Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Danni89

Bewertungen

Insgesamt 237 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2015
Hab ich selbst gemacht
Klingner, Susanne

Hab ich selbst gemacht


sehr gut

Die Idee: ein Jahr lang alles selber machen. Das klingt soweit recht simpel, wird schließlich nicht so schlimm sein, sich einen Pullover zu stricken und mal ein Brot zu backen. Aber wie viele Brote sind das dann im ganzen Jahr? Und was isst man in der Zeit jeden Tag aufs Brot? Was so einfach dahergesagt scheint, entwickelt sich so nach genaueren Überlegungen schnell zu einem Mammutprojekt, welches in erster Linie Ausdauer erfordert. Susanne Klinger, die Autorin des Buches „Hab ich selbst gemacht“, ließ sich dennoch von ihrem Vorhaben nicht abschrecken und startete so den ultimativen Selbstversuch und brachte ihre Erlebnisse und Ergebnisse dabei zu Papier. So kann der Leser vom ersten Brot über die effektive Nutzung des Gartens bis hin zum selbstgeschneiderten Kleid all ihre kleinen und großen Einzelprojekte gespannt nachverfolgen.

Das Buch ist dabei zunächst in die Jahreszeiten, beginnend mit dem Winter, und anschließend quasi in Tagebucheinträge unterteilt. Der Schreibstil der Autorin ist dabei recht angenehm und flüssig zu lesen, die Kapitel grundsätzlich weder zu lang noch zu kurz. Neben den konkret brauchbaren Tipps und Rezepten, die man diesem Buch entnehmen kann, hat mir die Tatsache besonders gut gefallen, dass sich hinten ein Anhang befindet, wo die während des Projektes genutzten Quellen thematisch geordnet aufgelistet sind.

Insgesamt handelt es sich bei „Hab ich selbstgemacht“ um einen gut gelungenen Erfahrungsbericht über die interessante Umsetzung einer extremen Idee. Auch ich freue mich mal über ein selbstgebackenes Brot; ein Szenario, in dem ich dies aber unumgänglich Woche für Woche machen muss, ist für mich fast unvorstellbar, so sehr es mir gelegentlich auch Spaß macht. Dass sich jemand einer solchen Herausforderung stellt und sie dabei dann auch noch (vom einen oder anderen zwangsläufigen Rückschlag mal abgesehen) relativ gut meistert, finde ich bewundernswert.

Bewertung vom 13.03.2015
What The Fact!
Taddl;Ardy

What The Fact!


sehr gut

Auch wenn mir die Wahl des Titels an sich schon gut gefällt, hätte mich dieses Buch rein optisch im Geschäft bestimmt nicht angesprochen. Ein Blick in dieses Büchlein lohnt sich aber definitiv, denn hier ist mal wirklich drin was drauf steht, nämlich völlig unnützes (gleichsam aber unterhaltsames) Wissen!

Auf rund 100 Seiten finden sich so sehr viele Fakten, die nicht nur alle denkbaren Themen abdecken, sondern wahrscheinlich auch jede mögliche Reaktion beim Leser: von „Nicht wirklich, oder?!“ über „Das ist ja gut zu wissen!“ oder „Toll, und wen interessiert's?“ bis hin zu „Das muss ich jetzt erstmal genauer recherchieren!“ ist wahrscheinlich alles dabei.

Grundsätzlich füllen hier alle möglichen komplett durcheinandergewürfelten Fakten, die im Schnitt zwei Zeilen umfassen, von Absätzen getrennt die Seiten, wobei auf jeder Seite jeweils eine Aussage fett gedruckt ist. Davon weichen nur eine Handvoll Themenseiten ab, die dann auch optisch etwas hervorgehoben sind und sich eben ausschließlich mit Fakten zu einem bestimmten Thema befassen.

