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Raumzeitreisender
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Ahaus
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Buchwurm, der sich durch den multidimensionalen Wissenschafts- und Literaturkosmos frisst

Bewertungen

Insgesamt 762 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2021
Worauf vertrauen Sie?
Kaup, Johannes

Worauf vertrauen Sie?


gut

Johannes Kaup hat einige Gespräche zusammengestellt, die er im Rahmen der Gesprächsreihe „Worauf vertrauen Sie?“, ausgestrahlt im ORF-Radio Österreich, mit Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kirche über ihren Glauben geführt hat. Zu den Interviewten gehören der Liedermacher Konstantin Wecker, die Wirtschaftswissenschaftlerin Maria Schaumayer, der Physiker Hans-Peter Dürr, der Weihbischof Helmut Krätzl sowie neunundzwanzig weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Die Gespräche sind stilistisch ähnlich aufgebaut. Die Interviewpartner werden zu Beginn der Kapitel kurz vorgestellt. Der Einstieg erfolgt über allgemeine Fragen zur Biographie. Im weiteren Verlauf nähert sich Interviewer Kaup allmählich zentralen Glaubensfragen.

Auffallend ist die Meinungsvielfalt in den persönlichen Überzeugungen. Dabei geht es nicht um die Frage, ob der Inhalt des Glaubens richtig oder falsch ist, sondern um Authentizität. Die Erkenntnisse und Erfahrungen passen selten in die Schablonen der großen Weltreligionen, sondern haben eher etwas mit der jeweiligen Lebensgeschichte der Protagonisten zu tun. Dieser Anteil an Individualität gibt dem Buch die nötige Würze und sorgt für anregende Unterhaltung.

Bewertung vom 27.01.2021
Kyoto Plus
Wicke, Lutz;Spiegel, Peter;Wicke-Thüs, Inga

Kyoto Plus


ausgezeichnet

Ist ein wirksames weltweites Klimaschutzsystem möglich, das nach marktwirtschaftlichen Kriterien funktioniert und von allen Nationen anerkannt wird? Lutz Wicke erstellte für das Umweltministerium Baden-Württemberg drei Gutachten, in denen er die Klimaproblematik analysierte. Auf Basis dieser Arbeiten ist „Kyoto PLUS“ entstanden, ein „Report an die Global Marshall Plan Initiative“. Die Autoren erläutern die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Treibhauseffektes, beschreiben die politische Lage von Kyoto I und zeigen realisierbare Wege auf, wie die Wende beim Klima erreicht werden kann.

Die Biologin Inga Wicke -Thüs erläutert die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels. Seit Bestehen der Erde bewirken die atmosphärischen Gase Wasserdampf, Kohlendioxid und Methan einen Treibhauseffekt, der Einfluss auf das Klima hat. Wissenschaftliche Untersuchungen, insbesondere Eiskernbohrungen in der Antarktis, ergeben, dass seit Beginn der Industrialisierung die Zunahme des Kohlendioxids in der Atmosphäre signifikant außerhalb der natürlichen Schwankungsbreite der vergangenen Jahrtausende liegt. Damit liegt, so die Einschätzung der Autorin, ein durch Menschen verursachter Treibhauseffekt vor, der bislang eine Erwärmung der Erdtemperatur um 0,6 Grad Celsius zur Folge hatte. Was sind die Folgen? Extreme Wetterlagen wie Hurrikane und Taifune werden zunehmen. Die Gebirgsgletscher schmelzen ebenso wie das Eis von Grönland und der Arktis. Der Meeresspiegel wird weiter ansteigen, verbunden mit Überschwemmungen in Küstenregionen.

Das Kyoto I – Klimaschutzabkommen leistet keinen messbaren Beitrag zum Klimaschutz. Das liegt nicht nur daran, dass die USA und Australien das Abkommen nicht ratifiziert haben. Auch die OECD - Industriestaaten werden, trotz Selbstverpflichtung zur Reduzierung der Klimagasemissionen, ihre Kohlenstoffdioxidemissionen bis 2012 um ca. 25 % steigern.

Seit 2005 steht die Fortschreibung des Kyoto I - Protokolls an. Unter der Bezeichnung „Kyoto PLUS“ werden Mindestbedingungen für einen wirksamen Klimaschutz definiert. Hierzu gehören ein klares Klimaziel, die Schaffung von weltweiten Anreizen zum klimafreundlichen Verhalten, die Vermeidung wirtschaftlicher Überlastungen einzelner Staaten sowie die Einbeziehung aller Länder in die Vereinbarungen. Aus der maximal zulässigen Temperaturgrenze von +2 Grad Celsius ergeben sich maximale Emissionswerte für Kohlendioxid. Diese Menge lässt sich rechnerisch auf alle Menschen verteilen. Damit ergibt sich für jedes Land der Erde die zulässige Emissionsmenge, die in Form von Klimazertifikaten auf dem freien Markt gehandelt werden kann. Da die Industrienationen mit ihren Emissionen weit über dem Durchschnitt liegen, können sie Klimazertifikate von den Entwicklungsländern erwerben. Diese können das Geld für den Aufbau ihrer eigenen Wirtschaft verwenden. Die Industrieländer haben Anreize, schnellstmöglich umweltschonende Techniken zu entwickeln und einzusetzen, da sie dann weniger Klimazertifikate hinzukaufen müssen.

