Weltkrieg kurz bevorsteht, ist Helen jedoch gezwungen ihre Familie in Deutschland zurückzulassen und heimzukehren um ihre kranke Mutter zu pflegen. Der folgende Ausbruch des Weltkrieges verhindert ihre Rückreise, bringt ihr Leben ins Wanken und zwingt sie zu Entscheidungen, die sie später bereuen wird...
Aus der zuvor so selbstbewussten und liebevollen Helen wird nach und nach eine depressive und gefühlskalte Frau. Ihre Entwicklung ist sehr authentisch dargestellt und geht einem sehr zu Herzen. Die Autorin beschreibt eingehend, welche Ereignisse Helen erleiden muss und wie schwer ihr manche ihrer Entscheidungen fallen. Es wird deutlich, dass Fehler passieren und dass manchmal Notlügen sein müssen. Wenn man sich jedoch in seinem Lügenkonstrukt verstrickt, dann gibt es einen Punkt, an dem man nur noch schwer aus diesem herauskommt und eine Rückkehr zur Wahrheit nahezu unmöglich scheint.
Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd und mitreißend, Helens Geschichte sehr emotional und bildlich beschrieben. Ich habe jeden Augenblick mit ihr mitgefiebert, mit ihr gelacht, geweint und gebangt. Die Geschichte wird als personale Erzählung aus Helens Sicht geschildert. Emotionen und Gedanken Helens werden daher gut transportiert und auch einige humorvolle Szenen tauchen auf. Die Handlung wechselt dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart (1945), wobei der Großteil in der Vergangenheit spielt und beide Zeitebenen gut miteinander verknüpft sind.
Die historischen Ereignisse werden gut und authentisch in die fiktive Handlung eingebaut. Damalige Ansichten und Gedanken sowie das Misstrauen der Menschen gegenüber „Ausländern“ werden gut beschreiben und anschaulich dargestellt.
Lediglich der Schluss des Romans hat mir weniger gut gefallen. Während die Handlung zuvor gut aufs Wesentliche reduziert wurde und trotzdem nicht zu vollgestopft wirkte, ging mir die Entwicklung in der Gegenwart plötzlich zu schnell. Das Handeln von Helens Tochter Ellinor wirkte auf mich zunächst bedacht und sinnvoll, wurde dann aber vollkommen überstürzt und kurzsichtig. Dazu kam dann, dass das Ende offen war und man sich den Rest nur erschließen kann, wenn man die ersten Bände der Reihe kennt. Dies fand ich nicht gut gelöst – zum einen war mir bis dahin gar nicht klar, dass das Buch zu einer Reihe gehört und zum anderen wurden dann auch noch im Nachwort verraten, wie das Ende grob aussieht, was ich dann irgendwie auch ungeschickt fand…

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen für einen gut recherchierten, mitreißenden und emotionalen historischen Roman. Ich habe ihn sehr gerne gelesen u

