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Elchi130
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Insgesamt 435 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


schlecht

Kompletter Fehlgriff

Kinsch Na Shannack wurde von der Gilde zum Dieb ausgebildet. Nun hat er Schulden bei der Diebesgilde und trägt eine Tätowierung auf seiner Haut, sodass jeder sehen kann, dass er in der Schuld der Gilde steht. Dann begegnet er der Ritterin Galva, die er erst zu überfallen versucht und mit der er sich dann zusammen auf die Wanderschaft begibt…

Auf das Buch „Der schwarzzüngige Dieb“ habe ich mich ungemein gefreut. Da es beim Verlag Hobbit Presse erschienen ist, kann es ja nur gut sein, so dachte ich zumindest. Denn der Verlag steht für Fantasy der Extraklasse. Doch in diesem Fall leider weit gefehlt.

Leider ist es mir nicht gelungen, in dem Buch einen roten Faden zu finden, dem ich in der Geschichte folgen konnte. Ständig fanden wir uns in der wirren, hin- und herspringenden Gedankenwelt des Diebes Kinsch Na Shannack wieder. Das Buch besteht in weiten Teilen aus Ab- und Ausschweifungen. Ich habe noch nie verstanden, warum Autoren nicht bei ihrer Geschichte bleiben können, sondern jedem ablenkenden Gedankengang folgen müssen. Das macht für mich das Lesen ungemein schwer. Fehlt mir doch eine zusammenhängende Geschichte, die erzählt werden will. Die Abschweifungen versuche ich daher meistens zu überlesen und als unrelevant abzutun, denn sie interessieren mich einfach nicht. Doch was mache ich, wenn ein Buch zum Großteil genau daraus besteht? Früher habe ich mich durchgekämpft. Heute empfinde ich dies als vergeudete Zeit und breche das Buch ab. Genau das habe ich mit diesem Buch getan.

Zumal es bei diesem Fantasybuch des Autors Christopher Buehlman noch mehr gab, was mir das Lesen verleidete. Da ist zum Beispiel der Humor, den ich als ungemein platt empfunden habe. Die Woche besteht nicht aus sieben Tagen, sondern aus acht oder neun. Die Währung, mit der bezahlt wird, heißt ständig anders. Was andere Leser vielleicht amüsierte, hat mir den letzten Spaß an dem Buch genommen.

Die Sprache hat ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Diese war teilweise einfach vulgär und obszön. Auch hieran mögen manche Lesende Freude haben, doch ich nicht. Ich fühle mich durch eine solche Ausdrucksweise abgestoßen.

Dieses Buch erzählt für mich keine spannende Fantasygeschichte. Teilweise langweilte ich mich dabei zu Tode, ob des Humors konnte ich nur die Stirn runzeln und die Sprache lehnte ich stellenweise ab. Aus diesen Gründen kann ich keine Empfehlung für das Buch aussprechen, denn es zu lesen empfinde ich als Verschwendung von Lebenszeit.

Bewertung vom 28.08.2022
Dunkelschnee / Kommissar Munch Bd.4
Bjørk, Samuel

Dunkelschnee / Kommissar Munch Bd.4


sehr gut

Mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch der Reihe

Auf einem Feld bei Oslo werden zwei getötete Jungen aufgefunden. Zwischen ihnen liegt ein toter Fuchs. Acht Jahre zuvor gab es so einen Fall bereits in Schweden. Zwei Jungen, die auf einem Feld arrangiert wurden, zwischen ihnen ein Hase. Den Fall soll das neu gegründete Osloer Team um den Leiter Holger Munch bearbeiten. Zur Verstärkung holt er die Polizeischülerin Mia Krüger ins Team, die auf der Akademie durch ihre unkonventionelle Herangehensweise und ihre Trefferquote aus ihrem Jahrgang herausragt. Und schon bald gibt sie bei den Ermittlungen entscheidende Impulse, um den Täter zu fassen…

Zum einen hat mir der spannende Kriminalfall sehr gut gefallen. Schnell war ich in der Lektüre gefangen und habe mich mit dem Ermittlungsteam auf die Jagd nach dem Täter begeben. Warum arrangiert er die Leichen auf dem Feld? Was hat es mit dem toten Tier auf sich? Wird es weitere Morde an Jungen geben? Kannten die Jungen den Täter? Wenn ja, woher?