Die Autoren haben mit diesem Buch zu einer Versachlichung der Klimaschutzdebatte beigetragen. Die Themen wurden verständlich aufbereitet; Erläuterungen zu Fachbegriffen und Abkürzungen befinden sich im Anhang. Beeindruckt haben mich neben der ausführlichen Analyse der heutigen Situation die konstruktiven Vorschläge, wie ein wirksamer Klimaschutz erreicht werden kann. Wer tiefer in das Thema einsteigen will, findet im Anhang ein umfangreiches Literaturverzeichnis.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2021
Warum Katzen immer auf die Pfoten fallen
Jargodzki, Christopher P.; Potter, Franklin

Warum Katzen immer auf die Pfoten fallen


weniger gut

Lässt sich ein Kinderwagen mit großen Rädern leichter schieben als einer mit kleinen Rädern? Kann es Blitze ohne Donner geben? Warum sind die Berge auf dem Mars höher als auf der Erde? Das sind Beispiele für physikalische Fragen, die in dem Buch „Warum Katzen immer auf die Pfoten fallen“ behandelt werden. Die Autoren erläutern 177 physikalische Denksportaufgaben aus den Bereichen Sport und Spiel, Statik, Geowissenschaften und Astronomie.

Für Rätselfreunde bietet das Buch eine breite Palette manchmal kurioser Phänomene, für deren Verständnis gesunder Menschenverstand allein nicht ausreicht. Die Autoren sind Physiker und so haben sie Aufgaben zusammengestellt, die physikalisches Verständnis erfordern. Paradoxien, so die Erkenntnis, existieren meist nur in der Vorstellung des Betrachters.

Das Buch ist kein Lehr- sondern ein Rätselbuch, trotzdem werte ich es als Mangel, dass manche Aufgaben nicht präzise beschrieben wurden. Auch wären zur Verdeutlichung einiger Lösungen Prinzipskizzen hilfreich gewesen. So bleiben in der Welt der exakten Wissenschaften manche Fragen weiterhin offen.

Bewertung vom 27.01.2021
Frau Antje und Herr Mustermann
Linthout, Dik

Frau Antje und Herr Mustermann


ausgezeichnet

Niederländer gelten in Deutschland als unkompliziert, kreativ und pragmatisch. Deutsche sind in den Augen vieler Niederländer pflichtbewusst, perfektionistisch aber auch gemütlich. Treffen diese Einschätzungen den Nagel auf den Kopf oder sind sie weit hergeholt? Wie sind diese Meinungsbilder entstanden?

Dik Linthout, Mitarbeiter am Goethe-Institut in Amsterdam, geht den Dingen auf den Grund. Er untersucht die historische Entwicklung, analysiert Meinungsumfragen, setzt sich mit Besonderheiten der beiden Sprachen auseinander und beobachtet das gesellschaftliche Leben in den beiden Nachbarländern Niederlande und Deutschland. Was er zutage fördert, ist tiefgründig recherchiert, prägnant und unterhaltsam.

Interessant sind zum Beispiel die niederländischen Redewendungen und Sprichwörter, deren unsachgemäße Übersetzungen zu amüsanten Missverständnissen führen können. Auffallend auch die Unterschiede im Hierarchieverständnis, die das Arbeitsleben und den Umgang mit Institutionen prägen. Deutsche denken stärker in formalen Strukturen als Niederländer. Dies wird auch in der aus deutscher Sicht eher lockeren niederländischen Rechtskultur deutlich.

Natürlich dürfen Ausflüge in das niederländische Gesundheitswesen, in die unterschiedlichen Essgewohnheiten, in Kaffeerituale und Eigenarten der Erziehung nicht fehlen. Ein Beispiel, das mir bekannt ist, hat Dik Linthout nicht erwähnt: In den Niederlanden sind Bücher über Grundstückseigentum jedermann zugängliche offene Bücher – für deutsche Verhältnisse undenkbar.

Das gleichzeitig tiefsinnige und humorvolle Buch von Dik Linthout liefert insgesamt ein positives Bild der Beziehung zwischen den Niederlanden und Deutschland und ist sicher nicht nur für Bewohner der Grenzregion lesenswert.

