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Anndlich
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B

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Insgesamt 276 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Mein Gott Walter

Der knapp sechzigjährige Postbote Walter wird strafversetzt: er soll in der Christkindfiliale in Engelskirchen die Weihnachtswünsche der Kinder beantworten. Schnell gehen Walter die Wünsche der Kinder auf die Nerven, doch dann findet ein Brief an Gott den Weg zum Christkind und Walter höchstpersönlich kümmert sich um den unzustellbaren Brief.
Denn der zehnjährige Ben möchte weder eine neue Playstation, noch das neuste iPhone. Ben möchte lediglich wissen, wie man einen Klempner ruft. Zwischen Walter und Ben entsteht ein reger Briefwechsel und Walter erfährt immer mehr über das traurige Leben des Jungen.
Kann Walter dem Jungen helfen und ihm einen wahren Freund zur Seite holen oder endet es genauso dramatisch wie mit seinen eigenen Familienangelegenheiten?

Walter wird als ‚unbeliebter‘ Zeitgenosse angekündigt und das ist er für sein Umfeld wohl auch, bei mir konnte er hingegen Sympathien wecken. Sein Zwist mit dem ‚Empfänger‘ Herrn Leyendecker wurde auf erfrischend humoristische Weise erzählt. Wohl auch ein Streit, bei dem Walter ebenso nicht gut wegkommt, doch seine Figur entwickelt sich ganz langsam zu einem absoluten Sympathieträger, der vom Schicksal geohrfeigt wurde.
Bei Ben hingegen gibt es keine Entwicklung von Sympathien, denn diese waren sofort da und seine Geschichte geht unter die Haut.

Die Geschichte ging mir von der ersten Seite an direkt ins Herz und ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Obwohl ich in diesem Genre nicht unbedingt überraschende Wendungen erwarte, konnten mich doch einige Handlungsstränge (positiv) überraschen, was letztendlich die Spannung auf das Ende erheblich steigerte.

Kein guter Mann von Andreas Izquierdo ist ein Roman, von dem ich nichts erwartet und so viel bekommen habe. Kaum eine Rezension ist mir in letzter Zeit so schwer gefallen, weil ich das Gefühl habe, dass kein Wort dem Buch gerecht werden kann. Es hat mich im Herzen berührt und die Tränen fließen lassen. Ein absolutes Highlight in diesem Lesejahr!

Bewertung vom 29.10.2023
Der Mentor
Diel, Svenja

Der Mentor


sehr gut

Starkes Debüt

In einem Wald werden zwei Frauenleichen gefunden, in deren Nacken die römischen Zahlen I und III eingeritzt wurden. Doch von Nummer II fehlt die Spur. Die Heidelberger Kommissare Jakob Krohn und Yeliz Demir sind alarmiert und sie bekommen Unterstützung von Magnus Herzberg und Nova Winter vom LKA München. Auf der Suche nach dem Täter geraten sie in die Fänge der Uni und ihren studentischen Geheimbünden

Der Mentor ist der Debütthriller von Svenja Diel. Die Autorin hat einen mitreißenden Schreibstil, durch die kurzen Kapitel und gut getimten Perspektivwechsel ist der Thriller in einer rasenden Geschwindigkeit gelesen. Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch, wenngleich die Überraschungseffekte eher gering sind. Doch obwohl die Auflösung mich nicht überraschen konnte, konnte mich das Finale und dessen Umsetzung überzeugen und begeistern.

Die Figuren konnten mich überzeugen, vor allem Jakob Krohn und Nova Winter waren gut charakterisiert und tiefgründig gezeichnet. Hingegen blieben Yeliz Demir und Magnus Herzberg eher blass, was mich jedoch auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Der Mentor ist ein gelungenes Debüt von Svenja Diel und macht Lust auf weitere Titel aus ihrer Feder!

Bewertung vom 28.10.2023
Der Achte Tag
Salerni, Dianne K.

Der Achte Tag


ausgezeichnet

Was würdet ihr mit einem weiteren Tag machen?