In diesem Punkt liegt meines Erachtens dann auch die einzige wirkliche Schwäche des Buches: die Reihenfolge der Fakten ist wirklich absolut willkürlich und von diesen paar Spezial-Seiten abgesehen in keinster Weise thematisch unterteilt. Natürlich ist so der Überraschungseffekt größer, da man nie weiß, was einen als nächstes erwartet. Mir persönlich hätte eine genauere Einteilung jedoch besser gefallen. Diese müsste ja auch nicht zwangsläufig in Form von seitenlangen Kapiteln erfolgen; möglich wäre z.B. auch gewesen, dass immer nur eine Seite zu einem Thema gefüllt wird und sich dieses Thema dann innerhalb des Buches mehrmals wiederholt. Das ist aber eben nur mein persönlicher Geschmack.

Fazit: wenn man unnützes Wissen mag, ist dieses Buch bestimmt interessant und unterhaltsam – nur eine bessere Gliederung wäre schön gewesen!

Bewertung vom 12.03.2015
Die Sturmrose
Bomann, Corina

Die Sturmrose


sehr gut

Schon das blüten-umrankte Cover des neuen Romans von Corina Bomann lädt zum Träumen ein: in hellen Farbtönen gehalten ist ein alter Steg, der in die stürmische See hineinragt unter blau-grauem Himmel zu sehen.
In „Die Sturmrose“ geht es in erster Linie um Annabel Hansen, die sich seit ihrer Scheidung alleine um ihre kleine Tochter Leonie kümmert. Sie zieht von Bremen nach Binz auf Rügen und verliebt sich dort kurze Zeit später in ein altes Schiff, das den Namen „Sturmrose“ trägt. Während Annabel sich darum bemüht, den Kutter kaufen zu können, lernt sie Christian kennen, der ebenfalls an der „Sturmrose“ interessiert ist. Neben Auseinandersetzungen mit ihrem im Leben der gemeinsamen Tochter bis dato nicht mehr existenten Ex-Mann kommt Annabel mit Christians Unterstüzung nach und nicht nur der deutsch-deutschen Vergangenheit des Schiffes auf die Spur, sondern auch ihrer eigenen...
Neben einem Prolog und einem Epilog setzt sich der aus drei Teilen bestehende Roman aus insgesamt 36 Kapitel auf 553 Seiten zusammen.

Die Erzählweise in „Die Sturmrose“ erfolgt ein wenig anders als man es inzwischen vielleicht schon von Frau Bomann gewohnt ist: zwar spielt auch in diesem Roman die Vergangenheit wieder eine entscheidende Rolle, Handlungsstränge in der Vergangenheit nehmen quantitativ allerdings einen erheblich geringeren Teil des Buches ein. Diesmal werden keine Geschichten parallel erzählt und die Kapitel wechseln nicht ständig zwischen dem Jetzt und Damals. Hier finden sich nur etwa eine Handvoll Kapitel, die verschiedene Handlungen und Perspektiven in der Vergangenheit aufgreifen. Diese fallen dann zwar etwas länger aus als die restlichen Kapitel, im Großen und Ganzen bleibt die Gegenwart jedoch der Hauptschauplatz dieses Romans.
Der Schreibstil selbst hingegen ist gewohnt flüssig und atmosphärisch dicht, insgesamt also sehr angenehm zu lesen.
Das Einzige, das mich ein wenig gestört hat, war die Tatsache, dass ich mit den Figuren nicht wirklich warm werden konnte. Annabels Emotionen wirkten auf mich teilweise zu übertrieben und gerade weil sie ja auch an ihr Kind denken muss, empfand ich ihr (schnelles) Verhältnis zu Christian nicht besonders gut nachvollziehbar. Dafür wirkte der Handlungsverlauf selbst teilweise ein wenig zu vorhersehbar, was den Unterhaltungswert für mich allerdings nur unerheblich beeinrächtigte.

