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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Bartie
Wohnort: 
Hagen i.Bremischen

Bewertungen

Insgesamt 198 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2010
Einfache Gewitter
Boyd, William

Einfache Gewitter


ausgezeichnet

Adam Kindred kommt nach London um sich für ein Forschungsstipendium am Imperial College zu bewerben. In einem italienischen Restaurant in Chelsea lernt er Philip Wang, den Chef-Entwickler eines berühmten Pharmakonzerns kennen. Dr. Wang vergisst im Restaurant seine Aktenmappe, die Adam ihm wenig später nach Hause bringt. Er findet den Wissenschaftler in seiner Wohnung mit einem Messer in der Brust. Er versucht noch Adam vor irgendwas zu warnen, leider stirbt er ohne seine Gedanken zu Ende auszusprechen. Adam gerät in Panik und flieht, aber er hat überall in der Wohnung seine Spuren hinterlassen und in dem Besuchsbuch ist er als letzter Gast eingetragen worden. Er versteckt sich am Ufer der Themse und entscheidet sich für ein Leben im Untergrund ohne eigene Identität.
Dieser Roman hat mich von Anfang an sehr fasziniert. Glaubwürdig und schonungslos erzählt der Autor vom Leben eines Menschen, der in einem Augenblick alles verloren hat: seine Familie, seinen Job, sein Geld, sein bequemes und abgesichertes Leben. Die Lage scheint ausweglos zu sein. Aber der Leser wird eines Besseres belehrt. Das Beispiel von Adam Kindred zeigt, dass man in jeder Lage seines Lebens entscheiden und agieren kann; obwohl ich nicht alles, was er unternommen hat, nachvollziehen und begrüßen kann.
Auch der Schreibstil von William Boyd hat mir sehr gefallen. Sehr flüssig und extrem anschaulich erzählt der Autor diese Geschichte, die äußerst spannend und unterhaltsam ist. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand lassen und habe mir vorgenommen, auch die anderen Bücher von diesem Autor zu lesen.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2010
Die Gabe der Jungfrau
Zinßmeister, Deana

Die Gabe der Jungfrau


ausgezeichnet

In diesem Buch begibt sich der Leser auf eine Reise durch die deutschen Länder im Jahre 1525. Es ist eine gefährliche Zeit: die Zeit des Bauernkrieges in Deutschland.
Die Reise beginnt in der Kurpfalz auf einem Bauernhof. Dort wohnt Anna Maria mit ihrem Vater Daniel Hofmeister und ihren vier Brüdern: Jakob, Peter, Matthias und Nikolaus. Zu Zeit kann man nur den ältesten und den jüngsten Bruder auf dem Hof treffen. Peter und Matthias wurden von dem Vater in den Krieg geschickt und man weißt nicht, wo sie sich gerade befinden. Aber Anna Maria ahnt was Böses; vor kurzem hat sie einen schrecklichen Traum gehabt, in dem sie einen von den Brüdern tot gesehen hat. Alle wissen, dass das Mädchen über eine seltene Gabe verfügt: sie kann in ihren Träumen den Tod voraussehen. Um ihre Bruder vor drohender Gefahr zu warnen, begibt sich das tapfere Mädchen auf die Suche und bald befindet sie sich selbst in einer großen Gefahr.

Die Geschichte von Anna Maria und ihrer Familie hat mich von Anfang an in Atem gehalten. Das Mädchen begibt sich auf eine gefährliche Reise und die Autorin weiß fesselnd und überzeugend darüber zu berichten. Anschaulich und packend erzählt Deana Zinßmeister über das Leben im 16. Jahrhundert in Deutschland: bildhaft und lebensnah wurden unter anderen die Arbeit auf dem Bauernhof, Jagdszenen oder die Szenen in den Wirtshäusern dargestellt. Auch erfährt man vieles über die historischen Hintergründe und lernt einige Details über die damaligen Ereignisse und ihre Hauptfiguren kennen. Man merkt, dass die Autorin gründlich recherchiert hat. Die Sprachweise und der Erzählstil sind sehr ansprechend. Die Protagonisten kommen authentisch rüber; ihre Gefühle, Sorgen und Ängste kann man sehr gut nachempfinden.
Für mich war es eine sehr gelungene historische Reise, auf der ich viel erfahren und miterleben könnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2010
Stumm
Hayes, Sam

