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Europeantravelgirl

Bewertungen

Insgesamt 459 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2024
Perfect Addiction / Fighter’s Dream Bd.1
Tan, Claudia

Perfect Addiction / Fighter’s Dream Bd.1


sehr gut

Kämpfen und Küssen

Sienna erwischt ihren Freund und ihre Schwester miteinander im Bett. Ihre Welt bricht zusammen und sie haut erstmal ab. Doch in ihrem Inneren brodelt es, und als sich die Gelegenheit zur Rache bietet, schlägt Sienna zu. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Sienna ist MMA-Trainerin und baut nun ausgerechnet Kayden, den größten Konkurrenten ihres Ex, für ein illegales Kampfturnier auf. Dabei sprühen bald die Funken zwischen Trainerin und Kayden.

MMA ist die Abkürzung für Mixed Martial Arts, und diese spezielle Kampftechnik und überhaupt die zahlreichen Trainings- und Fightszenen verleihen der Story jede Menge Action und Tempo. Da läuft beim Lesen regelrechtes Kopfkino ab. Dementsprechend erwartet uns auch keine zarte Lovestory, sondern brennende Leidenschaft zwischen zwei kantigen Charakteren, die beide ein ganzes Paket von Problemen aus ihrer Vergangenheit mit sich herumtragen. Hier sei auch noch ausdrücklich auf die Triggerwarnung hingewiesen, denn das Buch ist wirklich nicht zimperlich mit den Themen Gewalt und Tod.

Richtig gut gefiel mir an der Story, dass Sienna und Kayden kein typischer Fall von Miscommunication sind. Wie oft würde man Charaktere beim Lesen gerne schütteln, damit sie endlich mit der Sprache herausrücken. Nicht so die beiden. Da werden Dinge offen und auf den Punkt angesprochen, was ich einmal so richtig positiv fand.
Insgesamt ließ sich die actionreiche Story wahnsinnig flott lesen. Zwei Nebencharaktere sorgen zusätzlich noch für freche Sprüche und Humor.

Übrigens ist dieser Roman der Auftakt einer Reihe, wobei dieser Band hier in sich abgeschlossen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2024
Die Liebe der Lady River / Celtic Dreams Bd.2
MacIver, Kristin

Die Liebe der Lady River / Celtic Dreams Bd.2


ausgezeichnet

Gegen alle Widrigkeiten

Nachdem ihre ältere Schwester Flower in Cailan die große Liebe gefunden hat, quillt das Herz der jüngeren Schwester River beinahe über vor Sehnsucht. Sehnsucht nach Liebe und Sehnsucht nach der Ferne. Wie überaus passend, dass ihr mit Morgan Sutherland ein Handel treibender Kaufmann den Hof macht. Leider übersieht River in ihren überbordenden Gefühlen, dass Morgan dies nicht aus Liebe tut, sondern der frisch verwitwete Mann möchte in erster Linie den halbverwaisten Sohn versorgt sehen. Da prallen Romantik und knallharte Geschäfte aufeinander und die Katastrophe ist vorbestimmt.

Die Fortsetzung der Celtic Dreams-Trilogie widmet sich der verträumten River. Während Flower ein Temperamentsbündel mit eigenen Plänen war, lernen wir nun die zweite Schwester näher kennen. River leidet unter einer Rechtschreibschwäche und verfügt daher nur über wenig Selbstbewusstsein, dazu ist sie eine unerfahrene, recht naive junge Frau, die nun ausgerechnet auf einen Mann im emotionalen Ausnahmezustand der Trauer trifft. Der Roman wird daher zum wilden Wellenritt, wenn Welten aufeinanderprallen und Missverständnisse alles unnötig erschweren. Hinzu kommen noch jede Menge gefährliche Intrigen, die der Geschichte einige aufregende Wendungen verpassen, ehe es zu einem wahrlich dramatischen Showdown mit allerhöchsten Drama-Qualitäten kommt.

Ein aufregender Roman für alle, die sich gerne mit einer gefühlvollen und dramatischen Geschichte ins Schottland des 15. Jahrhunderts träumen wollen.

