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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 697 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2020
Schneewittchen und die sieben Särge / Lesen auf eigene Gefahr Bd.1
Seibold, Jürgen

Schneewittchen und die sieben Särge / Lesen auf eigene Gefahr Bd.1


gut

Da ist er nun: Der Reihenauftakt zu einer neuen humorvollen Krimireihe aus der Feder des bekannten Autors: Jürgen Seibold. Wie, du kennst Jürgen Seibold noch nicht? Das solltest du unbedingt ändern. Bekannt geworden durch seine Allgäu Krimi Reihe und manch anderer regionaler Krimis, befasst sich der in der Nähe von Stuttgart lebende Autor in diesem Band mit einem, na ja, etwas speziellen Buchhändler. Aber gleich davon mehr.

Als erstes möchte ich erwähnen, dass der Titel leider etwas irreführend ist und nichts mit dem Krimiinhalt zu tun hat. Auch die Assoziation zum bekannten Märchen ist leider nicht gegeben und lenkt den potentiellen Käufer in eine falsche Richtung. Oder sollte der Tatgegenstand, ein vergifteter Apfel, hier wirklich schon die Adaption zu Schneewittchen sein?

Kommen wir nun zum Inhalt. "Der Schneewittchen-Mörder hat zugeschlagen". Eine nette Idee, um einen Krimi humorvoll zu gestalten. Aber reicht das schon? Meiner Meinung nach, versuchte der Autor, mal mehr mal weniger krampfhaft, einen Spannungsbogen zu ziehen. Leider ist es ihm nur schwerlich geglückt. Auch die Geheimniskrämerei und Andeutungen über Roberts vorheriges Leben, brachten bei mir nicht den gewünschten Erfolg. Kleine Geheimnisse oder Anspielungen mögen in gewisser Weise reizvoll sein, auf Dauer wirken sie dann aber nur langatmig und machen die Geschichte nicht flüssiger. Deshalb wirkte die mühevoll erarbeitete Spannung an einigen Stellen auch sehr gekünstelt. Leider!

Wie bereits erwähnt, ist der Hauptakteur der Buchhändler Mondrian. Seine Vergangenheit lässt einigen Raum für Spekulationen, aber leider sind diese Bemühungen nur mäßig spannend. Mondrian wird im Krimi vom bloßen Ermittler zum Bookman, oder auch zum rächenden Buchhändler. Für mich war jedoch ein anderer Protagonist der Mittelpunkt, nämlich Alfons. Er hatte dem Ganzen so ein bisschen Raffinesse und Würze vermittelt, ohne groß in den Vordergrund zu treten. Schade nur, dass der Autor am Ende, bei all seinen Auflösungen, vergessen hatte, Alfons einzubauen. Er war plötzlich wie von der Bildfläche verschwunden und der große, actionlastige Buchhändler war der Held. Alfons war jedoch der Held der Herzen. Auch die vielen Kampf- und Gewaltszenen sollten den Buchhändler in ein besonders Licht rücken. Auf mich wirkte es jedoch nur sehr gekünstelt und übermäßig konstruiert.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser regionale Krimi, einiges an Lokalkolorit aufweist und durch den lockerleichten Schreibstil sehr flüssig zu lesen ist. Ein Krimi, der nicht allzuviel Aufmerksamkeit benötigt, und deshalb aber wohl auch nicht allzulange im Gedächtnis bleiben wird. Schade. Dennoch bin ich auf die Fortsetzung gespannt und die Entwicklung der Protagonisten. In diesem Sinne … bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Buchhändler Mondrian ermittelt.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2020
Willkommen im Flanagans / Das Hotel unserer Träume Bd.1
Hellberg, Åsa