Stumm


sehr gut

Seitdem Julia ihre schwer verletzte Schülerin Grace im Straßengraben gefunden hat, kann sie nicht mehr zu Ruhe kommen. Sie ist eine allein erziehende Mutter von zwei Kindern: Alex ist elf und Flora acht. Sie macht sich Sorgen um Alex, wenn er stundenlang wegbleibt und dann verdreckt nach Hause kommt. Die Tochter Flora ist stumm und braucht besonders viel Liebe und Zuneigung. Auf den Vater von den beiden Kindern ist kein Verlass. Julia hat sich von ihm wegen seiner Alkoholprobleme getrennt. Zwar besucht er die Kinder und unternimmt immer was mit ihnen, aber er ist unzuverlässig: Auch wenn er mit den Kindern unterwegs ist, kann er auf das Alkohol nicht verzichten. Jetzt muss Julia auch ihrer Mum helfen, die seit einiger Zeit kein Wort mehr spricht. Und auch die zwei Pflegekinder, die bei ihrer Mutter wohnen, müssen versorgt werden.
Das Verbrechen an Grace kann Julia nicht aus dem Kopf gehen. Wollte die schwer verletzte Schülerin ihr irgendwas sagen, bevor sie verstummt worden ist? Hat sie mit dem Wort „Doktor“ nur um Hilfe gefleht? Obwohl alle Beweise gegen den Doktor David Carlyle sprechen, glaubt Julia an seine Unschuld. Sie hat sich in den charmanten Arzt verliebt und außerdem ist sie ihm sehr dankbar für die Pflege ihrer Mutter. Bei ihm findet sie die Stabilität und Zuverlässigkeit, die sie so sehr in ihrer kaputten Ehe vermisst hat.
Ich fand das Buch von Anfang an sehr spannend. Ich konnte die Zeit und Welt um mich herum vergessen. Einfühlsam und gefühlvoll beschreibt die Autorin Julias Sorgen und Probleme. Ihr Schreibstil ist flüssig und anschaulich, die Geschichte sehr am Leben orientiert und glaubhaft. Die hier ständig wechselnde Erzählperspektive hat mir sehr gefallen: Auf diese Weise konnte ich einige Ereignisse und die Beweggründe der Einzelpersonen besser nachvollziehen. Und auch wenn man Einiges nicht verstehen kann und es selber anders machen würde; ist es im wahren Leben anders? Fragen wir uns nicht oft: Warum habe ich es (nicht) so gemacht?

Bewertung vom 24.03.2010
Eisiges Blut
Masello, Robert

Eisiges Blut


ausgezeichnet

Michael wollte mit seiner Freundin Kristin die ganze Welt erforschen. Der tragische Unfall in den Kaskaden machte jedoch diese Pläne zunichte. Seitdem liegt Kristin in Koma und Michael, der sich des Unfalls schuldig fühlte, hat sich total aus dem aktiven Leben zurückgezogen. Doch dann bekommt er von dem Redakteur des Eco Travel Magazins einen Auftrag, der ihn auf das Ende der Welt versetzt: er soll über das Leben und die Arbeit auf einer Forschungsstation auf dem Südpol berichten. Er sieht den Auftrag als eine Chance mit der Vergangenheit abzuschließen, nimmt Abschied von Kristin und fliegt in die Antarktis.
Beim Tauchen in dem Polarmeer entdeckt er auf dem Meeresgrund eine Weinflasche liegen. Bei dem Versuch die Flasche anzuheben, kommt er näher an ein Gletschereis, in dem zwei eingefrorene Gestalten verborgen waren: eine Frau und ein Mann, beide aus einer anderen, längst vergangenen Welt. Dieser Fund und die Versuche dem geheimnisvollen Par zu helfen, ändern vollkommen das Leben auf der Forschungsstation und das von Michael.
Ich habe das Buch in vollen Zügen genossen. Vielleich weil ich weder einen Thriller noch einen Roman über Vampire erwartet habe. Die Lebensgeschichte des im Eis gefangengehaltenen Paares klang für mich wie ein Märchen und ich habe gehofft, dass sie wie fast jedes Märchen, glücklich endet. Die Kapitel über die Ereignisse und das Leben im neunzehnten Jahrhundert fand ich sehr interessant. Auch den Handlungsstrang über das Leben auf dem Südpol und die Forschungsarbeiten dort fand ich sehr informativ und faszinierend.
Für mich war es eine erholsame fantasievolle Lektüre.