Fazit: eine sehr schön erzählte Familien- und Liebesgeschichte vor deutsch-deutschem Hintergrund, die trotz kleiner Schwächen gute Unterhaltung bietet.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2015
Der Pfad des schwarzen Lichts / Skargat Bd.1
Illger, Daniel

Der Pfad des schwarzen Lichts / Skargat Bd.1


gut

Mykar ist der Außenseiter in seinem Dorf. Alle verachten ihn, schimpfen ihn Skargat, ein Wechselbalg – sogar sein eigener Vater. Einzig Cay, Sohn des Dorfpriesters, schließt sich dieser Gesinnung der Allgemeinheit nicht an und wird Mykars einziger und bester Freund. Als aber Cays Freundin ums Leben kommt, ist man sich im Dorf dennoch schnell einig, dass es nur Mykar gewesen sein kann. Kurzerhand prügeln sie ihn gnadenlos nieder und wollen ihn im Wald verscharren. Mykar entkommt zwar, ist dem Tode zu diesem Zeitpunkt allerdings ohnehin schon fast mehr als nur nahe...
So verstreichen Jahre, bis Cay eines Tages des Mordes an einem Adligen beschuldigt wird. Von dessen Unschuld überzeugt beschließt Mykar, dass dies der Moment ist, für ihn zurückzukehren und seinen Freund aus dieser misslichen Lage zu befreien. Skurrile Unterstützung findet er bei seinem Abenteuer in Form des dem Alkohol nicht abgeneigten Adligen Justinius, dessen Magd Scara und später auch noch der mysteriösen Vanice.
Das schwarze Cover mit dem geheimnisvoll illuminierten Vogel und dem Totenschädel passt dabei nicht nur perfekt zu der düsteren Welt, in der der Roman spielt, sondern insbesondere Rabe und Totenkopf treten auch im Laufe der Geschichte in Erscheinung.
Aufgeteilt ist der 568 Seiten lange Debütroman von Daniel Illger in drei Teile mit insgesamt 65 Kapitel, sowie drei Prologen und einem Epilog. Die Kapitel werden ausschließlich aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei immer zu Beginn eines jeden Kapitels angegeben ist, wer der aktuelle Erzähler ist. So steht Mykar im kompletten ersten Teil des Buches im Mittelpunkt, im zweiten Teil wechselt er sich mit Justinius ab und im dritten Teil kommt noch Vanices Erzählperspektive hinzu. Ohne einen Ich-Erzähler kommen lediglich die vom Schwarzen Jäger und seiner Horde berichtenden Prologe der drei Teile, sowie der Epilog aus. Abgerundet wird das Buch dann abschließend mit einer ansprechend illustrierten Karte von Mykars Welt.
Auch wenn die wiederkehrende Aneinanderreihung sehr kurzer Sätze und das Springen zwischen Szenen stellenweise etwas abgehackt wirkt, ist der Schreibstil des Romans ist insgesamt dennoch in Ordnung und die nicht zu lang geratenen Kapitel flüssig zu lesen. Die Sprache selbst wirkt mit ihren Formulierungen und den vielen Kraftausdrücken auf mich für einen High-Fantasy-Roman unpassend und schon fast zu modern. Die Erzählweise ist dabei zwar schon sehr bildlich und auch die Umsetzung der Ich-Perspektive ist durchaus gelungen, allerdings konnten die Kapitel für meinen Geschmack keine so mitreißende und dichte Atmosphäre erzeugen, wie es etwa in den Prologen gelungen ist.
Diese Abschnitte über den Schwarzen Jäger sind zwar strategisch gut platziert und lassen den Leser lange darüber nachdenken, in welchem Zusammenhang sie mit Mykars Geschichte stehen, von diesem Handlungsstrang hatte ich mir zu Beginn der Lektüre jedoch insbesondere quantitativ mehr versprochen. Dafür sind im Laufe der 568 Seiten aber so viele andere Nebenhandlungen zur Sprache gekommen, dass ich die Handlung selbst schon fast als verworren bezeichnen möchte, zumal alles teils doch recht langatmig wirkt und man oftmals ungewiss ist, bei welchen Figuren es sich nun um Tote und bei welchen um Lebende handelt. Diese Unwissenheit schürt anfangs vielleicht noch Spannung und Neugierde, wurde für meinen Geschmack aber ein bisschen übertrieben.
Was man diesem Roman allerdings zu Gute halten muss, ist die Welt, die hier geschaffen wurde und die Tatsache, dass die Geschichte auch ohne den klassischen Helden in schimmernder Rüstung auskommt, sich zwar trotzdem einiger Klischees bedient, insgesamt aber eher auf „menschlichere“ Figuren zurückgreift.
Fazit: durch den etwas langatmigen und unübersichtlichen Handlungsverlauf mit seinen vielen Nebenhandlungen vielleicht keine unbedingt mitreißende Geschichte, aber in Anbetracht der gelungen Umsetzung einer neu- und andersartigen Fantasy-Welt noch solide Unterhaltung für Liebhaber des Genres.