Die unkonventionellen Figuren, die das Ermittlungsteam bilden, haben mir ebenfalls super gefallen. Allen voran der Leiter Holger Munch. Er denkt nicht in vorgegebenen Bahnen, sondern geht auch unwahrscheinlichen Spuren nach. Zudem ermutigt er sein Team, selbstständig zu denken, die eigene Fantasie spielen zu lassen und sich in die Ermittlungen einzubringen. Besonders hervor sticht die Polizeischülerin Mia Krüger. Sie geht sehr intuitiv an die Ermittlungen heran, liest zwischen den Zeilen, sieht und versteht mehr als alle anderen Ermittler. Obwohl sie sehr schrullig und eigensinnig ist, vertraut sie auf ihr Können, ist ungemein belesen und vertritt ihre Erkenntnisse. Die restlichen Teammitglieder sind ebenfalls alle Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten. Allerdings bleiben sie in diesem Buch noch sehr blass. Ich gehe jedoch davon aus, dass auch sie noch weiter ausgearbeitet werden und in Zukunft unverwechselbare Charaktere darstellen.

Ein wenig verwirrend finde ich, dass „Dunkelschnee“ der erste Fall von Holger Munch und Mia Krüger darstellt, jedoch bereits das vierte Buch der Reihe um die beiden Ermittler ist. Für mich war dies ein Glücksgriff, weil es für mich der erste Teil der Reihe war, den ich gelesen habe. Nun werde ich die drei Vorgängerbücher im Anschluss lesen und somit die korrekte zeitlich lineare Reihenfolge der Fälle erleben. Ich bin gespannt, wie gut das funktioniert.

Im Buch gibt es immer wieder kleine Einschübe zu Personen, die in einem Zusammenhang zu den Ermittlungen stehen, die erst im weiteren Verlauf des Buches deutlich werden. Das ist zwar ein gängiges Mittel in Krimis, aber hier hat es nach meiner Ansicht ein wenig überhandgenommen. Das Auffinden von Verdächtigen, Beweismitteln oder Zeugen wäre auch möglich gewesen, ohne erst neue Figuren einzuführen, die ein paar Seiten später sowieso keine Rolle mehr spielen. Irgendwann hatte ich auf jeden Fall keine Lust mehr, schon wieder neue Personen kennenzulernen, die verschwinden, bevor ich mich auf sie einlassen konnte.

Die zweite Kritik, die ich an diesem Buch habe, bezieht sich auf das Ende. Wir erfahren, wer der Täter ist und auch, wie er auf seine Opfer aufmerksam geworden ist. Leider erhalten wir jedoch keine Erklärung zu seiner Motivation. Warum hat er die toten Jungen so arrangiert auf einem Feld ausgestellt? Wieso fühlte er sich zu ihnen hingezogen? Liegt die Erklärung in seiner eigenen Kindheit? Das sind für mich alles Fragen, die in einem guten Krimi geklärt werden sollten. Daher hat mich das Buch am Ende ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Ich hoffe, dass die anderen Krimis des Autors am Schluss besser gelöst sind.

Bewertung vom 28.08.2022
Ein notwendiger Tod (MP3-Download)
Holt, Anne

Ein notwendiger Tod (MP3-Download)


ausgezeichnet

Super spannend und top aktuell

Selma Falck ermittelt wieder. Eines Tages wacht sie vollkommen nackt, ohne Erinnerungen in einer brennenden Berghütte auf. Sie kann sich gerade so retten und muss von nun an um ihr Überleben kämpfen. Nach und nach kommen zudem ihre Erinnerungen zurück…

Der zweite Fall für die Privatermittlerin Selma Falck „Ein notwendiger Tod“ wird von der Autorin Anne Holt auf drei Zeitebenen erzählt. Wir wechseln immer wieder zwischen Frühling, Sommer und Herbst des Jahres 2018. Am Anfang erfordert das von mir eine erhöhte Aufmerksamkeit, um mich der Geschichte zurechtzufinden. Doch für die Spannung der Geschichte ist diese Erzählweise toll.