Bewertung vom 24.03.2010
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


sehr gut

Eine Scheidung ist immer ein Schock, egal nach wie viele Ehejahren. Und dass man nach jedem Verlust trauert, ist auch völlig menschlich. Deswegen kann ich die Reaktion von Clara auf das Ende ihrer Ehe gut nachvollziehen. Und es ist gleich, ob mir ihr Benehmen gefällt oder nicht. Viel wichtiger ist es, dass sie sich aufrappeln konnte, dass sie Mitteln und Wege gefunden hat über ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie hatte viel Glück gehabt: Freundliche, hilfsbereitete Nachbarn, eine neue Freundin, ein eigene „Hütte“, wo sie das Erlebte verarbeiten konnte, einen treuen Freund: ihr Hund Tom. Und was nicht ohne Bedeutung war: die finanzielle Unabhängigkeit.
Diese neue selbstbewusste Clara bekam auch Chancen ihr Gefühlsleben neu zu ordnen. Und was ich sehr gut finde: Sie hat alle Chancen, die ihr das neue Leben bot, ausgenutzt.
Ein sehr kluges realistisches Buch. Mit viel Gefühl und Humor schildert die Autorin Claras Erlebnisse. Die Geschichte ist sehr interessant, so was kann jeder Frau passieren. Und auch die wunderschönen bildlichen Beschreibungen von Portugal wecken im Leser die Lust auf eine Reise dorthin. Besonders romantisch fand ich die Geschichte mit blühenden Mandelbäumen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2010
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


ausgezeichnet

Ein Treffen der Herzen heißt ein Kapitel dieses Buches. Ich würde die ganze Geschichte so nennen.
Während eines Familienausflugs wurde Macks jüngste Tochter entführt und wahrscheinlich ermordet. Die ganze Familie leidet deswegen, aber besonders Mack, der sich schuldig fühlt. Seine Trauer und die grenzenlose Wut auf Gott bestimmen sein Leben, er wurde depressiv. Doch vier Jahre später, er ist immer noch in „großer Traurigkeit“, bekommt er einen seltsamen Brief. Es ist eine Einladung vom Papa (so nennt Nan, seine Frau, den Gott). Er lädt ihn für ein Wochenende in die Hütte, wo die kleine Missy entführt wurde. Obwohl Mack an der Glaubwürdigkeit des Briefes zweifelt, nimmt er die Einladung an und fährt hin. Dort verbringt er die Zeit mit dem Gott, der sich ihm in drei ungewöhnlichen Personen darstellt, damit er ihn besser kennenlernen und verstehen kann. Es ist ein Wochenende, das Macks Leben vollkommen verändern wird.
Es ist ein außergewöhnliches Buch über Gott und menschliches Schicksal, über Leid und Tränen, Glauben und Freude. Hier findet man einfache Antworten an manche scheinbar unerklärbaren Fragen. Diejenigen, die an Gott glauben, werden ihn noch mehr lieben und viele werden das Buch, wie ein Gebet, immer wieder lesen wollen. Alle Leser gewinnen den Mut ein bisschen besser zu sein und hoffnungsvoller in die Zukunft schauen

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2009
Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe / Tante Dimity Bd.1
Atherton, Nancy

Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe / Tante Dimity Bd.1


ausgezeichnet

Jeden Abend hat Loris Mutter ihr Geschichten über die geheimnisvolle Tante Dimity erzählt. Es waren witzige und sehr kluge Geschichten; später haben sie Lori viel Mut und Kraft im Leben gespendet. Als Lori vom Tod der Tante Dimity erfährt, ist sie gerade geschieden, hat kein Job und kein Geld, ihre Mutter lebt auch nicht mehr. Von der Anwaltskanzlei Willis & Willis erhält Lori eine Einladung: sie soll das Erbe von Tante Dimity antreten. Hier beginnt das Märchen, in dem Lori die Hauptrolle spielt. Sie bekommt viel Geld und kann sich all ihre Wünsche erfüllen. Sie lernt den jungen, etwas schüchternen Bill Willis Junior kennen, der ihr den Himmel voller Sternschnuppen zeigt und ihr Ihre Lieblingsblumen, tiefblaue Schwertlilien, schenkt. Bill steht ihr mit Rat und Tat zur Seite, als sie die Bedingung des Testaments erfüllen muss: einige Zeit im kleinen Cottage der Tante Dimity zu wohnen und ihr Geheimnis zu entdecken und das Problem zu lösen.
Die ganze Geschichte ist für mich wie ein modernes Märchen, in dem viele Wünsche in Erfüllung gehen. Sehr spannend und flüssig geschrieben sorgt für viel guter Unterhaltung für Jung und Alt. Man füllt sich in eine andere Welt versetzt, vergisst eigene Sorgen und Probleme.
Sehr empfehlenswert ist diese Lektüre für alle, die gerne träumen und nach Glück suchen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.