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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 692 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2021
Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


ausgezeichnet

„Stay away from Gretchen“ ist ein unglaublich fesselnder und mitreißender Roman, der trotz der Tatsache, dass er fiktiv ist, einen wahren Kern enthält. Nicht nur Krieg und Demenz sind ein Thema - die ja alleine schon seitenfüllend wären - auch Rassismus und Flucht werden thematisiert und runden die Geschichte nicht nur ab, sondern geben ihr einen zusätzlichen schalen Beigeschmack…

Die Charaktere empfand ich als authentisch und absolut menschlich und gerade Greta regte mich immer wieder zum nachdenken an: gerade weil sie so gesund und fite erscheint, sind ihre dementen Phasen so schrecklich und ihre wachen Momente machen klar: Demenz ist etwas grausames.

Tom kümmert sich immer wieder rührend um seine Mutter, auch wenn man anfangs das Gefühl bekommt, dass sie ihm lästig sei - immerhin ist er ein bekannter Nachrichtensprecher und hat eigentlich gar keine Zeit für seine Mutter. Die Zeit mit seiner Mutter verändert ihn und es kommt immer mehr zum Vorschein: die Anfangs harte Schale birgt einen ziemlich weichen Kern - und das macht ihn menschlich, nahbar.

Die Rückblicke, denen wir durch Gretas Erzählungen beiwohnen dürfen, sind mindestens so mitreißend wie schockierend und zeigen, was Greta in ihrer Vergangenheit bereits alles erleiden musste...

Ein absolut mitreißender, fesselnder und berührender Schicksalsroman, der einen mit seiner Authentizität und seinen Charakteren völlig überzeugt - unbedingt lesen!

Bewertung vom 28.03.2021
Verhext um Mitternacht / Magic Tales Bd.1
Hasse, Stefanie

Verhext um Mitternacht / Magic Tales Bd.1


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Ich liebe magische Geschichten und doch habe ich mich in den letzen Jahren immer mehr davon abgewendet - doch warum eigentlich? Vielleicht, weil ich manchmal das Gefühl habe, dass die Geschichten schon alle erzählt sind und alle nur eine Variation einer anderen darstellen... aber ist das nicht bei allen Geschichten so?

Da ich mich unbedingt mal wieder einer märchenhaften Geschichte widmen wollte, schien mir "Magic Tales - Verhext um Mitternacht" von Stefanie Hasse genau das Richtige zu sein - nicht zuletzt, weil ich ihre Bücher generell sehr gerne mag. 

In diesem Buch werden wir direkt in die Geschichte katapultiert, was mir gut gefallen hat, denn es geht gleich richtig zur Sache. Der Plot riss mich von der ersten Minute an mit und gerade die Idee mit der Sigillenmagie gefiel mir richtig gut. In den meisten Büchern, in denen Hexerei eine Rolle spielt, handelt es sich um Zauberspruchmagie, daher fand ich diese Form der Magie erfrischend anders. Man hat das Gefühl, es handelt sich tatsächlich um ein modernes Märchen und im Nachwort erwähnt die Autorin dann auch, dass die Grundidee ein modernes Aschenputtel in männlicher Form war - inklusive böser Stiefmutter und Magie. Absolut genial!

Was die Charaktere angeht: das hätte man definitiv nicht besser machen können. Tristan ist ein herzensguter Kerl, der aber ziemlich arm dran ist, sich aber trotz bescheidenen familiären Verhältnissen nicht unterkriegen lassen - und dafür hat er meinen vollsten Respekt. Adela ("Ela") hingegen ist eine junge, zielstrebige Hexe, die alles tun würde um für das Gute zu sorgen und die eigentlich niemandem etwas böses will. Mara ist die wohl beste Freundin, die Tristan nur haben könnte, dagegen scheinen Tristans Stiefbrüder das personifizierte Böse zu sein - allen voran Noah... Aber auch Carina, die böse Stiefmutter, ist nicht von schlechten Eltern und alle zusammen machen Tristan das Leben unendlich schwer. Ich liebe böse Charaktere!

Die Spannung kommt definitiv nicht zu kurz und ich musste das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingen, was aber auch dem bildhaften und flüssigen Schreibstil geschuldet war.

Das Ende ist mitreißend, spannend und unglaublich fesselnd - ein grandioses Buch!