Im Frühjahr werden politische Ereignisse in Gang gesetzt. Zudem geht Selma Falck auf eine Hochzeit, auf der etwas völlig Unerwartetes passiert. Im Sommer lichten sich die Nebel und immer mehr Zusammenhänge treten zu tage. Und im Herbst erwacht Selma Falck plötzlich in einer brennenden Hütte und hat keine Ahnung, wo sie ist und wie sie in diese Situation geraten konnte.

Die Autorin verknüpfte diese Handlungsebenen so gekonnt miteinander, dass ich einfach immer weiter hören musste, um möglichst schnell hinter alle Geheimnisse zu gelangen. Dabei führte sie mich manchmal auf falsche Fährten, aber mitunter konnte ich die Zusammenhänge richtig erahnen.

Im Mittelpunkt des Buches steht wieder die Ermittlerin Selma Falck. Eine Frau, die sehr eigensinnig ist, viele Brüche aufweist und sich nur selten in Schubladen stecken lässt. Ich mag diese Frau. Unangepasst, hochintelligent und verbissen in ihre Ermittlungen wie ein Pittbull.

Sehr gut gefallen haben mir zudem die Themen, um die es während der Ermittlungen geht. Es geht um aktuelle Themen, wie Shitstorm in den Medien, Fake News, politische Akteure, die lediglich die Destabilisierung im Sinn haben. Also alles Themen, die uns allen nicht nur bekannt, sondern auch hochaktuell sind. Immer wieder stellte sich die Frage, wie gehen wir mit diesen durch die Sozialen Medien entstandenen Phänomenen um. Wie weit darf die Politik eingreifen, um die politische Mitte und damit die Demokratie zu schützen und gegen diese Störfaktoren vorzugehen.

Gelesen wird das Hörbuch wieder von Katja Bürkle. Diese hatte bereits dem ersten Teil der Serie „Ein Grab für Zwei“ ihre Stimme geliehen und sie passt einfach perfekt zu der Figur Selma Falck. Denn sie hat eine reife, angenehm tiefe Stimme und genauso stelle ich mir die Stimme für die eigensinnige, autarke und starke Heldin der Reihe vor. Die Geschichte hat sie wieder toll gelesen. Ich hoffe, dass sie dies auch bei den nächsten Fällen machen wird.

Fazit: ein spannender Fall, der topaktuell ist und von einer tollen Sprecherin gelesen wird.

Bewertung vom 21.08.2022
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Der verborgene Meisterschlüssel. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 1) (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Der verborgene Meisterschlüssel. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 1) (eBook, ePUB)


sehr gut

Gut, aber nicht ganz so begeisternd wie die Vorgängerbände

Kaum haben Lukas und seine Freunde den Dunklen Magier besiegt, finden im Flüsterwald schon wieder außergewöhnliche Ereignisse statt. Ein anderer Flüsterwald ist in Gefahr und sendet einen Hilferuf. Doch damit aus diesem Flüsterwald keine Hilfe erfolgen kann, hat jemand den Meisterschlüssel der Blinzelbahn geklaut und die Wege zu den anderen Flüsterwäldern sabotiert. Nur Lukas, Ella, Rani, Felicitas und Punchy können helfen und begeben sich auf eine neue Mission…

Ich habe mich sehr gefreut, dass die Reihe um den Flüsterwald von Autor Andreas Suchanek nach dem Ende der ersten Staffel weitergeht. Die Abenteuer um den Flüsterwald und die fünf Freunde zeichnen sich durch viel Fantasie, liebenswerte Figuren, tolle Ideen, Tempo und Spannung aus.