Willkommen im Flanagans / Das Hotel unserer Träume Bd.1


sehr gut

Das farbenfrohe Cover mit der strahlenden jungen Frau war für mich einfach ein Hingucker. Aufgrund der Gestaltung verspricht er gute Unterhaltung mit interessanten Charakteren und einer bezaubernden Kulisse.
Die in Stockholm lebende Autorin, zeichnete sich in den letzten Jahren durch großartige Bestseller aus und findet gerade bei den Leserinnen viel Zuspruch. Ihr Schreibstil ist einfach, aber unterhaltend. Ein bisschen Romantik, ein bisschen Intrigenspinnerei... ein Garant für angenehme Lesezeit.
Kommen wir zur Story. Der Roman beginnt am Silvesterabend 1959 und wir lernen die Hauptakteure kennen. Da wäre Linda Lansing, die das Hotel ihres Vaters erbt und sich nun mit ihren beiden Cousins, Laurence und Sebastian, das Erbe teilen muss. Dass es hierbei nicht immer fair zugeht und die beiden Brüder ihr auch übel nachspielen, dürfte schnell klar sein. Linda lässt sich aber nicht beirren und möchte das Hotel nach alter Tradition fortführen, zumal es neben dem Ritz und Savoy zu den Häusern gehört, über das am meisten gesprochen wurde und viele Menschen von Rang und Namen beherbert hatte. In seinen 136 Zimmern hatte sich so mancher Gast vergnügt, Geschäfte getätigt oder einfach nur eine zwanglose, schöne Zeit verbracht. Hierzu passt hervorragend folgendes Zitat: WENN WÄNDE SPRECHEN KÖNNTEN.
Aber da gibt es noch weitere Protagonisten, die eine Rolle im Roman spielen. Da wäre Elinor, die aufgrund ihrer Hautfarbe Probleme hat. Und auch Emma, die nun endlich ihren Platz im Leben gefunden hat.
Aber auch die Liebe darf im Hotel Flanagans nicht zu kurz kommen, denn da ist Robert Winfrey, der langsam Lindas Herz erobert.
Der Schreibstil macht es leicht, der Hotelgeschichte zu folgen. Auch die Protagonisten wurden im Laufe des Romanauftakts sehr gut und detailliert beschrieben, so dass ich am Ende nahe zu jeden eine gewisse Sympathie empfunden habe.
Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit dem Hotel weitergeht, ob es evtl. eine weitere Generation geben wird und wie sich weitere Probleme scheinbar in Luft auflösen. Ich warte nun gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 10.07.2020
Pfälzer Bausünden
Schneider, Harald

Pfälzer Bausünden


ausgezeichnet

Hier ist er nun! Der 19. Fall mit dem charmanten, na ja, manchmal auf etwas schwerfälligen, Pfälzer Ermittler: Kommissar Reiner Palzki.

Aber waren charmant, schwerfällig wirklich schon alle Charaktereigenschaften des gemütlichen Pfälzers? Nein, bei weitem nicht. Er erscheint zwar im Hinblick auf seine Kleidung etwas desinteressiert, aber dennoch ist er sich für keine Drecksarbeit zu schade. Egal ob eine Verfolgungsjagd zu Fuß, oder ob es um ein Gespräch mit seinem Chef geht, Palzki ist sich einfach treu und ein Kämpfer. Palzki ist auch der Hauptakteur dieses Krimis. Er lässt den anderen Protagonisten kaum Raum, und das, obwohl sie doch alle namentlich extra im Personenglossar genannt wurden. Er hat einfach Charisma und spielt die anderen damit an die Wand. 

Gerade im Hinblick auf den guten Dienststellenleiter der Kriminalinspektion Schifferstadt (soviel Zeit muss sein) Klaus P. Diefenbach, kurz KPD, zeigt sich bei Palzki eine gewisse Menschlichkeit. Diefenbach ist ein Ekel in Persona, den niemand als Vorgesetzten haben möchte. Palzki ist hier schon etwas angestumpft und als Ausgleich für die starke Charaktere hervorragend in Szene gesetzt.

Der fleißige Palzki Leser wird übrigens beim Personenglossar feststellen, dass in diesem Band sehr viele bekannte Akteure ihren Auftritt haben. Mal mehr und mal weniger, denn Palzki führt ganz klar das Regiment. 

Sollte jemand die Vorgängerbände noch nicht kennen, wird er sich schnell mit Land und Leuten vertraut machen. Kenntnisse über die vorangehenden Fälle sind also nicht notwendig, helfen aber bei der kleinen Schwächen hinweg.

Durch den lockerleichten und flüssigen Schreibstil macht es der Autor dem Leser einfach, dem sogenannten roten Faden zu folgen. Und, was noch hinzukommt, der Dialekt schafft eine gewisse Nähe zu den Pfälzern, was sich durch den Humor noch bekräftigen lässt. Hier sei nur mal ein Beispiel zitiert: "Wissen Sie eigentlich, weshalb Pfälzer nie Durst haben? Weil ein Pfälzer vorher trinkt." Na, verstanden? *grins* *zwinker" 

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch das Nachwort. Hierin plaudert der Autor nämlich so ein bisschen aus dem Nähkästchen. Wie die Idee für diesen Krimi zustande kam und seit wann die Gedanken dazu bereits in der Schublade reifen. 

Als Bonus erwarten den Leser dann noch Ratekrimis, die der Autor so ganz nebenbei für Zeitungen etc. schreibt und die es inzwischen gebündelt ebenfalls zu kaufen gibt. 