*Fazit*
Ein unfassbar gutes "magisches Märchen" mit tollen Charakteren, einem spannenden Plot, vielen Bösewichten und jeder Menge Magie. Lasst Euch entführen, ins moderne Hexenzeitalter!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 12.03.2021
Tag 78
Voss, Vincent

Tag 78


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Zombie-Apokalypse und ein Feeling wie bei Big Brother - passt das zusammen? Eigentlich würde ich sagen "nein", nach der Lektüre von "Tag 78" bin ich mir da allerdings nicht mehr so sicher. Vincent Voss gelingt es mit Leichtigkeit, zwei Themen zu verknüpfen, die man sich nie hätte zusammen vorstellen können... und das auch noch ziemlich genial. 

Die Charaktere dieser Geschichte könnten nicht unterschiedlicher sein, haben aber dennoch eines gemeinsam: sie erfüllen so ziemlich jedes Klischee. Von der blonden Barbie bis hin zur Grufti-Braut sind sie alle vertreten und bringen eine Menge Leben in den Container...der Leser nimmt dabei die Rolle des Zuschauers ein und erlebt live mit, wie sich die Insassen des Containers selbst zu Grunde richten. Was sie nicht wissen: draußen herrscht die Zombieapokalypse und die ist noch viel schlimmer, als die Vorkommnisse im Container... oder?

Ich habe diese Geschichte nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich in einem Rutsch gelesen. Gerade weil  die Thematik des beobachteten Containerlebens irgendwie fasziniert (dabei war ich nie Fan von Big Brother oder dem Dschungelcamp), konnte ich es kaum aus der Hand legen. Die menschlichen Abgründe, die sich auch hier auftun, waren einfach zu interessant und viel zu spannend, um zwischenzeitlich eine Pause zu machen. 

Der Schreibstil war locker leicht, unkompliziert und absolut passend für eine Geschichte wie diese. Das Ende war zu erwarten, überraschte aber dann doch irgendwie. 

Bewertung vom 21.02.2021
Gespenster
Alderton, Dolly

Gespenster


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
„Gespenster“ von Dolly Alderton ist einer dieser Romane, bei denen man sich richtig wohlfühlt und in denen man irgendwie zuhause ist. Bei jedem aufklappen des Buches kam ich zurück in eine Welt, die genauso gut meine eigene sein könnte - nicht wegen der Ereignisse, sondern vielmehr wegen der absolut unperfekten Art der Protagonistin, ihrer Freundinnen und deren Familien. Absolut nichts ist hier perfekt: weder ihre beste Freundin Katharina und ihre Famillie, noch Ninas Familie und schon gar nicht ihre Freundin Lola. 

Ich habe gehofft und gebangt, war gespannt darauf, wie es mit Ninas Vater weitergeht (der an Demenz erkrankt ist) und wie die Familie damit zurechtkommt. 

Gerade diese vielen kleinen, unperfekten Sequenzen, die vielen Geschichen und Ereignisse, die Protagonisten - das alles machte dieses Buch einfach nur zu etwas besonderem.

Das Leben läuft nun einmal nicht genau so, wie es man es sich erhofft, es ist nicht nur schwarz/weiß, sondern hat Schattierungen und diese sind in „Gespenster“ ganz besonders farbenfroh. 

Doch nicht nur der Plot an sich gefiel mir gut, auch die Charaktere - denn da war wirklich für jeden etwas dabei. Gut, böse, nett, nicht so nett - aber alles in genau der richtigen Dosis.

Der Schreibstil gefiel mir mindestens genauso gut, wie die vielen kleinen Zwischentöne, die zum nachdenken anregen und das Buch zu einer echten Sammlung voller Wohlfühlmomente machen. 

Das Ende ist grandios und absolut perfekt - weil es unperfekt ist. 

*Fazit*
Ein besonderer Roman über das Single-Leben über 30 - grandios, tiergehend und regt zum nachdenken an - unbedingt lesen!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 16.02.2021
Never Never
Hoover, Colleen;Fisher, Tarryn

Never Never


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
"Never never" ist ein Roman von Colleen Hoover und Tarryn Fisher...und nun ja. Ich liebe die Bücher von Colleen Hoover, weswegen ich zu diesem Roman sehr gerne Griff - aber so richtig überzeugen konnte er mich nicht.