Der 13-jährige Jax wacht eines Tages auf und muss feststellen, dass er alleine auf der Welt ist. Verzweifelt versucht er die Ursache des Problems zu finden, doch am nächsten Tag ist alles wieder beim Alten und er muss sich wieder mit seinem 18-jährigen Vormund Riley Pendare rumschlagen. Doch von Riley erfährt er, dass Jax die Fähigkeit hat, einen achten Tag zu erleben und dass es in dieser Welt Menschen gibt, die nur an diesem besonderen Tag existieren. Jaxs Nachbarin Evangeline ist eines dieser besonderen Mädchen, die schon bald darauf von anderen gejagt wird, um die Welt zu verändern. 
Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt und Jax gibt alles, um seine Freundschaft und die Welt zu retten.

Der Achte Tag ist der Beginn einer Trilogie, dessen Folgebände bereits für 2024 angekündigt wurden. Dianne K. Salerni hat eine fesselnde Welt erschaffen, deren Idee magisch, mystisch und wahnsinnig interessant ist.

Der Protagonist Jax Aubrey ist ein absoluter Sympathieträger. Sein Wesen ist so unglaublich positiv, loyal und hilfsbereit, dass man ihn nur ins Herz schließen kann. Generell sind die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und nehmen eine tolle Entwicklung. Die Freundschaft zwischen Jax und Evangeline ist absolut bezaubernd und zeigt, dass kleine Gesten eine Freundschaft zu etwas besonderem machen können.

Die Story um den achten Tag der Woche hat mir sehr gut gefallen und ich bin absolut gespannt, welche Entwicklung in den folgenden Bänden genommen wird. Fasziniert habe ich das Buch begonnen, voller Vorfreude auf die nächsten Teile habe ich das Buch geschlossen.

Bewertung vom 26.10.2023
Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
McFarlane, Mhairi

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse


sehr gut

Wenn die Lüge zur Wahrheit wird

Die Oberstufenlehrerin Roisin Walters hat das Gefühl ihren langjährigen Lebensgefährten Joe Powell nicht mehr richtig zu kennen. Joe hat es vom mittellosen Autoren zum erfolgreichen Drehbuchautoren und mit seinem neusten Projekt Roisin weit von sich gestoßen, denn er hat ein traumatisches Kindheitserlebnis von ihr verwendet, das sie nur ihm anvertraut hat. Geschockt von dieser Erkenntnis, findet Roisin weitere Parallelen und stellt ihre Beziehung zu Joe in Frage. Auf der Suche nach der Wahrheit bittet sie Matt um Hilfe und verliert sich dabei selbst in ihrer Gefühlswelt.

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse von Mhairi McFarlane war mein erstes und bestimmt nicht letztes Buch der Autorin. Der Einstieg ins Buch fiel mir jedoch nicht ganz so leicht, die Rückblende und die Vielzahl der Mitglieder des Freundeskreises hatten zuerst für Verwirrung gesorgt. Doch dies hat sich bald gelegt und ich konnte mich voll auf die Story konzentrieren, die in der ersten Hälfte eher in ruhig war und vor allem dafür sorgte, dass die Charaktere tiefgründiger gestaltet wurden und den Leser emotional näher kamen.

In der zweiten Hälfte des Buches zog dann auch die Story an und das Gespann um Roisin, Joe und Matt bekommt viel Aufmerksamkeit, vor allem Joe Powell war dabei ein spannender Charakter und auch Roisins Gedankenwelt war überaus interessant und hat in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken angeregt. Einige Entwicklungen konnten mich jedoch nicht ganz überzeugen, oder gingen mir am Ende zu schnell. Dennoch hat mich Between Us sehr gut unterhalten, sodass ich mit Sicherheit auch andere Werke der Autorin lesen werde.

