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Anno
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B

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Insgesamt 708 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2024
Rosa
Bomann, Anne Cathrine

Rosa


ausgezeichnet

Rosa, ist ein Buch, das mich mit seinem Tiefgang und seiner Gefühlsstärke wirklich überrascht hat. 
Obwohl die Handlung nur knapp 240 Seiten umfasst, gelang es der Autorin in teilweise sehr kurzen, an Momentaufnahmen erinnernden Kapiteln eine erstaunlich komplexe und intensive Geschichte zu erzählen.
Vigga ist ein Mensch, der nur schwer soziale Kontakte schließt und dazu neigt sich von der Außenwelt abzukapseln. Ihr einziger Anker: Maiken. Doch als diese erst die WG verlässt und dann auch noch schwanger wird, scheint sich auch diese Freundschaft zunehmend zu verkomplizieren. Nur gut, dass da noch Rosa ist, ein in Gefangenschaft lebender Oktopus. Vigga beginnt mehr und mehr Zeit mit diesem Tier zu verbringen, erforscht und hinterfragt dessen Verhalten, öffnet sich diesem Wesen und findet in ihrer Verbindung Trost und Verbundenheit.

Warum Vigga so ist, wie sie ist, wurde nie ganz klar, auch wenn durch eine Erinnerung ein erklärender Schlüsselmoment beleuchtet wurde. Doch im Endeffekt war das ‚Warum’ aber nebensächlich. Viel interessanter war, wie leicht man sich in Viggas Denkweise einfügen konnte und wie stark sie sich selbst reflektierte. Dabei nahm sie manche Dinge zwar anders als andere, aber sehr präzise wahr- auch, oder vor allem Gefühle.
Dies wurde auch in ihren wissenschaftlichen, teilweise sogar philosophisch wirkende Aufzeichnungen sehr deutlich.

Mir gefiel dieses Buch, die maritime Umgebung des Ozeaneums, die hinterfragende Denkweise Viggas, ihre sich verkomplizierende Freundschaft zu Maiken und natürlich Rosa unheimlich gut. Auch ich habe mich in dieses Wesen ein Stück weit verliebt und lernte dabei Erstaunliches, ohne Viggas Geschichte dabei aus den Augen zu verlieren. Über der gesamten Handlung schwebte eine wunderbar melancholische, sehr emotionale Atmosphäre, die mich sehr beeindruckt und unheimlich gut abgeholt hat.

Ein wirklich großartiges Buch, das gelesen gehört!

Bewertung vom 01.11.2024
Villa Obscura
Hill, Melissa C.;Stapor, Anja

Villa Obscura


gut

Villa Obscura wird als Jugendthriller vermarktet. Zwar sind die Protagonisten größtenteils schon dem Teenageralter entwachsen, doch wirkt dieses Buch dennoch eher wie eine Light-Version eines echten Thrillers.

Geschrieben wurde die Handlung in Kapiteln, welche im Wechsel jeweils eine der Figuren näher beleuchtet. Der Leser nimmt hierbei dennoch eine beobachtende Rolle ein, erhält dadurch jedoch auch einen guten Überblick über die Lage und lernt die einzelnen Personen und deren Geheimnisse nach und nach besser kennen.
Doch lange dreht sich die Handlung um die, im Zimmer eingesperrten Geiseln, wie sie Pläne schmieden zu entkommen und/oder die Lage zu verstehen. Immer wieder holen die Geiselnehmer auch eine, der gefangengehaltenen Personen, doch bleibt erst ungewiss, was sie mit ihrem Vorhaben bezwecken.
Diese Phase der Handlung war zwar durchaus interessant, doch hielt sie mir persönlich zu lange an, was sich letztendlich dann auch auf meine Leselust auswirkte. Es wurde zwar auch wieder spannender, doch hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt leider schon von der Handlung emotional distanziert.

Geschrieben ist dieses Buch aber dennoch irgendwie gut. Nur hatte es eben nicht das, von mir erwartete Gänsehautfeeling ausgelösten können. Ehrlicherweise aber, muss man hier wohl auch Zugeständnisse machen- schließlich wurde die Zielgruppe entsprechend jünger gewählt.

Bewertung vom 01.11.2024
The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1 (Deluxe-Ausgabe)
Owen, Abigail

The Games Gods Play / Schattenverführt Bd.1 (Deluxe-Ausgabe)


ausgezeichnet

Griechische Götter sind real. Und alle 100 Jahre entscheidet ein Wettkampf darüber, wer von ihnen für ein weiteres Jahrhundert ihr Oberhaupt werden wird. Unter Ausschluss der menschlichen Öffentlichkeit treten hierzu von den Gottheiten auserwählte Kandidaten gegeneinander an- Menschen, wie du und ich. Auf sie wartet Ruhm und Reichtum… oder der Tod.