Auch wenn ich diese Buch relativ schnell gelesen hatte, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht und was dahintersteckt, war ich doch am Ende ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Das lag vor allem daran, dass die vielen Fragen, die sich im Laufe der Geschichte angehäuft hatten, schlicht und ergreifend nicht zufriedenstellend (oder gar nicht) beantwortet wurden. Alleine die Erklärung dessen, wieso die beiden immer wieder ihr Gedächtnis verlieren fand ich in der Grundidee zwar ganz nett, aber weder besonders originell, noch besonders einleuchtend. Viele dieser "Erkenntnisschritte" die Charlie und Silas im Laufe ihrer Suche nach der Ursache so durchlaufen, waren im Nachhinein betrachtet ziemlich unnötig und viele der "Köder", die ausgelegt wurden, um den Leser auf eine Fährte zu locken, verliefen plötzlich einfach im Sand. 

Ja, wenn ich ein New Adult Buch lese, dann will ich, dass es eine Lovestory gibt. Absolut verständlich und plausibel. ABER: wenn ich dann ein Drama drumherumstricke und verschiedene Charaktere verschiedene Dinge tun lasse - dann erwarte ich als Leser, dass das einen tiefergehenden Sinn hat. Hat es den nicht, dann fühle ich mich veräppelt - und das finde ich sehr schade. 

Die Charaktere selbst fand ich super sympathisch, vor allem Silas, denn der war stets aufopfernd und man konnte ihn regelrecht dabei begleiten, wie er sich wieder in Charlie verliebt. Charlie hingegen mochte ich als die Person, die sich an nichts erinnern konnte, deutlich lieber, denn die vorherige Charlie scheint eine ziemlich arrogante Ziege gewesen zu sein - zumindest in bestimmten Phasen ihres Lebens. Silas' Bruder Landon gefiel mir auch sehr gut - man kann sich auf ihn verlassen und er ist stets ein guter und hilfsbereiter Bruder. 

Der Schreibstil war leicht verständlich und flüssig lesbar. 

*Fazit*
Die Grundidee des Plot hat mir sehr gut gefallen, die Ausarbeitung dagegen nur bedingt - meiner Meinung nach hatte die Geschichte deutlich mehr Potenzial und ich finde es sehr schade, dass das so verschenkt wurde. 

Da es mich dennoch gefesselt hat und ich die Charaktere mochte, verdient es gerade noch so 3/5 Sterne. 

Wertung: 3 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2021
A Fire Between Us / Between Us Bd.2
Bilinszki, Nina

A Fire Between Us / Between Us Bd.2


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
"A fire between us" ist einer dieser Romane, der einen verfolgt... verfolgt, zum nachdenken anregt und einen alle möglichen Emotionen wahrnehmen lässt. Sowohl die eigenen, als auch die der Protagonistin. Lizzy Carmichael ist einer dieser Charaktere, die mich noch lange verfolgen und mir noch ewig im Gedächtnis bleiben werden - warum? Vielleicht, weil ich mich ziemlich gut mit ihr identifizieren konnte. 

Lizzy und ihre Art, ihre Erlebnisse bringen mich zum nachdenken: über mich, mein Verhältnis zum eigenen Körper, andere Menschen, deren Meinungen, deren Äußerungen und Kommentare, meine Vergangenheit und die von sicherlich vielen anderen Menschen auf der Welt. Um es kurz zu sagen: es geht um Mobbing und dessen Folgen. Lizzy hat in ihrem Leben viel ertragen müssen, denn sie ist dick - und das gefiel ihrem Umfeld so überhaupt nicht. Lizzy selbst hatte mit ihrem Körper bisher nie große Probleme und hat sich nie Unwohl gefühlt - doch ihre Umwelt vermittelte ihr stets: "Du bist dick und schwabbelig - wer könnte Dich so schon lieben?"

Als sie schließlich aufs College geht, lässt sie all das hinter sich und will neu anfangen, was ihr anfangs auch bestens gelingt. Als Kayson beginnt Interesse an ihr zu zeigen, ausgerechnet Kayson, ein durchtrainierter und attraktiver Kommilitone, beginnt sich Lizzy zu fragen: Wieso? Sie kann nicht glauben, dass er wirklich sie mag und ihm völlig egal ist, wie viel sie auf die Waage bringt. Wie könnte er jemanden lieben, der aussieht wie sie, wo er selbst doch so trainiert und attraktiv ist? Diese und viele andere Zweifel begleiten Lizzy Tag für Tag mehr... und ich als Leserin fand es wirklich grausam, wie sehr sich Lizzy in dieser Spirale immer weiter abwärts bewegt. Ich wollte ihr helfen, sie schütteln, sie unterstützen... doch das hätte wohl nichts genutzt. 