Bewertung vom 01.02.2021
Für immer vereint / Sturmtochter Bd.3
Iosivoni, Bianca

Für immer vereint / Sturmtochter Bd.3


gut

Schade, ich habe die Sturmtochter-Reihe wirklich gern gelesen und das, obwohl ich eigentlich kein Fantasy-Leser bin. Trotzdem muss ich sagen, dass der dritte Band für mich absolut der schwächste der Reihe war.
Schon den Beginn empfand ich als sehr langatmig, da der Einstieg nicht direkt an Band 2 anknüpfte und auch die Handlung nicht sofort voll losging. Dieses Gefühl nahm dann leider auch während des gesamten Romans irgendwie nicht ab. Die Handlung schleppte sich von Ereignis zu Ereignis, dazwischen gab es jedes Mal einen deutlichen Spannungsabfall sowie einen erneuten Einstieg in die jeweilige Szene. Diese waren für mich dann auch zu sehr voneinander abgegrenzt und eher eine Aneinanderreihung der verschiedenen Charaktere und ihrer Erlebnisse. Die verschiedenen Erzählperspektiven und Settings waren zwar jedes für sich interessant und gut durchdacht, eine bessere Verknüpfung mit weniger Längen zwischendurch hätte mir aber besser gefallen.
Die Spannung, die durch den Kampf der Clans gegeneinander und schließlich gegen die Elementare und Naturkatastrophen aufkommen sollte, erreichte mich daher leider ebenfalls nicht wirklich. Die Handlung war häufig vorhersehbar, die Ereignisse wiederholten sich eher, als dass sie mich überraschen konnten. Immer wieder wird jemand nahezu tödlich verletzt oder verwandelt sich plötzlich in einen Elementar. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Abwechslung und neue Ideen gewünscht.
Nichtsdestotrotz habe ich mich gefreut, Ava und ihre Freunde erneut zu treffen. Die wechselnden Erzählperspektiven erlauben einen Eindruck in die Gedanken nahezu aller bereits bekannten Hauptfiguren und verdeutlichen die einzelnen Entwicklungen der Charaktere sehr gut. Gerade Reid hat mich in diesem Band überzeugt. Er vollzieht eine deutliche Entwicklung und schafft es endlich, sich von seinem Vater und seinem Clan loszusagen und die Entscheidungen zu treffen, die er selbst als richtig erachtet. Dies hatte ich schon in den vorherigen Bänden erwartet und gehofft, sodass ich mich nun umso mehr für ihn gefreut habe.
Ava und Lance bekommen endlich ihr persönliches Finale, was mich zwar sehr gefreut hat, mir aber insgesamt dennoch zu unkompliziert vonstattenging. Warum die Liebe zwischen den Clans eigentlich verboten ist und nun dennoch so einfach akzeptiert wird, ist für mich unklar. Ebenso empfand ich die Lösung einiger weiterer Konflikte als zu unkompliziert und einfach, was mich ein wenig ratlos zurücklässt. Genauer darauf eingehen möchte ich an dieser Stelle nicht, da ich niemanden spoilern möchte.
Gefallen hat mir aber nach wie vor die Idee, dass die junge Generation der magischen Clans sich zusammenschließt und ein Bündnis eingeht, das auf Freundschaft und Vertrauen basiert, nicht auf Notwendigkeit und Scheinheiligkeit. Der Freundschaftsaspekt sowie die Liebe und die Idee „das Richtige“ zu tun werden an mehreren Stellen angesprochen und nachvollziehbar dargestellt. Die Handlungen der Figuren haben mir hierbei sehr gut gefallen. Es wird deutlich, dass viele erkennen, dass sie eher nach ihrem Gewissen und ethischen Grundsätzen handeln sollten, als nach dem, was ihnen ihr Clan-Chief befiehlt.
Auch der Schreibstil von Bianca Iosivoni war gewohnt flüssig und unkompliziert, weshalb der Lesefluss trotz der eher dahinplätschernden Handlung nicht wirklich unterbrochen wurde und ich einige kurzweilige Lesestunden genießen konnte. Ebenso begeistert hat mich wieder das Setting und die Beschreibung der schottischen Kulisse. Die Handlungsorte sind anschaulich und greifbar beschrieben und lassen ein gewisses Fernweh aufkommen.

Mein Fazit: Ich habe mir vom Finale der „Sturmtochter-Trilogie“ einiges mehr erhofft und bin daher ein wenig enttäuscht. Trotzdem habe ich ihn als Abschluss der ansonsten wunderschönen Fantasy-Reihe sehr gerne gelesen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen, empfehle die Buchreihe aber trotzdem jedem, der New-Adult-, Fantasy- und Romance-Geschichten mag!

Bewertung vom 24.01.2021
Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1
Benedikt, Caren

Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1


ausgezeichnet

„Die nach den Sternen greifen“ ist der Auftaktband der Grand-Hotel-Saga um die Familie von Plesow. Dementsprechend wird er genutzt, um alle Familienmitglieder sowie weitere wichtige Figuren vorzustellen und ihre Charakterzüge und -eigenschaften darzustellen.
Die Geschichte wechselt zwischen verschiedenen Erzählsträngen, -perspektiven und -orten. Erst nach und nach fügt sich alles zu einer Gesamthandlung zusammen. Diese Wechsel sowie der etwas langatmige Beginn des Romans haben es mir zunächst etwas schwer gemacht, mich in den Roman einzufinden. Als ich jedoch die Zusammenhänge verstanden hatte und die erste Einführung der Figuren erfolgt war, flogen die Buchseiten nur noch so dahin und ich konnte vollständig in das Leben der 20er Jahre in Binz und Berlin eintauchen. Die Familiengeschichte der von Plesows steckt dabei voller spannender Geheimnisse, Intrigen, Korruption und organisierter Kriminalität.
Jedes der Familienmitglieder ist auf seine Weise interessant dargestellt und charakterisiert. Die personale Erzählperspektive wechselt dabei zwischen verschiedenen Figuren und ermöglicht dadurch intensive Einblicke in Gedanken und Gefühle nahezu aller Charaktere. Gefallen haben mir dabei sehr die Zitate der einzelnen Figuren, die jedem Kapitel als Überschrift und gleichzeitige Erläuterung der jeweiligen Erzählperspektive vorangestellt waren.
Die interessanteste und am schwersten zu durchschauende Person ist für mich allerdings die Protagonistin Bernadette von Plesow. Sie ist unangefochten die „Grand Dame“ von Binz und kaum ein Geschäftsmann kann es mit ihr aufnehmen. Sie ist entschlossen, selbstbewusst und geschickt. Sie weiß was sie will und wie sie es bekommt. Hierbei geht sie zwar nicht gerade über Leichen, Intrigen und Klüngeleien sind ihr aber keinesfalls fremd. Zudem weiß sie, wann es besser ist, die Augen zu verschließen und den Dingen ihren Lauf zu lassen sowie wann es Zeit ist, einzugreifen. Für ihre Kinder kämpft sie wie eine Löwin, lehrt sie aber gleichzeitig den Ernst des Lebens, was gerade ihre Tochter Josephine, die ihren Weg im Leben bisher noch nicht gefunden hat, zu spüren bekommt. Was sie jedoch vor allen verbirgt ist ein Geheimnis, das alles, was sie sich mühsam aufgebaut hat, gefährden kann und das ihr regelmäßig Sorgen bereitet…
Fasziniert hat mich, dass sich alle Figuren im Lauf der Handlung deutlich entwickeln und jede für sich große Gewissenskonflikte durchstehen und wichtige Entscheidungen treffen muss.
Historisch betrachtet bietet der Roman leider keine großen Hintergründe. Sehr anschaulich wird zwar das bunte und sorgenlose Leben der 20er-Jahre geschildert, politische Zusammenhänge werden allerdings lediglich angerissen und nicht genauer beschrieben. Die Geschicke der Familie von Plesow bleiben daher relativ unpolitisch und könnten auch gut in einer anderen Zeit spielen. Dies finde ich persönlich zwar ein bisschen schade, da ich gerade die Einarbeitung historischer Fakten in Romane sehr schätze, es schmälert aber den Spaß an dem Roman an sich nicht.
Das Ende des ersten Bandes hat mich dann noch einmal sehr erschreckt und kam für mich völlig überraschend! Ich bin daher unglaublich gespannt auf den zweiten Teil der Familiensaga und freue mich darauf, wie es weitergeht!

Mein Fazit: Ich vergebe 4 von 5 Sternen für den interessanten und rasanten Auftaktband der Grand-Hotel-Saga und freue mich auf den nächsten Teil!

Bewertung vom 24.01.2021
Für immer verloren / Sturmtochter Bd.2 (eBook, ePUB)
Iosivoni, Bianca

Für immer verloren / Sturmtochter Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Diese Kräfte sind nicht dazu da, gestoppt zu werden. Jeder von uns muss auf seine Weise lernen, diese Magie zu bändigen.“

„Sturmtochter – Für immer verloren“ ist der zweite Band der Sturmtochter-Trilogie von Bianca Iosivoni. Er erschien im Januar 2019 im Ravensburger Verlag.
Während Ava verzweifelt versucht ihre Kräfte zu kontrollieren, entscheidet das Clan-Tribunal, dass sie gefährlich ist und gefangen werden muss. Mit Hilfe ihrer Freunde versucht Ava vor den Sturmkriegern zu fliehen und gleichzeitig ihre Macht zu bändigen…

