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Murksy

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Insgesamt 192 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2016
Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt
Schnoy, Sebastian

Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt


gut

Herr Schnoy ist kein Wirtschaftsgelehrter, sondern ein intelektueller Spaßmacher, Satiriker, Ironist...nennen Sie es, wie Sie mögen. Und wer seine Bücher kennt, oder ihn auch live erlebt hat, weiß, wie er denkt. Deshalb muss man auch bei dem Buch über das hochkomplexe Thema Geld und Wirtschaft mit Vorsicht genießen, was Herr Schnoy in seiner prägnanten Art serviert. Natürlich wird da vieles Vereinfacht oder idealisiert. Der Lösungsansatz des cradle-to-cradle setzt z.Bsp. voraus, dass ein Auto auch wirklich die 12 Jahre fahren würde, Unfälle, Reparaturen etc. lassen das Konzept schwanken. Auch die sogenannte Innovation der LED-Lampen hat letztendlich zu einem faktischen Mehrverbrauch an Energie geführt, weil einfach viel mehr Lampen benutzt werden. Auch immer gerbe genommen: wie viele Menschen passen auf die Erde. Natürlich bekommt man 7 Milliarden Menschen auf 7 Milliarden qm gestellt. Aber wohnen und leben will so niemand, oder? Vereinfachung muss sein, um ein großes Thema abzuhandeln, aber das lässt letztendlich den ratgeberischen Charakter des pseudowissenschaftlich angehauchten Buches (denn das Buch in die Comedie-Schublade zu stecken, wird dem Ansatz nicht gerecht) auf der Strecke. Wir wissen auch alle, dass die Kirche furchtbar reich ist. Trotzdem darf man auch nicht vergessen, dass sie dennoch auch Gutes tut. Genauso wie verteufelte Steuern und Versicherungen sinnvoll sein können. Für das Komische am Buch vergebe ich 4 Sterne, für das Wirtschaftliche 3. Zu der Abschaffung oder Neugestaltung der Feiertage (putzige Idee) will ich nur sagen, der 1.Mai ist weder eine Erfindung der Deutschen, noch wird er nur hier begangen. Schlecht recherchiert.
Regionalwährungen, alternative Wirtschaftsmodelle wurden mir etwas zu wenig beleuchtet.
Ansonsten ganz unterhaltsam geschrieben, witzig wie erwartet und guter Anreiz vielleicht sein eigenes Konsumverhalten zu überdenken. Mehr aber auch nicht.

Bewertung vom 05.06.2016
Hades / Eden Archer & Frank Bennett Bd.1
Fox, Candice

Hades / Eden Archer & Frank Bennett Bd.1


ausgezeichnet

Hades, so heißt der Herrscher der Unterwelt. Und so wird auch nicht ohne Respekt der große Mann genannt, der auf einer Müllkippe residiert und dort neben der regulären Müllentsorgung auch ein anderes, dunkles Geschäft betreibt. Er entsorgt Leichen. Denn oftmals gesehen Mißgeschicke oder Morde und die Täter wissen nicht so recht, wohin mit den Toten. Hades hört sich dann die Geschichte an und entscheidet. Eines Tages kommt wieder so ein Kerl daher, mit einer Kinderleiche. Geduldig, aber innerlich kochend hört sich Hades den Vorfall an...bevor er den Mann erschiesst. Dann will Hades die Leiche des Kindes entsorgen und stellt fest, dass das Mädchen lebt. Ebenso wie ihr Bruder, der noch im Auto lag. Hades zieht die beiden auf und liebt sie von ganzem Herzen, auch wenn er feststellen muss, dass die beiden Kinder eine brutale, psychopathische Seite haben. Hades unterrichtet die Kinder und sorgt dafür, dass sie einen Beruf erlernen. Ausgerechnet zur Polizei gehen sie. Der neueste Fall, den sie lösen sollen, dreht sich um einen Arzt, der ein perfides System des Organhandels aufgezogen hat. Der neue Partner der Polizistin ahnt noch nicht, dass Gefahr von allen Seiten droht.

Die Story klingt spannend und ist es auch. Mit einer trockenen, teilweise blutigen Erzählweise fesselt die Autorin sofort ihre Leserschaft. Teil eins der Trilogie hat auch zurecht einen australischen Krimipreis gewonnen. Die Charaktere sind geschickt miteinander verwoben, alle glaubhaft dargestellt und der Schatten Hades, der über allem wacht, fasziniert und erschreckt zugleich. Ich habe das Buch in einem verschlungen und warte ungeduldig auf die Fortsetzung. Nervenkitzel in Bestform.