Bewertung vom 27.01.2021
Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen
Albom, Mitch

Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen


schlecht

Mitch Albom beschreibt das tragische Ende von Eddie und seine Erfahrungen im Jenseits. Er begegnet dort fünf Menschen, die in seinem Leben eine entscheidende Rolle gespielt haben und ihn über Zusammenhänge aufklären. Ziel ist es, ihm Sinn zu vermitteln.

Das Buch ist weder humorvoll noch weise. Es wird weder mit Ironie noch mit Bildern, Symbolik, Metaphern, Andeutungen, Metaebenen etc. gearbeitet. Die Geschichte wirkt einfach nur platt und oberflächlich. Daher keine Empfehlung.

Bewertung vom 18.01.2021
Nichts als die Wahrheit
Comey, James

Nichts als die Wahrheit


ausgezeichnet

James Comey berichtet in diesem Buch über seine Tätigkeiten als New Yorker Staatsanwalt, als freiberuflicher Strafverteidiger, als stellvertretender Justizminister und als Direktor des FBI. Er beschreibt Stationen seiner Laufbahn, räumt selbstkritisch Fehler ein und erläutert anhand zahlreicher Fallbeispiele insbesondere über Mafia-Prozesse die aus seiner Sicht lebensnotwendigen Werte des Justizsystems.

Hierzu zählen Wahrheitsfindung, Transparenz, Vertrauen, Sicherheit und Unabhängigkeit. Werden diese Werte beschädigt, krankt das gesamte Justizsystem. Wie anfällig die Justiz ist, wurde nach der amerikanischen Präsidentenwahl 2016 deutlich, als ein gewählter Präsident die Unabhängigkeit der Justiz und des FBI infrage stellte und stattdessen Loyalität gegenüber seiner Person einforderte.

Das war ein Verstoß gegen bisherige Prinzipien. "Wenn wir effektiv arbeiten wollten, mussten wir als von politischen Interessengruppen getrennt und unabhängig gelten können und unsere Entscheidungen allein aufgrund von Tatsachen und Gesetzen fällen." (12) "Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Justiz war alles, ... ohne dieses Vertrauen konnten wir unsere Kernaufgabe nicht erfüllen: Sicherheit für die Menschen." (11)

Sein Bruch mit der Regierung war für James Comey vorgezeichnet. Er resultiert aus einem Werteverfall politischer Führungspersönlichkeiten. Nach der aktuellen Wahl gilt es, "... den Primat der Wahrheit wieder durchzusetzen und … das Vertrauen wieder herzustellen ..." (13) Der Autor qualifiziert sich mit diesem Buch als glaubwürdiger Vertreter auf diesem schwierigen Weg.

Mit diesem Buch wird deutlich, welchen negativen Einfluss einzelne politische Führer mit ihren Lügen auf das demokratische System haben und wie anfällig westliche Demokratien für Angriffe von innen sind. Comey kämpft mit Offenheit und Ehrlichkeit gegen diese destruktiven Strömungen an. Die Frage ist, ob sich die Wahrheit im Zeitalter sozialer Medien und alternativer Wirklichkeiten durchsetzen wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2021
Die gestohlene Zeit (eBook, ePUB)
Schmidt, Heike Eva

Die gestohlene Zeit (eBook, ePUB)


gut

Studentin Emilia Wiltenberg, genannt Emma, 21 Jahre alt, wohnt mit der gleichaltrigen Caro, ihrer Freundin, zusammen. 1987 absolviert sie ein Praktikum an einem Gymnasium. Im Rahmen eines Schulausfluges in die Dolomiten machen sie und zwei Schüler ihres Gymnasiums Bekanntschaft mit dem sagenumwobenen Zwergenkönig Laurin. Dieser ist überzeugt davon, seine verloren geglaubte Geliebte Similde wiedergefunden zu haben. Ein magischer Ring wird zum Streitobjekt und für Emma beginnt eine Odyssee.

Die Charaktere lassen sich leicht in gut und böse einteilen. Bei den Ereignissen spielt der Zufall eine große Rolle. Die Liebesgeschichte wirkt ein wenig naiv. Die Zeitsprünge hätten hinsichtlich ihrer Auswirkungen eingehender erläutert werden können. Auch hätte die Skepsis der Menschen, denen Emma ihre fantastisch klingende Geschichte erzählt hat (Lilly, Herrn Spindler), größer sein können. Dennoch handelt es sich um einen humorvollen und spannenden Fantasy- Roman, den man nur ungern zur Seite legt.

Bewertung vom 26.12.2020
Das Geheimnis der weißen Mönche
Schröder, Rainer M.

Das Geheimnis der weißen Mönche


gut

Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert nach Ende des Dreißigjährigen Krieges in der Eifel. Fuhrman Jakob Tillmann soll den todkranken Mönch Anselm von Picoll ins Kloster Himmerod bringen. Welches Geheimnis der Mönch mit sich trägt, weiß Jakob nicht. Es ist die Zeit der Inquisition und der Hexenverfolgungen.