Auch der zweite Band der Sturmtochter-Reihe ist unglaublich spannend und emotional. Ich habe sehr mit Ava mitgefiebert und konnte ihre Emotionen geradezu fühlen. Ihre Hilflosigkeit bei dem Versuch ihre neuen Kräfte unter Kontrolle zu bringen, kann ich sehr gut nachempfinden. Nach und nach werden diese nicht nur eine Gefahr für sie selbst, sondern eben auch für die Menschen um sie herum und die Angst, dass sie sich zu einem Elementar entwickeln könnte, nimmt mehr und mehr zu.
Als wäre diese Sorge nicht schon groß genug, stuft das Clan-Tribunal Ava auch noch als Gefahr ein und schickt die Sturmkrieger auf die Jagd nach ihr. Die Flucht gelingt ihr nur durch die Unterstützung ihrer Freunde, was mir gezeigt hat, wie wichtig Menschen sind, auf die man sich verlassen kann…
Die Handlung ist durchgehend spannend und der flüssige und mitreißende Schreibstil verführen einen zum ständigen Weiterlesen. Ich war regelrecht von der Geschichte gebannt und bewundere Ava nach diesem Band noch mehr um ihren Mut und ihre Stärke. Zudem gefällt mir ihre persönliche Entwicklung sehr gut. Obwohl sie mit ihren Kräften größtenteils noch überfordert ist, lernt sie nach und nach mit ihnen zu leben. Sie beginnt zu verstehen, wie sie funktionieren und dass sie nicht durch reine Willenskraft beherrschbar sind.
Auch die anderen Figuren sowie Sloan, die erst jetzt in Erscheinung tritt, finde ich sehr gut dargestellt und charakterisiert. Gerade Reid interessiert mich mehr und mehr. Ich habe das Gefühl, dass er deutlich mehr verbirgt, als es den Anschein hat. Ich denke, dass er in der Vergangenheit Dinge getan hat ohne sie zu hinterfragen, nun aber beginnt auf sein eigenes Gefühl zu hören. Diese Frage scheint sich nun den meisten zu stellen. Sollte man dem Befehl des Tribunals Folge leisten oder auf sein eigenes Gewissen hören? Die jeweiligen Gewissenskonflikte sind teilweise geradezu spürbar und die jeweiligen Entscheidungen meist sehr gut nachvollziehbar.
Auch Lance wird vor eine weitere Herausforderung gestellt, denn der Tod des Anführers der Sturmkrieger seines Clans, lässt ihn an diese Position rücken und sein Verantwortungsbewusstsein für diese Aufgabe verhindert, dass er Ava weiterhin vollständig decken kann. Die Gefühle zwischen ihm und Ava scheinen demnach absolut keine Chance mehr zu haben und nehmen dennoch an Intensität zu. Während ihrer letzten Begegnung ist die Anziehungskraft zwischen ihnen nahezu greifbar, die Sehnsucht ob des bevorstehenden Abschieds immens groß…
Das Ende des Buches ist dann teilweise überraschend, teilweise eine logische Folge der vorangegangenen Beobachtungen und Ereignisse. Es kommen mehrere Dinge ans Licht, die die bisherige Clanordnung durcheinanderwerfen und auf die Probe stellen. Zudem endet dieser Band mit einem riesigen Cliffhanger, weshalb ich im Grunde sofort weiterlesen muss…
Ich freue mich sehr auf den dritten und letzten Band der Buchreihe und unglaublich gespannt, wie es für Ava und ihre Freunde ausgehen wird!

Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der Sturmtochter-Reihe mit einem guten Maß an Action, Spannung und Romantik! Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und freue mich sehr auf den letzten Band der Reihe!

Bewertung vom 22.01.2021
Für immer verboten / Sturmtochter Bd.1
Iosivoni, Bianca

Für immer verboten / Sturmtochter Bd.1


ausgezeichnet

Fantasy ist normalerweise eher nicht mein Genre. Auf die Sturmtochter-Trilogie bin ich gekommen, weil mich die „Firsts-Reihe“ der Autorin so begeistert hat und ich mir daher weitere Bücher von ihr nicht entgehen lassen wollte.
Nachdem ich nun den Auftaktband der Reihe gelesen habe, muss ich sagen: Der Ausbruch aus meiner Wohlfühllesezone hat sich absolut gelohnt! Der erste Teil der Reihe hat mich definitiv gefesselt und fasziniert. Die Handlung ist nahezu im gesamten Roman spannend und nur wenig vorhersehbar. Die Protagonistin Ava habe ich sofort ins Herz geschlossen und bewundere sie für ihren Mut und ihre Stärke. Die Entdeckung ihrer Kräfte und die Erkenntnis, dass ihr jahrelang nur ein Teil der Wahrheit erzählt wurde, ist für sie ein großer Schock. Sie kämpft mit ihren Gefühlen und ihrer neuen Kraft und verursacht dabei an vielen Stellen Chaos und Unordnung. Gleichzeitig scheinen ihre außer Kontrolle geratenen Kräfte auch die Elementare anzuziehen, die sich plötzlich auf beunruhigende Weise vermehren und zusammenschließen.
Glücklicherweise bekommt Ava Unterstützung von weiteren Mitgliedern der anderen schottischen Clans. Schön finde ich dabei, dass sich fünf junge Menschen aus jedem der Clans zusammenschließen und versuchen, die neue Bedrohung zu bekämpfen. Die individuellen Ziele dabei sind für mich noch nicht ganz eindeutig und ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Auch die Überschreitung einiger grundlegender Clangesetze wird im Roman thematisiert und ich bin überzeugt davon, dass dies noch weitere Probleme nach sich ziehen wird.
Neben Ava gefällt mir auch Lance sehr gut, auch wenn er bisher noch sehr mysteriös und undurchschaubar wirkt. Ich bin gespannt, ob die Gefühle, die sich zwischen den beiden anbahnen eine Chance bekommen, oder ob das Clangebot, dass sich zwei Personen mit magischen Kräften nicht aufeinander einlassen dürfen, schwerer wiegen wird…
Bianca Iosivoni entführt den Leser in das sagenumwobene Schottland und erzählt eine Fantasygeschichte, die sich um die schottischen Clans dreht. Dabei werden einige historische Fakten eingewoben, sodass die Erzählung umso realer wirkt. Die Kulisse wird dabei absolut bildhaft beschrieben und ich hatte teilweise das Gefühl, mitten in Schottland zu stehen.
Insgesamt konnte ich der Handlung sehr gut folgen. Die zwischen den Personen wechselnde Ich-Perspektive ermöglicht einen guten Gesamteindruck auf Handlungen und Gefühle jeder einzelnen Figur. Diese sind insgesamt sehr gut charakterisiert und dargestellt, auch wenn die wirklichen Gedanken von den meisten noch nicht eindeutig klarwerden.
Nur an wenigen Stellen blieben für mich Fragen offen, die sich aber vielleicht in den nächsten Bänden auflösen werden.
Der Schreibstil ist rasant und spannend, es wird eigentlich nie langweilig und ein Ereignis jagt das nächste. Für mich hat der Roman eindeutig Filmpotential – ich kann Figuren und Kulisse schon nahezu vor mir sehen…!