Bewertung vom 09.02.2015
Ben Fletchers total geniale Maschen
Easton, T. S.

Ben Fletchers total geniale Maschen


sehr gut

Ben Fletcher ist ein ganz normaler Teenager. Er findet seine Eltern furchtbar peinlich, schafft es in der Schule nicht immer, den unangenehmen Mitschülern aus dem Weg zu gehen, hat Probleme mit den Mädchen und lässt sich in seinem engeren Freundeskreis gegebenenfalls auch zu Sachen übereden, die im Nachhinein vielleicht keine gute Idee waren. Letzterer Punkt ist dann auch genau der Hintergrund dieses Buches, denn eine solche Aktion endet für den ansonsten sehr gesetzestreuen und fast schon vorbildlichen Ben mit einer Bewährungsstrafe und im Rahmen dieser wird ihm unter anderem auferlegt ein Tagebuch zu schreiben. Natürlich ist das Schreiben eines Tagebuchs nicht seine einzige Bewährungsauflage und so muss Ben unter anderem auch einen Kurs am College belegen. Mangels überzeugender Alternativen wählt er den Kurs, den seine Lieblingslehrerin leitet: Stricken. Damit beginnt dann also Bens eigentliches Abenteuer, denn in ihm steckt ein echtes Naturtalent – nur leider darf natürlich keiner davon erfahren, denn welcher coole Junge strickt schon? So hält Ben seine Erlebnisse und Probleme, seien diese nun etwa von zu Hause, aus der Schule oder dem Strickkurs in seinem Bewährungstagebuch schriftlich fest.

„Ben Fletchers total geniale Maschen“ ist eben genau dieses Tagebuch. Die Erzählform wurde dabei in meinen Augen allerdings recht frei interpretiert, denn die Art, wie Ben berichtet, erinnert oft an einen ganz normalen Roman mit Ich-Erzähler. Das Buch ist dabei lediglich in Tage, nicht in Kapitel aufgeteilt und wie das mit Tagebüchern nun mal so ist, fallen einige Tage erheblich ausführlicher aus als andere, so dass die Länge der Leseabschnitte also stark variiert. Dies stört den Lesefluss allerdings keinesfalls. Vielmehr trägt diese episodenartige Erzählweise ihren Teil dazu bei, das Tagebuch realistisch wirken zu lassen.

Ben ist hier ein sehr sympathischer Protagonist, was man vielleicht nicht über alle Nebencharaktere sagen kann. Ich persönlich brauchte bei einigen etwas länger, um sie zu mögen, bei anderen war es ein ziemliches Auf und Ab. Das macht an sich aber gar nichts, denn die Charaktere passen einfach perfekt in dieser Geschichte und zwar genau so, wie sie sind.

Die Handlung ist stellenweise vielleicht ziemlich vorhersehbar, besitzt insgesamt aber einen hohen Unterhaltungswert. Die sehr nüchterne Art und Weise, auf die Ben lustige, manchmal gar völlig absurde Geschehnisse niederschreibt, ist wirklich herrlich amüsant – die Dinge, die Ben erlebt und die Mühen, die er sich macht, um seine Strickleidenschaft geheim zu halten, tragen ihr Übriges dazu bei.