Um in die Welt von Zeus, Poseidon, Hades und co eintauchen zu können, ist die Kenntnis der Mythologien nicht unbedingt erforderlich. Wer von diesen Sagen weiß, wird jedoch auch immer wieder interessante Anspielungen darauf entdecken können.
Zu Beginn aber wird der Leser langsam an die hier abgebildete Welt herangeführt und lernt diese durch Lyra besser kennen. Und aus Lyras Sicht wurden auch die daran anschließenden Spiele und Begebenheiten geschildert.
Sie selbst agierte mir anfangs etwas zu widersprüchlich und bis zuletzt erstaunlich sozial, was ihren Erfahrungen in der Vergangenheit irgendwie zu widersprechen schien. Sie und ihre Art aber hatten wesentlichen Einfluss auf den Charakter dieses Buches und ich lernte rasch mich mit ihren Eigenarten zu arrangieren- nein, tatsächlich gewann ich sie mit der Zeit sehr lieb und konnte mich gut in ihre Person und die Welt des Buches hineinversetzen. Selbst Hades, der Gott der Unterwelt, entpuppte sich als viel sympathischer als angenommen und entsprach dadurch nicht dem üblichen festgefahrenen Bild, was mir persönlich sehr gefiel und einen ganz frischen Blick auf die Totenwelt ermöglichte. Aber auch in den anderen Gottheiten erkannte man deren Charakter hervorragend und man entwickelte entsprechend Sympathien.

Ein Großteil der Handlung beschäftigte sich naturgemäß auch mit dem Aufbau des Crucrible-Spiels und der zu bestehenden Heldentaten. Diese legten sehr viel Kreativität zutage und spiegelten dennoch die jeweilige Gottheit sehr schön wider, wodurch sich auch eine äußerst abwechslungsreiche Handlung ergab. Abgerundet wurde diese durch Hades Motivation und der langsam entstehenden Zuneigung zwischen ihm und Lyra. All dies wirkte auf mich durchdacht und, abgesehen von eher unwichtigen Nebensächlichkeiten, sehr schlüssig. Auch las sich das Buch leicht und flüssig. Atmosphärisch verzichtet es erstaunlicherweise zu Gunsten von Empathie und sozialem Handeln, auf allzu große Grausamkeiten. Romanze und Spiele fügten sich dadurch wunderbar und ohne sich gegenseitig zu behindernd, ineinander. Unvorhersehbare Handlungen und Spielverläufe und miteinander verstrickte Begebenheiten aber hielten dennoch die Spannung konstant sehr hoch.

Begeistert und mMn absolut gerechtfertigt vergebe ich daher 5 von 5 Amphoren voll feinsten Nektars!

Bewertung vom 01.11.2024
Die Winterschwestern
Bertrand, Jolan C.

Die Winterschwestern


sehr gut

Der Mythos dieses Buches erzählt, dass zwei Schwestern das Gesicht des Winters bestimmen. Eine ist sanft und verkörpert die schöne Seite des Winters. Die andere jedoch bringt eisigen Frost und Stürme.
Doch eines Tages verschwindet die kleine Schwester. Vor Kummer sucht die größte Schwester unermüdlich, doch sie findet sie nicht.
Die Winter wurden für die Menschen dadurch hart und entbehrungsreich- auch für Alfreds Clan. Als aber dann auch noch der Menschen liebster Besitz verschwindet, entscheidet sich Ragnar, Alfreds Onkel, von den diebischen Trollen ihr Hab und Gut zurückzufordern. Doch allein geht er nicht. Auch Alfred macht sich auf den Weg.

Als ich dieses Buch las, drängte sich mir unweigerlich ein Bild auf, wie diese Geschichte am Lagerfeuer in einer Winternacht irgendwo im Norden von einem Geschichtenerzähler vorgetragen wird, während sich Menschen um ihn scharen und andächtig lauschen, so treffend wirkt diese Form der Erzählung und deren von Magie und Mythologie durchwirkte Handlung. Dennoch enthält die Geschichte um die Winterschwestern auch modernere Einflüsse wie z.B. auch Ragnars Person und transportiert zugleich wichtige und zeitlose Werte.
Dank der Ursache des Verschwindens der Schwester aber, erscheint die Handlung auch zugleich etwas wirr und düster. Nicht selten wiederholen sich Dialoge ähnlicher Art, so dass, trotz der hervorragenden und nordisch anmutenden Illustrationen, mein Kind rasch das Interesse an der Geschichte verlor. Mir selbst aber gefiel sie gut und ich könnte mir durchaus vorstellen dass sie auch den Geschmack älterer Kinder treffen kann. Grundkenntnisse in nordischer Mythologie ( vor allem seine Hauptgötter) sind für die Handlung von Vorteil- oder man nutzt das, an die Handlung anschließende Glossar des Buches.