Mein Fazit: Ich bin sehr froh, dass ich mich auf einen Ausflug ins Fantasygenre eingelassen habe und bin fasziniert von dem Auftaktband der Sturmtochter-Reihe. Die Geschichte um die Elemente beherrschenden schottischen Clans sowie die einzelnen Charaktere ist spannend, rasant und interessant sowie emotional. Ich bin unglaublich gespannt wie es weitergeht und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 22.01.2021
A Wish for Us
Cole, Tillie

A Wish for Us


ausgezeichnet

Seit fast einem Jahr schlummert „A Wish For Us“ auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Nun habe ich es endlich befreit und bin entsetzt, dass ich es so lange ignoriert habe! Cromwells und Bonnies Geschichte ist wunderschön, herzergreifen und emotional. Ich kann verstehen, dass viele Leserinnen beim Lesen weinen mussten!
Der Roman, der zunächst wie ein klassischer New Adult Roman daherkommt, in dem sich zwei Personen ineinander verlieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten, entpuppt sich als viel tiefgründiger und tragischer, als ich es vermutet hätte.
Bonnie hatte ich sehr schnell ins Herz geschlossen, bei Cromwell, dessen Namen ich übrigens überhaupt nicht mag, hat es ein wenig länger gedauert.
Er ist ein klassischer Bad Boy. Er sieht gut aus und zieht die Frauen dadurch und durch seine Berühmtheit magisch an. Dennoch lässt er im Grunde niemanden wirklich an sich ran. Er hasst die Aufmerksamkeit, die er bekommt und verbirgt sein wahres Ich sowie seine Traurigkeit vor jedem. Er verleugnet seine Gefühle und lähmt sie durch Alkohol und Musik. Bloß nicht nachdenken, bloß nichts und niemanden an sich ranlassen. Durch diese abweisende und arrogant wirkende Art macht er es den Menschen um sich herum und auch dem Leser schwer, ihn zu mögen. Im Laufe des Romans beginnt seine Mauer jedoch zu bröckeln, denn Bonnie berührt etwas in ihm und scheint ihn zu durchschauen. Letztlich kann man wohl sagen, dass sie diejenige ist, die ihn zurück ins Leben holt und ihm zeigt, wie schön es sein kann, Gefühle zuzulassen, auch wenn sie wehtun. Seine Entwicklung und sein Einsatz für Bonnie und ihren Bruder Easton sin berührend und wunderschön und haben mir unglaublich gut gefallen.
Doch auch die freundliche und kluge Bonnie birgt ein Geheimnis, mit dem ich tatsächlich überhaupt nicht gerechnet hatte. Dieses Geheimnis brachte für mich daher auch eine überraschende und ebenso traurige Wendung in der Handlung. Gerade als alles gut zu werden scheint, tut sich ein neues Hindernis für eine Beziehung zwischen Bonnie und Cromwell auf. Ein Wechselbad der Gefühle und einfach nur tragisch. Ich habe sehr mit Bonnie und Cromwell gelitten und empfand die Darstellung ihrer Gefühle und Gedanken als absolut gelungen.
Insgesamt sind die Protagonisten sowie die Nebenfiguren gut und authentisch charakterisiert und liebevoll dargestellt.
Ebenso gefallen haben mir die aufgegriffenen Themen. Die Musik als zentrales Thema sowie die Leidenschaft und die Gefühle die sie auslösen kann, sind unglaublich bildlich beschrieben und gleichen einer wahren Sinnesexplosion. Auch die weniger leichten Themen, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen kann ohne zu spoilern, sind absolut großartig gelungen, da sie dem New Adult Roman eine gute Portion Ernsthaftigkeit und Tiefgang mitgeben und ihn damit absolut von anderen Romanen dieses Genres abheben.
Der Schreibstil ist mitreißend und flüssig, die zwischen Bonnie und Cromwell wechselnde Ich-Perspektive ermöglicht es, die Gefühle und Gedanken der beiden gut nachzuvollziehen und zu verstehen. Lediglich am Anfang des Buches hatte ich leichte Schwierigkeiten die Zeitsprünge und Dopplungen einiger Szenen zu verstehen, dies legte sich im Verlauf des Romans aber vollständig.
Der Romantitel wird in der Handlung auf wunderschöne Weise aufgegriffen, was mir sehr ans Herz ging!