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Bewertung vom 30.04.2024
Einmal Chile und zurück
Wengert, Melanie

Einmal Chile und zurück


ausgezeichnet

Spannender Erfahrungsbericht

Die besten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben. Da lernt man als Buch- und Reisebloggerin mitten in der überfüllten Straßenbahn in Leipzig die Autorin eines Chile-Buchs kennen und bekommt das Büchlein spontan in die Hand gedrückt und ans Herz gelegt. Denn auch das Leben dieser Autorin hat eine spannende Geschichte geschrieben:

Im Jahr 2005 ist die damals 21-jährige Melanie Wengert für ein halbes Jahr nach Chile aufgebrochen. Ihre Erfahrungen bei der Arbeit in Santiago de Chile in einer Einrichtung für behinderte Kinder, aber auch ihre Erlebnisse in diesem aufregenden Land fasst die Autorin in einem kleinen Band zusammen.

Für mich war es ein wirklich aufregender Erfahrungsbericht, der mir die wirtschaftliche und politische Situation und die Geschichte Chiles spannend vermittelt hat. Gerade im Hinblick auf die Gruppe der Mapuche konnte ich einiges lernen. Besonders stark waren für mich jedoch die persönlichen Erlebnisse der jungen Melanie, die tagebuchähnlich erzählt werden. Da gibt es lustige Episoden, aber auch gefährliche Situationen und Begebenheiten, die mich wirklich traurig und nachdenklich gestimmt haben. In einem Roman sind fiktive Charaktere zwischengeschalten, mögen diese auch von wahren Personen inspiriert sein. Durch die Unmittelbarkeit des Berichts durch die Autorin selbst wird die Authentizität immer wieder eindringlich vor Augen geführt, und so manche Episode berührt zutiefst, vor allem wenn sie von ihren Schützlingen in der Einrichtung erzählt.

Kein Roman, sondern persönliche Erinnerungen mit tiefen Einblicken in das südamerikanische Land und seine Bevölkerung, und damit authentisch und wahnsinnig interessant.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2024
Kokosnuss und Mangokuss
Larsson, Thorid

Kokosnuss und Mangokuss


ausgezeichnet

Lost in Thailand

Da traut man sich einmal im Leben was und wird bestraft mit dem Missverständnis des Jahres! So fühlt sich Elsa.
Bisher verlief ihr Studium nach Plan, sie war Musterstudentin und Mustertochter. Bis sie an den Punkt kommt, an dem sie sich fragt, wessen Plan das eigentlich ist? Ihrer oder doch eher der ihrer Eltern? Eine Auszeit muss her, und Hals über Kopf meldet sich Elsa bei Voluntary United. Ein Monat in einem Krankenhaus in Bangkok soll ihr Auslandserfahrung in Thailand bescheren.

Oh ja, die Auslandserfahrungen in Thailand macht Elsa dann auch, aber aufgrund eines Missverständnisses nicht im Krankenhaus in der City von Bangkok, sondern in einer Hunderettungsstation in der tiefsten Provinz in Kanchanaburi. Dort wohnt sie zu allem Überfluss in einer unfreiwilligen WG mit Tierpfleger Vince.
Hunde? WG mit dem Tierpfleger? Kanchanairgendwas? Das passt leider so gar nicht zu Arzttöchterchen Elsa, die mit einem Koffer weißer Leinenklamotten für den Klinikalltag angereist ist und nicht ernsthaft vorhatte, Straßenhunde zu operieren.

Nein, das passt nicht zu Eiskönigin Elsa, die hier angereist ist. Aber der Roman lässt uns daran teilhaben, wie Elsas Eis zu schmelzen beginnt, denn spätestens als sie in der Hundestation von den süßesten Fellnasen der Welt umringt ist, reift in ihr der Gedanke, dass vielleicht doch nicht alles furchtbar ist. Sogar ihr Mitbewohner ist möglicherweise gar nicht so doof, wie sie anfangs dachte!

Die Geschichte von Elsa und Vince war ein herrliches Lesevergnügen, weil der Roman jede Menge freche Sprüche und Humor, aber auch ganz viel Herz bereithält. Und auch für die Sinne wird einiges geboten, da lief mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammen, und seitdem träume ich von Sticky Rice mit Mango!

Besonders gut gefiel mir Elsas persönliche Entwicklung. Von der behüteten Tochter zur selbstbewussten Frau mit eigenen Plänen und Vorstellungen ist es ein weiter Weg, vor allem weil Elsa erst einmal herausfinden muss, was sie im tiefsten Grunde ihres Herzens eigentlich will. Da war es ganz wunderbar, Elsa bei dieser Selbstfindung zu begleiten. Und zum Glück findet sie in Vince, der sie aus ihrer festgefahrenen Haltung befreit.