Bewertung vom 26.10.2024
Kopf leer, Herz voll (MP3-Download)
Caspar, Nat

Kopf leer, Herz voll (MP3-Download)


ausgezeichnet

Okay, zugegeben… das mit der Vergesslichkeit war etwas seltsam. Doch sonst ging ich in dieser Geschichte regelrecht auf! Auch als CIS ist dieses Buch wunderschön zu hören. Beide Charaktere wirken so lebendig und echt und ihre Liebesgeschichte wie aus dem Leben gegriffen. Mir gefällt das Zwischenmenschliche der Handlung gut, auch sind die Höhen und Tiefen, das Sehnen und das sich einander näher kommen wunderbar umschrieben und ohne in Kitsch abzudriften. Es sollte mehr Romane wie diesen geben!

Bewertung vom 26.10.2024
Dieser Moment als Santa Claus mein Wohnzimmer putzte (MP3-Download)
Erhard, Franziska

Dieser Moment als Santa Claus mein Wohnzimmer putzte (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die perfekte vorweihnachtliche Geschichte! Wunderbar cosy, humorvoll erzählt und mit einer Messerspitze Magie. Ich liebe es!
Fine ist wirklich ein wundervoller Charakter, offen und warmherzig, doch Christan toppt sie sogar noch. Wer wünscht sich nicht einen Chef oder gar Mann wie ihn? Es fällt leicht sich in der Gedchichte zu verlieren, welche zugleich modern als auch sehr romantisch wirkt. Toll!

Bewertung vom 26.10.2024
Skogland brennt / Skogland Bd.3
Boie, Kirsten

Skogland brennt / Skogland Bd.3


sehr gut

Skogland? Was ist das? Bis zum Ende konnte ich dieses Land nicht so ganz greifen. Ja, auch ohne Vorkenntnisse taucht man in die Geschichte ein, begreift politische Entwicklungen und fiebert mit. Doch immer hatte ich das Gefühl als fehlten mir Hintergrundinformationen. Daher empfehle ich diese Reihe unbedingt chronologisch zu lesen.
Die Handlung selbst fand ich als überaus durchdacht. Boie entwickelte das Bild einer Welt, welches sehr real auf mich wirkte, ohne dabei heute existierende Ländergrenzen zu nutzen. Dennoch prägte eine Spaltung, Ungerechtigkeit und Rassentrennung die Menschen, die sie langsam abzubauen versuchen. Ein schwieriges Thema, dass einen sehr nachdenklich stimmt und Parallelen ziehen lässt.

Bewertung vom 26.10.2024
Alice und die Geister von nebenan
Davies, Jacqueline

Alice und die Geister von nebenan


sehr gut

Dieses Buch ist ein Geisterbuch, das nicht darauf aus ist den Leser zu gruseln. Vielmehr befindet sich auf seinen Seiten eine wirklich herzerwärmende Geschichte von Menschen, die durch ihren Tod gehindert wurden ihre Herzensangelegenheiten abzuschließen.

Alice, das Mädchen, das frisch ins Nachbarhaus zog, ist vom leerstehenden und abbruchreifen Haus fasziniert. Doch während sie sich daran macht das „Herz“ des Hauses zu reparieren, macht sie die erstaunliche Entdeckung von Seelen, die dieses Haus es noch immer bewohnen und beginnt ihnen zu helfen.

Die Stimmung des Buches ist wirklich wunderschön und die in der Geschichte vorkommenden Geister wurden auf eine tolle Weise dargestellt und beschrieben, oft kaum stofflich aber durchaus sehr präsent. Man taucht in die Geschichten dieser Menschen ein und erfährt viel von ihrem Leben. Besonders gefiel mir dabei Ivys unerledigte Aufgabe. Sie brachte mich sehr zum Schmunzeln und erinnerte mich an den eigenen noch ausstehenden Bibliotheksbesuch. Aber auch von Alice war ich sehr angetan. Sie ist ein äußerst selbstständiges Mädchen mit, für ihr Alter beeindruckenden Fähigkeiten. Sie wächst in für Deutschland, eher ungewöhnlichen Umständen auf, ist Tochter einer Professorin, Freilernerin und besitzt ein erstaunliches handwerkliches Geschick. Doch leider werden im Verlauf der Handlungen auch Kindern weniger geläufige Themen angesprochen und im Collegegebrauch übliche Fachtermini verwendet, was zwar die Handlung authentisch wirken lässt, Kindern aber das Verstehen erschwert.