Das ist auch beim nun erschienenen ersten Teil der zweiten Staffel „Eine neue Bedrohung - Der verborgene Meisterschlüssel“ wieder der Fall. Allerdings hat mich die Geschichte nicht ganz so begeistert, wie die bisherigen Teile der Reihe. Vielleicht habe ich mich mittlerweile an den Schreibstil des Autors so sehr gewöhnt, dass er mich nicht mehr so leicht überraschen kann. Zumindest kam mir das Tempo etwas gedrosselt vor und die Ideen lösten auch kein Staunen bei mir aus.

Dazu kommt, dass mir die Entwicklung der Figur des Menoks Rani nicht sonderlich gefällt. Zu Beginn der Reihe war Rani kauzig und witzig sowie ein Aufschneider. Er brachte mich mit seinen sonderbaren Ansichten zum Lachen. Doch mittlerweile entwickelt er sich zu einer Figur, die ihren Freunden ständig Sprüche drückt, um diese zu erniedrigen und sich zu erhöhen. Klar ist das eine Gratwanderung, aber mittlerweile wirkt der Menok eine wenig zu „bösartig“, denn er kann an den anderen einfach kein gutes Haar lassen.

Davon abgesehen, war das Abenteuer jedoch wieder unterhaltsam und spannend. Schön war, dass die Katze Punchy eine größere Rolle eingenommen hat und das wohl auch bei den weiteren Teilen so bleiben dürfte.

Bewertung vom 21.08.2022
Wie die Nacht so hell / Midnight Princess Bd.1
Lionera, Asuka

Wie die Nacht so hell / Midnight Princess Bd.1


sehr gut

Hat mir sehr gut gefallen

Seit dem großen Krieg liegt über den Ländern Nordgand und Südgand ein Fluch. Zudem werden alle drei Jahre drei junge Frauen aus Südgand ausgewählt, die zum König nach Nordgand gesandt werden und um seine Gunst buhlen. Nachdem Vanyas Eltern beschließen, sie mit einem unsympathischen, älteren Mann zu vermählen, schließt sie sich den drei Südganderinnen an, um mit Hilfe des Hofes der Ewigen Mitternacht ihre Freiheit zu erlangen.

Nachdem ich von der Autorin Asuka Lionera den ersten Teil von „Frozen Crowns“ als Hörbuch gehört hatte, war ich sehr enttäuscht. Mir fehlten eine spannende Handlung und Fantasyelemente. Daher hatte ich an die neue Dilogie der Autorin „Midnight Princess“ keine hohen Erwartungen. Ich wurde aber positiv überrascht!

Besonders gut gelungen finde ich die Darstellung von Nordgand, dem Hof der Ewigen Mitternacht und der Nachtfae. Die Welt der Nordgander wirkt düster, bedrohlich und unheimlich. Die Nachfae wirken zum einen gefährlich, zum anderen sehr geheimnisvoll. Sie haben mich aufgrund der Beschreibung an Darstellungen von Vampiren in anderen Büchern erinnert. Ich konnte kaum aufhören zu hören, da ich hinter das Geheimnis der Fae kommen wollte. Außerdem interessierte es mich, wofür der König aus Nordgand alle drei Jahre drei junge Frauen aus Südgand benötigt. Was macht er mit ihnen? Leben sie weiter? Werden sie auch zu Fae? Das Reich und seine Bewohner werfen sehr viele Fragen auf und bergen unendliche Geheimnisse.

Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sich das Geschehen im Kreis dreht. Immer wieder denkt Vanya daran, wieder nach Südgand zu gehen. Dabei wirkt sie bei dem Nachtfae Kenric, als hätte sie ihren Platz im Leben gefunden. Die beiden teilen dieselben Interessen, sind offensichtlich fasziniert voneinander und ergänzen einander super. Da jedoch während des gesamten Hörbuchs immer wieder dieselben Themen auftauchten, hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte nicht richtig vom Fleck kommt.

Insgesamt war mir die Beschreibung der Gedankengänge von Vanya wiederholt zu ausufernd. Jeder Gedanke wurde bis ins Kleinste seziert. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich mit meinen Gedanken beim Hören ganz woanders war, weil mich die ausufernden Ausführungen gelangweilt haben.