Zum Schluß möchte ich nochmal einen Satz zitieren: "Aufgeben tun nur die Schwachen". In diesem Sinne … bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Palzki ermittelt.


(Die Zitate wurden kursiv kenntlich gemacht und alle dem vorliegenden Buch entnommen)

Bewertung vom 29.06.2020
Kann Gelato Sünde sein?
Hennig, Tessa

Kann Gelato Sünde sein?


sehr gut

Ich muss sagen, dass mich das Cover sehr angesprochen hatte. Hatte ich doch einen Pfarrer auf dem Cover entdeckt, nun gut, so können Cover täuschen. Aber egal! Jedoch bin ich der Meinung, dass das Cover nicht wirklich zur Geschichte passt. Ich hätte mir da eher eine kleine Pension vorgestellt, eine kleine Konditorei etc. 

Aber kommen wir zum Inhalt. Emilia, eine fast Sechzigjährige, zwar der Midlife Crises bereits entsprungen, kommt sich aber nun doch vor wie auf dem Abstellgleis. Die Idee, ihre Tochter zu besuchen, war absolut nachvollziehbar. Was nun aber kam, lag eigentlich schon auf der Hand und hatte wenig Überraschungen parat. Außer, okay, ein Ort, der Zuckerfrei sein soll...ja, das war mir neu.

Mit Freude habe ich von dem tollen Familienzusammenhalt gelesen. Man versucht sich zu helfen und zu unterstützen, zwar nicht typisch deutsch, aber wünschenswert.

Die Story an sich war vorhersehbar und hatte auch vor diversen Klischees nicht Halt gemacht. Ich erwähne hier nur Italien und die Mafia. Dennoch fügt sich alles ziemlich stimmig in die Geschichte ein, die man auch dank des leichten Schreibstils einfach und gut lesen konnte. Ein fröhlich, frischer Roman, der teilweise auch noch Lust auf Kuchen bzw. Eistorte macht.

Bewertung vom 29.06.2020
Ans Vorzelt kommen Geranien dran / Online-Omi Bd.14
Bergmann, Renate

Ans Vorzelt kommen Geranien dran / Online-Omi Bd.14


sehr gut

Da ist sie wieder, die Online Oma, Renate Bergmann, 82 Jahre und vielseitig interessiert. Ach, u d überhaupt, was sind schon 82 Jahre? "Achtzig ist das neue sechzig", wie der Autor Torsten Rohde so treffend zu berichten weiß. 

Der Autor hat mit Renate Bergmann in den letzten Jahren und zahlreichen Vorgängerbänden schon zuhauf bewiesen, dass er sich gut in die Rolle einer älteren Damen versetzen kann. Gut, mittlerweile ist der Humpr nicht mehr ganz so bissig und zündende, aber dennoch umgibt die rüstige Rentnerin eine große Fangemeinde.

Durch die sehr direkte und unverblümt Sprache mit dialektische Rede, wird man als Leser in Die Welt der Senioren nahezu eingesogen. Ich darf hier nur an die Wortkreationen erinnern, wie z.z.B. Schattnie, statt Chutney. Ja, ein bisschen könnte schon auch der Wunsch entstehen, selbst im Alter so ein bisschen eine Frau Bergmann zu werden. Sei es, durch seltsame Marotte, wie z,B. die Geranien, die auf jeden Fall eingepackt und mitgenommen werden mussten. Schließlich hatten sie Geld gekostet und man konnte ja nicht wissen, ob die Nachbarn auch regelmäßig die Blumen gießen würden, oder durch die nächtlichen Toilettengänge mit Taschenlampe, um das Campingklo im Wohnmobil zu schonen.


Sehr interessant fand ich übrigens diesen Satz: "Wir sind für gar nichts zu alt, wir sind höchstens schon ein bisschen länger jung", der eigentlich schon so viel Wahrheit und Lebensmut beinhaltet. Von dieser Zuversicht sollten wir uns alle eine Scheibe abschneiden und jeden Tag genießen.


Abschliessen möchte ich meine Rezension mit ebenfalls einem Zitat: "MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG" beenden.. In diesem Sinne ... bis zum nächsten Band.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2020
Gevatter Tod in Altötting
Leiss-Huber, Anton

Gevatter Tod in Altötting


ausgezeichnet

Wie der Titel bereits verrät, wird es in diesem dritten Band der Kommissar Max Kramer Reihe etwas düster, denn der Tod geht um. 