Gegen Ende des Buches jedoch verändert sich die Handlung nochmals spürbar. Es wird etwas chaotischer, es geschieht viel zeitgleich. Gleichzeitig werden lose Handlungen verknüpft und stimmig abgeschlossen. Nicht alle davon hätte ich persönlich so gebraucht, dennoch ergeben sie ein durchaus passendes Ganzes.

Mein Fazit: Ein schönes gruselfreies Halloweenbuch, was jedoch bei lesenden Kindern evtl. die ein oder andere Frage aufwerfen mag. Gemäß des Freilernens könne dadurch dann der Rat und die Hilfe eines Erwachsenen nötig werden.

Bewertung vom 25.10.2024
Sepp, was machst du?
Schellhorn, Sepp

Sepp, was machst du?


sehr gut

Zugegeben, ich kannte den Autor und Koch zuvor nicht, wurde jedoch dank dieses Buches auf ihn aufmerksam und folge ihm seither auf Instagram.

So bodenständig wie er sich dort gibt, wirkt auch dieses Buch. Rezepte werden mit kleinen Anekdoten eingeleitet, die tatsächlich den Charakter der „Sepp, was machst du?“-Shorts einfangen und dem Buch einen recht persönlichen Touch verleihen.

Auch die Auswahl der ReSEPPte empfand ich als größtenteils gelungen und sehr alltags- und anfängertauglich. Selbst geschmacklich konnte das bisher von mir Getestete durchaus überzeugen.
Einzig vermisse ich bei den Rezepten Angaben zu Zeit und Portionen und möchte auch auf teilweise etwas ungenau formulierte Angaben aufmerksam machen, welche wohl der Routine eines Kochs geschuldet sind.
Selbst wenn sich bei mir beim Fisch in Zeitungspapier leider gesundheitliche Bedenken bezüglich Druckerschwärze regen, haben mir viele Gerichte äußerst gut gefallen. Ich habe dadurch einige neue Anregungen erhalten, sowie auch Variationen mit bereits bekannten Gerichte, welche ich zukünftig gerne in unseren Speiseplan aufnehmen werde.
Die Gestaltung des Buches kommt mit einem spürbaren Retro-Touch daher, welcher meiner Meinung die hier vorgestellte bodenständige Küche schön unterstreicht. Nichts wirkt gekünstelt, nichts groß „zurecht gemacht“ und dennoch sehr appetitlich.

Trotz kleinerer Kritikpunkte kann ich dieses Buch guten Gewissens weiterempfehlen und sehe seine Stärke vor allem in seiner Alltagstauglichkeit.

Bewertung vom 20.10.2024
Mit Michael Martin um die Welt - Unsere wundervolle Erde
Martin, Michael;Taube, Anna

Mit Michael Martin um die Welt - Unsere wundervolle Erde


sehr gut

Dieses Buch nimmt den Leser mit durch die verschiedenen Länder der Welt. Beginnend in der Arktis reist man gemeinsam mit Michael Martin über Sibirien, Mongolei, Himalaya, arabische Halbinsel und dem Ostafrikanischen Graben bis nach Namib. Dieses Buch ist jedoch nur das erste einer zweiteiligen Serie. Band 2 erscheint im Herbst ’25 und vervollständigt Martins Reise.

Ausgehend vom Cover habe ich ein Buch erwartet, welches sich hautsächlich mit der Flora und Fauna verschiedener Regionen beschäftigt und geologische Besonderheiten beschreibt. Diese sind zwar tatsächlich enthalten, doch Hauptschwerpunkte des Buches sind jedoch die Kulturen und Lebensweisen dort heimischer Menschen, ihre momentane Situation, Naturschutz und Ausbeutung.
Und dies überstieg in seiner Ausprägung leider noch das Interesse meines Kindes. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass etwas ältere davon begeistert sein könnten. Die Gestaltung ist sehr ansprechend und mischt Illustrationen mit Fotografien, Informationstexte mit Reiseberichten und Hintergrundwissen. Teilweise werden hierbei Begriffe verwendet, die Kinder nicht geläufig sein werden, es ist jedoch im Anhang ein Glossar enthalten, das einiges noch separat erklärt. Großteils aber beschreibt das Buch dennoch gut, durchaus auch altersentsprechend und interessant. Mir selbst gefiel auch die Auswahl der Themen und fand auch als Erwachsener so einiges Wissenswertes darin. Dank der Reiseberichte bekam man auch einen recht persönlichen und exklusiven Einblick, welcher die Informationen des Buches auf angenehme Weise unterstrich.

Schade nur, dass man noch so lange aufs Folgeband warten muss. Ich wäre gern sofort weiter zum Regenwald und dem pazifischen Feuerring gereist.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.