Trotzdem war die Geschichte insgesamt sehr spannend und abwechslungsreich. Es gab Intrigen und Geheimnisse, aber auch Freundschaft und Romantik. Also alles, was ich mir von einem guten Buch aus dem Bereich Romantikfantasy wünsche.

Als Sprecherin für Vanya ist Jodie Ahlborn eine sehr gute Wahl. Sie gehört einfach zu den Top Five Sprecherinnen, die es zurzeit gibt. Noch mehr hat mir allerdings die Stimme von Kenric gefallen. Gesprochen wurde er von Jesse Grimm, der zum einen eine sehr gute Stimme und tolle Stimmlage hat und zudem einfach sehr gut lesen kann. Daher habe ich mich immer wieder gefreut, wenn die Geschichte von Vanyas Sicht zu Kenrics Sicht der Dinge wechselte.

Teil 2 ist für mich nach diesem tollen ersten Band auf jeden Fall ein MUSS.

Bewertung vom 21.08.2022
Magic Flame (eBook, ePUB)
Harper, Helen

Magic Flame (eBook, ePUB)


sehr gut

Gut, ich hatte mir jedoch mehr erhofft

Emma Bellamy ist die neue Leiterin der Abteilung Supernatural-Squad bei der Polizei in London. Während sie noch dabei ist, sich in ihre neue Rolle einzufinden und sich den Respekt der übernatürlichen Wesen zu verdienen, überschlagen sich die Ereignisse. Eine Vampirin wird im Londoner Zentrum ermordet und das Grab eines Werwolfes geplündert. Emma wird erst Ruhe geben, wenn sie diese Verbrechen aufgeklärt hat – mit oder ohne die Hilfe von Vampiren und Werwölfen.

Band 2 der Reihe um Emma Bellamy schließt im Großen und Ganzen da an, wo Band 1 aufgehört hat. Trotzdem ist es mir nicht ganz leicht gefallen, mich wieder in die Geschichte und diese besondere Londoner Welt einzufinden. Für meinen Geschmack fehlt es der Hauptfigur Emma Bellany an Charme. Sie ist mir zu burschikos, einzelgängerisch, misstrauisch und unfreundlich angelegt. Außerdem denke ich, dass sich die Idee, dass Emma nach jedem Tod wieder aufersteht, totgeritten hat. Es zeugt nach meiner Ansicht auch nicht von einer guten Ermittlerin, wenn diese regelmäßig ermordet wird oder sonst wie zu Tode kommt.

Insgesamt finde ich die Geschichte um das Supernatural-Squad, Vampire und Werwölfe sowie andere magische Wesen jedoch unterhaltsam und amüsant. „Magic Flame“ von Helen Harper hat mich gut unterhalten und ich werde diese Reihe weiter verfolgen. Dabei hoffe ich jedoch darauf, dass die weibliche Hauptfigur mir noch sympathischer wird.

Bewertung vom 15.08.2022
Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1
Jean, Emiko

Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1


sehr gut

Zu Beginn war ich skeptisch, aber dann hat es mir gefallen

Izumi Tanaka lebt mit ihrer Mutter in einer Kleinstadt in den USA. Eines Tages entdeckt sie durch Zufall, wer ihr Vater ist. Toshihito ist der Kronprinz von Japan und ihm ist es bestimmt, eines Tages Kaiser zu werden. Als Izumi, genannt Izzy, ihrem Vater schreibt, wird sie von ihm nach Tokyo in den kaiserlichen Palast eingeladen. Was klingt wie ihr schönster Traum, entwickelt sich schnell zu einem Spießrutenlauf…

Zu Beginn des Buches war ich von Izumi enttäuscht. Sie ist 18 Jahre alt, als sie erfährt, dass sie zur japanischen kaiserlichen Familie gehört. Sie agiert in den ersten Kapiteln des Buches jedoch eher wie eine 14-Jährige. Um sich mit dem japanischen Hof vertraut zu machen, bekommt sie ein ausführliches Dossier ausgehändigt. Wenn ich gerade erfahren hätte, wer mein, von mir lange vermisster und heiß ersehnter Vater ist, hätte ich jede Information verschlungen, die ich über ihn und sein Leben in die Finger bekommen könnte. Das Verhalten würde ich auch von einem 18-jährigen Mädchen erwarten. Leider hat Izzy jedoch ganz andere Vorstellungen davon, wie sie die Zeit verbringt, bis sie auf ihren Vater trifft. Daher hat sie mich lange Zeit irritiert und genervt.