Ein wunderbares Leseerlebnis, für das ich von Herzen gerne eine Leseempfehlung gebe!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2024
The Hike
Clarke, Lucy

The Hike


ausgezeichnet

Wanderlust und Vertigo

Jedes Jahr treffen sich die vier Freundinnen Liz, Helena, Maggie und Joni zu einem schönen gemeinsamen Urlaub, aber dieses Jahr steht eine Wanderung durch die Wildnis Norwegens an. Von Anfang an steht der der Trip unter keinem guten Stern: Keine der Frauen ist wirklich optimal vorbereitet, das Wetter verheißt nichts Gutes und die Einheimischen warnen vor der Tour und erzählen Geschichten von einer auf dem Berg verschwundenen Frau und unheimlichen Begebenheiten auf dem Blafjell. Dennoch starten die vier Frauen und das Geschehen nimmt seinen Lauf.

Ja Wahnsinn, diese Geschichte konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite packen. Die Strapazen beim Wandern, die Gefahren und das unheimliche Setting waren geradezu körperlich spürbar. Mehr als einmal musste ich beim Lesen vor Schreck nach Luft schnappen oder die Geschichte schickte mir eine Gänsehaut über den ganzen Rücken! Dabei würden die reinen Strapazen der Wanderung an sich schon genügen, um mit den vier Frauen zu leiden, doch die Autorin packt noch Mystery und einen handfesten Kriminalfall mit in die Geschichte und raubt mir so vollends den Atem! Die zwischen den vier Frauen wechselnden Perspektiven schenken uns tiefe Einblicke in deren Seelenleben und Ängste. Ganz raffiniert sind auch die Wechselbeziehungen zwischen den Freundinnen verarbeitet, da sorgt der ein oder andere Konflikt zusätzlich für Aufregung. Und die unvergleichliche, raue Wildnis zwischen norwegischen Bergen und Küste mit all ihren natürlichen Gefahren, Klippen und Felsgraten treibt die Anspannung auf die Spitze!

Tatsächlich habe ich einen entscheidenden Kniff der Handlung früh erkannt, aber das Ende hat mich noch einmal so richtig eiskalt erwischt!

Was für ein Leseerlebnis! Mir taten von der Wanderung die Füße weh, ich fühlte mich gebeutelt und erschöpft, aber rundum glücklich und zufrieden mit diesem wahnsinnig guten Thriller! Ganz große Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2024
Stunden des Glücks / Die Telefonistinnen Bd.1
Schojer, Nadine

Stunden des Glücks / Die Telefonistinnen Bd.1


ausgezeichnet

Mit welchem Teilnehmer darf ich Sie verbinden?

Diese Frage bekommt man gestellt, wenn man bei der Versicherung Pering in Köln anruft. Es ist das Jahr 1948, und in der Telefonzentrale der Versicherungsanstalt bemühen sich die Telefonistinnen Gisela und Hanni mit ihren Kolleginnen um den richtigen Ton und die richtige Verbindung.

Es ist eine Zeit des Wiederaufbaus und der Aufbruchsstimmung. Nach langen Jahren des Hungers und der Entbehrungen schwelgen die jungen Frauen in Träumen und kleinem Luxus wie einem Stück Buttercremetorte oder einem neuen Lippenstift. Dank Rezeptionistin Erna florieren Klatsch und Tratsch in der Versicherungsanstalt und lassen die Fräuleins ihre Sorgen von zuhause vergessen. Bald stoßen die pfiffige Julia und die undurchsichtige Charlie zu der Gruppe dazu, und der ein oder anderen lächelt das Glück unverhofft wieder zu.

Der Roman erzählt wahnsinnig lebensnah von den jungen Frauen, von ihren Träumen und ihren handfesten Sorgen. Dabei gefielen mir vor allem die schön ausgeformten Charaktere, denn jedes der Fräuleins hat einen eigenen Kopf und eigene liebenswerte Macken. Und ganz besonders das Zeitgefühl ist hervorragend getroffen. Da freut sich die Belegschaft der Versicherung riesig, wenn es zur Feier des Tages für jeden eine Stulle gibt. Der Schwarzhandel blüht und auch der Ideenreichtum unserer Clique führt zu ganz neuen Geschäftsmodellen. Überhaupt sind die Heldinnen pfiffig und selbstbewusst, eine echte Wucht!

Ich habe die Telefonistinnen auf Anhieb so in mein Herz geschlossen, dass ich schon voller Vorfreude der Fortsetzung dieser Reihe entgegenblicke!