Kayson war mir von Anfang an (schon in Band 1) super sympathisch und auch sein Verhalten gegenüber Lizzy ist stets korrekt, offen, ehrlich und zugewandt - doch das kann und will sie nicht sehen, viel zu sehr ist sie in ihrer selbstzerstörerischen und zweiflerischen Blase gefangen... 

Dieses Buch fesselte mich, riss mich mit und wollte mich nicht loslassen... es erinnerte mich an so viele Situationen von meinem früheren ich (denn auch ich war früher Übergewichtig und hatte so meine Schwierigkeiten mit meinem Umfeld), weswegen ich Lizzys Gedanken absolut nachvollziehen konnte. 

Vielleicht sind es genau diese Bücher, mit den Protagonisten die genauso wenig perfekt sind wie wir selbst, die uns mitreißen und uns zeigen: es ist okay, wenn man nicht perfekt ist, denn eigentlich ist das keiner. Und immer nur perfekt und ohne Makel zu sein, wäre doch langweilig, oder? 

*Fazit*
Ein großartiger zweiter Band mit einer Menge Emotionen, der zum nachdenken anregt und lange im Gedächtnis bleibt...

Wertung: 5 von 5 Sterne! 

Bewertung vom 07.02.2021
Stronger than Fate / Richer than Sin Bd.3
March, Meghan

Stronger than Fate / Richer than Sin Bd.3


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
„Stronger than fate“ ist der abschließende Band der „Richer than sin“ Trilogie von Meghan March.

Schon direkt zu Beginn geht es rasant los und dieses Tempo hält die Autorin bis zum Ende durch. Gerade am Anfang war ich von ihren Enthüllungen und bruchstückhaften Auflösungen ein wenig irritiert, denn ich hatte ständig das Gefühl, als ob es da „noch mehr“ gibt. Nach und nach lüfteten sich die Geheimnisse immer mehr und am Ende gab es einen gewaltigen Showdown. Diesen fand ich - einerseits - ein wenig überzogen und deutlich zu dramatisch, andererseits brachte es viel Schwung in die Geschichte. Dennoch kann ich mir den kompletten Charakterumschwung einer Figur nicht wirklich erklären oder auch vorstellen, weswegen ich dieser Sache ein wenig kritisch gegenüberstehe. 

Was die Liebesgeschichte zwischen Whitney und Lincoln angeht, so war mir diese in diesem Roman dann doch ein wenig zu schnell abgehakt - zumindest im Vergleich zu den anderen Bänden. Klar ist jede Geschichte irgendwann „fertig“ erzählt und jedes weitere Drama wäre ein unnötiges „in die Länge ziehen“ gewesen… aber wenn man das Ganze so betrachtet, hätte man sich den dritten Band auch sparen können. 

Nichtsdestotrotz habe ich diesen dritten Band genossen, konnte ihn kaum aus der Hand legen und freute mich vor allem über die Rückkehr von Whitneys Bruder Asa.  

Antiheldin Karma versprühte mal wieder jede Menge Gift, Cricket und Whitney jede Menge Herzlichkeit, Lincoln und Hunter den nötigen Sexappeal… was will man eigentlich mehr?

Insgesamt habe ich zwar den ein oder anderen Kritikpunkt an dieser Geschichte, sie konnte mich aber dennoch gut unterhalten. Der Schreibstil ist nach wie vor angenehm, flüssig lesbar und sprüht nur so vor Leichtigkeit. 

Bewertung vom 04.02.2021
Zombie Zone Germany: Die Anthologie
Günther, Christian;Dombrowski, Fabian;Rys, Alin

Zombie Zone Germany: Die Anthologie


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Ich liebe liebe liebe Zombiegeschichten, weswegen ich mir unbedingt die Romane der Zombie Zone Germany Reihe zu Gemüte führen wollte. 

Eines haben die Geschichten alle gemeinsam: sie handeln von Menschen, die die Zombieapokalypse in Deutschland überstehen wollen und dafür bis an ihre Grenzen gehen. Die Seuche wird durch Maden übertragen, die in Wunden eindringen und verbreitet sich nicht nur unter denen, die von Zombies verletzt wurden, sondern auch unter denen, die bereits seit Jahrzehnten unter der Erde leben - und von denen noch etwas übrig ist. 