Japan ist für mich zwar ein exotisches und interessantes Land. Da es jedoch auch ein Land voller Traditionen, Rituale und Bräuche ist, in dem strenge Benimmregeln vorherrschen, ist es ein Land, in dem ich mich niemals wohl fühlen könnte. Es gibt so viele unausgesprochene Kleinigkeiten zu beachten, die ansonsten das Gegenüber brüskieren und beleidigen, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dort zu leben. Was Izumi erwartet, ist jedoch die Kombination aus den japanischen Traditionen und dem Lebensstil in Verbindung mit der strengen Etikette bei Hof. Daran kann eine Person, die ausschließlich die amerikanische Lebensart kennt, nur scheitern. Dieser Umstand hat mich beim Lesen immer wieder sehr wütend gemacht. Man kann von einem westlich geprägten Menschen nicht erwarten, dass ihm die asiatische bzw. japanische Denk- und Lebensweise vertraut ist.

Begeistert hat mich, wie wunderschön die Autorin, Emiko Jean, die Liebesgeschichte in diesem Buch beschrieben hat. Die vorsichtige Annäherung, das Besinnen auf die jeweiligen Traditionen und Rollen, die romantischen Begegnungen. Das alles hat mein Herz im Sturm erobert. Die Romanze wirkte auf mich stets glaubhaft. Sie war nie übertrieben oder unpassend für das Setting des Buches, sondern einfach zuckersüß.

Des Weiteren hat mich Izzy im Laufe des Buches für sich eingenommen. Sie ist an ihren Erfahrungen gewachsen. Zudem ist sie eine Figur, die nach ihrem Herzen handelt, voller Mitgefühl steckt und immer wieder einen positiven Weg aus jeder Situation finden will. Doch das Buch bietet noch viele weitere liebenswerte Personen, die mir im Laufe des Lesens ans Herz gewachsen sind.

Und somit hat sich meine anfängliche Skepsis in Freude über die Geschichte verwandelt.

Bewertung vom 10.08.2022
Kretische Ehre / Michalis Charisteas Bd.4
Milonás, Nikos

Kretische Ehre / Michalis Charisteas Bd.4


gut

Guter Krimi mit Potential

Auf einer Feier wird ein auf Kreta bekannter Musiker von Schüssen tödlich getroffen. Was wie ein Unfall durch einen fehlgeleiteten Schuss aufgrund von Freudenschüssen wirkt, stimmt den Kommissar Michalis Charisteas misstrauisch. Er übernimmt die Ermittlungen und stößt schnell auf Ungereimtheiten.

Der Kriminalfall ist spannend und auch gut erzählt. Schwierigkeiten hatte ich mit dem Männerbild, welches auf mich sehr veraltet und hinterwäldlerisch wirkt. Ich hoffe, dass dies im modernen Griechenland nicht mehr üblich ist. Die Familie des Opfers sieht die Polizisten mehr als Feind, denn als Verbündete, die helfen wollen, den Tod des Musikers aufzuklären. Jahrhundertealte Riten sind wichtiger als polizeiliche Ermittlungen. So kommt die Familie zum Trauern an den Tatort, begibt sich zum Toten und stimmt ihr Klagelied an. Das alles, bevor die Spurensicherung überhaupt vor Ort ist. Zudem ermittelt die Familie auf eigene Faust überall auf Kreta und versucht, den Täter zu finden. Das Wissen, welches die Familie hat, wird nicht mit der Polizei geteilt. Denn es handelt sich um eine Angelegenheit der Familie und die Ehre der Familie steht über allem. Dieses Verhalten hat mich einfach wütend gemacht und ich habe mich wiederholt gefragt, warum sich die Polizisten nicht mit der Kraft ihrer Autorität durchsetzen. Aber sie sind eben selbst Teil dieser Traditionen und Riten.