Sein Besuch in Himmerod setzt eine Lawine in Gang, die Jakob nicht in seinen kühnsten Träumen erwartet hätte. Er befindet sich in höchster Lebensgefahr, ohne die Hintergründe zu kennen. Auf seiner Odyssee macht er Bekanntschaft mit der Folterkammer des Domherrn von Trier, Melchior von Drolshagen.

Die Leser werden konfrontiert mit der Schattenseite der Kirchengeschichte, einer Zeit, als hohe Kirchenvertreter politische Macht hatten und diese gnadenlos für ihre Zwecke zu nutzen wussten. Ein Lichtblick sind die wenigen mutigen Menschen, die Unrecht in dieser schweren Zeit erkannten und dagegen ankämpften.

Protagonist Jakob Tillmann, ein junger Bursche, ist in einem Maße leichtsinnig und unvernünftig, dass es schon ein wenig nervt. Zu seinem eigenen Glück hat er Helfer. Auch der Zufall spielt in diesem Roman eine entscheidende Rolle. Manche Aktionen sind äußerst spannend, aber auch unwahrscheinlich.

Der Roman zieht die Leser in den Bann, zumal lange Zeit unklar ist, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Es ist eine Geschichte, die nicht nur von mittelalterlichem Denken geprägt ist, sondern in der bereits erste Gedanken der Aufklärung aufblitzen.

Bewertung vom 17.12.2020
Gehe hin, stelle einen Wächter
Lee, Harper

Gehe hin, stelle einen Wächter


gut

Zwanzig Jahre nach den Ereignissen in "Wer die Nachtigall stört" kehrt Jean Louise, genannt Scout, die mittlerweile in New York lebt, in ihre Geburtsstadt Maycomb zurück. Fest eingebrannt in ihrem Kopf sind ihre kindlichen Vorstellungen von ihrer Heimat und insbesondere von ihrem Vater Atticus Finch, der einst Schwarze vor Gericht verteidigt hat und den sie als höchste moralische Instanz verehrt.

Die Fassade bröckelt. Jean Louise findet eine Wirklichkeit vor, mit der sie sich nicht identifizieren kann. Sie schwelgt in Erinnerungen an ihre Kindheit und führt heftige Streitgespräche mit ihrem Freund, ihrem Vater und ihren Verwandten. Atticus ist Mitglied des Bürgerrates, dem es um die Rechte der Weißen geht. Er ist nicht die Lichtgestalt, die sie bislang in ihm gesehen hat.

Wesentliche Aussagen befinden sich auf den letzten hundert Seiten des Romans. Er vermittelt keine politisch korrekte Botschaft, wie "Wer die Nachtigall stört". Es handelt sich entwicklungsgeschichtlich gesehen um einen frühen Entwurf dieses Weltbestsellers, der seinerzeit nicht veröffentlicht wurde. Auch wenn es sich nicht um einen herausragenden Roman handelt, ist er aus diesem Grund literarisch interessant.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2020
Geschenkt
Glattauer, Daniel

Geschenkt


sehr gut

Gerold Plassek, 43 Jahre, ist Journalist bei der Gratiszeitung "Tag für Tag". Er betreut dort die Leserbriefe und ist zuständig für "bunte Meldungen zum Tag" sowie "Soziales". Sein Ehrgeiz hält sich sehr in Grenzen. Sein Leben ändert sich, als seine ehemalige Freundin Alice sich meldet und ihm offeriert, das er einen 14-jährigen Sohn hat.

Alice ist Ärztin und will ein Projekt für "Ärzte ohne Grenzen" in Afrika betreuen. Gerold soll vorübergehend auf ihren gemeinsamen Sohn Manuel aufpassen. Er nimmt ihn mit in sein Büro und sie lernen sich kennen. Eines Tages geht eine anonyme Geldspende bei einem Obdachlosenheim ein, über das er kurz zuvor berichtet hat. Es folgen weitere Spenden.

Wer ist der edle Spender? Warum bezieht sich dieser immer wieder auf sozialkritische Artikel, die Gerold verfasst hat. Das Rätsel wird abendlich feuchtfröhlich in Zoltan's Bar, Gerolds Stammkneipe, diskutiert. Die Spenden haben Folgen. Das Leben von Gerold ändert sich. Man interessiert sich für ihn. Ist sein gesellschaftlicher Abstieg beendet?

Protagonist Gerold ist der Typ Verlierer, wie er in Wilhelm Genazinos Büchern vorkommt. Daniel Glattauer charakterisiert ihn lebensecht und prägnant. Entsprechend echt wirkt Manuel. Bis zum Schluss rätselt der Leser, von wem die Spenden kommen. Der Autor präsentiert eine Geschichte, die wunderbar unterhaltsam und einfach irgendwie anders ist.