Bewertung vom 26.10.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


gut

Eine tödliche Familie

Ernie Cunningham liebt Krimis und schreibt am liebsten darüber, wie man einen guten Krimi verfasst. Seine Familie könnte aus einem dieser Bücher entsprungen sein, denn als Ernie seinen Bruder Michael wegen Mordes angezeigt hat, liegt der Familiensegen schief und die Familie macht Ernie dafür verantwortlich. Beim alljährlichen Familientreffen in einem verschneiten Skiressort soll erstmals auch wieder Michael dabei sein und ausgerechnet am Abend vor seiner Ankunft taucht eine Leiche auf. Da die Hilfe der örtlichen Polizei aufgrund der Witterungsverhältnisse auf sich warten lässt, übernimmt Ernie die Ermittlungen.

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen ist der erste Band der Die mörderischen Cunningshams Buchreihe von Benjamin Stevenson.

Besonders gut hat mir der Wortwitz von Ernie Cunningham gefallen, der uns die Geschichte präsentiert und sich als Erzähler des Krimis darbietet. Der Vergleich mit Agatha Christie passt insofern, dass wir auch hier als Leser sehr gut Miträtseln können.
Dennoch konnte mich der Krimi nicht komplett abholen, vor allem das Stilmittel gewisse Inhalte des Krimis vorab zu erwähnen, konnte mich nicht überzeugen. Im Gegenteil, dies minderte meine Lesefreude und die Spannung erheblich. Auch die ständigen Erwähnungen, was einen guten Krimi ausmacht, hatte einen solchen Effekt und sorgte möglicherweise auch dafür, dass mich der finale Showdown nicht überraschen konnte.

Für alle die Krimis im Stile Agatha Christies lieben und die sich am Stilmittel des Aufzählen zukünftiger Ereignisse nicht stören, ist Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen mit Sicherheit genau das Richtige.

Bewertung vom 26.10.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


ausgezeichnet

Ein Ausflug ins verschneite Schweden

In der Stadt Östersund, nördlich von Stockholm, wird der Klimaaktivist Mats Anderberg erschossen vorgefunden. Die Stockholmer Kriminalpolizei soll das örtliche Team unterstützen. Maya Topelius und ihr Partner Pär Stenqvist machen sich auf den Weg, um den Fall zu lösen.
Im Herzen so kalt ist der Auftaktband einer Reihe um Maya Topelius und Pär Stenqvist. Sandra Åslund hat mit den beiden ein sympathisches Ermittlerduo erschaffen, das auch in der Kombination mit ihren Kollegen Sonny und Hilding gut funktionierte. Doch nicht nur die Ermittler konnten Sympathien wecken, auch die Nebencharaktere hatten teilweise ein spannenden Background, sodass man gerne aus ihrer Sicht gelesen hat. Ein kleines Highlight war für mich die Perspektive der neunjährigen Frida. Doch auch das Band zwischen den Freundinnen Maya, Sanna, Emely und Clara hat diesem Krimi etwas besonderes verliehen.

Das Mordopfer ist ein Klimaaktivist, weswegen auch die Forstwirtschaft in Schweden sehr präsent erwähnt wurde und interessante Einblicke in dieses Gebiet gewähren konnte.

Der Fall um Mats Andersberg war durchaus spannend, wenn auch die Auflösung keine große Überraschung darbot. Das störte mich jedoch nicht, da der Krimi durch seinen roten Faden, den Schwedenvibes und einer unbeschreiblichen Wärme aufgrund der tollen Charaktere Punkten konnte.

Im Herzen so kalt konnte mich mit ins verschneite Schweden holen und neben unglaublich traurigen Schicksalsschlägen dennoch einen Wohlfühlfaktor übermitteln. Ich bin gespannt, wie es im zweiten Band mit dem Ermittlerteam weitergehen wird und freue mich bereits jetzt darauf, wieder nach Schweden reisen zu dürfen.

Bewertung vom 25.10.2023
Büchermenschen
Vernet, Stéphanie;de Cussac, Camille

Büchermenschen


ausgezeichnet

Die Entstehung eines Buches

Büchermenschen beschäftigt sich mit allen Themen rund ums Buch und zeigt den Lesenden auf, welche Personen an einem Buch mitwirken und wie viele Schritte das Buch gehen muss, um am Ende in unseren Händen zu liegen.