Mein Fazit: „A Wish For Us“ ist alles andere als ein klassischer New Adult Roman. Er überzeugt durch tiefgreifende Gefühle und Emotionen und ist emotional, berührend und herzergreifend. Mir hat er unglaublich gut gefallen und gerade die gewählten Themen überzeugen und verleihen ihm eine wundervolle Tiefgründigkeit. Ich vergebe 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 10.01.2021
Beaglemeute unplugged - oder Liebe von A-Z (eBook, ePUB)
Klose, Anett

Beaglemeute unplugged - oder Liebe von A-Z (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Dieses Buch ist meine liebevolle Erinnerung an eine ebenso fröhliche wie außergewöhnliche Hundeseele, die immer bei uns sein wird.“

„Beaglemeute unplugged oder Liebe von A-Z“ ist ein Buch, mit vielen Kurzgeschichten über den Beaglerüden Arko. Er wurde von Anett Klose geschrieben und ist im Dezember 2019 im Selfpublishing veröffentlicht worden.

Wer selbst einen Hund besitzt, kennt das Gefühl: Die uneingeschränkte Liebe zum eigenen Tier. Es ist Seelentröster, Laufgefährte, bester Freund, einfach immer da und noch so vieles mehr. Es liebt einen bedingungslos und egal wie schlimm das von ihm angerichtete Chaos ist, man kann ihm nie lange böse sein. So ging es auch Anett Klose und ihre Familie.
Nach reiflichen Überlegungen wurde entschieden, einen Hund in die Familie aufzunehmen. Nach vielen Recherchen wurde sich für einen Beagle entschieden und schließlich zog Arko ein. In Windeseile brachte er der Familie bei, dass nichts, aber auch wirklich nichts, so ist, wie man es sich im Vorfeld überlegt hat, aber dennoch wunderschön.
In ihrem Buch beschreibt die Autorin in vielen kleinen und humorvollen Kurzgeschichten das Leben von ihnen mit Arko sowie den weiteren tierischen Wegbegleitern, die sich irgendwie nach und nach ins Haus schlichen… Mit vielen Anekdoten, bei denen sich der ein oder andere Hundehalter wiederfinden dürfte, beschreibt sie das alltägliche Leben mit Hund, erzählt von Erziehungsmethoden und ihrer Liebe zu Arko.
Aus den Zeilen springt einem förmlich die Liebe zum Hund entgegen, durch enthaltene Bilder und Layoutgestaltung (ein echter Pfotenabdruck von Arko ziert jede Seite) erhält man einen zusätzlichen wundervollen Einblick in Arkos Beagleleben.
Schon auf Seite 2 des Buches schossen mir die Tränen in die Augen und auch am Schluss musste ich kräftig schlucken. Leider ist die Zeit, die unsere Hunde mit uns verbringen können, immer viel zu kurz und auch Arkos 14 Beaglejahre sind eigentlich nicht genug für einen besten Freund… Dieser Gedanke ist mir sehr nahe gegangen und hat mich eben zu Tränen gerührt.
Der Schreibstil ist flüssig, kurzweilig und humorvoll, die einzelnen Kurzgeschichten bauen mehr oder weniger aufeinander auf und lassen sich gut nachvollziehen. An der ein oder anderen Stelle wäre ich in Punkto Hundeerziehung zwar etwas anderer Meinung, aber hier scheiden sich eben die Geister und wichtig ist sowieso nur, dass man selbst mit sich und seiner Fellnase zufrieden ist. Dies ist also kein wirklicher Kritikpunkt, sondern einfach nur eine Erkenntnis.

Mein Fazit: „Beaglemeute unplugged“ ist eine Liebeserklärung an Arko und im Grunde auch an jeden anderen vierbeinigen Begleiter. In vielen Situationen habe ich Amy oder mich wiedererkannt und habe das Lesen wirklich genossen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen für diese liebevolle Darstellung des Lebens mit einem Hund! Mögen unsere geliebten Hunde ewig in unserem Herzen bleiben!