Aufgrund der bereits erwähnten episodenartigen Tagebucheinträge werden viele kleine Handlungsstränge angeschnitten, nur die wichtigsten davon stetig bis zum Ende weitergeführt und unterwegs wunderschön kompliziert miteinander verflochten. Dahingehend wäre mein einzig größerer Kritikpunkt an diesem Buch, dass ich den Handlungsstrang um seine Lieblingslehrerin als unpassend und unangebracht empfunden habe. Wäre dieser nahezu komplett weggefallen, hätte die Geschichte nur minimal an Komplexität verloren, dabei aber in meinen Augen umso stärker an Authentizität gewonnen.

Fazit: ein wirklich unterhaltsamer Roman mit nur kleinen Mängeln über einen Teenager, der das Stricken heimlich für sich entdeckt und dabei noch allerlei andere Probleme unter einen Hut bringen muss – nicht nur für Jugendliche empfehlenswert!

Bewertung vom 09.02.2015
Alleine war gestern
Meier, Beatrice

Alleine war gestern


sehr gut

Wohngemeinschaften sind nur etwas für junge Leute? Fehlanzeige! Manchmal geht das Schicksal ungewöhnliche Wege und so trifft in „Alleine war gestern“ von Beatrice Meier der Arzt Philip nach Jahren seine alte Studienfreundin Ricarda wieder, die gerade wegen eines Schimmelbefalls ihrer Wohnung auf der Suche nach einer Bleibe ist. Kurzerhand bietet er ihr das noch leer stehende Zimmer seiner frisch gebackenen WG an und so beginnt für die fünf Anfang-Sechziger Harry, Uschi, Eckart, Ricarda und Philip das Abenteuer Wohngemeinschaft mit all seinen Höhen und Tiefen, bis Uschi einen Schlaganfall erleidet und sich alles ändern muss. Doch die Freunde geben nicht auf und denken auch mit einem Pflegefall in ihrer Mitte nicht daran, ihren Humor und die Lust am Leben zu verlieren.

Das „nur“ etwa 300 Seiten lange Buch teilt sich dabei in der Tat in sage und schreibe 71 Kapitel und Epilog auf. Die Kapitel sind hier also kurz bis sogar sehr kurz gehalten und erzählen die Geschichte eher szenenartig. Hat man sich allerdings erstmal an diesen Schreibstil gewöhnt, lernt man eine vielleicht manchmal etwas chaotische, insgesamt aber liebenswerte Gruppe kennen und fiebert gerne mit ihnen beim Bewältigen diverser Hindernisse mit. Ernste und humorvolle Szenen halten sich die Waage und gehen hier nahtlos ineinander über, so dass der Roman den Leser bewegt, zum Nachdenken anregt und gleichzeitig für gute Unterhaltung sorgt.

Abschließend sei noch angemerkt, dass das Buch für eine voraussichtliche Ausstrahlung im Frühjahr 2015 beim öffentlich rechtlichen Fernsehen u.a. mit Walter Sittler, Charlotte Schwab und Marie Gruber verfilmt worden ist.

Fazit: eine gleichsam unterhaltsame wie berührende Geschichte über eine WG der etwas anderen Art und wie ihre Bewohner es schaffen, mit außerordentlichen Schicksalsschlägen gemeinsam fertig zu werden, ohne dabei den Mut und ihre Freundschaft aus den Augen zu verlieren.

Bewertung vom 28.01.2015
Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch
Fletcher, Adam

Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch


ausgezeichnet

Adam Fletcher ist Engländer, hat Deutschland aber inzwischen schon vor einigen Jahren zu seiner Wahlheimat gemacht und sich bereits beim Verfassen seiner Werke „Wie man Deutscher wird“ sowie „Denglisch for Better Knowers“ (zusammen mit Paul Hawkins) intensiv mit dem Deutschen an sich und seiner Sprache auseinandergesetzt. In seinem neuesten Buch „Make Me German“ geht es nun insbesondere um all die verschiedenen Aspekte, die einen Deutschen wohl zum Deutschen machen. Beleuchtet werden so etwa Traditionen, Marotten und alle möglichen kleinen oder großen Sonderlichkeiten, die den Deutschen aus der Sicht des Autors quasi in die Wiege gelegt werden.