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Bewertung vom 24.04.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

Mehr Schein als Sein

Es soll das perfekt inszenierte Event werden: Influencerin Viktoria verbringt eine Auszeit in einem verborgen gelegenen Retreat in den Bergen, um dort das Überschreiten der 1 Millionen-Marke ihrer Follower*innen zu feiern und letztlich vor allem sich selbst. Doch zwischen Luxus und Glamour brechen allmählich ganz hässlich Verrat und Lügen innerhalb der Gruppe hervor, und die Fassade der perfekten Clique beginnt zu bröckeln bis es zu einem grauenhaften Mord kommt. Abgeschnitten von der Außenwelt wird klar, dass der Mörder unter ihnen sein muss.

Einen spannenden Thriller serviert uns da die Autorin, dessen Handlung mit aufschlussreichen Rückblicken gespickt ist. So werden wir mit Wucht in den Augenblick nach dem Mord geworfen, können aber erst nach und nach die Zusammenhänge und die Abläufe entschlüsseln, was die Spannungskurve natürlich nach oben schnellen lässt.

Das Setting an einem einsamen Ort und der eingegrenzte mögliche Täterkreis sind wahrlich nicht neu, aber die Autorin hat der Story mit der Welt der Influencer einen originellen Touch verpasst. Da bekommt man allein schon Gänsehaut aufgrund der Oberflächlichkeit dieser Gruppe, wo alles inszeniert und gepostet wird, es stets auf die Außenwirkung und die Likes ankommt, nicht aber auf ehrliche oder wahrhaftige Momente. Gleichzeitig liegt hier aber für mich der eine Punkt begraben, warum es der Thriller trotz aller Spannung nicht zum Highlight schafft: Denn sämtliche Charaktere werden oberflächlich beschrieben. Das passt natürlich perfekt zur glitzernden Influencer-Welt mit all ihrem Schein, bedeutet aber leider umgekehrt, dass die Charaktere recht eindimensional wirken. Da ist die Story sozusagen ihrer eigenen Idee zum Opfer gefallen.

Insgesamt aber für mich ein spannender Locked-Room-Thriller, der mich neugierig auf weitere Bücher von Emily Rudolf macht!

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Bewertung vom 22.04.2024
Das kleine Kräutercafé - Pralinenküsse (eBook, ePUB)
Meinhardis, Lilli

Das kleine Kräutercafé - Pralinenküsse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Alles klar im „Alles grün“?

Da lief es gerade mal so schön perfekt, und dann lassen dramatische Ereignisse alles aus dem Ruder laufen: Von Natálias und Isas Café „Alles grün“ und der Wohnung sind nach einem Hausbrand nur verschmorte Reste übrig, und so stehen die Zeichen auf Neubeginn.

Das tun sie aber nicht nur im Café, sondern auch privat, so etwa bei Robert, denn an eine Rückkehr in seinen Job bei der EZB mag er so gar nicht denken, sondern genießt in vollen Zügen die Zeit mit Babysöhnchen Leander und managt den Hausumbau.

Nein, es wird wahrlich nicht langweilig in Frankfurt, und ganz besonders aufregend wird es bei Isa, die sich plötzlich zwischen zwei Männern findet: Patissier Rúrik hatte ja eigentlich ihr Herz erobert, scheint aber nicht für Beziehungen gemacht zu sein. Und dann taucht plötzlich der charmante Millionär Douglas in ihrem Leben auf. Was nun? Zum Glück hat ihr Sohn Yul wie immer den Durchblick.

Die zauberhafte Frankfurter Kräutercafé-Reihe läuft auf der Zielgeraden ein, doch diese ist gespickt mit Hindernissen, die es zu bewältigen gilt, und Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Wieder einmal trifft die Autorin einen modernen Erzählton, der die Ereignisse zu einem ganz wunderbaren Leseerlebnis macht.

Perfekt dazu passt das urbane Setting in Frankfurt mit liebevollen Details, das dieses Mal um Schauplätze wie die Schwanheimer Düne oder eine ganz besondere Kleingartenanlage bereichert wird. Dank wunderbarer Schilderungen und der einzigartigen Beobachtungsgabe der Autorin erstehen diese Orte beim Lesen vor dem inneren Auge, so dass das Setting keine Kulisse bleibt, sondern die Handlung warm darin eingebettet wird.
Für mich persönlich war der dritte Band einfach das Highlight der Reihe. Das mag zum einen an dem Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren liegen, zum anderen aber an ganz wunderbaren Einfällen (ich sag nur Gartenzwerge!) und feinem Humor, mit denen die Story gespickt ist.