Sehr gut gefallen haben mir die beiden Kommissare Michalis Charisteas und sein Kollege Koronaios. Sie wirken kompetent, menschlich, sympathisch. Michalis deutsche Freundin Hannah ist eine tolle Ergänzung und passt sehr gut zu den übrigen Figuren. Die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben der Ermittler ist sehr gut gelungen.

Auch das Erzähltempo war für meinen Geschmack genau richtig. Die Ermittlungen schreiten in einem ruhigen Tempo, jedoch stetig voran. Das Privatleben wird dabei angenehm in die Handlung eingebunden. Lediglich die ständige Aufzählung der Speisen, die alle Figuren essen, finde ich überflüssig. Zudem wird jedes Gericht erst mit seinem griechischen Namen genannt und im Anschluss die deutsche Übersetzung geliefert. Ich weiß, dass das gerade in Mode ist, finde es jedoch eher nervig.

Fazit: Ich werde die Kriminalreihe weiter verfolgen, da ich sowohl die Kriminalhandlung als auch das Privatleben der Ermittler interessant fand. Zudem gefällt mir das griechische Flair des Buches. Ich bin gespannt, ob der Autor es langfristig schafft, mich an sich zu binden.

Bewertung vom 31.07.2022
Nur du und ich
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


weniger gut

Ich habe teilweise nur noch quer gelesen

Der Literaturprofessor Steven und die Collegestudentin Ellie haben schon seit Monaten eine Affäre. Nun fahren sie zum ersten Mal gemeinsam übers Wochenende in ein einsam gelegenes Ferienhaus. Was als romantisches Wochenende geplant war, endet in einem Albtraum.

Während des gesamten Buches ist es mir nicht gelungen, einen Zugang zu Ellie oder Steven zu finden. Obwohl wir in die Gedankenwelt der beiden eindringen, bleiben sie mir fremd. Beide zeichnen sich durch ein hohes Maß an Ich-Bezogenheit aus. Sie sehen in der eigenen Person nur das Opfer und den Täter ausschließlich im Gegenüber. Dabei war es mir nur möglich, über beide den Kopf zu schütteln.

Besonders abstoßend fand ich den Gedanken, zu einem Menschen, den ich aus tiefstem Herzen hasse, eine sexuelle Beziehung aufzubauen, um mir das Vertrauen des anderen zu erschleichen. Das Ganze geschieht, damit ich Rache nehmen kann. Wer macht so etwas Krankes?

Beim Lesen habe ich ständig eine Abwehrhaltung gegenüber den Figuren, den Beweggründen und der Situation, in der sich die beiden befinden, eingenommen. Ellie hat es nicht geschafft, mich für ihre Motive einzunehmen. Genauso wenig, wie sie es geschafft hat, in Steven etwas auszulösen, wie z.B. Reue oder Anerkennen von Schuld. Das Buch war für mich ein Psychogramm der beiden Figuren, d.h. eine umfassende Beschreibung der Seelenzustände von Ellie und Steven. Das war über weite Teile unglaublich langweilig. Beide kreisten stets ausschließlich um sich selbst und ihr Unverständnis für die andere Person. Alles wurde ewig lang und breit ausgewalzt. Um herauszufinden, was am Schluss passiert, habe ich das Buch irgendwann nur noch quer gelesen. Der Schluss war für mich dann ebenfalls eine große Enttäuschung. Kreiste das Buch doch ab einem bestimmten Punkt nur noch um die Frage, wer von beiden überlebt, war der Tod der einen Figur dann so unspektakulär und überflüssig abgehandelt, dass ich es kaum fassen konnte. Wie kann man diesen Schlüsselmoment nur so vergeigen? Was danach kam, zeigte nur einmal mehr, wie geistig krank die Figuren waren.