Bewertung vom 09.01.2021
Die Stunde der Sehnsucht / Die Fotografin Bd.4
Durst-Benning, Petra

Die Stunde der Sehnsucht / Die Fotografin Bd.4


ausgezeichnet

Rasant und mitreißend geht es in Band 4 der Fotografinnensaga weiter. Obwohl er nicht direkt an den dritten Band anknüpft, wird der dort entstandene Cliffhanger aufgelöst und der Leser landet sofort wieder mitten in der Geschichte.
Mimi und Anton versuchen die erworbene Druckerei erfolgreich zu betreiben und müssen dabei ihre kreativen und flexiblen Fähigkeiten erneut unter Beweis stellen. Auch Bernadett und Alexander haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen, doch das, was auf sie alle zukommt, ahnt zunächst noch niemand von ihnen.
Die Welt bewegt sich mit großen Schritten auf den ersten Weltkrieg zu und als er schließlich beginnt, macht er auch vor der Schwäbischen Alb nicht halt. Plötzlich sind nahezu alle Männer des Ortes an der Front; Arbeitsmittel, Rohstoffe und Lebensmittel fehlen und die Frauen sind gezwungen sämtliche Geschäfte selbst in die Hand zu nehmen.
Mit ihren neuen Aufgaben wachsen die Münsinger Frauen mit der Zeit jedoch nicht nur über sich selbst hinaus, sondern auch zusammen. Gemeinsam stehen sie füreinander ein und unterstützten sich in der schweren Zeit so gut es eben geht. Auch für Mimi und Bernadette sowie die Hirtin Corinne gilt es, sich über Wasser zu halten und auf das hoffentlich schnelle Kriegsende zu warten.
Brillant beschreibt die Autorin die damalige Haltung der Bevölkerung. Der Krieg wurde nicht ernst genommen und als Blitzkrieg verlacht. Dass er schließlich 4 Jahre andauern und unzähligen Menschen das Leben nehmen würde, ahnte niemand.
Ebenso authentisch und nachvollziehbar wird dargestellt, wie schwer es für die Frauen gewesen sein muss den Alltag zu bewältigen. Die Rolle der Frau zu Kriegszeiten wird großartig beschrieben und war für mich in dieser Form bisher auch unbekannt. Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, wie das Leben weitergegangen ist, also nahezu jeder Mann im Krieg war.
Neben dem Kampf an der Heimatfront wird aber durch Anton auch das Leben an der Kriegsfront dargestellt und beschrieben. Ebenso thematisiert wird die Rückkehr der Soldaten und die Konflikte und Probleme die durch die traumatischen Erlebnisse der Männer entstanden. Niemand, der nicht selbst einen Krieg erlebt hat, wird dieses Grauen je nachempfinden können, ebenso wie die Männer nicht nachvollziehen können, wie es den Daheimgebliebenen erging… Gefallen hat mir zudem die Beschreibung der Kriegspropaganda und die kritische Auseinandersetzung mit dieser durch Mimi.
Auch der Schreibstil des Romans war wieder flüssig und leicht, der Buchtitel wird im Roman aufgegriffen und erhält eine tiefere Bedeutung. Die gesamte Handlung ist gut ausgearbeitet und detailliert dargestellt. Die Figuren wirken authentisch und entwickeln sich durch die Erlebnisse spürbar. Sogar Bernadette legt ihre schroffe und egoistische Haltung ab und zeigt, was für eine starke Frau sie sein kann.
Leider rückt die Fotografie durch das Kriegsgeschehen ein wenig in den Hintergrund, was ich persönlich sehr schade, aber durchaus logisch finde.
Ein weiterer, wenn auch kleiner, Kritikpunkt meinerseits sind die Gefühle die Anton zu Mimi entwickelt. Grundsätzlich finde ich sich durchaus nachvollziehbar und schön, jedoch sind sie mir zu schnell zu absolut. Während in den vorherigen Romanen lediglich durch andere Personen leichte Andeutungen zu einer Romanze zwischen Mimi und Anton gemacht haben, ist Anton sich seiner Gefühle plötzlich zu 100 % sicher, was für mich ein wenig zu schnell ging.