Verfasst wurden sie von den verschiedensten Autoren und Autorinnen, die alle sehr detaillierte Szenen schildern und dabei kein Blatt vor den Mund nehmen - die Lektüre ist also nichts für zarte Gemüter, die sich schnell ekeln. Ich fands nahezu perfekt, denn eine Zombie Geschichte muss einfach eklig sein und dafür müssen klare Worte gefunden werden. Die beklemmende Situation, die normalerweise in Endzeit Romanen herrscht ist hier zwar auch stellenweise zu finden, kann sich aber auf Grund der Kürze der Geschichten nicht richtig entwickeln - das sollte einem aber durchaus bewusst sein, wenn man zu einem Kurzgeschichtenband greift.

Auch wenn es keine Geschichte gab, die mir überhaupt nicht gefallen hat, so habe ich dennoch meine Lieblinge, die ich Euch nur ans Herz legen kann:

- Die Rückkehr der faulen Schlampe (besonders für Leute mit sehr trockenem Humor zu empfehlen)
- Kinder der Nachwelt (ich sag nur "Beschützerinstinkt")
- Tartaros (Wie begann die Zombie-Seuche?)
- Schatten des Todes (Ungewöhnlich emotional)
- Operation Carolus Magnus (wenn ein Verhaltensbiologie Zombies analysiert)

Ihr mögt Geschichten über Zombies? Dann kann ich Euch diese Anthologie wirklich nur ans Herz legen... es lohnt sich! 

*Fazit*
Ein toller Kurzgeschichtenband, der absolut Spaß macht und mit expliziten Worten nicht geizt. Nichts für zarte Gemüter aber für Zombie-Liebhaber! 

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 31.01.2021
Die Schweigende
Sandberg, Ellen

Die Schweigende


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Ellen Sandberg ist das Pseudonym der Autorin Inge Löhnig. Bisher hatte ich noch kein Buch der Autorin gelesen und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass sie mich ausgerechnet mit einem Familienroman begeistern könnte. Doch sie hat es geschafft - und zwar mit einer sogartigen Wirkung.

"Die Schweigende" ist ein Roman, der in verschiedenen Zeitebenen spielt, nämlich rund um 1956, aber auch im Jahr 2019. In beiden Zeiten begegnet uns Karin, die Hauptfigur in unserer Geschichte. 1956 ist Karin noch ein Teenie mit Träumen und Visionen, ein Wildfang und ihrer Zeit voraus, was den Anfang vom Ende ihrer unbeschwerten Jugend besiegelt... 2019 ist Karin eine gebrochen Frau, die vor kurzem ihren Mann verloren hat und keine Nähe zulassen kann. Doch wie wurde sie zu der Karin aus dem Jahre 2019?

Ellen Sandberg hat mich mit ihrem Roman nicht nur gefangen genommen, sondern regelrecht überfahren. Die Ereignisse überschlagen sich in beiden Zeiten, ohne die Geschichte zu überladen und als Leser kann man kaum loslassen. Wenn ich nicht gelesen habe, habe ich mich gedanklich damit beschäftigt und mich immer danach gesehnt, weiterlesen zu dürfen. Die Charaktere sind authentisch und egal, ob sie mir sympathisch oder unsympathisch waren - sie haben alle ihre Rolle gespielt und das ziemlich perfekt. Allen voran war mir Karin immer am nächsten, auch wenn sie wohl einer der vielschichtigsten Charaktere des Romanes war; aber auch ihre Tochter Anne faszinierte mich mit ihrer dauerhaft pessimistischen und selbstzerstörerischen Art. Der familiäre Zwist, der im Laufe des Buches immer deutlicher zum Vorschein kommt zeigt, berührt und fesselt nicht nur, sondern weckte in mir immer das Bedürfnis, als Vermittlerin tätig zu werden.

Während des Lesens spürte ich so ziemlich alle Emotionen, die man beim lesen nur verspüren kann und das Kopfkino war sehr aktiv. Neben Wut, Hoffnung, Angst, Zuneigung und Trauer verspüre ich besonders am Ende auch Erleichterung und die trieb mir fast die Tränen in die Augen.

Der Schreibstil ist bildhaft, lebhaft, mitreißend und fesselnd - ich will mehr davon!

Wertung: 5 von 5 Sterne!