Allerdings möchte Fletcher nicht nur seine dahingehenden Beobachtungen als Außenstehender zu Papier bringen, nein, er möchte von seinen persönlichen Erfahrungen berichten und so stürzte er sich mitten hinein – und war sich bei für nichts zu schade: schunkelnderweise bemüht er sich so beispielsweise durch die deutsche Behördenlandschaft, engagiert sich beim Schützenfest, beschäftigt sich mit dem deutschen Schlager, startet eine Fernsehwoche und macht sogar Pauschalurlaub auf Mallorca.

Ich habe das Buch „Make Me German“ als äußerst unterhaltsam empfunden. Voller Humor, aber keineswegs respektlos hält Fletcher den Deutschen einen Spiegel vor und zwar auf eine Art und Weise, wie es wohl nur jemand kann, der eben nicht in Deutschland aufgewachsen ist, sich aber dennoch irgendwann irgendwie ein bisschen in Land und Leute verliebt hat.

Auch bei diesem Werk von Adam Fletcher handelt es sich übrigens um ein Wendebuch; abhängig davon, ob man das Buch nun an der Vorder- oder Rückseite aufschlägt, kann man es auf deutsch oder englisch lesen.

Fazit: für diejenigen, die sich als Deutsche identifizieren und dabei auch über sich selbst schmunzeln können, mit Sicherheit mehr als unterhaltsam und für „Außenstehende“ dazu bestimmt auch noch informativ – klare Kauf- und Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.11.2014
Eschi Fieges Mittagstisch
Fiege, Eschi

Eschi Fieges Mittagstisch


sehr gut

In dem Kochbuch „Eschie Fieges Mittagstisch“ dreht sich folgerichtig alles um eben genau das, nämlich das Mittagessen.

Rein optisch kommt das Buch schon sehr schön daher: anschprechendes Cover, schöne Größe und Bilder, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

Aufgeteilt ist das Buch in erster Linie in drei Hauptkapitel, nämlich Vorspeisen, Hauptgerichte und Nachspeisen. Als besonderes Extra finden sich am Ende des Werkes jedoch auch noch einige Seiten mit einer Vielzahl bereits fertig zusammengestellter Themenmenüs.

Die Anleitungen der Rezepte selbst sind sehr übersichtlich mit ausreichend Zeilenumbrüchen gestaltet, wobei viele der Rezepte zunächst mit einer kurzen Anekdote, besonderen Informationen zu den Zutaten oder Ähnlichem eingeleitet werden.

Einziges Manko bei diesem Buch ist für mich die Ausgefallenheit der Rezepte – wahrscheinlich handelt es sich dabei aber auch gerade um einen Aspekt, der bei anderen ein äußerst positives Echo hervorruft. Für meinen Gaumen sind „exotische“ Kombinationen wie etwa „Gratinierter Chicorée mit Grapefruitsauce“, „Rote-Bete-Risotto mit Orangen und schwarzen Oliven“ oder „Zwetschgentarte mit Camparicreme und Rosmarin“ aber eben einfach nichts. Insbesondere die Vorspeisen, aber auch eine Menge der Hauptgerichte gehen leider in diese Richtung. Einzig die Nachspeisen erscheinen für mich zum Großteil noch irgendwo alltagstauglich. Aber wie gesagt kann man dies ebenso als positiv werten – das ist dann eben ganz individuelle Geschmackssache.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass es sich hier um ein durchaus gelungenes vegetarisches Kochbuch handelt: die Ideen sind ausgefallen, schön anzusehen und anhand übersichtlicher Anleitungen gut nachzukochen. Vor dem Kauf würde ich jedoch jedem dazu raten, einen Blick auf die Rezeptübersicht zu werfen, denn ein Großteil der Kreationen ist in meinen Augen nicht für jeden Gaumen unbedingt ein Genuss.