In gewohnt humorvoller Art, zeigt der Autor auch dieses Mal, wie Witz, Dialekt und Spannung harmonieren können. Ja, es passt alles perfekt. Da wäre z.B. meine Lieblingsprotagonistin Fräulein Schosi. Sie ist einfach, Achtung Zitat, ZUM SCHEISSE SCHREI'N komisch. Sie verkörpert zwar gewisse Klischees, ist aber stets wohlwollend mit Rat und Tat zur Seite und bringt der kriminalistischen Handlung etwas Pepp, aber auch Reife rein. Fräulein Schosi weiss einfach alles. Na ja, mal mehr, mal weniger. Aber was sie nicht weiss, das denkt sie sich einfach dazu und schon ist für sie alles passend und glasklar. 

Aber auch die beiden anderen Protagonisten Oberkommissar Max Kramer und seine ehemalige Freundin, die Ordensschwester Maria Evita finden ihren Platz in den beiden Handlungssträngen. Sehr deutlich wird diese Zerrissenheit, die Maria Evita nach dem Kuss mit Max plagt. Dennoch finde ich, dass diese Zerrissenheit so langsam mal zum Ende kommen könnte. 


Ich möchte nur kurz ein paar Worte zum Dialekt oder dem Schreibstil erwähnen. Für mich als Nichtbayer, ist es wirklich witzig, der dialektischen Rede, hauptsächlich hier von Fräulein Schosi verwendet, zu folgen. Es ist alles gut leserlich und verständlich. Und wie man an dem Namen Schosi (Josi) schon erkennen kann, wird manchen aus dem Sprachgebrauch einfach in Lautschrift geschrieben. Das bringt, meiner Meinung nach, den gewissen Witz, Pepp und Charme in den Krimi. Kurz, wer einen trockenen, steifen Krimi sucht, wird hier eher schlecht bedient sein. Wer jedoch die beiden Vorgängerbände bereits kennt, wird sich schnell in das Geschehen einfinden und dann genießen können. In diesem Sinne, möchte ich mit einem Zitat enden: WER MIT DEM SCHICKSAL GLÜCKSSPIEL BETREIBT, VERLIERT IMMER.

Bewertung vom 10.06.2020
Brauerehre / Der Sanktus muss ermitteln Bd.1
Schröfl, Andreas

Brauerehre / Der Sanktus muss ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Das überschäumende Cover ist schon ein absoluter Hingucker. Es zeigt deutlich in welcher Region Deutschlands die Handlung stattfindet und macht zugleich auch noch auf das Thema: Bier aufmerksam. Treffende hätte ein Cover wohl kaum sein Können.
Aber kommen wir zum Inhalt. Der Prolog wirkt spannend und macht Lust weiterzulesen. Anschließend kommt der Monolog. Und hier wird der Leser direkt in die Münchner Sprache eingewiesen. Gut, man muss als nicht Bayer schon etwas aufmerksamer lesen, aber dennoch habe ich mich schnell in Wort und Schrift eingefunden.
Witzig fand ich die beiden Herren, die das neue Kapitel eingeleitet haben. Sie haben mir an Tünnes + Schäl erinnert, die ja immer von der Brücke aus in Köln über Gott und die Welt siniert haben. Aber auch im Schwäbischen gab es den Häberle und Pfleiderer, die das Alltägliche nochmal unter die Lupe genommen haben.
Die Hauptperson ist der Alfred Sanktjohann, genannt Sanktus. Er hat seinen Platz in der Welt noch nicht so ganz gefunden. Erst eine Lehre als Bierbrauer, dann Studium, Studium abgebrochen, anschließend zur Münchener Polizei. Aber auch da hatte er nicht das Richtige gefunden und ist dann nach Namibia gegangen, um eine ansässige Brauerei zu unterstützen. Trotzdem war immer wieder der Wehmut nach dem alten München zu spüren. Ja, er hat den alten Zeiten hinterher getrauert. Somit war klar, dass er wieder nach München zurück gehen würde. Zurück in seine alte Heimat, zu seinen Spezln… aber leider. Auch München hatte sich weiterentwickelt, sehr zum Leid von Sanktus.

AB UND ZU MUSST DU EINEN VERNEBELTEN KOPF HABEN, UM KLAR DENKEN ZU KÖNNEN (Zitat)

Schon an diesem Zitat kann man erkennen, welche Wichtigkeit der Autor dem Geschehen gibt. Klar, es geht ja auch um einen Bierkrimi. Und da sollte so ein bisschen Alkohol schon auch mal die Sinne benebeln dürfen.

Da wir nun aber schon beim Thema Bier waren, so ist es auch klar, dass es eine Bruderschaft der Hüter des Eids, also der Einhaltung des Reinheitsgebots geben muss. Ob das so ist? Na ja, auf jeden Fall kann ich es mir sehr gut vorstellen.