Spannend fing es bereits mit der Buchbindung an, die im ersten Augenblick ungewöhnlich ist und dann direkt aufzeigt, warum sie gewählt wurde. Eine spannende Machart und ein haptisches Erlebnis.

Die Aufmachung von Schrift und Bild ist ausgewogen. An einigen Stellen wird die Person in den Fokus gestellt, sodass wir weniger Text und eine größere bildliche Betrachtung, an anderen Stellen bekommen wir sehr viele Informationen.

Die Gestaltung des Buches ist sehr bunt und außergewöhnlich, was für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. An manchen Stellen hat die Hintergrundfarbe das Lesen allerdings erschwert, dies hätte man mit einer größeren Schriftgröße möglicherweise umgehen können.

Die Informationen des Buches sind ausgesprochen interessant und auch für Erwachsene an manchen Stellen bestimmt mit neuem Wissen geschmückt. Jeder Informationstext ist kurz gehalten, sodass die einzelnen Informationen gut aufgenommen werden können und durch passende Überschriften abgetrennt werden, zudem lockern einige Anekdoten den Sachanteil auf.

Besonders gut hat mir gefallen, dass wirklich nichts ausgelassen wurde und auch negative Rezensionen und ihr Wert ihren Weg ins Buch gefunden haben.

Bewertung vom 25.10.2023
Am Anfang der Welt / Solartopia Bd.1
Hume, Victoria

Am Anfang der Welt / Solartopia Bd.1


sehr gut

Im Einklang mit der Natur

Die sechzehnjährige Nova lebt allein mit ihrem besten Freund Finn zusammen auf dem Hochhaus Turris. Unter ihnen herrscht die Gefahr, ein giftiger Smog, der für den Tod sorgt und immer näher kommt. Es kommt der Tag, an dem der Smog Novas Garten erreicht und die beiden Freunde machen sich auf dem Weg, um ihren Garten zu retten. Auf der Suche nach der Heilpflanze muss Nova erkennen, dass die Welt nicht so ist, wie sie es immer gedacht hatte und findet mit Jett einen weiteren Freund. Schafft sie mit ihm die Rettung von Turris oder wird die Gefahr noch größer?

Solartopia - Am Anfang der Welt ist der erste Band einer Future-Ficture-Dilogie. Wir erleben die Geschichte aus Sicht der sechzehnjährigen Nova, die seit Jahren ohne ihre Eltern und nur mit ihrem besten Freund Finn ums Überleben kämpft.

Der Beginn der Geschichte war für mich etwas holprig. Die Ich-Perspektive und die häufige Verwendung von Personalpronomen sorgte für einen recht simplen Schreibstil und durch die noch ruhige Story, wirkte dies sehr einfach. Doch das Weiterlesen hat mich eines besseren belehrt und durch eine überraschende Wendung, konnte ich den Schreibstil letztendlich anders wahrnehmen.

Die Idee hinter Solartopia finde ich interessant und mit Nova hat man eine Protagonistin erschaffen, die für Nachhaltigkeit steht und dies auch lebt. Ein Aspekt, der in der heutigen Zeit sehr wichtig ist. Das Bewusstsein für die Natur überträgt Nova ohne belehrend zu sein. Das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen, dennoch bin ich gespannt, wie es mit der Dilogie um Solartopia weitergeht und endet.

Bewertung vom 23.10.2023
Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1
Grauer, Sandra

Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1


gut

Falsche Erwartungen, dennoch eine tolle Geschichte!