Schade um die Zeit, die ich mit dem Buch verschwendet habe. Lediglich die Sprache war hin und wieder ein Genuss. Die Formulierungen zeugten von Bildung und Niveau. Das hat mir gefallen. Trotzdem werde ich auf weitere Bücher dieser Autorin verzichten.

Bewertung vom 17.07.2022
Die sechs Kraniche Bd.1 (MP3-Download)
Lim, Elizabeth

Die sechs Kraniche Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Verzaubernd

Die Tochter des Kaisers, Shiori, ist eine sehr neugierige Person. Als sie ein Geheimnis über ihre Stiefmutter entdeckt und dieses an ihre sechs Brüder weitergibt, verflucht die Stiefmutter die Kinder ihres Ehemannes. Shioris sechs Brüder werden aus dem Kaiserreich verbannt und verwandeln sich in Kraniche, die nur nachts ihre menschliche Gestalt wiedererlangen. Shiori dagegen kommt fern der Heimat wieder zu sich, trägt eine große Schale über dem Gesicht, sodass sie niemand erkennt und darf nicht sprechen. Hält sie sich nicht daran, sterben ihre Brüder einer nach dem anderen. Für sie und ihre Brüder beginnt ein langer Weg, auf dem alle sieben versuchen, den Fluch zu brechen…

Ich liebe das Märchen „Die sechs Schwäne“ und habe schon mehrere Interpretationen von bekannten Autoren darüber gelesen. Daher war ich sehr neugierig, was Elizabeth Lim aus dem Märchen gemacht hat. Bei ihr sind die Brüder nicht zu Schwänen, sondern zu Kranichen geworden, sodass ihr Buch „Die sechs Kraniche“ heißt.

Zu Beginn führt die Autorin die weibliche Hauptfigur, Shiori, die Tochter des Kaisers, sehr ausführlich ein. Das führt dazu, dass dem Buch bis etwa zur Hälfte der Geschichte Tempo fehlt. Der Erzählstil von Elizabeth Lim, den ich bereits aus „Ein Kleid aus Seide und Sternen“ und „Bestickt mit den Tränen des Mondes“ kenne, ist unverkennbar. Sie nimmt sich gerne viel Zeit für die Einführung ihrer Hauptfigur. Das führt zum einen dazu, dass Shiori dem Lesenden sehr ans Herz wächst, da wir sie sehr gut kennenlernen. Zum anderen können wir so die enorme Entwicklung wahrnehmen, die Shiori im Laufe des Buches durchmacht. Sie wird von einem verwöhnten, rastlosen Mädchen zu einer empathischen, überlegt handelnden jungen Frau. Die Unerschrockenheit und der Mut bleiben ihr über die gesamte Erzählung hinweg erhalten.

Etwa ab der Hälfte des Buches hatte ich mich im Netz der Geschichte verfangen. Ich konnte kaum eine Pause beim Lesen einlegen. Shiori muss viel Unrecht ertragen und immer wieder werden Intrigen angezettelt, um sie als Dämonin zu überführen. Aber sie lernt auch echte Freundschaft und bedingungsloses Vertrauen kennen. So gerne hätte ich ihr geholfen, das Leid und die Ungerechtigkeiten von ihr ferngehalten. Da mir dies nicht möglich war, habe ich mit ihr gehofft und gelitten, dass zum Ende alles gut ausgeht.

Das Hörbuch wurde gesprochen von Yara Blümel. Sie ist eine Sprecherin, die der Geschichte viel Leben einhauchen kann. Denn sie ist eine Meisterin der korrekten Betonung von Textstellen, sodass sie sowohl die Emotionen als auch die Dramatik des Geschehens sehr gut vermitteln kann. Leider konnte ich mich bis zum Schluss nicht an ihre Stimme gewöhnen. Diese klang stets zu laut und zu schrill in meinen Ohren. Daher kann ich mir die Sprecherin eher als Synchronsprecherin beim Film und Fernsehen vorstellen als bei der Vertonung von Hörbüchern.

Fazit: Elizabeth Lim hat das Märchen mit einem Zauber ausgestattet, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich mag ihre Interpretation. Lediglich zu Beginn hätte ich mir mehr Tempo gewünscht.