Witzig fand ich auch eine alte Sitte, die bei uns auch noch angewandt wurde, aber leider irgendwie in Vergessenheit geraten ist. Nämlich die Azubi Taufe. Hier wurde ein Azubi losgeschickt, um die Gewichte für die Wasserwaage zu besorgen. Bei uns waren es damals die sog. Siemens Lufthaken, die man unbedingt benötigen würde. Es war wirklich lustig, wie sich die "Frischlinge" damals verhielten und ganz aufgeregt versucht hatten, ihre Arbeit zu erledigen. 

Abschließen möchte ich ebenfalls mit einem Zitat: Saufen, bis der Tod kommt.

In diesem Sinne … ich freue mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 10.06.2020
Altherrenjagd / Der Sanktus muss ermitteln Bd.2
Schröfl, Andreas

Altherrenjagd / Der Sanktus muss ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Auch das Cover des zweiten Bandes der Sanktus Reihe beamt den Leser in einen Biergarten, oder um genauer zu werden, nach München, in die Hauptstadt des Bieres. Das Foto wurde zum Inhalt passend gewählt.

Kommen wir aber zur Handlung. Dieser zweite Band knüpft vier Jahre nach "Brauerehre" an die Vorgänge an. 

Sanktus, inzwischen fest mit Kathi zusammen, sieht Martina mittlerweile als seine Tochter an und trägt auch Verantwortung. Seinen Job als Bierbrauer hat er allerdings wieder an den Nagel gehängt und arbeitet nun als Hausmann und hat einen Nebenjob als Schankkellner. Tja, und eigentlich fühlt er sich in seiner Rolle auch ziemlich wohl. Aus dem einstig, freiheitsliebenden Bayer, ist nun ein häuslicher Typ geworden, der nackte Füße noch immer liebt.

Ich möchte nicht Zuviel über den Inhalt des Krimis verraten, jedoch steht bei diesem Bierkrimi auch wieder das edle Gebräu im Vordergrund. Ebenso wie eine Studentenverbindung, namens "Swapingia". Ähnlichkeiten zu einem Münchner Stadtteil sind beabsichtigt. 

Bestimmt ist dieser zweite Band ohne Vorkenntnisse gut lesbar, jedoch ist es ratsam die Reihenfolge einzuhalten. Denn nur so kommt die komplette Vielfalt und das bayrische Flair besser zur Geltung. Auch gewisse Handlungen, die sich auf den Vorgängerband begründen, werden so eingängiger. 

Abschließend möchte ich sagen, dass mich dieser Bierkrimi absolut überzeugt hat. Durch die dialektische Reden, die unterschwelligen Töne, und eine spannende Handlung, lässt sich der Krimi locker, leicht lesen. 

n diesem Sinne: Hopfen und Malz, Gott erhalt's!

Bewertung vom 10.06.2020
Heiße Nächte in Unterfilzbach
Adam, Eva

Heiße Nächte in Unterfilzbach


sehr gut

Auch dieses Mal hatte sich der Verlag ein schönes, farbenfrohes Cover einfallen lassen. Alles war da: Die Filmklappe, Briefkasten, Schuhe, Bier, Brezeln … ja, es wurde wirklich passend zur Geschichte gewählt.

In diesem Band darf Sepp die Stelle des Hauptprotagonisten einnehmen. Er steigt aus dem Bauhof aus. Schade eigentlich. Aber es heisst ja nicht, dass er bei nachfolgenden Ermittlungen keine Rolle mehr spielen wird. Wer weiß? Aber zurück zu Unterfilzbach. Denn eigentlich könnte auch alles so schön sein. Unterfilzbach immer noch in idyllischer Natur, ruhig, gediegen, wenn da nicht... ich sag nur Explosion und jede Menge Verstrickungen.

Obwohl mir diese Fortsetzung der Reihe wirklich gut gefallen hat, gab es doch ein paar kleine Kritikpunkte. Lange Zeit war mir die Sache mit dem Filmteam nicht klar. Okay, dass es einen Grund haben würde, weshalb die Autorin diesen Nebenstrang eingebaut hatte, war schon klar. Aber der Bezug zum Krimi hatte sich mir einfach nicht erschlossen. Es war ein Randgeschehen, mit dem ich aber nichts anfangen konnte. Und, ich muss gestehen, ich habe anfangs sogar diese Seiten überblättert.

Interessant fand ich das Wolfauslassen. Da muss ich mich mal unbedingt schlau machen. Hört sich nach einem schönen, zünftigen Dorffest an, mit historischem Hintergrund.