Eine wirkliche Herzensreihe!

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Bewertung vom 20.04.2024
Foxglove - Das Begehren des Todes / Belladonna Bd.2
Grace, Adalyn

Foxglove - Das Begehren des Todes / Belladonna Bd.2


ausgezeichnet

Festival der Allegorien

Nachdem der erste Band „Belladonna“ mit einem fulminanten Ende aufwartete, katapultiert uns nun „Foxglove“ zurück zu Signa Farrow nach Thorn Grove. Und wieder einmal gibt es einen Mord aufzuklären, denn Lord Wakefield hat nach dem Genuss eines mit Gift versetzten Getränks das Zeitliche gesegnet, und ausgerechnet Signas Onkel Elijah Hawthorne steht unter Mordverdacht.

Auch dieses Mal entführt uns die Erzählung in eine üppige Fantasy-Welt von Adeligen mit großartigen Regency-Vibes, und erneut gilt es einen Kriminalfall zu lösen. Dies erfolgt vor einer üppig überbordenden Kulisse von Herrenhäusern und Bällen in einer ganz außergewöhnlich anmutenden, beinahe barocken Sprache. Und vor allem strotzt die Belladonna-Saga nur so vor Allegorien. Da begegnen wir nicht nur dem Tod, sondern lernen auch dessen Bruder, das Schicksal, kennen und fürchten. Und nicht zuletzt stellt die Suche nach dem Leben das zentrale Motiv dieser Erzählung dar.

Eindeutig lesen wir hier eine Fantasy-Geschichte, aber für mich ist es vor allem der Mut zur außergewöhnlichen Sprache und Erzählkunst, der diese Reihe so für mich auszeichnet. Da greifen auch alle Komponenten von der opulenten Sprache über die Allegorie-Motive bis hin zu verspielten Details ineinander und erschaffen ein wahrlich fantastisches Weltbild. Für mich ein außerordentliches Lesevergnügen und grandioses Leseerlebnis und ich kann diese so positiv aus dem Rahmen fallende Reihe nur allen empfehlen, die sich gerne in erdachte Welten entführen lassen wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


weniger gut

Die unerträgliche Abwesenheit von Sinn und Spannung

Annie Adams erhält die überraschende Nachricht, dass sie zu ihrer eigenwilligen Großtante Frances, die sie nie kennengelernt hat, zu einer wichtigen Verkündung bezüglich deren Erbschaft geladen ist. Also reist Annie nach Castle Knoll, um dort festzustellen, dass Frances just in diesem Moment ermordet wurde.

Frances hat eine ganz besondere Vergangenheit, denn als Jugendliche wurde ihr von einer Wahrsagerin ihre eigene Ermordung vorhergesagt, dann ist ihre beste Freundin spurlos verschwunden. Frances´ ganzes Leben wird von nun an von dieser Weissagung und von der Suche nach ihrem zukünftigen Mörder bestimmt. Und nun stellt sich heraus, dass Frances die Erbschaft an die Mörderjagd gebunden hat.

Ich hatte auf einen schönen, spannenden Krimi mit englischem Flair gehofft, sogar „Schmunzeln“ war auf dem Einband verheißen. Leider konnte diese Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllen.

Die Geschichte braucht pralle 200 Seiten, um erstmals überhaupt in Gang zu kommen. Bis dahin fühlt es sich beim Lesen an als würde man auf trockenen Keksen kauen: Macht satt, aber nicht glücklich. Dann endlich entfaltet sich die eigentliche Story, doch leider ist es in einem Wirrwarr von dutzenden Beteiligten schwierig, den Überblick zu behalten und die Zusammenhänge herzustellen. Zudem gibt es einige Widersprüche, vor allem in den Charakteren. Da sollten wohl falsche Fährten gelegt werden, die aber leider zu einer Unglaubwürdigkeit der Personen führen. Sämtliche Charaktere bleiben undurchsichtig und stereotyp, erscheinen eher wie seelenlose Statisten in einem alten Horrorfilm.

Am Ende erwartet uns nun endlich ein actionreiches Finale, doch die eigentliche Auflösung des Falles scheint realitätsfern und überzeugt mich nicht. Puzzleteile fallen nicht an die richtige Stelle, sondern werden mit Gewalt hineingedrückt. Dazu bleiben viele Fragen offen, auch die Bezüge zur Weissagung werden nie konkret aufgelöst. Aber die größte Frage lautet: Wo war der versprochene Humor in dieser Geschichte?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.