Mein Fazit: „Die Fotografin – Die Stunde der Sehnsucht“ ist eine brillante Fortsetzung der Fotografinnensaga. Erneut werden Realität und Fiktion bravourös miteinander verpackt, damalige Denkweisen und Handlungen durch die Figuren authentisch und spannend dargestellt. Da ich ein paar kleine Kritikpunkte habe, ziehe ich einen halben Stern ab und vergebe 4,5 von 5 Sternen. Ansonsten lässt der Cliffhanger am Ende auf weitere Abenteuer für Mimi hoffen, sodass ich nun sehnsüchtig auf den letzten Band der Reihe warte…

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2021
Auf sieben Beinen
Sturm, Fine

Auf sieben Beinen


ausgezeichnet

Ein Roman, für den ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen kann! Er beschäftigt sich mit einem Thema, dass wohl jeden von uns schon einmal beschäftigt hat: Angst. Franzi hat vor über 10 Jahren ein Bein durch einen Hundebiss verloren. Seitdem kämpft sie mit ihrer Angst, doch diese lähmt sie und bringt sie dazu, eine riesengroße Mauer um sich herum aufzubauen. Sie ist nicht in der Lage ihre Behinderung anzunehmen und verheimlicht sie daher so gut es eben möglich ist. Durch diese Einstellung tritt sie anderen Menschen gegenüber häufig sehr feindselig und missmutig auf, was sie nicht gerade zu einer angenehmen Protagonistin macht. Weite Strecken war ich von ihrer negativen Einstellung und ihrem Gemeckere wirklich genervt, doch genau diese Haltung ist es, die deutlich macht, wie sich Ängste und furchtbare Erlebnisse auf einen Menschen auswirken können und für mich daher auch vollkommen authentisch ist. Dies wird auch durch gewählte Ich-Perspektive deutlich, da Franzis Gedanken und Gefühle gut nachvollzogen werden können.
Durch ihr fehlendes Bein sieht Franzi sich als unzulänglich. Sie meint, sie wäre hässlich und eine Stelle als Architektin bekäme sie nicht, da sie niemals eine Leiter oder ein Baugerüst emporsteigen könnte. Ihr Selbstbewusstsein ist quasi nicht vorhanden und das Leugnen der Behinderung führt auch dazu, dass sie sich auf keine Beziehung einlässt und auch sich selbst häufig vernachlässigt.
Erst als sie Jan und seinen Hund Hansi kennenlernt und erkennt, dass es sich vielleicht lohnt, diesem Menschen näherzukommen, beginnt sie langsam an sich selbst zu arbeiten. Sie schöpft wieder Mut und versucht ihre Behinderung zu akzeptieren. Unterstützung bekommt sie dabei nicht nur von ihren Eltern, sondern auch von ihrer besten Freundin Kicki und ihrem Hausarzt. Jeder setzt sich für Franzi ein und dass, obwohl sie so häufig sehr ruppig mit allen umgeht. Ich bewundere gerade Kicki, da sie stets zu Franzi hält und ihr auch mehrfach die ungeschönte Wahrheit direkt ins Gesicht sagt. Dies kann nicht jeder, auch wenn es in einer Freundschaft unbedingt möglich sein sollte.
Auch die Darstellung des Hundes Hansi hat mir unglaublich gut gefallen, von Anfang an liebt er Franzi und gibt dies allen eindeutig zu verstehen. Einfach nur rührend!
Im Laufe des Romans lernen sich Franzi und Jan also immer besser kennen, die Annäherung erfolgt langsam, ist dadurch für mich aber sehr authentisch.
Gerade die vielen Missgeschicke von Franzi und die zweifellos witzigen Szenen haben mich häufig zum Schmunzeln gebracht. Überhaupt war der Schreibstil im gesamten Roman flüssig und leicht, an Humor fehlte es ebenso nicht. Auch eine gewisse Spannung wird aufgebaut, wobei ein klassischer Spannungsverlauf eingehalten wurde. Ich persönlich hätte den großen Schreck am Ende eher weggelassen, denn er wirkte auf mich ein wenig so, als ob die Geschichte nochmal ein wenig in die Länge gezogen werden sollte. Auch ohne dieses Missgeschick wäre der Roman für mich toll gewesen.
Dies ist allerdings nur ein kleiner Kritikpunkt, denn ich habe das Buch wirklich schnell zu Ende gelesen und fand Handlung und Thema wirklich toll gewählt.
Franzis Entwicklung ist deutlich spürbar und es ist schön zu beobachten, wie sich ihr Selbstvertrauen Stück für Stück aufbaut. Mich selbst hat der Roman zum Nachdenken gebracht. Ich habe mir Gedanken über den Umgang von Hundehalter und Nicht-Hundehaltern gemacht und mich auch ein wenig mit dem Thema Behinderung und Angst beschäftigt. Durch diese Themen gewinnt der Roman an Tiefgang und verdeutlich wie wichtig es eigentlich immer ist, respektvoll miteinander umzugehen.

Fazit: „Auf sieben Beinen“ ist gefühlvoll, romantisch und mit einer guten Prise Humor versehen. Ich habe den Roman regelrecht verschlungen und halte gerade die Wahl des Kernthemas, den Umgang mit einer Behinderung und einer großen Angst sowie die Darstellung dieser Probleme, als wirklich gut gelungen. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und empfehle den Roman nicht nur