Die siebzehnjährige Valentina steht kurz davor zu einer La Catrina zu werden, eine Figur des mexikanischen Tag der Toten. Als solche hat Valentina die Macht Tote zu sehen, verlorene Seelen ins Reich der Toten zu führen und die Zwischenwelt zu betreten. Doch Valentina schwebt in Gefahr, denn die Menschen haben Angst vor den übernatürlichen Wesen und gehen auf die Jagd nach ihnen. Ausgerechnet in der Vodoohexe Lily findet Valentina eine Vertraute, doch kann sie ihr wirklich trauen oder hat Lily andere Pläne mit Valentina?

Flowers & Bones ist der erste Band einer Dilogie um das Mädchen Valentina, das die besondere Gabe der La Catrina besitzt. Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven. Neben Valentina lernen wir so auch die Perspektive ihres Zwillingsbruders Emiliano kennen und die der Vodoohexe Lily. Drei Perspektiven die unterschiedlicher kaum sein könnten und dem Buch einen rundum Blick verleihen.

Die Charaktere sind toll ausgearbeitet, wenngleich ich vor allem Emilianos Perspektive teilweise schwierig empfand. Doch das hat dem Buch noch mehr Tiefe verliehen.

Die Geschichte und ihren Plot fand ich durchaus gelungen, ebenso die Charakterentwicklung und das Verhalten der Figuren und dennoch konnte mich Flowers & Bones nicht vollständig abholen.

Mein Problem ist jedoch, dass ich dies gar nicht auf den Schreibstil der Autorin, fehlende Spannung oder einem uninteressanten Plot schieben kann, sondern auf falsche Erwartungen. Sowohl das Buchcover(,der Buchschnitt) und der Klappentext nehmen La Catrina und den Tag der Toten in den Fokus. Erwartet habe ich daher eine Stimmung, die diesem Fest in Mexiko gerecht werden kann. Leider ging es mir im Buch selbst dann zu stark um andere übernatürliche Wesen. Das alleine wäre wohl gar nicht das größte Problem gewesen, doch waren es Wesen, die ich nicht mit dem Tag der Toten in Verbindung bringen würde und auch den Handlungsort fand ich unpassend. Schade, denn alles andere fand ich super gelungen, sodass wohl jeder, der weniger La Catrina, weniger Mexiko und weniger Tag der Toten erwartet, seinen Spaß mit dieser Lektüre haben wird.

Bewertung vom 23.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


gut

Surreale Welt

Tom verschwindet spurlos. Schnell verdächtigt die Polizei Richard, der mit Tom zu besagter Zeit alleine im Wald unterwegs war und dessen abstrusen Aussagen ihn immer schuldiger wirken lassen. Keiner glaubt ihn mehr, da möchte Richard seine Unschuld beweisen und läuft direkt auf die Gefahr zu: ins Nachthaus. Kann Richard den skurrilen Fall auflösen und die Wahrheit aufdecken?

Das Nachthaus war mein erstes Buch des Autors Jo Nesbø und ich habe anhand des Klappentexts eine komplett andere Geschichte erwartet. Der Klappentext lässt einen normalen Kriminalfall erahnen, doch davon sind wir weit weg. Jo Nesbø hat eine surrealen Geschichte mit Horrorelementen erschaffen, die mich mit dieser Deklarierung auch besser abholen könnte. Da diese jedoch fehlt, habe ich einige Zeit gebraucht, um mich auf das Geschehen einlassen und die Geschichte genießen zu können.

Schade, denn Jo Nesbøs Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Geschichte ist auf den Punkt geschrieben. Keine großen Umschweife und dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Tiefe fehlen würde. Die Charaktere waren spannend und vor allem der Protagonist Richard eine eine interessante Entwicklung genommen. Die Geschichte war vollkommen rund und hatte einen tollen Plottwist, wenngleich das Ende mich nicht ganz überzeugen konnte.

Wenn man sich vorab darauf einlässt, dass Das Nachthaus einige surreale Aspekte besitzt und die Geschichte daher nicht immer sinnhaft erscheinen mag, dann hat man mit Sicherheit viel Spaß mit dieser Lektüre. Wer jedoch einen normalen Krimi/Thriller erwartet, der könnte eine groß enttäuscht werden.